1. Cookies optimieren die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklärst Du dich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen
    Information ausblenden
  2. Willkommen im Forum von DIGITAL FERNSEHEN - dem führenden Portal für digitales Fernsehen, Medien und Entertainment. Wenn du hier neu bist, schau dich ruhig etwas um und melde dich an, um am Forengeschehen teilnehmen zu können.
    Information ausblenden

Deutsches Fernsehballett wird aufgelöst

Dieses Thema im Forum "DF-Newsfeed" wurde erstellt von DF-Newsteam, 2. Februar 2020.

  1. Ravenhawk123

    Ravenhawk123 Guest

    Anzeige
    Ist aber meiner Meinung nach nicht unbedingt ein Ding zwischen Ost und West, sondern eher zwischen Land und Stadt. Auch die Eifel konnte in den 10 Jahren, die ich da gewohnt habe, von der Internetgeschwindigkeit oder der Infrastruktur des öffentlichen Nahverkehrs her, nicht mithalten, dass war teilweise in einer Kreisstadt sogar noch schlechter, als in dem Dorf in Thüringen, wo ich herkomme...

    Der Soli soll bleiben und dorthin gegeben werden, wo er für öffentliche Infrastruktur gebraucht wird, egal ob Nord/Süd/Ost/West.
     
  2. drgonzo3

    drgonzo3 Institution

    Registriert seit:
    10. Juni 2008
    Beiträge:
    17.717
    Zustimmungen:
    15.146
    Punkte für Erfolge:
    273
    Das stimmt. NImm doch mal das tiefste Bayern. Konservativ ohne Ende. Die Städte in Bayern sind rot wenn nicht sogar grün.
    Das gabs schon immer. Auch hier in NRW (Land tiefschwarz, Städte viele rot).

    Das so zu pauschalisieren ist nicht richtig. Außer man mein natürlich mit Konservativ noch die AfD. Naja...Klar gibt es einige, die denken das der Bevölkerungsaustausch vor der Tür steht.

    Mit dem Soli gebe ich dir Recht. Es fehlt überall etwas an der öffentli. Infrastruktur. Da muss man keine Diskussion machen, ob Ost/West. Vielleicht brauch der Norden auch mal was..... ;)

    Auch habe ich mein Leben nie beschwert, diesen zu zahlen. Warum auch....
     
    Ravenhawk123 und sanktnapf gefällt das.
  3. Gast 144780

    Gast 144780 Guest

    Vorweg, du hast sicher recht, vom Grundsätzlichen her.
    Nun ja, wenn dann in "angespannten Diskussionen" noch Trittbrettfahrer aus dem Hinterhalt hinzu kommen, spätestens dann gehts rund.
    Muss einem nicht gefallen, ist aber so.
    Wobei ich selbst auch nicht verstand, wieso man nun unbedingt einen Bezug von dem was nach der Wende in Ostdeutschland geschah, zum heute bei einer Auflösung des Fernsehballetts ziehen "musste".

    Denn wie ich anfangs im Thread schrieb, "alles hat und hatte seine Zeit. Die vom Fernsehballett ist vorbei". Jenes wirkt heute wie aus der Zeit gefallen. Und hat keine wirtschaftliche Grundlage mehr. Da es zu wenig gebucht wird. Der MDR allein als Auftraggeber, ist sicher zu wenig. Und Unterhaltungssendungen die für das Fernsehballett Bedarf hätten, gibt es fast auch nicht mehr.
    Deswegen ist ein Ende sicher besser. Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
     
    Winterkönig gefällt das.
  4. Uwe.Mai

    Uwe.Mai Senior Member

    Registriert seit:
    15. Februar 2018
    Beiträge:
    278
    Zustimmungen:
    191
    Punkte für Erfolge:
    53
    Weder ich noch irgendjemand den ich hier kenne erwartet irgendeine Dankbarkeit.Das ist kompletter Unsinn.Das die Sache Geld kostet war allen klar und auch im Westen ist man deshalb kürzer getreten.Manche murrten schon,aber es war ein Konsens da,das es sein muss.Hier jetzt mit der Aussage zu kommen im Westen hätte man davon nichts gemerkt ist mehr als grenzwertig und zeigt das an dir da einiges vorbei gegangen sein muss.
    Hör mit diesem Ossi-Jammer-Tunnelblick auf.Das nervt wirklich nur noch !
     
