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Die Öffentlich-Rechtlichen - oder: Wie Deutschland über seine Verhältnisse lebt

Dieses Thema im Forum "ARD, ZDF, RTL, Sat.1 und Co. - alles über Free TV" wurde erstellt von RealityCheck, 5. Juli 2005.

  1. RealityCheck

    RealityCheck Foren-Gott

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    In Zeiten angespannter wirtschaftlicher Lage sollte man doch denken, dass es in der Gesellschaft breite Bestrebungen gibt, unnütze Kosten zu vermeiden, veraltete, überkommene Strukturen zu beseitigen und damit die gesamte Volkswirtschaft zu entlasten.

    In weiten Teilen der freien Wirtschaft geht dies aufgrund des marktwirtschaftlichen Drucks mehr oder weniger konsequent vonstatten.

    Wer sich dagegen weiterhin mit Händen und Füßen dagegen wehrt, ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk.

    Ob Gebührendiskussion, Strukturreform oder sonstige Kritik - all dies wird von den Granden der "Rundfunkanstalten" als Majestätsbeleidigung oder unzulässiger Eingriff in die Programmautonomie abgewiesen.

    Warum verschwendet Deutschland so dermaßen viel Geld mit seinen überbordenden, überflüssigen Strukturen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk?

    Dass es auch effizienter, schlanker geht, zeigt das europäische Ausland.

    Kein Land kassiert so dermaßen viel an Geldern von seinen Bürgern, kein anderes Land leistet sich einen solch riesigen Apparat in diesem Sektor.

    Und meine Kritik richtet sich nicht an den enormen Umfang des Programmangebots (welches mit 20 Sendern - ohne Regionalausgaben - auch eine europäische Spitzenposition einnimmt), sondern an die Struktur, den Aufwand, mit dem diese Sender betrieben werden.

    Jedes "Funkhaus" hat seinen Intendanten, seinen Verwaltungsapparat - welcher furchtbar viel Geld kostet.

    Wofür?

    Warum braucht jedes Bundesland seinen komplett eigenen, unabhängigen Sender? Bitte versteht mich nicht falsch, ich will nicht die "Dritten" abschaffen. Bei weitem nicht. Nur die Struktur dahinter.

    Könnte die selbe Arbeit nicht auch einfach ein Regionalbüro eines großen, nationalen "Deutschen Fernsehsenders" diese Aufgabe erfüllen?
    Muss wirklich die Entscheidung, welcher Tatort wann im "Dritten" gezeigt wird, ein souveräner Intendant in Mainz, München oder Baden-Baden treffen?

    Das selbe Problem sieht man bei 3sat und Phoenix. Als ob diese Arbeit nicht die bestehenden Redaktionen und Strukturen der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten miterfüllen hätten können.
    Nein, es musste wieder jeweils ein kompletter Verwaltungsapparat geschaffen werden.

    Warum? Warum gibt es diese Strukturen?

    Die Gründe sind vielschichtig.

    Ein wichtiger Hinweis liegt in der Entstehungsgeschichte. Die ÖRs wurden zu einem Zeitpunkt gegründet, als Fernsehen tatsächlich in Deutschland noch kein Wirtschaftsfaktor war und sich das Betreiben eines Senders finanziell nicht lohnte.
    Und um dann eine gewisse Pluralität zu gewährleisten, wurde diese hohe Zahl an unabhängigen Rundfunkanstalten gegründet.
    Wie z.B. das Zweite Deutsche Fernsehen. Der Regierung Adenauer gefiel das gebotene Programm der in der ARD vereinigten Sender (politisch) nicht.
    Also gründete man einen weiteren Sender und erhielt sich auf diesen einen höheren politischen Einfluss als auf die ARD (daher exisitiert der mit Politikern besetzte ZDF Rundfunkrat).

    Heutzutage besteht die Gefahr einer einseitigen Berichterstattung aufgrund der vielen privaten Konkurrenzanbieter nicht mehr so deutlich.

    Eine Reform, die die Strukturen strafft, eventuell sogar zu einem großen öffentlich-rechtlichem Anbieter führen würde (wie es in Österreich, Frankreich, England, den Niederlande, Spanien und vielen weiteren Ländern der Fall ist) wäre also überfällig.

    Warum passiert nichts?

    Weil viele Politiker sich mit der jetzigen, kostspieligen Struktur eingerichtet haben.
    Sie wissen, welche "Knöpfe" man bei den Granden drücken muss, um eine genehme Berichterstattung zu erhalten.
    Außerdem darf man die Attraktivität eines solch großen Apparates für Berufspolitiker nicht unterschätzen - denn dort gibt es viele nette, gut bezahlte Pöstchen zu verteilen, auf denen sich manch verdientes Parteimitglied zur Ruhe setzen kann...

    Der einzige Weg, eine echte Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland zu erreichen ist der öffentliche Druck der Bevölkerung.
     
