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DVB-S2 - neue Modulation (8-PSK) für mehr Bitrate pro Megahertz!

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von Gummibaer, 16. März 2004.

  1. Gummibaer

    Gummibaer Platin Member

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    Für DVB-S2 oder HDTV muss sowieso auch hier alles neu.

    Bei DVB-S hat auch niemand die Schnapsidee gehabt, es mit Analogem Sat-Empfang kompatibel zu machen.

    Ich bin sehr dafür, dass man bei DVB-S2 keine faulen Kompromisse eingeht. Es ist nicht der geringste Bedarf vorhanden, dass Transponder, die im DVB-S2-Mode senden auch von alten DVB-S-Geräten mitgenutzt werden können.

    Andersrum erwarte ich allerdings selbstverständlich, dass ein DVB-S2-Tuner auch den DVB-S-Mode frisst.

    Aber ein wozu ein Mix-Mode aus DVB-S und DVB-S2, bei dem dann DVB-S2 nicht voll genutzt werden kann gut sein sollte, konnte mir noch niemand schlüssig erklären. Allerdings hätte ich nichts dagegen, wenn der Mixed-Mode nur für die Übergangsphase gedacht ist und alle Komponenten später auch reines DVB-S2 verarbeiten.

    Um wieviel Prozent höher wäre denn eigentlich die maximale Datenrate bei dem (als zu teuer befundenem) Turbo-Coding gegenüber dem derzeit favorisierten Codierungs-System (dessen Bezeichnungen mir jetzt nicht einfallen) für DVB-S2?
     
  2. Commander Keen

    Commander Keen Gold Member

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    Prozentual kann man das schlecht angeben...
    Man kann nur angeben, welches SNR man bei gleicher Nutzdatenrate benötigt.
    Oder umgekehrt, wieviel Nutzdaten, man bei einem bestimmten SNR drüberbringt (alles bei gleicher begrenzter Bandbreite versteht sich)...

    So wie ich das sehe liegt das Low-Density-Parity-Check-Verfahren ebenfalls sehr nah an der theoretisch möglichen Grenze, bei erheblich weniger Rechen- und Schaltungsaufwand.
    Der Unterschied zw. TurboCoding und LDPC dürfte marginal sein...

    <small>[ 20. M&auml;rz 2004, 00:05: Beitrag editiert von: Commander Keen ]</small>
     
  3. Commander Keen

    Commander Keen Gold Member

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    So teuer ist das auch nicht, da man momentan in den QPSK-Demodulatoren auch schon mit "Soft-Bits" arbeitet,
    von daher kann man sogar die vorhandenen Demodulatoren nahezu unverändert weiterverwenden, und muss nur den FEC-Decoder anpassen.
    (einige Demodulator-Chips sind ja jetzt schon 8PSK fähig, zumal das in Japan schon eine gängige Modulation ist)...
     
  4. Kalle_Wirsch

    Kalle_Wirsch Senior Member

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    Bei aller technischen Euphorie muss ich an dieser Stelle doch noch mal darauf hinweisen, dass sich neue Standards im Grunde doch nur schwer durchsetzten lassen.

    Wer kennt nicht die Geschichte von Bildplattenspielern, D2Mac, UMTS, DAB, MHP und Co?

    Das Problem ist ganz simple:
    - Welchen echten Zusatznutzen hat der gemeine Zuschauer?
    - Welcher Inhalteanbieter nimmt viel Geld in die Hand, und riskiert riesige Verluste, wenn er mit alter Technik und dreisten Preiserhöhungen für nichtvorhandenen Mehrwert satte Gewinne macht?

    Oder anderes gefragt: Welche Killer-Applikation macht die Technik so interressant, dass die Technik-Einführung sich selbst trägt?

    Die einzige Branche die hier eine absolute Ausnahme bildet ist die PC-Industrie. Mit kleinen Schritten und endloser "scheinbarer" Rückwärtskompatibilität drehen die Hard- und Softwarebranche stetig an der Innovationsschraube, wohl wissend, dass PCs nach 3-5 Jahren praktisch Schrott sind und neu beschafft werden müssen. Wobei im Prinzip macht ein PC ja nichts anderes als or 5,10,15 Jahren, oder?

