Die 'Piraten' (Partei) ein wilder Haufen?

Anzeige

AW: Die 'Piraten' (Partei) ein wilder Haufen?

Den Absatz hatte ich irgendwie vergessen zu kommentieren.

Die Zahl kommt in etwa hin, mit einem entscheidenden Unterschied: Das Geld kommt beim Urheber an, nicht beim Künstler. Denn genau da ist der Knackpunkt: An der Produktion einer CD sind weit mehr Menschen beteiligt, als eben nur der Urheber:

1. Komponist (Urheber im Sinne des UrhG)
2. Texter (Urheber im Sinne des UrhG)
3. Musiker (Ausübender Künstler im Sinne des UrhG)
4. Sänger (Ausübender Künstler im Sinne des UrhG)
5. Technisches Personal
6. Marketing
7. Vertrieb

Nur 1 und 2 stehen die "GEMA-Gebühren", also die Tantiemen gemäß Urheberrecht zu. Die anderen müssen (weitestgehend) vom Verkaufserlös des Tonträgers bezahlt werden.

Schönes bzw. eher trauriges Beispiel: Die Gruppe Trio, die während der NDW-Zeit sehr erfolgreich war, besteht aus drei Personen: Stefan Remmler, Kralle Krawinkel und Peter Behrens. Die Musik komponiert und getextet haben nur Remmler und Krawinkel. Behrens hat "nur" gespielt und lebt heute von ALG 2, da sein einziger Erlös eben aus dem Verkauf der Tonträger und öffentlichen Aufführungen besteht.
Da "Da-da-da" aber noch heute aufgeführt wird und jüngst sogar wieder in irgend einer Werbung aufgetaucht ist, erhalten Remmler und Krawinkel für diese drei legendären Silben nach wie vor Tantiemen.

Selbst jemand wie Frank Sinatra lebte hauptsächlich nur von Verkäufen und Konzerten, da er ja nur Sänger ist, aber weder Komponist noch Texter. Vermutlich stand er deshalb noch bis zum Ende auf der Bühne.
Sein berühmtestes Werk "Strangers in the Night" wurde übrigens von den Deutschen Bert Kaempfert und Herbert Rehbein komponiert, der Text stammt von Charles Singleton und Eddie Snyder.

Kann man ewig weiter führen. Elton John z.B. komponiert seine Stücke selbst, aber lässt sich die Texte von Bernie Taupin schreiben. John fungiert hier also als ausführender Künstler, Sänger und Komponist in Personalunion, während die Tantiemen für den Text an Taupin fließen.

 

AW: Die 'Piraten' (Partei) ein wilder Haufen?

Und? Klaust du dir auch 'nen Ferrari, um dein selbst konstruiertes Vehikel damit zu messen? Sorry, ist ein wirklich verdammt blöder Vergleich jetzt.

Korrekt. Denn wenn, wie du selbst schriebst, die Leute nicht wegen der lärmenden Kinder kommen, sondern es eher sogar noch als lästig empfinden, dann gibt es doch überhaupt keine Notwendigkeit dafür, dass die öffentlich auftreten und urheberrechtlich geschützte Werke aufführen.

Genauso. Die müssten auch Tantiemen zahlen.

Das ist überhaupt nicht schwer zu verstehen. Der Kneipier ist der Veranstalter. Und dabei ist es völlig egal, ob er eine Schülerband aufführen lässt oder einen CD-Player dudeln lässt.

Da er ein kommerzielles Gewerbe betreibt und dort diese Musik öffentlich aufführt, ist er verpflichtet, die Gebühren zu zahlen. Hätte er eine nichtkommerzielle, soziale Einrichtung, dann erlässt ihm die GEMA die Gebühren.

Ich glaube, dass dir das einfach zu hoch war.

 

AW: Die 'Piraten' (Partei) ein wilder Haufen?

Sehe ich genauso.

Natürlich muss auch geistiges Eigentum geschützt werden, und die Eigentümer sollen auch die Möglichkeit haben etwas damit verdienen zu können.

Nur die Preise sollten auch angemessen sein. Die legalen Downloads wie z.B. bei iTunes sind doch schon völlig überteuert. So 0,39€ für "Music only" und so 0,59€ für einen Videoclip würde ich als fair ansehen.

Ähnlich ist es auch mit Industriepatenten. Auch da muss es Schutzmöglichkeiten vor unberechtigter Nachahmung geben. Nur sollten dann auch Lizenzen zu bezahlbaren Preisen abgegeben werden. Nur Sachen mit einer gewissen Schöpfungshöhe geschützt werden. Und keine Patente angemeldet werden deren einziger Zweck es ist die Konkurrenz zu lähmen.

 

AW: Die 'Piraten' (Partei) ein wilder Haufen?

Deine Vergleiche sind wir doch gewohnt.
Keiner hat den Originalkünstler zum direkten Vergleich "geklaut".
Um mich an einem Ferrari zu messen reicht eine Stoppuhr.

Es ist wie beim Fußball in der Kneipe.
Es bleiben immer ein Teil der Stammgäste weg die keinen Lärm mögen.
Das bei einer unbekannten Schülerband der Ansturm von Gästen ausbleibt kannst du dir denken.
Wie gesagt: da kommen eine Hand voll Freunde.
Wie auch schon gesagt: wenn jemand dran verdient dann sollte auch der Originalkünstler seinen Teil bekommen.
Das ist eben der Unterschied zwischen uns beiden.
Bei dir soll der und die GEMA als einzige davon Profitieren.
Nur dumm das es sich dann keiner mehr leisten kann und die auch nichts davon haben.

