Ein Gedicht...

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AW: Ein Gedicht...

Ist klar, wenn man Günter Grass heißt, nennt man eigentlich politische Pamphlete eben mal schnell Gedichte...

 

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Ist es andererseits aber nicht auch so. Ein Ziel der israelischen Außenpolitik ist der Sturz des derzeitigen Regimes im Iran. Am besten wäre es dann noch, wenn ein Israel-willfähriger Diktator das Zepter übernimmt. Das durfte das ägyptische Volk jahrzehntelang spüren. Ist es demzufolge nicht auch legitim, wenn man die israelische Administration mit allen Mitteln bekämpft?

Wie schon mehrmals gesagt, die Bedrohung beruht in Wort und Tat auf Gegenseitigkeit. Nur weil es bezüglich des Holocaust in Deutschland etc. ein Denkverbot gibt, heißt das nicht, dass man nicht anderswo derartige, krude Vorstellungen haben darf, die letztendlich in diesen Fall nichts anderes als eine kalkulierte Provokation darstellen.
So, man ist deiner Meinung nach nur von Feinden umgeben? Also bezeichnest du Ägypten und Jordanien auch als Feinde Israels. Interessant.
Was die Frage der Demokratie betrifft. Das ist meiner Meinung nach Auslegungssache. Solange zwischen Staatsbürgern erster und zweiter, vielleicht sogar dritter Klasse unterschieden wird, kann man dieses Gebilde nur als demokratieähnlich bezeichnen. Der Zionismus ist immer noch Staatsdoktrin.

 

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Soweit ich weiß ist Grass ein freier Mensch und kann sich auch politisch äußern.
Egal ob das Gedicht gefällt oder nicht. Inhaltlich hat er in meinen Augen recht.

 

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Du meinst sich zu schützen falls man mal eine A-Bombe bauen will?

 

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Das beruht wohl auf Gegenseitigkeit.

 

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Was ist daran ein "Gedicht"?

"Warum schweige ich, verschweige zu lange,
was offensichtlich ist und in Planspielen
geübt wurde, an deren Ende als Überlebende
wir allenfalls Fußnoten sind.

Es ist das behauptete Recht auf den Erstschlag,
der das von einem Maulhelden unterjochte
und zum organisierten Jubel gelenkte
iranische Volk auslöschen könnte,
weil in dessen Machtbereich der Bau
einer Atombombe vermutet wird.

Doch warum untersage ich mir,
jenes andere Land beim Namen zu nennen,
in dem seit Jahren - wenn auch geheimgehalten -
ein wachsend nukleares Potential verfügbar
aber außer Kontrolle, weil keiner Prüfung
zugänglich ist?

Das allgemeine Verschweigen dieses Tatbestandes,
dem sich mein Schweigen untergeordnet hat,
empfinde ich als belastende Lüge
und Zwang, der Strafe in Aussicht stellt,
sobald er missachtet wird;
das Verdikt 'Antisemitismus' ist geläufig.

Jetzt aber, weil aus meinem Land,
das von ureigenen Verbrechen,
die ohne Vergleich sind,
Mal um Mal eingeholt und zur Rede gestellt wird,
wiederum und rein geschäftsmäßig, wenn auch
mit flinker Lippe als Wiedergutmachung deklariert,
ein weiteres U-Boot nach Israel
geliefert werden soll, dessen Spezialität
darin besteht, allesvernichtende Sprengköpfe
dorthin lenken zu können, wo die Existenz
einer einzigen Atombombe unbewiesen ist,
doch als Befürchtung von Beweiskraft sein will,
sage ich, was gesagt werden muss.

Warum aber schwieg ich bislang?
Weil ich meinte, meine Herkunft,
die von nie zu tilgendem Makel behaftet ist,
verbiete, diese Tatsache als ausgesprochene Wahrheit
dem Land Israel, dem ich verbunden bin
und bleiben will, zuzumuten.

Warum sage ich jetzt erst,
gealtert und mit letzter Tinte:
Die Atommacht Israel gefährdet
den ohnehin brüchigen Weltfrieden?
Weil gesagt werden muss,
was schon morgen zu spät sein könnte;
auch weil wir - als Deutsche belastet genug -
Zulieferer eines Verbrechens werden könnten,
das voraussehbar ist, weshalb unsere Mitschuld
durch keine der üblichen Ausreden
zu tilgen wäre.

Und zugegeben: ich schweige nicht mehr,
weil ich der Heuchelei des Westens
überdrüssig bin; zudem ist zu hoffen,
es mögen sich viele vom Schweigen befreien,
den Verursacher der erkennbaren Gefahr
zum Verzicht auf Gewalt auffordern und
gleichfalls darauf bestehen,
dass eine unbehinderte und permanente Kontrolle
des israelischen atomaren Potentials
und der iranischen Atomanlagen
durch eine internationale Instanz
von den Regierungen beider Länder zugelassen wird.

Nur so ist allen, den Israelis und Palästinensern,
mehr noch, allen Menschen, die in dieser
vom Wahn okkupierten Region
dicht bei dicht verfeindet leben
und letztlich auch uns zu helfen."

Ich nenne das ein politisches Statement bzw. einen offenen Brief, nicht mehr und nicht weniger.

 

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Es wird deshalb Gedicht genannt, weil es ein geistiges Werk ist, welches urheberrechtlich geschützt ist und dessen unberechtigte Vervielfältigung eine saftige Abmahnung nach sich zieht.

Mach dich mal auf ein Einschreiben nächste Woche gefasst. Wenn Grass einen guten Abmahnanwalt beauftragt, wird er noch einiges an Geld anhäufen können.

 

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Richtig, ist aber von den Hardlinern auf beiden Seiten nicht zu erwarten. In dieser Beziehung ist die Mehrheit der israelischen Gesellschaft aber erheblich weiter als die eigene politische Kaste im Stande ist.

 

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Uns schon läuft sie an, die Empörungsmaschinerie.
Die Antisemitismuskeule schwingt!

 

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Wie der Besitz von Atomwaffen? Oder doch anders?