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Der zweite Sargnagel für €ntavio wird vom Kartellamt eingeschlagen

Dieses Thema im Forum "HD+, Diveo, Freenet TV + weitere Anbieter via Sat" wurde erstellt von ChrSchn, 26. September 2006.

  1. Indymal

    Indymal Talk-König

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    AW: Der zweite Sargnagel für €ntavio wird vom Kartellamt eingeschlagen

    Wie groß das Interesse an hochauflösendem Fernsehen ist, sieht man recht eindeutig an Versuchen wie Pal Plus, D2-MAC, HD-MAC etc.

    Abgesehen von einigen Freaks, kommt es den meisten Zuschauern doch sowieso mehr auf den Programminhalt an, als auf die perfekte Bildqualität.
    Desweiteren könnte man mit minimalem Aufwand ja ganz einfach dafür sorgen, daß digitales SDTV gestochen scharf rüber kommt, indem man einfach mal die Datenrate entsprechend erhöht.
    Das kaputtkomprimierte HDTV von Premiere und CO hätte da kaum mehr zu bieten.

    Außerdem würde dem Zuschauer auch der unnötigen Kauf eines neuen Fernsehers erspart und die Medienindustrie könnte sich ihre ach so tollen neuen Features, wie HDCP etc. in die Haare schmieren.

    Gruß Indymal
     
    Zuletzt bearbeitet: 7. Oktober 2006
  2. ChrSchn

    ChrSchn Gold Member

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    AW: Der zweite Sargnagel für €ntavio wird vom Kartellamt eingeschlagen

    Naja, die Kosten für in der Erde verbuddelte Kabel und der Betreib der ganzen Kopfstationen und Verstärker und was weiß ich noch alle sist auch erheblich teurer.
    Zum Vergleich: Die T-Com betreibt ebenfalls ein erdgebundenes Kabelnetz: Das Telefonnetz. Diese mag etwas komplizierter aufgebaut sein (weil eben zu jeder Wohnung ein Kabel führt und nicht nur zu jedem Haus), aber egal. Die Regulierungsbehörde gesteht der T-Com für diese Leitung bei der Vermietung an die Konkurrenz einen Preis von etwa über 10 Euro/Monat zu, darin enthalten ist der Betrieb und ein wenig Gewinn. Ähnlich dürften die Kosten auch beim TV-Kabel gelagert sein (hier liegt der durchschnittliche Kundenumsatz bei 9 Euro/Monat, also etwas niedriger).
    So, nun zum Vergleich der Satellit. ASTRA Europa hat für alle in Europa betriebenen Satelliten inkl. Manager und Gebäuden und allem drum und dran im Jahr etwa Kosten von 160 Mio. Euro (die Zahl stammt aus der STellungnahme der ÖR zum Thema Dolphin/€ntavio und dort aus dem Geschäftsbericht der SES/ASTRA). Bei geschätzt 16 Mio. Sat-TV-Haushalten nur in Deutschland (und die Kosten gelten ja für ganz Europa) ergeben sich pro Haushlat PRO Jahr Kosten von 10 Euro, d.h. gerade mal 1/12 (!) dessen, was beim Kabel anfällt...
     
  3. ChrSchn

    ChrSchn Gold Member

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    AW: Der zweite Sargnagel für €ntavio wird vom Kartellamt eingeschlagen

    Warum zum Teufel sollen denn nicht alle Sender über alle Plattformen verfügbar sein.
    Das Modell läuft dann so, wie heute schon im Lebensmitteleinzelhandel.
    Jacobs verkauft seinen Kaffee an Real, Edeka, Marktkauf, Rewe zu den mit diesen Ketten ausgehandelten Konditionen, also bspw. an Edeka zu 30 cent, an Real und Marktkauf aufgrund der großen Masse aber für 25 cent... Damit ist für Jacobs die Sache zu Ende. Sie haben ihr Geld.
    Dann geht es weiter, nun versuchen alle Händler den Kaffee an die Kundne loszuschlagen, die einen mit mehr und die anderen mit weniger Marge...

    Warum kann das nicht im TV - zumal bei Sendern die erklärtermaßen kein Interesse an Erlösen aus Abo-Entgelten haben - nicht auch so sein?? Und auch bei echtem Pay-TV kann das doch so laufen. Dem Pay-Sender ist es doch im Endeffekt völlig egal, wie viele sein Programm gucken und über welche Plattform. Für ihn ist entscheidend, dass er seine Programme an den Plattformanbieter verkaufen kann...