    Ravenhawk123 gefällt das.
  5. Ravenhawk123

    Ravenhawk123 Guest

    Und um noch einen drauf zu setzen, meinetwegen kann die Tonne CO2 deutlich teurer werden, als angedacht. Aber erst dann, wenn es einen fläckendeckenden öffentlichen Nahverkehr gibt, der es allen ermöglicht, auf das Auto zu verzichten, in zumutbarer Zeit zur Arbeit zu kommen und nicht nur in größeren Städten sehr gut ausgebaut ist. Ich fahre z.B. 10km bis zur Arbeit, sind mit dem Auto rund 10 Minuten. Mit dem Bus würde ich rund 1,5 Stunden, bei 2x Umsteigen und 30 min. Wartezeit auf den Anschlussbuss benötigen. Und das in einer hessichen Kreisstadt mit >200.000 Einwohnern. Auf dem Land, egal ob Ost/West/Nord/Süd ist das noch wesentlich schlechter. Ich bin für Klimaschutz, aber dann müssen die Alternativen vorher da sein. Jahrelang wurde einem eingetrichtert, man müsse mobil sein, jetzt ist man mobil, ist es auch wieder nicht richtig.
     
    zelppp3 gefällt das.
  6. rabbe

    rabbe Wasserfall

    Registriert seit:
    28. Dezember 2001
    Beiträge:
    8.686
    Zustimmungen:
    7.512
    Punkte für Erfolge:
    273
    Technisches Equipment:
    LG 49SM8500
    Fire TV Stick 4K
    iPad mini 2
    Welchen Ossi-Jammer-Tunnelblick meinst du jetzt genau? Was das jammern betrifft, sehe ich keine Unterschiede, du nennst es eben murren. ;) Mich nervte halt dein Aufbau Ost-Geschwätz und löste wieder einmal einen schon längst abgehakten Beißreflex aus Entweder aus Unkenntnis oder Überheblichkeit kam diese alte, substanzlose Leier von deiner Seite. Wenn du nicht damit klarkommst, dass dir jemand aufzeigt, dass ein beträchtlicher Teil der Gelder in irgendeiner Form wieder in den Westen, egal an wen, eben auch an den Vorarbeiter Uwe aus Gelsenkirchen, zurückgeflossen ist, dann ist das halt so. Mir musst du nicht erzählen, wer hier die Aufträge für die diversen Infrastrukturprojekte eingesackt und davon profitiert hat. Lediglich kleinere Aufträge gingen an ostdeutsche Subunternehmer. Und das ist nur ein kleiner Aspekt von vielen weiteren. Auch was das Verhalten einiger Altbundesbürger betrifft, was die angesprochene erwartete Dankbarkeit betrifft ihnen gegenüber betrifft. Zur Klarstellung, es waren und sind nicht alle so (gewesen).
    Wenn dir das wie Gejammer vorkommt, geschenkt. So sind halt die Fakten. Den Soli bezahlen von Anfang an auch Ostdeutsche, sofern diese einer Beschäftigung nachgehen. Der Osten hat somit ebenfalls den Uwe aus Gelsenkirchen finanziert. ;)
     
    Zuletzt bearbeitet: 3. Februar 2020
  7. Radiowaves

    Radiowaves Gold Member

    Registriert seit:
    23. Oktober 2013
    Beiträge:
    1.548
    Zustimmungen:
    1.144
    Punkte für Erfolge:
    163
    Ich war den ganzen Tag unterwegs. Deshalb wird es jetzt einmal viel statt vielmal wenig. Sorry.

    Klar doch. 25-50% Nazis im Osten wegen des aufgelösten Fernsehballetts....

