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Deutsche schauen mehr fern

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von Kalle_Wirsch, 27. Februar 2004.

  1. nevers

    nevers Gold Member

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    Arbeitslosen fehlt halt logischerweise das Geld um ihre Freizeit sinnvoller zu verbringen.
    Freizeit ist halt sehr teuer.
     
  2. Kalle_Wirsch

    Kalle_Wirsch Senior Member

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    Jungs, ich will doch gar nicht über die Arbeitslosen herziehen.

    Ich frage mich blos: Was ist das für eine Gesellschaft, in der über 11% der Bevölkerung mit Fernsehen abgespeist wird, anstatt Ihnen eine Perspektive zu bieten.

    Die Politik hat es anscheinend aufgegeben die Arbeitslosenquote zu senken. Statt Perspektiven wird billig produzierte Massenunterhaltung geboten um davon abzulenken, das Millionen Menschen keine Perspektive geboten wird.

    Um nur ein Beispiel herauszugreifen: Ausbildungsplatz-Abgabe
    Warum ist es nicht möglich jedem Ausbildungs-suchenden einen Ausbildungsplatz anzubieten? Wenn man das staatlich besser fördern würde, dann wäre das doch überhaupt kein Thema. Stattdessen wird hin- und herargumentiert, als ob es eine gesellschaftspolitische Alternative zu einer angemessenen beruflichen Qualifikation als Einstieg ins Berufsleben gäbe.
     
  3. DR Big

    DR Big Senior Member

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    Wieder mal eine typisch linke und einfältige Sehensweise, denn, der Staat kann ja so gut wie keine Arbeitsplätze anbieten, das mußt die Wirtschaft machen, wenn der Staat alles managt dann geht er Bankrott, siehe den ehemaligen Ostblock, die Globalisierung zwingt alle sich aneinander anzupassen, wenn die Arbeislöhne hier in Deutschland um ein vielfaches höher sind als z. B. in Polen oder Tschechien, dann entstehen die Arbeitsplätze eben dort, dank EU-Erweiterung kein Problem mehr.

    Nicht zu vergessen, von den hohen Arbeitskosten profitieren ja nicht die Arbeitnehmer oder Arbeitgeber, davon profitiert der Staat und davon leben unsere riesiges Bürokratenheer, deshalb scheitert ja jeder Ansatz einer Steuerreform bereits im ersten Anlauf, denn wenn der Staat den Bürgern mehr Geld in der Brieftasche lassen will, was ja alle Politiker angeblich wollen, dann muß er erst mal bei den Staatsausgaben sparen und da besonders an den Bürokratengehältern, gibt jetzt eine schöne Untersuchung, die belegt, daß sich die Zahl der Beamten nicht nur in den letzten 20 Jahren mehr als verdoppelt hat, nein auch das Verhältnis von kleinen zu den hohen Beamten hat sich gerade zu um 180 Grad verändert, anders gesagt, die Häuptlinge mit den großen Taschen sind viel mehr geworden, die Indianer dagegen viel weniger, auch das kostet den Staat riesige Summen.

    Und apropos Ausbildungsplätze, da muß ich schon ziemlich lachen, denn, jetzt haben ca. 30000 Jugendliche keinen Ausbildungsplatz, aber etwas 80000 Jugendliche verlassen die Schulen ohne irgendeinen Abschluß, von der in der PISA-Studie nachgewiesenen wachsenden Verdummung gar nicht erst zu reden.

    Ich weiß ja nicht was du so arbeitest und ob überhaupt, aber ich kann dir von mir sagen, daß ich schon des öfteren mit Azubis zu tun gehabt habe, die einfach nichts tun und lernen wollten, lediglich die Stunden abbummeln und dafür aber dann die Kohle einschieben, je mehr je besser, irgendeine Ausrichtung auf die Zukunft Fehlanzeige, außer pausenlos Handygeschnatter bestand kein Interesse am sonstigen Leben, am beruflichen Werdegang sowieso nicht, man wird ja doch irgendwann mal gecastet und macht denn die fette Karriere, die Zeit bis dahin muß man jetzt halt kurz überbrücken.

    Da muß ich nur sagen, es sind doch ziemlich wenig, die keinen Ausbildungsplatz haben, so nach meinen Erfahrungen mit dem Nachwuchs im Allgemeinen.

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    Athlonpower ist unter uns!
     
  4. Kalle_Wirsch

    Kalle_Wirsch Senior Member

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    Ich geb dir völlig recht, was die Einstellung bei vielen Jugendlichen angeht, auch wenn man das nicht Verallgemeinern darf.

    Aber wo haben die sich diese Einstellung abgeschaut?
    - Bei ihren Arbeitslosen Eltern die den ganzen Tag vor der Glotze hängen.
    - Bei den Nachmittags-Talk Shows

    So und an dieser Stelle sage ich:
    Hier muss der Staat mehr lenken.
    - mehr Bildung
    - weniger "dekadente" Unterhaltung
    - mehr Perspektiven schaffen

    Ich geb dir recht: Hochproduktive Jobs kann man nicht staatlich verordnen. Der internationale Wettbewerb wird härter und einige werden den Anforderungen einfach nicht gerecht. ABER:
    Sie vor den Fernseher zu setzen kann doch auch nicht sein, oder? Das hat dann langfristige gesellschaftspolitische Folgen.

    Klar ist es billiger alle deutschen Bauarbeiter, Landwirte, Handwerker etc. einfach vor die Tür zu setzen und durch osteuropäische Kollegen zu ersetzen. Klar ist es billiger Produktionsstätten oder Zulieferer ins Ausland zu verlagern.
    Da bleiben nur zwei mögliche Antworten:
    - Grenzenloser Wettbewerb in allen Bereichen
    - Subventionierung der eigenen Produkte und Dienstleistungen, so dass die anderen nicht mehr mithalten können (Jede Industrienation subventioniert z.B. seine Landwirtschaft)

    Beide Wege sind eigentlich nicht gangbar. Trotzdem gibt es eine gemeinsam notwendige Vorraussetzung: Produktivitätssteigerung auf breiter Front.
    Solange wir aber die 11% Arbeitslosen als Fixgröße akzeptieren verschenken wir nicht nur ein Potential für mehr Produktivität, sondern setzen auch gesellschaftspolitisch die falschen Weichen.