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Disney+ streicht Serien und Filme: Diese Titel fliegen schon bald raus

Dieses Thema im Forum "DF-Newsfeed" wurde erstellt von DF-Newsteam, 22. Mai 2023.

  1. Eifelquelle

    Eifelquelle Sky, Streaming Dienste und Small-Talk Mod Premium

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    Prinzipiell hast du ja Recht, allerdings kann man die jetzt wegfallenden Inhalte überhaupt nicht kaufen!
    Es handelt sich hierbei auch nicht um irgendeine alte Archivware aus den Disney oder Fox Archiven, sondern um eigens für Disney+ oder Hulu produzierte Inhalte, die es so auch nur dort gibt und gab und auch nur dafür vorgesehen waren.

    Deshalb schrieb ich auch, dass der Bericht von DF schlicht und ergreifend falsch ist, da er das Problem nicht erfasst und Ängste schürt, die so einfach nicht stimmen.
    Um das zu verstehen, muss man sich den normalen Weg der Finanzierung von Filmen oder Serien anschauen.

    Nehmen wir mal den klassischen Kinofilm:
    Der Kinofilm wird produziert vom Studio und das Studio trägt die Produktionskosten => es investiert, sprich tritt in Vorkasse, um dann später die Kosten wieder reinzuholen. Dieses "Später" soll natürlich möglichst schnell sein.
    Das geschieht idealerweise über die Auswertung im Kino. Danach kommt dann der Zweitmarkt, also Verkauf/Verleih und danach dann Lizensierung an dritte (Pay-TV/Free-TV / linear).
    Reicht die Erstauswertung eines Films im Kino nicht aus, dass Geld wieder rein zu bekommen, spricht man von einem Flop, einfach weil das Geld viel zu lange gebunden ist, bis es wieder reinkommt. Der Zweitmarkt ist und soll Zubrot sein - Gewinne die man halt so mitnimmt über Inhalte, die längst finanziert sind.

    Bei Serien ist das etwas anders:
    Hier gibt es einen Sender der eine Produktion finanziert und die Kosten holt er sich dann in der Regel idealerweise über die Erstausstrahlung wieder rein. Entweder über Werbung (Free-TV) oder indem er über die Ermittlung von Einschaltquoten oder sogar Abonnentenzuwächsen, die Einnahmen der Serie buchhalterisch zuordnet. (Pay-TV). Der Zweitmarkt ist dann hier die Lizensierung ins Ausland oder später die Weiterlizensierung an andere Sender bzw. Streaming Dienste im Zweitmarkt.

    Kommen wir nun zu Disney+ und das Problem der genannten Produktionen.
    Diese wurden exklusiv für Disney+ oder hulu produziert. Somit gibt es erstmal keinen Zweitmarkt und er ist auch nicht eingeplant - wäre aber idealerweise (wie bereits erklärt) eh nur Zubrot und nicht zur Finanzierung gedacht.
    Es gibt also nur die Einnahmen über die Abos. Wie kann man nun feststellen, ob sich eine Serie gelohnt hat oder nicht?
    Das geht relativ simpel, denn beim Streaming Dienst weiß ich exakt was geschaut wird und was nicht. Ich kann somit für jeden einzelnen Abonnenten exakt sagen, wofür er seine Abogebühren verwendet.
    Beispiel:
    Disney+ => Monatsabo = Umsatz 8,99 € . Davon muss natürlich erstmal die Mwst. abgezogen werden. Bleiben also 7,55 € übrig. Davon ziehen wir wiederum die Vertriebskosten ab, sagen wie mal 30% (da ist das, was üblicherweise Streamer wie Spotify oder Youtube für sich behalten - ist ein grobe Schätzung - kann anders sein). Blieben in unserem Beispiel also 5,28 € von den Abogebühren übrig.
    Nehmen wir jetzt an, der Abonnent hat sich im betrachteten Monat ausschließlich die aktuelle Staffel von "The Mandalorian" angeschaut. Das bedeutet dann, dass "The Mandalorian" durch diesen Nutzer Einnahme von 5,28 € erzielt hat, die dann von den Produktionskosten abgezogen werden können. Somit kann man also sehr exakt ermitteln, ob sich eine Serie refinanziert hat oder nicht, also ob man die 15 Millionen pro Folge wieder rein bekommen hat oder nicht.
    Diese Rechnung kann und muss man also für jeden einzelnen Inhalt beim Streamer machen.

    Und damit wären wir beim Problem - hier als Beispiel WILLOW, welches zu denen gehört die rausfliegen. Hiermit ist natürlich die neue Serie gemeint - nicht der alte Film, denn der bleibt auch weiterhin drin.
    Bei den Produktionen die rausfallen, müssen die Abrufzahlen so katastrophal schlecht sein, dass Disney die bittere Erkenntnis hat, dass sie ihre Kosten niemals wieder einspielen werden (jedenfalls nicht in einem vertretbaren zeitlichen Rahmen).

    Was kann man nun tun?

    Natürlich könnte man den Zweitmarkt versuchen zu beleben, zum Beispiel durch Lizenzen oder durch Verkauf an Endkunden (DVD/Blu-ray/Digital), was der Artikel suggeriert.
    Hier muss man sich aber die Frage stellen, wie wahrscheinlich es ist, dass sich Sender eine Serie ans Bein binden oder Leute eine Serie physisch Kaufen, die augenscheinlich so schlecht ist, dass nicht einmal die Abonnenten die es keinen zusätzlichen Cent kostet diese Schauen. Alle potentiellen Abnehmer wissen ja, dass das, was da angeboten wird ein totaler Flop ist. Düstere Aussichten.

    Also geht Disney den einzigen logischen Schritt um den Schaden zu begrenzen. Sie schreiben die Prodiktionen ab - sprich die kommen in den Müll. So kann man wenigstens die Verluste von den Gesamtgewinnen den Konzerns abziehen und Steuern sparen. Um die Inhalte aber abschreiben zu können, dürfen sie natürlich keine weiteren Einnahmen erzielen. Sie müssen also aus dem Portal raus genommen werden. Anders geht das nicht.
     
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  2. fernseh.schauer

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    Aber wenn ein Abonnent nicht nur Mandalorian schaut, sondern auch noch andere Inhalte, schrumpft ja mit jeder weiteren Produktion die man sich anschaut, der Beitrag den man pro Serie abrechnen kann...

    Das mit den Abschreiben hast du übrigens gut erklärt - auch einer der Gründe warum WBD letztes Jahr so radikal bei HBO MAX vorging - und fertig produzierte Filme lieber im Schrank ließ als sie zu veröffentlichen...
     
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  3. HDMinus

    HDMinus Senior Member

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    Exakt. Deshalb sind Streamingserien auch meist bedeutend kurzlebiger als vergleichbare TV-Serien. Auf Dauer kann so ein Modell nicht profitabel sein.
     
  4. Psychodad110

    Psychodad110 Board Ikone

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    Da hast Du schon Recht, aber was gibst Du auf Garantien?

    Frei nach Konrad Adenauer: Was stört mich mein Geschwätz von gestern?

    Man muss das Beste daraus machen.
    Bin mal gespannt, wie es bei Magenta Entertain sein wird.