  2. IGLDE

    IGLDE Talk-König

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    AW: Die Öffentlich-Rechtlichen - oder: Wie Deutschland über seine Verhältnisse lebt


    Das ist mir schon lange klar. Mich wundert immer nur das hier im Forum viele davon ausgehen das die ÖR unabhängig sind. Sie sind so abhängig wie das Parteibuch des Intendanten ist.

    bye Opa :winken:
     
  3. vst100

    vst100 Neuling

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    AW: Die Öffentlich-Rechtlichen - oder: Wie Deutschland über seine Verhältnisse lebt

    Hmmm..... das sorgt nicht gerade für Arbeitsplätze

    und wie soll dieser Druck aussehen ?
    Auf's Fernsehn, speziell auf die ÖR, verzichten ? Keine Gebühren mehr zahlen?
    Grundsätzlich hast Du ja mit den Anmerkungen recht, aber nur so drauflos schießen ohne eine alternative zu bieten ?
    Wie es im europäischen Ausland gehandhabt wird, muss sich nicht zwangsläufig hier realisieren lassen.
    Was womöglich auch an den alten Strukturen liegt, welche sich aber leider nicht von heute auf morgen änder lassen.

    Nix für ungut, aber hier besteht zumindest bedarf an einem Argument von dir, wie der öffentlich Druck aussehen sollte.
     
  4. amsp2

    amsp2 Wasserfall

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    AW: Die Öffentlich-Rechtlichen - oder: Wie Deutschland über seine Verhältnisse lebt

    Stimmt, die Kosten dafür darf die Allgemeinheit mit Freuden tragen.

    Wenn man keine Ahnung hat :rolleyes:

    Ach ja? Mohn und Springer da ist kein großer Unterschied.

    Wenn man die Struktur in den anderen Ländern nicht kennt. :rolleyes:
     
  5. RealityCheck

    RealityCheck Foren-Gott

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    AW: Die Öffentlich-Rechtlichen - oder: Wie Deutschland über seine Verhältnisse lebt

    Die (unabhängigen?) Medien und vielleicht auch einige Politiker, denen ihre Ideale wichtige sind als ihre Pöstchen (vielleicht gibt es davon einen oder zwei ;) )müssten zu der Überzeugung kommen, dass es mit einer nur "moderaten Gebührenerhöhung" nicht getan ist.

    Wenn nichts an der Struktur getan wird, geht das Spielchen der ÖRs doch fleißig so weiter.

    Expansion an allem möglichen Stellen verbunden mit immer wiederkehrenden Forderungen nach Gebührenerhöhungen.

    Keinerlei Druck, der zu Sparanstrengungen führen könnte.
     
  6. Terranus

    Terranus Moderator Premium

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    AW: Die Öffentlich-Rechtlichen - oder: Wie Deutschland über seine Verhältnisse lebt

    Politik und Einfluss - schaut mal in die ÖR freie USA. Da wirst du auf NBC keinen Bericht gegen Atomkraft sehen : Besitzer General Electrics.
    Klingt immer so toll, alles freie Wirtschaft, alles unabhängig. Wer's glaubt.

    Manchen Großkonzernen passt es eben nicht, dass man seine PayTV Abzocke in Deutschland noch nicht breit durchsetzen konnte. Und da schießt man gerne gegen ARD/ZDF.

    Verdienen tun am PayTV hauptsächlich die Fußballmillionäre,Schumi und die Hollywoodstudios. Kein Verhältnis zu der Zahl an Arbeitsplätzen, die geschaffen würden.
     
  7. hopper

    hopper Lexikon

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    AW: Die Öffentlich-Rechtlichen - oder: Wie Deutschland über seine Verhältnisse lebt

    Wieso PayTV Abzocke? GEZ, mehr Abzocke geht nicht!
     
  8. MarkusM

    MarkusM Guest

    AW: Die Öffentlich-Rechtlichen - oder: Wie Deutschland über seine Verhältnisse lebt

    Ich sehe es ein, dass die ÖR unabhängige Berichterstattungen machen wollen. Dies machen sie aber auch nicht mehr, wenn man sieht das Magazine, wie Kontraste, Plusminus, etc. so gekürzt werden, dass sie durch den Tagesthemen mehr Quoten kriegen. Die Ör Sender bekommen doch eh schon soviel Geld, ich würde es ja einsehen, wenn das Programm stimmen würde. Aber das einzige, was bei der ARD vor allem Quoten bringt ist der Silbereisen, Delling/Netzer und die alten Tatorte. Ausserdem bekommen sie ja nur Quoten, da soviele alte Leute zuschauen, wären die nicht da, dann würde die ARD locker hinter ZDF und vielleicht sogar RTL liegen.
     
  9. BlackWolf

    BlackWolf Wasserfall

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    AW: Die Öffentlich-Rechtlichen - oder: Wie Deutschland über seine Verhältnisse lebt

    Und täglich grüßt das Murmeltier .. immer die selben Threads. :rolleyes:
     
  10. casper100

    casper100 Wasserfall

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    AW: Die Öffentlich-Rechtlichen - oder: Wie Deutschland über seine Verhältnisse lebt

    Aktuelles Beispiel, wie richtig Geld verschwendet wird --> Tour de France

    Es reicht nicht das Euro-Sport die ganzen Rennen live überträgt, ... nein es müssen sich auch noch ARD/ZDF mit reinhängen.

    Natürlich jeder Sender, abwechselnd, und mit eigenem Tross.

    Und ich glaube mal nicht, das die Herren des ÖRs im 2 Sterne Hotel schlafen.

    Nicht das wir uns falsch verstehen, das ist kein Neid !

    Nur stellt sich mir die Frage :
    - was soll der Unsinn, und was erwarten sich die ÖRs eigendlich -