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Deutschlandradio bald nicht mehr in den Kabelnetzen

Dieses Thema im Forum "DF-Newsfeed" wurde erstellt von DF-Newsteam, 5. März 2024.

  1. lg74

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    Aktive Verteilung eher selten. Erfahrtungsgemäß sind die Anschlüsse eher mit für manche TV-Geräte bereits zu hohen Pegeln eingemessen. Da machen 4 dB Verteilverlust im 2-fach-Verteiler keinen Schaden, im Gegenteil.

    Und nochmal: durch die Vistron-Geräte kann man durchschleifen. Ist natürlich nur dann hilfreich, wenn das Kabelradio und der TV nahe beieinander stehen. Ansonsten 2-fach-Verteiler für paar EUR und gut ists in den meisten Fällen.

    Da ist die ARD dran schuld mit ihrer befremdlichen Informationspolitik. Die machen sowas halt einfach mit nur 7 Monaten Vorwarnzeit, weil sie glauben, die Größten zu sein und über allem zu stehen. Und dann behaupten sie noch dreist, AAC-LC wäre in "seit ca. 2012 im Markt erhältlichen, standardkonformen DVB-S2-Empfängern (Set-Top-Box oder Fernseher) unterstützt" (Quelle). Das ist so nicht korrekt, da in der Europanorm ETSI EN 302 307-1, die DVB-S2 abhandelt, auf Codecs gar nicht eingegangen wird und in der Codec-Spec ETSI TS 101 154 ausdrücklich drin steht, dass Codecs nicht verpflichtend sind (Kapitel 6, Introduction).

    Auch die professionellen DVB-S/S2-Audioempfänger, die z.B. in Schalträumen der ARD-Anstalten als Backup- und Kontrollempfänger stehen oder an UKW-Senderstandorten teils die Signalbereitstellung machen, sind häufig erst nach "Münzeinwurf" AAC-tauglich. Wenn man die Lizenz nicht von Anfang an mit erworben hat, muss man nachlizensieren. Das geht bei solchen Geräten aber über ein Identifikationsmerkmal (Seriennummer oder MAC-Adresse) individuell. Kostet auch gut Geld, ich sah einst Angebote über 100 EUR je Lizenz. Diese Geräte sind freilich auch ohne AAC-Lizenz voll DVB-S2-konform, weil das eine mit dem anderen nichts zu tun hat.

    Auf Kabelempfänger und vor allem auf Kabelradios geht die ARD gar nicht ein, weil sie die Position vertritt, das kompatible Bereitstellen der Signale wäre Job der Netzbetreiber. Blöd nur, dass ein professioneller Transcoderserver für alle ARD-Programme allein von Software und Lizenzen her irgendwas um 40-50 kEUR kostet. Netto. Hardware und permanenter Stromverbrauch kommen noch hinzu. Sowas ist nicht drin für kleine Netzbetreiber. Für diese Summe baut man beinahe 3 kompakte Headends auf für TV und Radio in DVB-C (mit 1:1-Durchleitung ohne Transcoding) und dazu noch bis 48 UKW-Programmen.

    LaSAT/Bemondis ("Vistron") und TechniSat mussten also ohne Vorwarnungsfrist im üblichen zeitlichen Rahmen versuchen, AAC-Upgrades bereitzustellen. Bei Vistron war das technisch einfach: die CPUs der Kabelradios (Fujitsu MB86H60 bzw. MB86H615) sind ausreichend potent, eine Decoderbibliothek für LC-AAC stereo existierte bereits aus den HDTV-Receivern dieses Herstellers und im Kabelradio Vistron VDR 210 für BeNeLux war der Decoder auch längst drin. Bei TechniSat war es meines Wissens nach heikler: es gab keine Decoderbibliothek und es war auch unklar, ob die CPU der Cablestar-Geräte das leistungsmäßig packt. Man hat es geschafft, wohl recht knapp und zeitlich so spät, dass die Abschaltung des kompatiblen MP2-Radios bei der Vodafone paar Tage eher kam als der Upgrade-Stick.

    Das Problem mit dem kostenpflichtigen Stick und dem nur-einmal-Upgrade kommt aus der Nachlizensierung. Pro aufgerüstetes Gerät müssen 0,99 USD abgeführt werden. Wenn nicht sichergestellt ist, dass es nur die entsprechende Zahl an geräten erreicht, muss man mit den Lizenzgebern verhandeln. Es muss solche Verhandlungen gegeben haben, da Vistron-Geräte mit MB86H60-CPU im Vodafone-KDG-Netz per over-cable-Upgrade versorgt wurden. Die Vodafone hatte ja VDR100 und VDR110 selbst vertrieben.

    Den teuren Cablestar 400 hat man per Kulanz via Gratis-Upgrade per Download ertüchtigt. Das Gerät war da erst kurze Zeit am Markt, offenbar deutlich weniger verkauft und die Marge höher. Da hat man die Nachlizensierungs kosten selbst übernommen. Bei den Budget-Geräten war das nicht drin. Da wurde es abgewälzt auf diejenigen, die Monat für Monat Rundfunkbeitrag entrichten. Kommentar eines langjährigen ARD-Moderators und Fachmann aus der Musikindustrie mir gegenüber sinngemäß damals: das wäre "kriminell".


    Der ist super. Vor paar Jahren haben der Reihe nach alle ARD-Anstalten, arte und das ZDF Gerichtsverfahren zu diesem Thema gehabt. Sie haben nicht gezahlt, die Kabel Deutschland hat dafür den Status der Einspeisung eingefroren, die unitymedia hat die D-Radios auf UKW und DVB entfernt und erst nach Abschluss eines Einspeisevertrages ab 2020 wieder als DVB eingespeist.

    Es geht eher in die Gegenrichtung: die Lobbyverbände der kleinen Netzbetreiber drängen auch auf Einspeiseentgelte - der Gerechtigkeit gegenüber den kleinen Netzbetreibern wegen. In Deutschland zahlen halt die Programmanbieter dafür, dass sie das Produkt des Netzbetreibers überhaupt erstmal attraktiv machen. Ich finde das befremdlich, aber da gibt es viel üblere juristische Fehlleistungen in diesem komischen Land, das sich gerade auf seinen eigenen Untergang hinarbeitet.
     
    Zuletzt bearbeitet: 7. März 2024
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  2. digi-pet

    digi-pet Guest

    Nochmal zum Deutschlandradio mit 3 Sendern :

    Da kann auch ein Monatsprogrammheft heruntergeladen oder abonniert werden :

    Deutschlandradio Magazin
     
  3. lg74

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    Wurde heute vollzogen: die Programme des DRadio sind in den Netzen der Vodafone weg. Stattdessen Ansageschleife, dass die Programme "auf Wunsch des Radiosenders" nicht mehr verbreitet werden. Damit fällt mancherorts nach terrestrischem UKW nun auch Kabel als Empfangsweg für diese beitragsfinanzierten absoluten Grundprogramme weg. Man soll gefälligst via App, Stream oder DAB+ hören. Ich kenne Situationen und Haushalte, in denen keine der 3 Varianten praktikabel ist.
     
    KlausAmSee gefällt das.
  4. Koelli

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    Mich wundert, dass angeblich so wenig Leute über Kabel Radio hören. Als wir noch Kabel hatten, haben wir natürlich darüber Radio gehört.
    Aber ich käme nie auf die Idee, über SAT Radio zu hören und trotzdem senden dort weiterhin alle deutschen Radiosender
     
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  5. zypepse

    zypepse Wasserfall

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    Wie soll man sonst Radio hören, wenn man kein Kabel hat.
     
  6. Koelli

    Koelli Lexikon

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    Na über DAB, UKW oder Alexa / Internetradio
     
  7. lg74

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    Heute gefälligst über die Ähhhppp.

    Für mich war Satellit seit 1993 der Hauptbezugsweg von Radio. Meine Satantenne mit 4 LNBs war stets nur für Radio in Funktion, ich hatte zwischendurch manche Mühe, den jeweils nur für Radio genutzten Receiver ohne Fernseher einstellen / bedienen zu können. Teils lief das sogar über RS232 (als ich die Lemon Volksbox dafür hatte). Teils hatte ich einen USB-Videodigitizer mit Kabelpeitsche am Composite-Ausgang und ein Winamp-Plugin zur Anzeige. Vorher war es der Composite-Eingang der ELSA Victory Erazor Grafikkarte. Ewig her.

    Mit Umstellung auf AAC bei der ARD war es für mich dann mit ARD-Programmen zuende, trotz anderem Receiver, der LC-AAC kann. Ich konnte ARD nicht mehr hören, psychische Gründe.

    In den vergangenen 15 Monaten habe ich getestet, ob das Vorhandensein eines dedizierten Internetradios mir die Lust am Radiohören zurück bringt, nun mit anderen Programmen. Ergebnis: nein. Auch mit ByteFM und KEXP, mit detektor.FM und was-weiß-ich auf Knopfdruck blieb es dabei: da ist in mir irgendwas gestorben. Das gerne-Radiohören ist nach über 40 Jahren bei mir vorbei.

    Ganz pragmatisch: auf DAB+ käme vor Ort nur ein Programm, das ich überhaupt zeitweise akzeptiert hätte: der DLF. Alles andere hätt emich nicht angesprochen. Bissl wenig, um sich so ein Gerät zu kaufen. UKW bringt vor Ort ebenfalls nur den DLF an für mich einst akzeptablen Programmen. Alexa und andere Wohnzimmerwanzen fallen bei mir aus, ich bin da auch nirgendwo registriert, Apps aus Google-Playstore etc. kann ich auch nicht runterladen, weil ich mich bei Google nicht registriere. Bliebe das Internetradio mit frei eingebbaren Streamadressen und eben Satellit. Wenn ich noch Radio außer zu Testzwecken (Hobby, ich weiß, das ist komisch) hören würde.
     
  8. zypepse

    zypepse Wasserfall

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    Was soll da besser sein. UKW fällt ja sowieso weg, da nicht alle Sender deutschlandweit empfangbar sind.
     
  9. Koelli

    Koelli Lexikon

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    Na dass man den Fernseher nicht nur fürs Radio einschalten muss
     
  10. zypepse

    zypepse Wasserfall

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    Das ist ein extra Satempfänger der direkt an einer Stereoanlage hängt.