    Was glaubt ihr warum die Industrie die große Vereinigung zwischen PC, TV und den anderen Medien anstrebt?
    Vielleicht sind das ja die Verhältnisse der Zukunft:
    Dann lassen sich viele Fernsehinhalte nur noch mit dem neuesten Equipment und PayPerView empfangen:
    - 4:3, 16:9, 2:1, 2,35:1 ...
    - PAL, HDTV, SHTDV, XHDTV
    - Stereo, DB5.1, DB6.1, SDB10.1EX, ...
    - CallIn Show, MHP, Rückkanal, Interaktiv, Interaktiv Plus, Super Interaktiv
    - 2D, 3D, Geruchsfernsehen, Extended VR, ...
    ...

    Das einzige, was man dazu tun muss ist mit viel Werbung und tiefenpsychologisch ausgebufften Schein-Welten, den Zuschauer aus der realen Welt zu entführen und zum TV-Junkie zu erziehen, der die reale Welt so sehr fürchtet, dass er alles zahlt, um in der virtuellen Welt zu verweilen.

    Hat man ihn erst mal soweit, dann kann man ihm auch in der realen Welt leere Pappkartons für teures Geld verkaufen. Der Identifikationswert rückt an die Stelle des Warenwertes. Zuschauen rückt an die Stelle des Erlebnisses. Votings und Castings ersetzen eigene Anstrengung und Erfolge.

    Aber genug philosophiert...
    Zum Glück gibts noch keine Holosuiten und der Durchschnittsdeutsche verbringt ja nur 1/3 seiner Lebenszeit (etwa 8h) mit Medienkonsum. Da kann doch von einer Suchtgefahr keine Rede sein, oder?
     
  5. Commander Keen

    Commander Keen Gold Member

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    Im Gegensatz von UMTS usw. kann bei DVBS-2 das gesammte Sende und Empfangsequipment (bis auf die Demodulatoren und Modulatoren) weiterverwendet werden.
    Der Nutzen ist nahezu eine Verdopplung der Bandbreite eines Satellitenkanals!!!
    Das ist enorm.
    Der Privatanwender hat da freilich nichts davon, aber für Datendienste usw. bedeutet dies eine Halbierung der Kosten...

    Da der Standard vom DVB-Konsortium abgesegnet worden ist, wird er mit 100%er Sicherheit DVB-S schrittweise ablösen.
    Im Gegensatz zu D2-MAC usw. ist DVB-S2 ein für jegliche Art von Daten tauglicher Übertragungsstandard, welchen man nicht mit DAB, UMTS usw. vergleichen kann.
    Und zudem ist DVB-S2 so nah an der theoretisch möglichen Shannon-Grenze, dass man davon ausgehen kann, dass es für Satellitenübertragung die nächsten Jahrzehnte nichts besseres mehr geben wird.
    Zumindest kann ich mir momentan nichts vorstellen, was noch besser als DVB-S2 sein kann.
     
  6. Robert Schlabbach

    Robert Schlabbach Talk-König

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    Argl! Erwartet da nur nicht zu bald etwas. Nach etwas Suchen habe ich doch bei der ETSI etwas über DVB-S2 gefunden - leider nicht sehr erfreuliches. Die zuständige BROADCAST-Group hat ihre Homepage hier:
    http://portal.etsi.org/portal_common/home.asp?tbkey1=BROADCAS

    Und in der Liste "Latest Drafts" findet sich auch DVB-S2, das mal als ETSI EN 302 307 herauskommen wird. Und da findet man dann auch einen Zeitplan:
    http://webapp.etsi.org/workProgram/Report_Schedule.asp?WKI_ID=19738

    Der DVB-S2 Standard ETSI EN 302 307 soll am 5. April 2005 herausgegeben werden - ganz recht 2005, nicht 2004! Das wird also noch über ein Jahr dauern... entt&aum
     
  7. Gummibaer

    Gummibaer Platin Member

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    Naja, ist ja immer so. Anfang 2005 ist doch aber schon in näherer Zukunft. Ausserdem eilt es ja nicht wirklich, denn derzeit ist - trotz verschrottetem Astra 1K - immer noch Überkapazität vorhanden und sogar an Geld (und genug Transponder) für die Analogübertragung mangelt es nicht.
    Da kann man ruhig noch ein paar Tee trinken und gemütlich abwarten.