    Aber moment, stimmt ja. Es ist ja ur-ostdeutsche Mentalität, sich bei allem als Opfer zu sehen und statt selbst mal was ethisch anständiges und gesellschaftsdienliches und zukunftsfähiges beizutragen ist es freilich viel einfacher, den rechten Arm schräg nach oben zu heben und damit eindeutig zu signalisieren: "schiebt uns was rüber, sonst zerstören wir die Gesellschaft". Mir ist es inzwischen ein schieres Rätsel, wieso die Westdeutschen nicht schon mehrheitlich die Wiederabtrennung Ostdeutschlands gefordert haben, um weiteren Schaden vom Land abzuwenden. Berechtigt wäre es auf jeden Fall - zumindest, wenn man von den medienwirksamen Ostdeutschen ausgeht. Was hier seit 1990 mit unzählbaren Milliarden an Vernichtungspotential durchgefüttert wurde, ist international ohne Beispiel und macht mich nur noch fassungslos. Noch fassungsloser kann es einen machen, wenn man bedenkt, wie viele hoch anständige Menschen in Ostdeutschland trotz alledem leben und aktiv sind. Die gehen in diesem Geblöke bloß meist unter.
    Hat man schon. Der SWR hat es getan. Mit entsprechender internationaler Resonanz. Denn das sind keine "wir-spielen-für paar-Klassikaufnahmen-die-dann-irgendwann-auf-einer-3-Prozent-Einschaltquoten-Kulturwelle-laufen"-Orchester, sondern bespielen international große Konzerthäuser und sind also mehr live als aus "Konserve" zu erleben. So gesehen ist das nationale Kulturförderung und internationale Visitenkarte Deutschlands finanziert aus Rundfunkbeitrag.
    Kultur rechnet sich - auf Umwegen und nicht unbedingt primär finanziell.
    Und die Autobahnen erst... gebaut für den richtigen Krieg... ;)
    Nö, der sendet und ist als Antennenträger nach wie vor wichtig. Nur seine Zugänglichkeit für die Öffentlichkeit ist weg - aus diversen Gründen. Geht Fernsehtürmen in Westdeutschland nicht anders. Hamburg? Geschlossen für Publikumsverkehr seit 2001. Stuttgart war auch zwischenzeitlich geschlossen.

    Wir leben halt im Turbokapitalismus. Jeder Cent, der aus irgendeiner Immobilie rausgeholt werden kann, verschwindet in den entsprechenden Kanälen. Da bleibt halt nichts übrig für so Nettigkeiten. Aber das wollten und wollen wir doch so - wir gestalten die Gesellschaft entsprechend. Also gibt es auch nichts zu meckern.
    Es gab Zeiten, da war "Kultur" ein staatliches Grundbedürfnis. Sowas wird aber offenbar immer erst nach finsteren Perioden wieder bewusst, während es zu Beginn finsterer Perioden in Vergessenheit gerät bzw. für unwichtig erklärt wird.
    Ohne Zweifel, das ist es. Muss man nur die politischen Präferenzen anschauen. Im Osten am besten zurück in den Faschismus, im Westen versucht etwa der gleiche Prozentsatz der Bevölkerung, eine zukunftsfähige Variante einer gewaltfreien Zivilgesellschaft zu entwickeln. Das ist sehr auffällig. Und erschütternd, wenn man dabei zuschauen muss, wie der Osten sich ein weiteres mal - diesmal selbst gewollt - von einer gut lebbaren Zukunft abwendet. Der Schaden ist immens und wird den Osten noch weiter zurückwerfen. Denn die vor allem im Osten verweigerten Dinge sind naturgesetzlich verpflichtend und müssen ohnehin vollzogen werden, wenn die Menschheit überleben will. Auch der Osten kommt also nicht daran vorbei, sie letztlich zu akzeptieren - oder in den Krieg ziehen zu müssen. Auch wenn das freilich ebenfalls aussichtslos ist.
    Ich kenne die Semperoper auch von innen - sowohl das Haupthaus als auch die kleine Bühne dahinter. Nur nicht mit dem Fernsehballett, nun wirklich nicht. ;)
    Ist doch das einfachste. Muss man selbst den Ar... nicht hochkriegen und ist auch selbst nicht schuld. Ich hatte mal einen Kollegen, der konnte das noch besser: wenn ihm was in den Biographie-Weg kam, waren entweder "Wessis" oder "Stasis" schuld. Damit hatte er für fast alle Möglichkeiten, in diesem Land nicht weiterzukommen, vorgesorgt. :D
    Aber natürlich. Siehe z.B. oben die Fusion der SWR-Orchester mit massiver Stelleneinsparung. Siehe den Kulturabbau auch in West-ARD-Anstalten (WDR!, hr). Siehe den Offenen Kanal Hamburg, der 2003 vom Schill-Senat abgewürgt wurde. Oder einfach siehe Rote Liste Kultur – Wikipedia
    Es ist aber leider tatsächlich in der Mentalität der öffentlichkeitswirksamsten Ostdeutschen tatsächlich so - und auf politischen Karten in einem Farbaustausch grün - blau deutlich zu sehen.