    Nur, wenn der Wettbewerb nicht richtig läuft. Wenn der Wettbewerb, wie beschrieben, funktioniert, dann nähern sich die Verkaufspreise soweit den Erzeugungspreisen an, dass der Endkund enicht abgezockt wird, sondern den Preis bezahlt, der gerechtfertigt ist. Das funktioniert aber nur bei echtem Wettbewerb und nicht bei (Quasi)Monopolen...

    Und mangels Wettbewerb teurer!

    Natürlich muss Dumping (also das erkaufen der Ware, in dem Fall der Sender, unter Einsatndpreis, also dem, was der Palltformanbieter an die Sender abführt) unterbunden werden. Danach sind alle in der Preisgestaltung frei. Und wenn eben easy.tv mit einer Marge von 5% zufrienden ist, €ntavio aber 10% will, dann müssen sie eben dafür gute Gründe anbringen, ihren Preis/Marge senken oder aus dem Markt ausscheiden...

    So ein Schmarrn, wenn die Programme kodiert sind, dann lässt sich doch exakt feststellen, wie viele Zuschauer es gibt.
    Außerdem bildet sich der Preis für Rechte nicht primär anhand der Zuschauer, sondern im Bietergefecht der einzelnen Sender und dem, was sie bereit sind zu bezahlen... das ist heute nicht anders und wir dim codierten Zeitalter auch nicht anders sein. Dachte eigentlich, dass wir uns darauf schon geeinigt hätten...
    Und natürlich spielt die Zahl der Zuschauer eine Rolle, weil diese ein Maß für die Refinanzierungsfähigkeit darstellt. Wenn aber RTL und Pro7 je 2 Mio. Zuschauer erreichen und pro Zuscheur 1 Euro erlösen, dann können sie für die Sendung eben maximal 2 Mio. Euro ausgeben. Wenn nur RTL bereit ist an diese Schmerzgrenze zu gehen und P7 nicht, dann erhält eben RTL den Zuschlag...

    So ein Käse, deswegen schwankt der Kaffeepreis ja auch nie, weil sie das vorhersehen können und einkalkulieren... Der Kaffeepreis schwankt eben sehr stark, weil die Hersteller den Absatz eben nicht berechnen können und Überkapazitäten dann billig losschlagen müssen, wenn sie nicht drauf sitzen bleiben wollen...

    Das verlangt auch keiner, sobald es aber darum geht, monopolartige Strukturen zu etablieren, ist eine Grenze erreicht, die nicht überschritten werden darf.

    Natürlich kann und muss vorgeschrieben werden, dass diese massenstarken Sender in allen marktgängigen (das sind für D eben NAGRA, Conax und Cryptoworks) Systemen codiertw erden MÜSSEN, ansonsten habe ich doch immer die Bevorteilung eines der genannten auf Kosten der anderen Systeme. Machte man das nicht, wären die Vorschriften für die Boxen nur die halbe Miete. Denn dann kann die Box zwar (theoretisch und nur nachrüstbar) auch was anderes, aber die Mehrzahl der Zuschauer wird (gezwungenermaßen) dann doch auf eines der Cryptsysteme setzen und voila sind wird da, wo €ntavio hin will...
     
  4. mischobo

    mischobo Lexikon

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    AW: Der zweite Sargnagel für €ntavio wird vom Kartellamt eingeschlagen

    ... sowohl über Kabel als auch künftig über Astra besteht die Gefahr, das der Betreiber statt Kanäle bzw. Transponder an andere Plattformbetreiber lieber für die eigenen Angebote genutzt werden. Andere Plattformbetreiber würden damit nicht unerheblich im Wettbewerb eingeschränkt werden. Natürlich würde diesen Plattformbetreiber auch Eutelsat zur Verfügung stehen, aber welchen Marktanteil hat Eutelsat in Deutschland und welchen Astra ?
    Astra war von Anfang an für den DtH-Empfang geplant, was bei Eutelsat nicht der Fall ist. Entsprechnd verlief dann auch das Marketing was dann zu der heutigen Marktmacht von Astra geführt hat ...
     