    DVB-T sollte mal ab 2000 eingeführt werden, Serial-ATA 2001/2002.

    Wenn DVB-S2 also Anfang 2005 als Standard rauskommt, dann wird es vermutlich ab 2006 eingeführt werden (Bei den Sat-Leuten geht alles etwas schnelle als hier auf der Erde mit DVB-T oder S-ATA).

    Wäre mal interessant zu Wissen, welche Tuner (Receiver) man einfach per Firmwareupdate auf die neue Modulation updaten könnte (theoretisch, praktisch wird's diese Updates nicht geben, schließlich sollen neue Geräte verkauft werden).

    Insbesondere würde mich interessieren, ob man bei einer der SkyStar2- oder TechnoTrend-Budget-Varianten den Demodulator 8PSK-fähig machen könnte.
     
  8. Robert Schlabbach

    Robert Schlabbach Talk-König

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    Kannst Du vergessen. Der m.W. meist verbaute DVB-S Demodulator ist der STV0299B von ST Microelectronics, und der hat keine "Firmware", sondern ist fest auf QPSK oder BPSK und Viterbi + Reed-Solomon verdrahtet, da kann man nichts drehen.

    Aber die nächste (bzw. inzwischen sogar schon die aktuelle) Generation von DVB-S/DVB-S2 Karten wird ohnehin völlig anders aussehen: Inzwischen gibt es von mehreren Herstellern "Komplett-Chips", die nicht nur Demodulator und Tuner, sondern auch gleich noch den ganzen HF-Teil integrieren. Auf den Karten gibt es dann keine "Blechbüchse" mehr, der LNB-Anschluss hängt nur noch an einem kleinen Blechwürfel (nur zum mechanischen Halt), so wie jetzt z.B. die S-Video Buchsen an Grafikkarten. Auf der Platine sitzen dann noch ein paar Schutzdioden und dann geht das Signal direkt in einen kleinen quadratischen Chip, fertig.

    Und ich habe sogar irgendwo etwas über einen Chip von ST Microelectronics gelesen, der dann auch noch das ganze gleich _2x_ beinhaltete, also von 2 LNB-Anschlüssen gleichzeitig unabhängig empfangen könnte - Dual-Tuner zum Spottpreis.

    Übrigens hat ST Microelectronics schon 2002 einen solchen Chip mit 8-PSK Demodulator vorgestellt - nur dummerweise mit Turbo Codes, weil ST darauf gesetzt hatte. Ich vermute mal, die langen Fristen bei der ETSI dienen auch dazu, den Chipherstellern die Gelegenheit zu geben, neue Chips für LDPC+BCH zu basteln und die Turbo Codes wieder rauszuschmeissen.

    Also: Gelassen abwarten, in 1-2 Jahren wird es völlig neue DVB-S2 Karten geben, denen man den Fortschritt schon rein optisch ansieht. Und vielleicht gibt es ja dann sogar gleich Dual-Tuner Karten, an die man 2 LNBs anschliessen kann...
     
  9. Gummibaer

    Gummibaer Platin Member

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    Hmm, nicht schlecht. Nur schade, dass man auf sowas immer so lange warten muss - da gibt's CPUs und GPUs mit 200 Millionen Transistoren, aber noch viel öfter und vor allem über einen langen Zeitraum unveränderte Dinge wie Tuner gibt's bisher nur in Blechbüchsen...
    Obwohl: *EINE* Karte (von Pinnacle evtl.?) ohne Blechbüchste drauf gibt's doch schon recht lange. Haben die den Tuner selbst entwickelt? Von Preisersparnis kann aber in dem Fall dummerweise ganz und gar nicht die Rede sein.

    Wahrscheinlich wird - falls es Full-Integrated-Dual-Tuner-Chips eines Tages gibt - die zweite F-Buchse weggespart und man kann stattdessen 2 unterschiedliche Transponder aus der gleichen Ebene empfangen. entt&aum