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Erdung + Potentialausgleich bei EFH-Sanierung

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von mittelhessen, 8. Juli 2015.

  1. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Erdung + Potentialausgleich bei EFH-Sanierung

    Steht der Anschlussflansch von Kreuzerdern über dem Erdreich oder einer Bodenplatte, sind die geforderten Einbautiefen von 1 x 2,5 m oder 2 x 1,5 m auch nach aktuell gültiger IEC 60728-11 nicht erfüllt.

    Eben das ist aber schon seit Zeiten, als nach alten VDE 0855 Teil 1 nur Längen von 1 x 2,0 m und 2 x 1,0 m gefordert waren, gängige Praxis und noch fataler. Das geht dann meist noch mit anderen Sünden wie insbesondere dem nicht korrosionsverträglichen Anschluss eines Kupferdrahtes und fehlender Verbindung zur PAS/HES einher.

    Es ist ein Gebot der Vernunft vom Erdreich berührte Erder nur aus NIRO (V4A) zu verwenden, aber das ist nach DIN 18014 seit 2007 nur für die Ringerder von Neubauten vorgeschrieben.

    Einerseits wird in der Blitzschutznorm IEC 62305 eine Versenkung der Köpfe von senkrecht oder schräg eingetriebenen Tiefenerdern um 0,5 m unter Grund gefordert, andererseits gibt es auch ein Beispielbild von einem Erdspieß der über dem Erdreich angeschlossen ist.

    Ein auf 2,5 bzw. künftig 3 m Tiefe versenkter Erdspieß, der über das Erdreich oder eine Bodenplatte heraus steht, entspricht nach meiner Normauslegung auch bei oberirdischem Anschluss der Mindest-Einbaulänge für einen Antennenerder.

    Ein Erderanschluss mit einem NIRO-Draht mit 8 bis 10 mm Durchmesser, der froststief zu einer HES/PAS oder Trennstelle verlegt wird, trägt zur Erdfühligkeit bei und ist dem Gebastel mit 16 mm² Cu allemal vorzuziehen.

    BTW: Erdspieße gibt es übrigens auch in Einzelelementen von 1 m Länge, was insbesondere für den Einbau in niedrigen Kellern relevant ist.
     
  2. mittelhessen

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    AW: Erdung + Potentialausgleich bei EFH-Sanierung

    Wie sieht so ein korrosionsbeständiger Anschluss eines V4A-Staberders an einen 16 mm² Cu-Leiter denn aus? Gibt es vom Anschluss oder aber auch von der Ausführung (Abdichtung?) einen Unterschied, ob der Anschluss über oder unterhalb des Grundes liegt?

    V4A Erder würde ich ebenfalls selbst bei einem Staberder vorziehen. Bei dessen geforderten Mindestlänge ist das auch finanziell vertretbar.

    Ich denke, das wäre in meinem Fall baulich nicht realisierbar, da die Verbindung des (1 m ausserhalb des Gebäude geplanten Erders) zur HES/PAS innerhalb des Gebäudes gelegt wird und deshalb nicht unter dessen Boden "vergraben" werden kann.

    Wäre ein Erder innerhalb des Gebäudegrundrisses denn als Erder für die Ableitung des Antennenmastes überhaupt zulässig, wenn der gesamte Weg blitzstromtragfähig ausgeführt wird? Die Erdung der Antenne muss doch auf kürzestem Wege und vorzugsweise senkrecht ausgeführt werden. Genau das wäre im vorliegenden Fall aber leider nicht gegeben.
     
  3. Discone

    Discone Lexikon

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    AW: Erdung + Potentialausgleich bei EFH-Sanierung

    Deine Bemerkung zu 1. verstehe ich nicht, wieso sollte ein Erder ausserhalb und unterhalb vom Gebäude nicht zulässig sein, mit einem Abstand von mindestens 1 m zum Fundament?

    Zu 2. > einfach im Keller ein z.B. 1 m tiefes Loch graben und nach der Erderinstallation wieder zuschütten,
    und danach die Keller-Bodenoberfläche wieder herstellen. Durch Vorbohren mit einem grossen Bohrerdurchmesser wären keine Grabungsarbeiten erforderlich und man könnte mindestens 0,5 m Arbeitshöhe bis zur Kellerdecke zusätzlich gewinnen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 17. Juli 2015
  4. mittelhessen

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    AW: Erdung + Potentialausgleich bei EFH-Sanierung

    Vielleicht habe ich das nicht eindeutig genug geschrieben. Es gibt die Optionen, den Erder ausserhalb des Gebäudegrundrisses (im Abstand von 1 m zum Gebäude) zu versenken oder innerhalb des Gebäudegrundrisses im Keller.

    Letzteres ist von der Realisierung aufgrund der fehlenden Raumhöhe sicher deutlich schwieriger, vermutlich aber auch nicht normgerecht im Bezug auf den Blitzschutz des Antennenmastes auf dem Dach.

    "Einfach" ist hier relativ. Das Gebäude ist fast 100 Jahre alt und der Boden entsprechend verdichtet. Desweiteren müssten Wände untergraben werden um vom Erder bis zum geplanten Installationsort der HES/PAS zu kommen.
     