Tun die das?
Haben die einen Nachweis?

Du wiederholst dich!
Ich mich auch: ich weiß das!
Ich finde es nur bei "non Profit" Veranstaltungen nicht für richtig.
Wenn eine Kneipe gutes Geld damit verdient sollten natürlich auch die Originalkünstler ihr teil ab haben.
Aber solch Kneipen sind ganz anders organisiert und bezahlen natürlich ihre GEMA.
Aber da haben Schülerbands keine Chance.
Wer soll den da den Eintritt, von dem die GEMA bezahlt, wird bezahlen wenn kaum einer kommt?
Nee Gag, wie das im ganz kleinen "non Profit" Bereich abläuft ist dir zu hoch.
Wie auch gesagt: fehlende soziale Kompetenz.
Man kann nicht alles Made by Gag mit ist halt Marktwirtschaft begründen.

 

AW: Die 'Piraten' (Partei) ein wilder Haufen?

Der Markt regelt den Preis.

Genau so ist das heute, also weiß ich nicht, was du willst.

 

AW: Die 'Piraten' (Partei) ein wilder Haufen?

Künstliche Verknappung, Missbrauch eines Monopols - siehe #79 würde ich nicht als "Markt" bezeichnen

 

AW: Die 'Piraten' (Partei) ein wilder Haufen?

Der Markt regelt bei Gag alles.
Selbst da wo es keinen Markt gibt.

 

AW: Die 'Piraten' (Partei) ein wilder Haufen?

Ich gebe Dir Recht. Was ich aber für ein Unding halte ist das mehrfache Kassieren. Wenn ich in für meinen PC einen DVD-Brenner kaufe bezahlte ich GEMA-Gebühren für den Brenner und für jeden Rohling. Dabei würde das eine ohne das andere nichts nützen. Das ist eine Sauerei.

 

AW: Die 'Piraten' (Partei) ein wilder Haufen?

Wo gibt es denn deiner Meinung nach "keinen Markt"?

Ich weiß ja nicht, wann du das letzte Mal dir eine CD gekauft hast, aber die Preise sind so niedrig wie schon lange nicht mehr.

Schau hier: MDNA: Madonna: Amazon.de: Musik

Die aktuelle Scheibe von Madonna für 12,95 Euro als CD und 7,98 Euro als Download.

Vor 15 Jahren irgendwann habe ich aufgehört, CDs zu kaufen, weil sie im Laden 35 bis 40 DM für eine Scheibe haben wollten. Nehmen wir mal 35 DM an, das wären 17,90 Euro, inkl. Inflation der letzten 15 Jahre entspricht das 22,24 Euro.

Ich kann mich an meine Kindheit erinnern: 1980 kostete eine LP rund 20 DM. Das entspräche heute 19,26 Euro.

Also was willst du? Noch nie war Musik so billig wie heute.

 

AW: Die 'Piraten' (Partei) ein wilder Haufen?

Für mich persönlich sind die PIRATEN irgendwelche Möchtegern-Weltverbesserer. Wenn die Leute von denen sehe, muss ich irgendwie immer an so klugscheißende Internatsschüler denken. Fragt mich nicht, warum. Wenn die erstmal älter sind, sind die auch kein Deut besser als die aktuellen Politiker.

Kaum ein wirkliches Programm im Kopf, nur irgendwas aufgeschrieben, damit man darauf hinweisen kann, wenn es die üblichen Kontrameinungen hagelt. Letztendlich läuft es hinaus, dass es denen eigentlich nur um das Internet geht.

Ich interessiere mich auch für Internet, aber Internet ist nicht alles in der Welt.

Aber den Hype um diese Partei finde ich zugegeben interessant: Das Internet kann viele Leute mobilisieren und Belangloses gut verkaufen. Sei es die Piratenpartei oder die Facebook-Geburtstagsparty von Thessa im letzten Sommer. Aufgrund der heutigen Facebook-Generation kommt es, dass die PIRATEN zu wählen derzeit "hipp" und "trendy" ist. Vermutlich prahlen damit auch noch welche um zu veranschaulichen, dass sie sich angeblich doch für Politik interessieren, verstehen unter'm Strich aber nur "Internet". Das mag bei ein paar Leuten anders sein, die sich ernsthaft mit der gesamten Partei beschäftigt und Gefallen gefunden haben, aber die Mehrheit sieht in dieser Partei nur "Internet" und einen aktuellen Trend, weil es halt in letzter Zeit auch viele andere Facebook-Leute wählen.


Das Internet ist schon wichtig, aber es verwässert auch. Habe neulich von der FDP ein Statement gelesen, welches ich ausnahmsweise mal zustimmen konnte (soll nicht oft vorkommen bei der FDP!): Im Internet kann es leicht den Anschein machen, dass eine klare Mehrheit eine bestimmte Meinung hat wie beispielsweise bei Stuttgart21. Laut Internet war mit Sicherheit die Mehrheit dagegegen. Die Realität und der Bürgerentscheid haben aber schlußendlich bewiesen, dass dem nicht so ist und dem Bau des Projektes zugestimmt wurde.