Ein Land, zwei Seelen?

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Falsch verstanden. Es spaltet nicht, ob man im Osten oder Westen aufgewachsen ist, sondern, ob man bereit ist, die Verantwortung für sein eigenes Leben zu übernehmen. Sich zurückziehen und Jammern und Gründe finden, warum man dies oder das nicht hat machen können, ist halt bequemer - im Osten und im Westen.

Ich hatte '89 die gleichen Vorraussetzungen, wie meine alten Klassenkameraden. Einige sind Kokser oder Säufer geworden, andere wurschteln sich durch, andere blicken mit Stolz auf das zurück, das sie geschafft haben. Dazu mußte keiner eine Geschäftsimmobilie kaufen. Daß gerade in den 90ern schon durch die Zinspolitik fast jede erfolgreiche Selbständigkeit im Osten erfolgreich verhindert wurde, wird wohl keiner wegdiskutieren. Wer es will, findet trotzdem seinen Weg.

 

Diese Entwicklung ist aber wohl unabhängig von Ost oder West zu beobachten.
Mit dem Rückbau der sozialen Komponente in der Marktwirtschaft, hat sich auch in der Gesellschaft die soziale Komponente zurück entwickelt.

 

Gleiche Chancen gibt es nie. Es zählt ja nicht nur das man in die gleiche Schule geht, sondern es fängt schon damit an das jeder von Geburt an mit unterschiedlicher Intelligenz oder auch unterschiedlichem Aussehen gesegnet ist. Bildungsniveau oder auch Wohlstand der Eltern und des sonstigen Umfelds spielen auch eine nicht zu vernachlässigende Rolle.

 

Fliewatüüt hat mal wieder Popcorn im Angebot gefunden und nun fehlte nur noch die passende Diskussion dazu. Und ihr fällt alle darauf rein....

 

Für den Westen kann und will ich in der Form nicht sprechen, den kenne ich nur nach 1990. Zu der Zeit brach im Osten bereits alles zusammen, was im Westen halt (noch) nicht so gewesen ist. Dieser Prozess vollzog sich im Osten auch nicht so schleichend wie derzeit. Aus diesem Grund war er auch unmittelbarer zu spüren.

Weite Teile des Ostens sind mehr als eine Lebensgenration später, noch immer Mindestlohngebiet. Selbst größere Firmen weigern oder weigerten sich Westtarife zu zahlen. Derzeit streikt man bei der Firma Klenk, hier geht es dem Vernehmen nach, um das Angleichen der Löhne Ost an die Löhne der Schwesterbetriebe West.

Wo nicht in größerem Stil Geld verdient werden kann, helfen halt auch keine Ideen weiter. Selbst das Ruhrgebiet leidet noch heute unter dem Wegfall von Kohle und Stahl. Mit den großen Werken sterben eben auch die kleinen Betriebe durch den Wegfall von Kaufkraft der Masse, andernorts sprudeln dafür die Dividenden und Boni für einzelne. Irgend jemand muss dafür halt verzichten.

 

Kannst Du haben, der Artikel ist purer Blödsinn - typisch Westen halt sich als etwas besseres einzustufen und andere Lebensleistungen zu diskreditieren.

Denn eines übersieht der Westen der Republik: Auch dieser ist einfach nur übrig geblieben und die Welt dreht sich weiter.

 

Da hast du recht. Gelsenkirchen ist dafür das beste Beispiel. Nicht ganz ohne Grund nennt man Gelsenkirchen auch boshaft "der Osten im Westen".

 

Sicher, Eike. Es gibt (wieder so eine Grenze?) hüben wie drüben .... solche und solche. Solche, die nachdenken, solche die über den Tellerrand blicken, solche, die im Schneckenhaus sitzen (und das ist ihre Welt und der Rest hat auch so zu sein), oder auch solche die bisschen mehr nachdenken und toleranter sind. Und die Welt dreht sich weiter, zumindest das, was von ihr übrig bleibt (oder was einem übrig bleibt) Schönen Sonntag!

 

Ach herrje, und ich hab mal gehört, das sei Mönchengladbach. Ist aber fies. Ist ne Diskriminierung drin. So, als ob der Osten was Negatives wäre. Man sollte sich mal erinnern, was der Osten für eine tolle Kultur und Vergangenheit hat, da konnte selbst die Bolschewiki nix dran ändern.

 

Man glaubt es heutzutage ja kaum noch:



Selbst ein blöder Telefon-Festnetzanschluss war in der "DDR" kurz vor der Vereinigung nur knapp 20% der Bevölkerung gegönnt.

Heute in Zeiten von Smartphone-Flatrates lacht man darüber, versteht aber vielleicht auch die deshalb im Osten gewachsenen Minderwertigkeitskomplexe besser.