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DFL-Rechtevergabe für Bundesliga unter Beschuss

Dieses Thema im Forum "DF-Newsfeed" wurde erstellt von DF-Newsteam, 29. Juli 2020.

  1. drgonzo3

    drgonzo3 Institution

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    Der "Vorteil" ist - wenn es einer ist - der, dass du dir aussuchen kannst, ob du dir die Konferenz nur anschauen möchtest oder nur die Freitagsspiele oder beides. Du brauchst, um nur die Konferenz zu sehen (als Beispiel) nicht direkt alles - wie damals bei Sky - zu abonnieren. Oder wenn dich nur Freitagsspiele interessieren, abonnierst du DAZN.
    Ich weiß, dass hört sich etwas "doof" an, dass ist aber in etwas die "Konkurrenzsituation". Was sich hier viele wünschen, dass z. B. DAZN und Sky alles zeigen und man sich aussuchen kann, wo man es schaut, wird nie passieren. Die Sender hätten (jaja, das "schlimme" Wort) keine Exklusivität auf ihr Paket, somit zahlen sie weniger an die DFL.
     
  2. Wambologe

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    Versteh mich nicht falsch. Du darfst die Situation für dich als Kunden beschissen finden. Absolut in Ordnung und für Leute, die alles sehen wollen, ist das aktuelle Modell nicht das Beste. Keine Frage.

    Das Problem für den Kunden ist: Gegenüber der rechtlichen Ausgangslage verschlechtert sich die Situation für ihn nicht. Die Auslangslage ist, dass es eigentlich 36 Rechtepakete für die 1. und 2. Bundesliga geben müsste... und das zu bis zu 36 Abos führen würde, die jeweils die Heimspiele eines Vereins beinhalten. Das sind ebenfalls Abos mit Exklusivrechten. Weil kein Verein ein verbotenes Monopol hätte, könnte das Kartellamt nicht darauf führen.

    Da kann man wieder den Jakobs-Kaffee anbringen, aber Jakobs geht freiwillig in die Breite. Die verkaufen ihren Kaffee über alle Supermärkte, weil kein Supermarkt zusätzliches Geld für die Exklusivität zahlen würde. Das geben die Margen nicht her und die meisten Kunden würden dann ohnehin anderen Kaffee kaufen. Würde Jakobs aber von Rewe ordentlich Geld bekommen und der Gewinn für Jakobs dadurch unterm Strich höher ausfallen, würde der Jakobs-Kaffee auch nur noch bei Rewe stehen.

    Jakobs bekommt den Exklusivdeal nicht. FC Bayern und BVB bekämen ihn dagegen schon. Und du kommst nicht damit durch, FC Bayern und BVB dazu zu zwingen, die Rechte jedem anzubieten. Der Markt heißt Bundesliga-Spiele, nicht FC Bayern-Spiele. Und auf dem Markt darf sich der FC Bayern aufgrund der grundgesetzlich garantierten Unternehmens- und Vertragsfreiheit frei bewegen. Das schließt die Vergabe von Exklusivrechten mit ein.

    Durch die Zentralvermarktung reduziert sich die Zahl der Anbieter erheblich, was aber nur einer Gruppe schadet: Den TV-Anbietern. Statt 36 Rechtepaketen und 36 Chancen, Rechte zu bekommen, gäbe es für sie nur noch ein Paket und eine Chance. Deshalb fordern EU-Kommission und Kartellamt, das zumindest mehrere Pakete angeboten werden müssen. Das ist einer der Wettbewerbe, die existieren - und es ist der wichtigste, weil der direkt betroffen ist.

    Für den Verbraucher verschlechtert sich die Lage dadurch nicht, sie sind allenfalls nachgelagert betroffen. Statt bis zu 36 exklusiven Paketen gibt es nur noch vier exklusive Pakete. Das reduziert die Zahl der benötigten Abos erheblich, lässt aber weiterhin etwas Wettbewerb unter den Veranstaltern zu, z.B. wenn es um die Qualität der Anbieter geht. Das ist der andere Wettbewerb. Qualität und Innovation.

    Der Verbraucher profitiert auch insofern, dass er kleinere Pakete zu günstigeren Preisen bekommt. Wer z.B. nur samstags arbeitet, könnte die DAZN-Spiele für 10 - 15 Euro nehmen. Sky bietet jetzt die Konferenz für einen Zehner an. Da ist Auswahl da. Vor paar Jahren war es noch 30 Euro Listenpreis und man musste einigen anderen Kram dazunehmen (Basispaket z.B.). Auch beim Preiswettbewerb unter den Anbietern hat sich etwas getan.

    Dass der "Ich möchte alles sehen"-Kunde unter Umständen nicht profitiert, ist richtig. Allerdings ist es keine Notwendigkeit, dass es für ihn teurer wird, nur eine Möglichkeit. Denn es kann bei Sky ja zu weiteren Preisanpassungen kommen. Und rechtlich ist es eben nicht notwendig, dass der Verbraucher bestmöglich von einer Freistellung profitiert, sondern nur angemessen. Das ist der Fall, wenn die Vorteile die Nachteile überwiegen. Das ist nach Einschätzung des Kartellamtes der Fall und auch die Kommission hat dem nichts entgegengesetzt.

