Deutschland ist eine Steueroase (Platz 8)

Anzeige

AW: Deutschland ist eine Steueroase (Platz 8)

Das ist falsch. Ich weiß, dass dieser Kram mit einer ausgeglichenen Handelsbilanz bei wirtschaftlichen Laien weit verbreitet und nicht totzukriegen ist. Wie du an dem Wohlstand, der hier in Deutschland herrscht und auch an der Tatsache, dass wir hier eine sehr niedrige Arbeitslosenquote haben und noch dazu einen Arbeitskräftemangel (den du aber nicht wahrhaben willst), ersehen kannst, ist ein Exportüberschuss kein Problem. Natürlich sind wir von der Weltlage abhängig, weil wir darauf angewiesen sind, dass die Käufer unsere Produkte auch bezahlen können und tatsächlich auch bezahlen. Aber das Problem hast du im Privaten genauso. Wer dir etwas abkauft, muss es auch bezahlen können.

Mal abgesehen davon. Wie willst du den Exportüberschuss den senken? Willst du die Planwirtschaft einführen, die lenkend auf die Unternehmen einwirkt und denen den Verkauf von Waren ins Ausland verbietet? Was machst du mit den Arbeitsplätzen bei den Unternehmen? Wenn das Unternehmen einen Auftrag nicht ausführen darf, weil der Kunde im Ausland sitzt, gehen Umsätze flöten und produziert werden muss auch nichts. Wie soll man die Arbeitnehmer bezahlen und wofür überhaupt, wenn sie nichts produzieren?

Historisch stammt die Sorge, dass Leistungsbilanzungleichgewichte per se oder im Übermaß schädlich seien, aus der Welt fester Wechselkurse, die mit dem Bretton-Woods-System 1973 verging. Weil der Wechselkurs damals nicht ausgleichen durfte, stellte sich ständig die Frage, wer die realen Anpassungslasten zu tragen hatte - das Überschuss- oder das Defizitland. In einer kruden Mischung aus Keynesianismus und Merkantilismus ging es um eine politisch zentral ausgehandelte Aufteilung und Verschiebung gesamtwirtschaftlicher Nachfrage, so wie die Ritter des Gleichgewichts sie jetzt wieder anstreben.

 

AW: Deutschland ist eine Steueroase (Platz 8)

Das ist die leichteste Übung der Welt, es wird nur soviel exportiert, wie es einen vergleichbaren Import gibt.

Für alles andere wird Arbeitskraft im wahrsten Sinne des Wortes verschenkt.

Im normalen Leben, wo derlei Aktionen nicht durch Steuermittelverschiebung, uneinlösbare Kreditvergaben (und nachfolgende Rettungungsaktionen) verschleierbar sind, würde man den, der seine Produktion ohne vergleichbare Gegenleistung hergibt, für geisteskrank erklären.
Zu recht.
OK, in Deutschland bekommt er noch eine Pappkrone für den Sieg im internationalen Wettbewerb.

Apropos Planwirtschaft, wie nennt man das Spiel von Leitzinsänderungen der EZB und deren absehbare wirtschaftlichen Folgen?
Planlos?

 

AW: Deutschland ist eine Steueroase (Platz 8)

Ich will mal Eure beiden Aussagen in Einklang bringen. Es ist richtig, dass Unternehmen ihre Gewinne nicht an Arbeiter sondern Aktionäre weitergeben. Das ist Schuld unseres Wirtschaftssystems. Fordern die Gewerkschaften zu viel, wandern die Fabriken ins EU-Ausland ab. Andererseits, wenn ein Unternehmen fette Gewinne einfährt, wird es auch einen beträchtlichen Teil investieren, in neue Fabriken und neue Produktionsreihen und in noch mehr Innovation. Das führt letztendlich zu mehr und sichereren Arbeitsplätzen.

Deswegen ist unter dem Strich ein fetter Exportüberschuss natürlich gut für das Land, auch wenn nur ein relativ kleiner Teil dem Volk direkt zu gute kommt.


Aber was wenn umgekehrt?

Länder mit fettem Importüberschuss haben massive Probleme, dort sackt das soziale System in sich zusammen und nicht nur der Staat, sondern auch die Menschen stehen vor dem Bankrott.


Nachteilig ist ein Exportüberschuss nur, weil man von diesem sehr abhängig wird. Fällt er aus, dann geht es hier zur Sache, mit Massenarbeitslosigkeit und dem Zustrom der Menschen in beide politisch extremistischen Lager...

