1. Cookies optimieren die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklärst Du dich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen
    Information ausblenden
  2. Willkommen im Forum von DIGITAL FERNSEHEN - dem führenden Portal für digitales Fernsehen, Medien und Entertainment. Wenn du hier neu bist, schau dich ruhig etwas um und melde dich an, um am Forengeschehen teilnehmen zu können.
    Information ausblenden

Eisenbahnerstreik: Ja oder Nein?

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von Cord Simpson, 5. August 2007.

  1. Pavel2000

    Pavel2000 Gold Member

    Registriert seit:
    25. Januar 2006
    Beiträge:
    1.213
    Zustimmungen:
    2.451
    Punkte für Erfolge:
    163
    Anzeige
    Das Ding hat auch nur den Wert einer Telefonumfrage, wie man sie von n-tv und Co. kennt. Die Macher sprechen von knapp 66.000 Menschen, die registriert sind und 25.000, die durchschnittlich an den Umfragen teilnehmen. De facto sind es aber nur 66.000 Accounts. Wie viele verschiedene Menschen sich dahinter verbergen, weiß wahrscheinlich niemand.
    Zusätzlich dürfen offiziell nur Personen teilnehmen, die im MDR-Gebiet wohnen. Die Umfragen sind nicht repräsentativ, sondern lediglich "wissenschaftlich begleitet". Der Begriff ist so schwammig, dass es im Zweifelsfall ausreichen dürfte, wenn ich einmal im Jahr vorbeischaue und die Blumen im Büro gieße.
    Hinzu kommt, dass die Umfrageergebnisse künstlich gewichtet werden, um die tatsächliche Einwohnerstruktur (Alter, Abschluss, Geschlecht) der drei Bundesländer abbilden zu können. Bei dieser konkreten Befragung haben z.B. nur 1,2 % im Altersbereich 16-29 teilgenommen, obwohl (in Sachsen-Anhalt) der Anteil dieser Altersgruppe 13,4 % beträgt (bezogen auf Einwohner, die mind. 16 Jahre alt sind = Mindestalter für Teilnahme). Damit können sehr wenige Teilnehmer (deren Identität und Echtheit nicht gewährleistet ist), deutlichen Einfluss auf das Gesamtergebnis nehmen.
    Es ist also nicht mehr als eine pseudo-regionale Umfrage mit zweifelhafter Datenbasis.

    Wenn man sich trotzdem mit den Zahlen beschäftigen möchte: Im oben gezeigten Ergebnis haben auch Leute abgestimmt, die praktisch überhaupt nichts mit der Bahn am Hut haben. Es gab dann noch weitere Fragen, sodass das Ergebnis bei denen, die regelmäßig Bus oder Bahn nutzen, weniger negativ ausfiel. Hier waren nur noch 51 % bei "(eher) nein" und 48 % bei "(eher) ja".

    Hier der Link zu den Ergebnissen: Befragungsergebnisse von MDRfragt als Download | MDR.DE
     
    Grauhaar gefällt das.
  2. Grauhaar

    Grauhaar Platin Member

    Registriert seit:
    25. Mai 2003
    Beiträge:
    2.511
    Zustimmungen:
    5.444
    Punkte für Erfolge:
    273
    Was bestätigt, "traue keiner Umfrage die du nicht selber gefälscht hast".


    Danke für die Aufschlüsselung.(y)
     
  3. Rafteman

    Rafteman Board Ikone

    Registriert seit:
    21. August 2004
    Beiträge:
    4.200
    Zustimmungen:
    4.668
    Punkte für Erfolge:
    213
    Außer sie wurde von der Erasmus Stiftung in Auftrag gegeben, dann ist das was ganz anderes.
     
  4. mischobo

    mischobo Lexikon

    Registriert seit:
    3. März 2003
    Beiträge:
    29.028
    Zustimmungen:
    3.456
    Punkte für Erfolge:
    213
    ... klar, geht Personal früher oder später in Rente und muss mehr oder weniger 1:1 ersetzt werden. Eine Verkürzung der Wocharbeitszeit auf 35 Stunden bei gleichzeitiger Lohnerhöhung, wie es die GdL fordert, macht da keinen Sinn, denn dabei müssen letztendlich mehr Mitarbeiter eingestellt werden als in Rente gehen.
    Es ist schon schwierig genug die in Rente gehenden Mitarbeiter durch neue zu ersetzen und eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit ist da kontraproduktiv.

    Und warum wirfst du alle Bahnunternehmen in einen Topf?
    Z.B. National Express begann in NRW 2015 mit den Betrieb der Linien RE 7 (Rhein-Münsterland-Express) und RB 48 (Rhein-Wupper-Express). Seinerzeit geriet National Express in Kritik, weil sie für die Zugbegleitung ein externes Dienstleitungsunternehmen beauftragt. Das erschwerte die Tarifverhandlungen mit der EVG, was den damaligen National Express-Chef zur folgenden Aussage verleitete
    -> Rheinische Post: National Express empfiehlt Mitarbeitern GDL-Beitritt (12.12.2015)

    2019 folgte der RE 5, später im Jahr der RE 6 und 2020 der RE 4 (Wupper Express). In Folge der Insolvenz des Bahnanbieters Abellio Rail übernahm National Express 2022 den RE 1 und den RE 11.