  5. Schüsselmann

    Schüsselmann Wasserfall

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    AW: Der zweite Sargnagel für €ntavio wird vom Kartellamt eingeschlagen

    Naja, Fernsehbedürfnisse der Verbraucher sind nicht unendlich, d.h. der Markt wird mit jeder Segmentierung volatiler. Der Massenmarkt wird bereits heute hinreichend mit den frei empfangbaren Programmen abgedeckt. Die Entwicklung des Digitalfernsehens in DE belegt eindrucksvoll, daß die Mehrheit der Verbraucher bereits erreicht ist, daran wird auch Entavio nichts ändern (können). Astra hätte zu gern den selben rechtlichen und vermarktungstechnischen Stellenwert wie ein deutscher KNB, wohlwissend daß das so nicht geht. Von 19 Mio erreichbarer Kabelzuschauer hat es KDG auf 500.000 zahlender KD-Free Zuschauer gebracht. Nach dem switch-over wird die Entavio-Realität wohl sehr ähnlich aussehen....
     
  6. Indymal

    Indymal Talk-König

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    AW: Der zweite Sargnagel für €ntavio wird vom Kartellamt eingeschlagen

    Weil die Buli Rechte z.B. bei Arena liegen, die Filmrechte größtenteils bei Premiere und die Hörspielrechte bei Technisat.
    Wieso sollten die Plattformbetreiber die exklusiv eingekauften/produzierten Inhalte also einfach so der Konkurenz anbieten. Immerhin ist es das eigentliche Kapital des Plattformbetreibers.
    Im Lebensmitteleinzelhandel sind die Vorraussetzungen doch ganz andere...
    Der Kunde will in erster Linie z.B. Nudeln kaufen. Ob auf der Packung Barilla, Birkel oder Buitoni drauf steht, ist weitestgehend drittrangig. Wenn, dann spielt eher der Preis eine Rolle.
    Somit würde sich ein Hersteller nur selbst ins Knie schießen, wenn er seine Produkte nur noch exklusiev über eine bestimmte Handelskette vermarkten ließe. Dann würde nämlich einfach ein Konkurent einspringen und für den Kunden täte sich quasi nichts ändern.
    Dazu kommt noch, daß der Lebensmittelhandel ortsgebunden ist und so oder so nur einen bestimmten Einzugskreis hat.
    Und der gewöhnliche Kunde würde sicherlich nicht 5km zum nächsten Edeka Markt fahren, nur weil es beim Nahkauf um die Ecke keinen Kaffee von Jacobs gibt.

    Von daher müsste Edeka Jacobs schon das zehnache zahlen, damit es sich für Jacobs rentieren würde, sich nur noch exklusiv dort vermarkten zu lassen.
    Und mal abgesehen davon, daß Edeka den Kaffe dann schlecht zum zehnfachen Preis verkaufen könnte, brächte es Edeka auch absolut keinen nennenswerten Marktvorteil.

    Beim TV sieht es da schon ganz anders aus, da jeder TV Sender exklusieve Inhalte hat, die sonst niemand anders zeigen darf.
    Und da die Menge an gutem Sendematerial begrenzt ist und oft über viele Jahre vergeben, kann auch kein konkurierender TV Sender auf die Schnelle die Zuschauer übernehmen.
    Ergo kann es sich für einen Plattformbetreiber durchaus lohnen, dem TV Sender für die exklusieve Verbreitung auf der eigenen Plattform mehr zu zahlen. Der Plattformbetreiber hat somit exklusieve Köder für den Kunden zu bieten und der TV Sender profitiert durch die höheren Zahlungen des Plattformbetreibers.

    Noch interessanter wird es natürlich, wenn der TV Sender aus welchen Gründen auch immer selber ein Interesse daran hat, eine bestimmte Plattform zu puschen.
    Sei es, weil der TV Sender selber anteilig an der Pay TV Plattform beteiligt ist (wie es z.B. bei TF1/M6 in Verbindung mit TPS der Fall war), oder einfach weil der TV Sender über die Plattform die besten Rahmenbedingungen erhält.
    Mit draufzahlen meinte ich nur, daß es teurer ist mehrere seperate Abos abschließen zu müssen, anstatt ein Komplettabo bei einem Anbieter, um alle gewünschten Sender sehen zu können.
    Verhält sich dann ähnlich wie jetzt noch in Frankreich, wo man drei Abos für zusammen über 100 Euro/Monat haben müsste, um alle relevanten Sender sehen zu können.
    Wobei man dabei auch gleich noch 60% der Sender doppelt abonniert und somit doppelt bezahlt.