 

AW: Deutschland ist eine Steueroase (Platz 8)

Natürlich wäre es Unsinn Exporte zu verbieten.

Aber wichtig wäre es erstmal die Binnennachfrage und damit den Binnenkonsum und die Exporte zu erhöhen. So würde der Exportüberschuss sinken, ohne das Exporte eingeschränkt werden müssten.

Wenn ich mir die Situation in der Scheiz und Ungarn anschaue, dann würde ich mir feste Wechselkurse echt zurückwünschen.

Der Schweizer Franken hat von seinem Normalkurs 1/1,55€ unkontrolliert bis fast zur Parität aufwertet und wäre hätte wohl sogar den Euro überflügelt wenn sie SNB nicht die Notbremse gezogen hätte. Seitdem hängt er aber immer noch auf viel zu hohem Niveau bei etwa 1/1,23€ fest. Für die Bevölkerung ist das zwar derzeit noch toll, da die Schweizer deshalb eine rekordmässige Kaufkraft haben. Aber die Wirtschaft und vorallem der Tourismus leiden. Auf Dauer wird das nicht gut gehen.

Beim Ungarischen Forint ist es genau anders. Der ist von seinem Normalkurs 1/265€ auf 1/310€ abgestürzt. Das raubt der Bevölkerung Kaufkraft und treibt sie in die Armut, da alles teurer wird.

Was noch hinzukommt ist, das Ungarischer Forint und Schweizer Franken in einer direkten Beziehung stehen, da in Ungarn Schweizer Fremdwährungskredite sehr populär, weil günstig waren. Aber durch die Währungsschwankungen rauben diese Kredite jetzt den Menschen nicht nur jeden Besitz sondern treibt das die Menschen regelrecht in den Ruin.

 

AW: Deutschland ist eine Steueroase (Platz 8)

Du schreibst echt fast nur Unsinn. Die FDP war noch nie eine Steuersenkungspartei, sondern Erfüllungsgehilfen für ihre steuerhinterziehende Klientel des Großkapitals. Mit der FDP an der Regierung wurden noch nie Steuerarten wie MwSt, Kfz-Steuer, Mineralölsteuer o andere Steuern gesenkt, die alle Bürger in diesem Land treffen. Von der Senkung von Unternehmenssteuern o dieser fragwürdigen Senkung der Hotelsteuer hat der normale Bürger in diesem Land keinen Nutzen. Die FDP ist vollkommen zu recht aus dem Bundestag geflogen.

 

AW: Deutschland ist eine Steueroase (Platz 8)

Die Kunst oder das Geheimnis des Erfolges aus Made in Germanys liegt darin, das aus den Grossteilen des Imports ein "klein wenig" deutsche Arbeit dran gemacht wird - um es dann als fertiges Endprodukt mit Made in Germany wieder zu exportieren. Da die importierte Menge kleiner als die exportierte ist - ergibt sich eine negative Aussenhandelsbilanz.

 

AW: Deutschland ist eine Steueroase (Platz 8)

...und trotz dieser "Ausbeutung" noch erheblich besser leben als die Einwohner von Detroit. Das ist nun wirklich Jammern auf allerhöchstem Niveau.

 

AW: Deutschland ist eine Steueroase (Platz 8)

Das es der Region Detroit so schlecht geht hat aber mehrere Gründe: Nämlich erstens das die Region Detroit einseitig auf die Automobilindustrie geprägt war und es kaum andere Wirtschaftszweige in der Region gab. Andererseits aber auch das es in der USA kein wirklich funktionierendes Sozialsystem gibt.

 

AW: Deutschland ist eine Steueroase (Platz 8)

Könntest du die 75% Steuern bitte mal in Bezug auf das zu versteuernde
Jahres-Einkommen von 34000€ eines Single AN begründen?

So denn der AN nix spart und alles ausgibt.

(einschließlich der in den Ausgaben enthaltenen Umsatzsteuern
für Lebensmittel, (7%) sonstige Ausgaben (19%) und Miete (0%)

Rentenversicherung und KV sind keine Steuern.

 

AW: Deutschland ist eine Steueroase (Platz 8)

Nimmst du alle Steuern und Sozialen Pflichtabgaben zusammen, bleiben dir von 100 Euro nur noch 25 Euro.