    Die Krux ist letztendlich: Die Kommission stellt nur einen anderen Teil der Verbraucher in den Mittelpunkt und sagen, wie es für Gruppen günstiger werden kann. Das Kartellamt muss aber nicht die günstigste Variante für den Verbraucher suchen. Das ist rechtlich nicht verlangt. Das Kartellamt muss entscheiden, ob es erlaubt, dass die DFL vier Pakete mit Spielen aller Vereine an TV-Anbieter verkaufen darf oder ob 36 Vereine ihre Heimspiele separat an die TV-Anbieter verkaufen müssen. Das ist die zentrale Frage.
     
  3. Berliner

    Berliner Lexikon

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    Interessant hier im Forum ist, dass das Geschrei eigentlich nur unter den Sportabonnenten am größten ist. Ausgerechnet dort wo Milliarden Euro umgewälzt werden soll alles bitteschön aus einer Hand für kleinen Dollar kommen. Bei den all-inclusive Fans unter den Filmkunden, die heute Sky, Amazon, Netflix und Disney+ brauchen, geht es erstaunlicherweise deutlich ruhiger zu. Ich denke mal Sky hat mit seinen weltfremden Preisen für Bundesliga das Preisempfinden vieler komplett versaut und Maßstäbe etabliert, die nicht im Ansatz etwas mit marktgerechten Preisen zu tun haben. Wenn das 20 Jahre so lief, kann ich schon verstehen dass da ein Gewöhnungseffekt eintritt und die Fußballfans den Milliardenzirkus "alles aus einer Hand für kleinen Dollar" als Realität angesehen wird und alles andere sei kundenfeindlich. Jetzt zahlen Fußballfans langsam marktgerechte Preise für ihren geliebten Milliardenzirkus, dann aber in Form von 2-3 Abos.
     
    Zuletzt bearbeitet: 30. Juli 2020
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  4. drgonzo3

    drgonzo3 Institution

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    Soll es das nicht immer? Am besten im FreeTV.
    Wie du sagst, im Filmbereich gibt es zig Anbieter, jetzt für Bundesliga halt zwei. Obendrauf kommt dann noch, dass es ja die "böse" DFL ist, die aber nur dazu da ist, jedem seinen Lieblingsverein zu vertreten. Denn hinter der DFL stehen nunmal 36 Vereine. Was willst du machen.... ;)
     
  5. el Pocho

    el Pocho Talk-König

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    Ich möchte nur meinen Lieblingsverin sehen, das wären 34 Spiele.

    Werde dann aber trotzdem zu den "Ich möchte alles sehen" Kunden gezählt und muss dann für alle Spiele auch zahlen. Das ist Blödsinn.


    Denn mein Verein spielt nicht nur Freitags, oder Samstags oder was weiß ich wann.

    So ist eine Aufteilung der Rechte auf Tage Humbug
     
  6. Wambologe

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    Guter Einwurf. Darauf verweist auch das Kartellamt selbst bzw. nutzt es als Begründung warum es "keine Beeinträchtigung des Effizienzvorteils der Gestaltung von attraktiven ligabezogenen Produkten durch das Alleinerwerbsverbot" sieht.


    (Zuvor verweist das Kartellamt einmal mehr darauf, dass es trotz Alleinerwerbsverbot zu einer Zusammenführung der Rechte kommen kann. Wobei sich die DFL in diesem Jahr verpflichtet hat, die Zusammenarbeit unter Zustimmungsvorbehalt zu stellen, wenn es zwei Rechteerwerber gibt, die sich die Pakete 3:1 aufteilen - was mit Sky und DAZN der Fall ist. )
     
  7. Berliner

    Berliner Lexikon

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    Akzeptanz..das ist der eine Punkt und Abschlussdruck der andere. Auch wenn die Bundesliga und CL seit 2017/18 auf 2 Anbieter aufgeteilt sind, haben doch die meisten Sky Kunden auf Eurosport und DAZN verzichtet, weil Sky die Kernrechte hatte. Somit gab es praktisch keinen Akzeptanzzeitraum zum üben. Damit ist ab 2021 nun gleich radikal Schluss. Bundesliga 107 Spiele weg, CL gleich mal komplett weg. Jetzt können sich Sky Fußball Abonnenten nicht mehr gelassen zurücklehnen, ohne massive Inhalteverluste hinzunehmen. Und somit beginnt die Ära von 2 oder mehr Abos ab 2021 nun auch für Sky Fußball Kunden und daher ist nun das Geschrei besonders dies Jahr erstmals richtig laut.

    Der nachhaltige Abbau im Sky Cinema Programm geht dagegen schon seit Jahren und Netflix +Amazon dürften bei Sky Filmkunden seit längerem schon zusätzlich oder alternativ zum Sky Abo zum Alltag gehören.
     
    Zuletzt bearbeitet: 30. Juli 2020
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  8. brid

    brid Guest

    Ein Nachsatz an all die, denen die Aufsplittung der TV-Rechte durch die DFL nicht recht ist.

    Das Spiel Bayern-Barca war Sky-exklusiv. In den Wochen davor gab es kein (Neukunden)-Angebot, alle mussten die 30 EUR für das Supersportticket zahlen, die Sky aufgerufen hat. Ein Beispiel dafür, was Sky aller Wahrscheinlichkeit nach mit den Bundesligaabopreisen gemacht haben würde, wenn Sky alle Spiele auf allen Wegen exklusiv hätte kaufen können.
     
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  9. snowmanch

    snowmanch Senior Member Premium

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    Daran hat aber kein Bieter interesse.
     
  10. zypepse

    zypepse Wasserfall

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    Das wäre ja auch noch einigermaßen akzeptabel, wenn jeder Anbieter alle Übertragungswege bedienen müsste.