  5. Discone

    Discone Lexikon

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    AW: Erdung + Potentialausgleich bei EFH-Sanierung

    JA, der Erder-Montageort sollte sich dann möglichst senkrecht unter dem Antennen-Montageort befinden
    > Satanlage richtig erden der neue Antennenerder ist vom Antennenmontageort abhängig,
    bzw. eine neue Antenne sollte möglichst senkrecht über einem bereits geeigneten Erder montiert werden.
    Ein wesentlicher Blitzstromanteil wird dann bereits vom Antennenerder in das Erdreich abgeleitet, im Keller ist dann eine Querverbindung mit z.B. NYY-J 16 mm² RE vom Antennenerder bis zur HES zulässig.
    Den Antennenerdungsleiter dann möglichst ungeschnitten vom Erder bis zur HES weiterführen.
    Die HES kann sich dann auch in einem anderen Keller-Raum befinden, normalerweise im Hausanschlussraum
    für alle Rohrleitungen: Wasser / Gas / Fernwärme, die vom VNB geforderte Verbindungsleitung vom Haupt- PEN-Leiter / PE-Leiter im Strom-Hausanschlusskasten / vom Zählerschrank kann dann im Keller
    auch "quer" / waagerecht bis zur HES verlegt werden.

    Dann noch ein Vortrag zur Gebäude-Erdung, und zum normgerechten Potentialausgleich (VDE 0100-540):
    Auswahl von Erdungsanlagen, Potentialausgleich und ...
     
    Zuletzt bearbeitet: 18. Juli 2015
  6. mittelhessen

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    AW: Erdung + Potentialausgleich bei EFH-Sanierung

    Einen klassischen Anschlussraum gibt es im gegebenen Gebäude leider nicht. Die Wassereinführung ist woanders, als die Stromeinführung und der Heizraum wiederum woanders. Die HES soll deshalb relativ zentral gesetzt werden, damit alle Gewerke von dort aus gut erreichbar sind. Da bisher überhaupt keine Erdung vorhanden ist (bzw. aufgrund des Zustandes als nicht vorhanden angesehen werden kann :)), muss die Erdung der HES über den Antennenerder vorgenommen werden (mit der entsprechenden 16 mm² Cu-Querverbindung).
     
  7. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Erdung + Potentialausgleich bei EFH-Sanierung

    Im Erdreich sollen auch Verbindungen zwischen NIRO-Materialien zur Vermeidung von Verschmutzung mit Binde isoliert werden.
    Bei einem unterkellerten Gebäude ist das nicht nachvollziehbar und ohne Unterkellerung ist eine Trennstelle an der Fassade möglich. Innen kann man die Drähte von der Antenne und der HES mit einer blitzstromtragfähigen PAS relativ einfach und normkonform mit einem Runddraht oder Bandeisen vom Erdspieß verbinden. Alles andere artet meistens zu nicht normkonformer Bastelei aus.
    Am besten für alle Erdungszwecke ist ein nach DIN 18014 und NAV § 13 korrekt durch eine konzessionierte EFK ausgeführter und dokumentierter Fundament-/Ringerder mit Anschlussfahnen für Blitzschutz und Erdung von Antennen und PV-Anlagen. Wo der fehlt kann es nur noch um den bestmöglichen Kompromiss mit Erdern vom Typ A gehen.
    Meine Appelle, auch für einen 16 mm² Antennenerdleiter die Einhaltung äquivalenter Trennungsabstände oder alternativ weitestgehend Außenableitung zwingend vorzuschreiben, sind leider nicht in den letzten Normentwurf der IEC eingeflossen. Somit muss man schon um jede Antennenerdung froh sein, die wenigstens über Dach und an der Fassade gefährliche Näherungen vermeidet.

    Erdleiter, die sich z. B. in häufig frequentierten Fluren oder Waschküchen befinden, müssen zusätzlich mit 3 mm starken PVC-Rohr geschützt werden. Ich kenne keinen Elektro-Grosshändler, der so was am Lager hat.
     
    Zuletzt bearbeitet: 17. Juli 2015
  8. mittelhessen

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    AW: Erdung + Potentialausgleich bei EFH-Sanierung

    Was genau ist da nicht nachvollziehbar?

    EDIT:

    Ich habe gerade gesehen, dass es von Dehn nicht nur die massive NIRO (V4A) Staberder, sondern auch NIRO (V4A) Rohrerder gibt. Diese haben sogar einen größeren Durchmesser (25 mm statt 20 mm) (wodurch die Erdfühligkeit ja sehr wahrscheinlich steigt?) und sind trotzdem durch die Materialeinsparung deutlich günstiger. Da könnte ich 3 ineinandergesteckte Rohrerder verwenden und käme trotzdem noch günstiger weg als bei nur 2 ineinandergesteckten Staberdern.
     
    Zuletzt bearbeitet: 17. Juli 2015
  9. mittelhessen

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    AW: Erdung + Potentialausgleich bei EFH-Sanierung

    Kann mir jemand noch eine Meinung zu meinem letzten EDIT sagen?

    Also kurz gefragt: Staberder (z. B. Dehn 620902) oder Rohrerder (z. B. Dehn 649150)?
     
  10. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Erdung + Potentialausgleich bei EFH-Sanierung

    Weder Tiefenerder noch Rohrerder sind dafür ausgelegt durch Fels oder Stein zu dringen. Dass Rohrerder instabiler sind und der Eintreibvorgang mehr Vorsicht erfordert, versteht sich von selbst.

    Beide Erder lassen sich aufgrund der geringeren Reibung wesentlich leichter als Kreuzerder eintreiben. Ohne Praxis und Ausrüstung mit Vibrationshammer, Hammergerüst und passendem Hammereinsatz stellt bereits das Eintreiben mit einem Schlagkopf und Schlegel ein Wagnis mit unbekanntem Ausgang dar.

    Wer einen Rohrerder - mit oder ohne Schlagspitze - mit einem Hartholz-Klotz und Schlegel versenkt ist entweder besonders mutig oder blauäugig. DIY ist der erdfühlige und frosttiefe Einbau eines Runddrahts oder Bandeisens aus NIRO als Strahlen- oder Banderder mit 5 bzw. 2 x 2,5 m Mindestlänge erheblich unkritischer.