    Für mich als Ostdeutschen hat das schon seit den 1990er Jahren den Effekt, mich fremd in der einstigen Heimat zu fühlen. Ich komme mit Westdeutschen oder Schweizern im Durchschnitt weitaus besser klar als mit dem ostdeutschen Durchschnitt. Die Freunde, die ich im Osten noch habe, sind aber interessanterweise nicht so, dass ich mich abwenden möchte. Und die kenne ich seit teils über 30 Jahren, also schon seit vor der sogenannten "Wende". Und sie sind heute so unauffällig anständig und zivilgesellschaftstauglich wie die angenehmsten Westdeutschen, die ich kenne. Das ist schon bemerkenswert, da ich mich von Teilen der eigenen Verwandtschaft (die ich mir nicht aussuchen konnte) distanzieren musste.

    Solange ich unter angenehmen Menschen bin (dazu gehört für mich z.B. ein Umweltbewusstsein und die bedingungslose Anerkennung der Gleichwertigkeit jedes Menschen unabhängig von seiner Herkunft), habe ich kein Ost-West-Thema. Da ist der Umgang gleich, von lokalem Colorit abgesehen. Die Unterschiede kommen durch den Spaltpilz des so massenhaft in Ostdeutschland verwurzelten Hasses und der gut eingerichteten Opferrolle. Gefühlt sind es etwa die Hälfte der Leute, mit regionalen Schwankungen. Das ist einfach nur ätzend.
    Walter und Erich waren nie für die Mehrheit im Osten Idole. Sie waren höchstens verordnete Idole, aber keine realen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass eher Adolf und Joseph (nein, nicht der aus Gori) diese Rolle einnehmen. Falls ja, wäre das immerhin keine Änderung zu dem, was zu tiefsten DDR-Zeiten hinter verschlossenen Wohnungstüren auch gerne zelebriert wurde.
    Ein Großteil der "Schergen" stammt aber nicht von der einstigen Blockflötenpartei im Osten, sondern von der Saumagen-Partei im Westen. Und dass heute Stillstand herrscht, hat andere Gründe. Unter anderem den, dass der Wirtschaftswunderkapitalismus der Nachkriegsjahre nicht mehr funktionieren kann aufgrund akuter Sättigung bei gleichzeitigem Ressourcenmangel. Zu deutsch: das Wirtschafts- und Gesellschaftssystem mit dem eingebauten zwangsweisen Wachstum ist an seine Grenzen geraten. Und das letztlich weltweit in all den Ländern, in denen er vor Jahrzehnten super funktioniert hat. Dazu kommt eine extreme Zukunftsverweigerung, die sich für mich vor allem in der Weigerung, elementarste Naturgesetze zu akzeptieren, ausdrückt. Dazu kommt der erdrückende Lobbyismus, der schon aufgrund des Wirtschafts-Ungleichgewichts West-Ost auch westdeutsch dominiert ist. Eine typisch deutsche (und da für mich schon aufgrund der Größen- und Machtverhältnisse weitgehend westdeutsch dominierte Spezialität ist dann noch das Besetzen von Fachpositionen mit Polit-Pfeifen und Verordnen von Kadavergehorsam. Somit bekommt man auch jedes ingenieurtechnische Thema zum Erliegen.
    Erzähl den Ossis bitte nicht solche Wahrheiten...
    Und ob nun mit oder ohne vermeintlich grüne Partei - ohne bedingungslose Anerkennung der Naturgesetze keine Zukunft! Bei den Grünen sehe ich da deutlich mehr Affinität zur Realität als bei der recht neuen Partei, die im Osten bevorzugt gewählt wird und die sich offenbar dafür einsetzt, die Zeit etliche Jahrzehnte zurückzudrehen. Etwas, was nichtmal Physikern der geistigen Größe Albert Einsteins geglückt ist. Nun denn...
    ...weil die vom 1.7.1990 an so geil auf die Westware waren, dass alles bis hin zur H-Milch (statt richtiger, nach Milch schmeckender Flaschenmilch) und den ollen geschmacklosen Wessi-Brötchen aus Fertigbackmischung von weit westlich rangekarrt werden musste, während die Ost-Unternehmen schnellstens eingegangen sind. Auch die, die hätten bestand haben können. Wollte ja keiner mehr.
    Und die DEFA-Synchronisation der Olsenbande auch. Und das Schulsystem auch, um mal was wichtiges zu nennen. Oder das Mehrweg-Pfandflaschensystem. Oder der generell sparsamere Umgang mit vorhandenen Gebrauchsgütern - natürlich , weil es davon nicht so viele gab und nicht wegen des heute hoffentlich mehr ins Bewusstsein rückenden Thema "Ressourcen / Umwelt".
    Wer will sie denn nicht? Wer kämpft denn gegen Windkraftanlagen? Wer will offenbar immer noch nicht mehrheitlich ein Tempolimit? Wer will den notwendigen (!!!) Umstieg nicht mit finanzieren?
    Mit diesen Themen kann man heute Wahlen gewinnen oder verlieren - aber leider andersherum, als es eigentlich sein müsste.
    Das wird gerne ausgeblendet. Dabei hatte jeder DDR-Bürger die Gelegenheit, es mit Original-Bild und Original-Ton im Fernsehen zu sehen - ganz offiziell. Der "Sudel-Ede" genannte Karl-Eduard von Schnitzler hat seine dann ätzend kommentierten Auszüge aus Sendungen von ARD und ZDF gerne in diesem Umfeld geholt - bei streikenden Bergarbeitern im Ruhrgebiet, bei verwarlosten Wohnungen und Mietwucher etc. Aber dem wollte ja niemand glauben, auch wenn die Bilder original waren.

    Vor 2 Jahren habe ich in der Schweiz eine Frau aus Westdeutschland kennengelernt. Die hatte es erlebt, wie ihr als alleinerziehender Mutter 1989 die Wohnung gekündigt wurde, weil der Vermieter mehr Geld von der Kommune bekam, wenn er (Wirtschafts-)Flüchtlinge aus Ostdeutschland eine Bleibe bietet. Sie war entsprechend gut auf Ostdeutsche zu sprechen, vor allem angesichts des heute mit "ostdeutsch" assoziierten fremdenfeindlichen Verhaltens.

    Wenn sie doch nur maulend zu Hause säßen. Da störten sie niemanden. Aber wenn ich heute erlebe, wie jemand, der 1989 aktiv mit verhindert hat, dass die Stasi in der Bezirksleitung die Akten shreddert, für die AfD Werbung macht, wird mir ganz übel. Und das ist kein Einzelfall. Ich habe da einige Verbindungen erlebt, die das Bild offiziell gepflegte von der "friedlichen Revolution" doch etwas verändern könnten.

    Eben. Eine entfernte Verwandte von mir, nun Mitte 80 und immer eine überzeugte Linke gewesen und in der DDR Professorin, hat daraus schon vor vielen Jahren ihren Überlebens-Zynismus entwickelt: "ihr wolltet es so, nun habt ihr es so, da müsst ihr jetzt auch sehen, wie ihr klarkommt." Sie kam klar, auch nach der Wende. Sie konnte fachlich ja auch was.