    2022 entschied sich das Unternehmen sich in Sachen Zugbegleitung nicht mehr auf einen externen Dienstleiste zu setzen, sondern die Zugbegleitung mit eigenen Mitarbeiter durchzuführen.
    Da diese Berufgruppe im Haustarifvertrag mit der GdL noch nicht berücksichtigt war, wurde dieser entsrpechend angepasst
    -> National Express und GDL erzielen Abschluss zur Tarifierung weiterer Arbeitnehmer | GDL, Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (17.01.2023)
    Der Vertrag mit dem bisherigen Dienstleister in Bezug auf die Zugbegleitung hatte National Express zum 31.12.2023 gekündigt.
    Am 02.01.2024 vermeldete den Vollzug die Zugbegleitung betreffend ->
    Erfolgreicher Wechsel zu eigenem Personal: Mehr festangestellte Kundenbetreuerinnen und Kundenbetreuer bei National Express


    Dennoch such National Express weiterhin Mitarbeiter inkl. Triebwagenführerinnen und Triebwagenwagenführer
    -> wir-sprechen-dieselbe-sprache
     
  5. mischobo

    mischobo Lexikon

    Registriert seit:
    3. März 2003
    Beiträge:
    29.028
    Zustimmungen:
    3.456
    Punkte für Erfolge:
    213
  6. Rafteman

    Rafteman Board Ikone

    Registriert seit:
    21. August 2004
    Beiträge:
    4.200
    Zustimmungen:
    4.668
    Punkte für Erfolge:
    213
    Wenn nicht mal die Kollegen die in Rente gehen ersetzt werden, dann entsteht irgendwann eine Lücke und genau hier hat Weselsky recht, seit 10 Jahren wurde eine verfehlte Personalpolitik der DB gefahren


    Ich rede ausschließlich über die DB weil die der größte Lokführerarbeitgeber ist, zur EVG und dessen Vorgänger Transnet mit seinem Gewerkschaftsführer Norbert Hansen habe ich mich ebenfalls geäußert.

    Der Hansen war der einzige Gewerkschaftler, der sich für die Privatisierung der Bahn ausgesprochen hat. Er hat seine Leute nach Strich und Faden verarscht und wurde zur Belohnung mit 2 Mio Jahresgehalt in den Bahnvorstand geholt, das gleiche haben sie mit Weselksy auch versucht, dieser Mann ist standhaft geblieben so wie man es sich heute öfters wünschen würde.

    OK dann habe ich das falsch verstanden, in dem Artikel ist auch zu lesen wie mit anderen umgegangen ist, einfach zum fremdschämen diese Firma:

    Mollath-Werbung von Sixt: Nur geschmacklose Satire?
     
  7. mischobo

    mischobo Lexikon

    Registriert seit:
    3. März 2003
    Beiträge:
    29.028
    Zustimmungen:
    3.456
    Punkte für Erfolge:
    213
    ... erkläre mir doch mal bitte, wie man dem mit einer Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf 35 Stunden dem entgegenwirken kann.

    Und auch die DB kann keine Fachkräfte einstellen, wenn sie nicht verfügbar sind. Die DB steht hier vor dem gleichen Problem wie alle anderen Bahnbetreibern auch. Und auch die Ausbildung von Zugführerinnen und Zugführer ist problematisch, weil es auch da zu wenig Interessenten gibt.
    Mit dem Ausbau des Güter- und Personenschienenverkehr kann man dem Klimawandel entgegenwirken. Ohne Fahrpersonal bringt der Ausbau wenig. Klimaktivisten kleben sich leoder lieber auf die Strasse, als sich zu Lok- bzw. Triebwagenführer ausbilden zu lassen ...
     
  8. Rafteman

    Rafteman Board Ikone

    Registriert seit:
    21. August 2004
    Beiträge:
    4.200
    Zustimmungen:
    4.668
    Punkte für Erfolge:
    213
    Na mit ordentlicher Bezahlung und ordentlichem Freizeitausgleich, wer schiebt schon Schichten und ist die ganze Woche von der Familie fern wenn er irgendwo für das gleiche Geld am Band in der Heimat arbeiten kann. Der Beruf muss attraktiver werden, niemand bewirbt sich weil es sich nicht lohnt. In 14 Tagen Tätigkeit nur 3 Tage frei, das macht doch keiner mehr. Wir haben einen Arbeitnehmermarkt, das muss der Personalvorstand der Bahn endlich begreifen.

    Davon redet Weselksy die ganze Zeit. Statt der Boni für die Mißwirtschaft in den Hintern zu blasen, sollte das Geld lieber in Personal investiert werden.

    Wenn die Attraktiviät stimmt dann bewerben sich die Leute und lassen sich ausbilden, durch die Privatisierung und Sparmaßnahmen (vermutlich hat man lieber Unternehmensberatern horende Beträge überweisen) ist das bestehende Personal entstanden.
     
    Benjamin Ford gefällt das.
  9. mischobo

    mischobo Lexikon

    Registriert seit:
    3. März 2003
    Beiträge:
    29.028
    Zustimmungen:
    3.456
    Punkte für Erfolge:
    213
    ... bei der Mittelrheinbahn (RB26) (Transdev) wurde der Streik vorzeitig beendet
    -> GDL-STREIK VOM 10. BIS 12. JANUAR 2024 - MittelrheinBahn

    Edit: ergänzend noch die PM der Gegenseite
    -> GDL beendet vorzeitig den Streik bei der Transdev GmbH! | GDL, Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer
     
    Zuletzt bearbeitet: 12. Januar 2024
  10. Pavel2000

    Pavel2000 Gold Member

    Registriert seit:
    25. Januar 2006
    Beiträge:
    1.213
    Zustimmungen:
    2.451
    Punkte für Erfolge:
    163
    Das hat vor einigen Wochen hier aber jemand ganz anders dargestellt: