DVD Sicherheitskopien bei eBay

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AW: DVD Sicherheitskopien bei eBay

Ach was, dass stimmt so nicht. Ich verkaufe zB Software. Wenn ich jemandem gegen Entgelt eine zeitlich begrenzte Lizenz zur Verfügung stelle, ist es mir völlig egal, ob der sich von der Software Kopien macht oder die Lizenz weiterveräußert wenn er die Software nicht mehr nutzt. Meinetwegen kann derjenige auch hundert oder tausend Kopien machen, solange er die Software nur einmal nutzt. Es ist doch piepegal, ob sich jemand Kopien einer Software, eines Filmes oder von Musik macht, die er sowieso nur einmal gleichzeitig nutzen kann. Im Wesentlichen wird doch immer nur das Nutzungsrecht eingeräumt. Der Datenträger ist völlig zweitrangig.

Der Sinn der neuen Bestimmungen zur Umgehung des Kopierschutzes ist die Sicherstellung, dass nur die Person, die das Programm, die Musik oder Film erworben hat, dieses Nutzungsrecht nur persönlich ausübt, weil die eigentliche Überprüfung, ob ein Nutzungsrecht entgegen der Einräumung durch mehrere Personen ausgeübt wird, zu aufwändig ist.

 

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Wenn, wie im Urheberrecht steht, dass ich eine Kopie unentgeltlich von Dritten anfertigen lassen darf, heißt es z.B. dass ein Freund mich bitten kann ihm meine neue CD zu kopieren. Denn ich fertige Ihm unentgeltlich eine Privatkopie für seinen Eigengebrauch an.

Wo steht das?

Ich schreibe auch Software. Da es spezielle Kundenwünsche sind, könnte niemand außer der Kunde etwas damit anfangen. Ist quasi auch ein Kopierschutz.

Die Frage lautet hier doch auch: Wo ist der entstandene Schaden? Der Rechteinhaber des Films hat noch keine DVD draußen. Somit tritt das Produkt auch nicht in Konkurrenz zur DVD des Rechteinhabers. Da mit dem Produkt auch ein Originalprodukt vom Rechteinhaber vertrieben wird bekommt dieser auch sein Geld (denn irgendwoher muss er ja auch die Original-VHS-Kassetten beziehen). Klar ist der Preis für das Produkt überhöht. Ist wie oft auf dem Markt halt eine Mischkalkulation. Du bekommst ein Handy mit einem DVD-Player für einen Euro. Daran hängt aber logischerweise noch ein Vertrag, der die entstandenen Kosten wieder reinholt.

Die Plattenfirmen haben meist die Verwertungsrechte gekauft. Keine Lizenzen.

Um noch mal das Wort "Lizenz" richtigzustellen. Hiermit meine ich den Lizenzvertrag. Software hat diese Lizenzen die mit Nutzungsbedingungen gekoppelt sind. Das sieht man unter anderem daran, dass entweder beim installieren die Nutzungsbedingungen angezeigt werden, denen man zustimmen kann oder auch nicht. Früher als es noch keine Installationen gab, war die Lizenz meist auf der Papierhülle der Diskette: "Wenn sie das Siegel dieser Hülle öffnen erkennen sie damit automatisch die folgenden Nutzungsbedingungen an. Bla.. blub..". Bei Musik gibt es sowas nicht. Bei Musik gilt das Urheberrecht. Und das ist im Gesetzestext festgelegt.

Oder man kann direkt im Auftrag des Dritten für dessen Privatgebrauch unentgeltlich eine Kopie anfertigen. Und so wird es doch auch im Auktionstext beschrieben. Man bietet auf einen Film und es liegt gratis eine Kopie dabei. Hier nutzt der Auktionator eindeutig eine Gesetzeslücke aus. Würde er nicht "gratis" dabei schreiben, wäre das Ganze eindeutig. Tut er aber.

Natürlich begibt er sich damit aufs Glatteis und kann vom Rechteinhaber einen auf den Deckel kriegen. Vielleicht hat er das aber auch mit seinem Anwalt ausgelotet und es geht glatt, weil man nichts dagegen machen kann. Das soll aber weder mein noch Dein Problem sein.

Oh, sehe gerade, dass Du auch aus Dortmund kommst

Farnsworth

 

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Passt zwar nicht ganz zum Thema, aber trotzdem:

Heute hab ich bei ebay jemanden gesehen, der VHS-Kassetten als Leerkassetten verkauft. Auf diesen Kassetten sind aber noch selbst aufgenommene Filme/Sendungen, die vom Käufer gelöscht werden müssen.
Die Gebote für diese "Leerkassetten" liegen schon zwischen 5 und 10 Euro.

 

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Das wird auch nicht richtiger dadurch, dass fast alle Softwarehersteller solche Kundeneinschuechterungsgeschreibsel in ihre Software integrieren.
Standartsoftware, also praktisch alles, was nicht auf Kundenwunsch angefertigt wurde, sondern den normalen Vertriebsweg geht, wird von der Rechtsprechung i.A. als Produkt angesehen, wie ein Buch. Dafuer gilt ab Kauf fuer den Kunden das Nutzungsrecht laut Urheberrecht.
Um dieses Nutzungsrecht einzuschraenken, ist die Zustimmung des Kunden *vor* dem Kauf notwendig. Eine zwangsweise Zustimmung des Nutzers, z.B. waehrend der Installation nach dem Kauf, ist rechtlich nicht bindend. Will der Softwarehersteller seine Software nur zu seinen Bedingungen lizenzieren, darf er sie nicht ueber den Einzelhandel verkaufen, bzw. muss vom Haendler fordern, dass der Kaeufer vor dem Kauf die Lizenz annimmt.

 

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Dann kann man ja DVD-RW als "leer" verkaufen, obwohl ein Film auf DVD-RW drauf ist. Der Kunde muss dann DVD-RW selbst löschen.

 

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Kann man sie nicht sogar per "Schnelloeschung" loeschen und dann zusammen mit einem Wiederherstellungstool verkaufen? Bei Disketten war das kein Problem.

 

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...und mit Festplatten ist das erst recht kein Problem