    "Der Ostbürger" wollte meist die radikale Veränderung, die mit der "Wende" einherging. Wäre er tatsächlich im Glauben gewesen, das Leben in den gebrauchten Bundesländern wäre so wie im Werbefernsehen, sorry, dann wäre er wirklich geistig umnachtet gewesen. Und der Westbürger hat genauso wie alle anderen Bewohner der einst machtvollen kapitalistischen Staaten Westeuropas in den vergangenen 30 Jahren auch genug Änderungen erlebt - unter anderem dadurch ausgelöst, dass wir heute 30 Jahre weiter sind.

    Haben die Leute deswegen gejammert, "die da oben" gehasst, rechtsaußen gewählt?
     
    drgonzo3 und Ravenhawk123 gefällt das.
  8. Ravenhawk123

    Ravenhawk123 Guest

    Nee, eben nicht. Klar gab es Kritik, aber eher konstruktiv. Oder Bürgerversammlungen mit den Wahlkreisabgeordneten usw. Letztendlich wurde es (allerdings leider erst nach meiner Zeit) gelöst.

    [QUOTE="Radiowaves, post: 8831308, member: 184973"
    "Der Ostbürger" wollte meist die radikale Veränderung, die mit der "Wende" einherging. Wäre er tatsächlich im Glauben gewesen, das Leben in den gebrauchten Bundesländern wäre so wie im Werbefernsehen, sorry, dann wäre er wirklich geistig umnachtet gewesen. Und der Westbürger hat genauso wie alle anderen Bewohner der einst machtvollen kapitalistischen Staaten Westeuropas in den vergangenen 30 Jahren auch genug Änderungen erlebt - unter anderem dadurch ausgelöst, dass wir heute 30 Jahre weiter sind.[/QUOTE]

    Dem kann ich bedingt zustimmen. Das man, wenn man 40 Jahre oder sein ganzes Leben nichts anderes kennt, nie Wahlkämpfe erlebt hat, den Versprechen anfangs gelaubt hat, weil die Erfahrung fehlte, kann ich nachvollziehen. Was ich nicht nachvollziehen kann, dass manche die AfD wählen will, um einen Denkzettel verpassen zu wollen. Es dürfte auch in der hintersten Ecke (gerade nach der Thüringen-Wahl und dem Auftreten des Flügels) angekommen sein, dass das eine rechte Partei ist. Wer die wählt, wählt sie mit voller Absicht und nichts anderes. Glücklicherweise wird die Mehrheit der Gesellschaft nicht zulassen, dass es noch mehr wird.
     
  9. rabbe

    rabbe Wasserfall

    Registriert seit:
    28. Dezember 2001
    Beiträge:
    8.686
    Zustimmungen:
    7.512
    Punkte für Erfolge:
    273
    Technisches Equipment:
    LG 49SM8500
    Fire TV Stick 4K
    iPad mini 2
    Gab es nicht mehr trifft es wohl eher. ;) Was nicht gelistet ist bzw. wird, kannst du auch nicht kaufen. Das war damals so und ist es auch noch heute. Vor der Währungsumstellung waren viele Regale komplett leergeräumt und dann waren diese voll mit den genannten Produkten, die aus dem Westen rangekarrt wurden. Dahingehend wurden die meisten ostdeutschen Unternehmen einfach kalt erwischt, weil die die neuen Spielregeln entweder nicht kannten bzw. konnten sich diese weder eine Listung geschweige denn ein Regalplatzierung leisten.
    Bei Tante Emma gab es die ostdeutschen Produkte (vielleicht) noch, aber weder Tante Emma konnte mit den großen Lebensmittelhändlern mithalten noch sind die ostdeutschen Hersteller allein mit Tante Emma auf den grünen Zweig gekommen. Aus den Augen aus den Sinn, wo wir dann bei deiner These sind, welche diesbezüglich sicherlich gleichermaßen eine Rolle spielt. Das hattest du in jeder Branche. Ob das nun Fernsehgeräte aus Staßfurt waren oder Möbel aus regionaler Herstellung.
     
  10. pedi

    pedi Wasserfall

    Registriert seit:
    25. Juni 2003
    Beiträge:
    7.563
    Zustimmungen:
    5.813
    Punkte für Erfolge:
    273
    was hat das alles jetzt noch mit dem fernsehballett zu tun?:D