    Ergo mangels einheitlicher Plattform teurer!
    Soweit ich weiß sehnen die Franzosen auch schon seit Jahren den Tag herbei, an dem dieser Zustand sich endlich erledigt hat. Lange dauerts ja jetzt nicht mehr...

    Ist doch völlig egal, wie man das rechnet... Um Preisdumping zu betreiben muss man nicht unbedingt unter den Einkaufspreis gehen...
    Es reicht auch schon aus eine +/- Null Rechnung zu betreiben. Wer dann als erstes seine Mitarbeiter nicht mehr bezahlen kann, scheidet dann zuerst aus... und das wäre in diesem Falle sicherlich nicht Astra.

    Im reinen Pay TV Sektor (und darum ging es mir) gibt es hierzulande aber meist keine ausufernden Bietergefechte, da Premiere der einzige halbwegs zahlungskräftige Anbieter ist.
    Und damit der Rechteinhaber trotzdem ein angemessenes Nutzungentgeld erhält wird dann auch auf die Abonenntenzahl des Pay TV Anbieters geschaut, um diesen zwar nicht ausbluten zu lassen, aber es ihm auch nicht spottbillig zu überlassen.
    Kirch hatte mit dieser Tatsache auch so seine Probleme und hatte wegen hypotetischen und im Endeffekt nie erreichten Abonenntenzahlen damals mächtig drauf gezaht, bis er garnicht mehr zahlen konnte...
    Das willst du so ? Oder warum darf man das nicht?
    Letzendlich entscheident ist doch nur, ob die Behörden das ganze absegnen oder nicht. Und du weisst ja auch, was unsere Politiker nebenberuflich alles so treiben...
    Gesetze kann man ändern, Entscheidungen beeinflussen und ungewünschte Meinungen unterdrücken... alles nur eine Frage der richtigen Vorgehensweise.

    Nenn mir doch mal ein paar Beispiele, wo derartiges schon einmal vorgeschrieben wurde.
    Schön wärs natürlich... aber bisher haben es die Behörden doch noch nicht einmal geschafft eine allgemeine Ci-Receiver Pflicht im Pay TV Sektor durchzusetzen.

    Und vielleicht nochmal zur Klarheit... Ich bin auch nicht unbedingt für Entavio in der derzeitig geplanten Form und würde es höchstwahrscheinlich auch nicht abonnieren...
    Aber es gibt ca. 1001 Entscheidung, die mir genau so wenig gefallen haben und die genau so eine Gängleung des Kunden darstellen... die aber alle mehr oder weniger schnell durchgewunken wurden.
    Ein kleiner Hinweis auf zusätzliche/gesicherte Arbeitsplätze und alle klappen ein.

    Gruß Indymal
     
  7. mischobo

    mischobo Lexikon

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    AW: Der zweite Sargnagel für €ntavio wird vom Kartellamt eingeschlagen

    @Schüsselmann

    ... Ende 2005 gab es in Deutschland 10,38 Millionen digitale Fernsehhaushalte, davon empfingen 6,34 Mio. HH über Sat (davon 6,29 Mio über Astra), 2,16 Mio. HH über Kabel und 1,88 Mio über DVB-T. Wenn man die Entwicklung der einzelnen Plattformen betrachtet, sind die 6,29 Mio digitalen Astra-Nutzer auch nicht gerade pricklend. Seit wann gibt es z.B. RTL digital über diese Verbreitungswege ? Astra seit 1999, DVB-T in Berlin seit 2002, in anderen Regionen seit 2004 und später, und DVB-C in den großen Kabelnetzen seit 2006.
     
  8. ChrSchn

    ChrSchn Gold Member

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    AW: Der zweite Sargnagel für €ntavio wird vom Kartellamt eingeschlagen

    Dagegen spricht ja auch nichts, denn diese "neuen" Anbieter müssen sich ja auch erst mal einen Markt schaffen. Zumal es sich ja um Sender handelt, die explizit auf Abo-Entgelte angewiesen sind. Für Sender, die sich aber durch Werbung finanzieren ist nicht das möglichst hohe Abo-Entgelt (bzw. der zu erzielenede Preis beim Plattformbetreiber) entscheidend, sondern nur die technische Reichweite. Und die ist eben am größten, wenn man überall empfangbar ist. Aber jene, schon aus dem FreeTV starken und großen Sender, dürfen und sollen ihr Gewicht nicht zu Gunsten des einen oder des anderen Einsetzen dürfen. Das verzerrt den Wettbewerb. Sollte dies genehmigungsfähig werden, müssen sehr gute Gründe dafür sprechen, die ich derzeit nicht erkennen kann.

    Naja, so exklusiv sind die Inhalte der TV-Sender ja nun auch nicht. Praktisch kupfern doch alle von allen ab und überall kommt das gleiche mit anderen B- und C-klassigen Stars... Und Filme wandern auch von einem Sender zum nächsten und dann wieder zurück...
    Sport ist da etwas anderes. Aber kaum ein FreeTV-Sender wird sich wegen den paar Programmstunden im jahr exklusiv an eine Plattform binden.

    Naja, und genau so etwas muss im Sinne des Wettbewerbs verhindert werden. Und das wurde ja auch schon durchs KA im Jahr 2004 verhindert.

    Das ist eine Folge von fehlendem Wettbewerb, eben weil einige Sender sich exklusiv an bestimmte Plattformen binden können. Diese Bindung ist allenfalls für solche Sender zulässig, die sich über Abo-Entgelte finanzieren, aber nicht bei jenen, die sich über Werbung finanzieren. Hinzu kommt, dass der Pay-Markt einen sehr kleinen Anteil am Gesamtmarkt ausmacht, sodass dieser vernachlässigbar ist. Und bei den "echten" Pay-TVs stellt sich dann ja auch Wettbewerb ein, der den Preis reguliert (siehe arena - Premiere).


    Dumping heißt aber, dass man etwas zu einem Preis abgibt, der die Kosten nicht deckt, also inkl. Personal, Mieten, etc...

    Da hst Du Recht. Aber die Gesetze sind nun mal so, wie sie sind und außerdem steht im Zweifel auch noch die EU-Kommission Gewehr bei Fuß. Und immerhin hat diese auch gerade der großen, mächtigen T-Com in die Suppe gespuckt, gegen der erklärten Willen der Bundesregierung und (anfänglich ) der BNetzA...

    Für den Bereich der Cryptsysteme kenn ich da auch kein Beispiel, auch mangels entsprechender Situationen im europ. Ausland und erst Recht in Deutschland. Obwohl in Italien in den DVB-T-Boxen mehrere Cryptsysteme verbaut sind (sein müssen?).Neben Nagra auch Irdeto und Conax.
    Aber, um im Medienbereich zu bleiben, es müssen ja auch die großen Privatsender hinnehmen, Sendezeit an Dritte, von ihnen unabhängige Produktionsfirmen (Stern-TV, Focus-TV, DCPD), zu überlassen, um die Meinungsvielfalt zu erhalten...

    Das ist ja schön zu hören. Und solche Entscheidungen gibt es immer. Die Frage ist dabei aber auch, wie viele Menschen davon betroffen sind und welcher Marktteil damit betroffen ist. Außerdem, ob gesamtgesellschaftliche Gründe solch ein Monopol erforderlich bzw. unumgebahr erscheinen lassen.
    Und das Arbeitsplatzargument dürfte hier wohl kaum verfangen. Die paar Hanseln, die davon betroffen wären, sind an einer Hand abzuzählen. Denn ist kaum zu erwarten, dass die äußerst pofitabel arbeitenden Privatsender von heute auf morgen zusperren, wenn sie nicht codieren könnten. Und APS wird so und so gebraucht...
     
  9. Indymal

    Indymal Talk-König

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    AW: Der zweite Sargnagel für €ntavio wird vom Kartellamt eingeschlagen

    Wenn du jetzt Premiere Komplett + Arena abonnieren willst, um das gleiche Angebot wie vor einem halben Jahr zu erhalten, zahlst du aber deutlich mehr. Von Wettbewerb keine Spur...
    Und wenn man sich die neue Preisstruktur von Premiere genauer anschaut, wird man auch fest stellen, daß diese nur auf den ersten Blick günstig ist.

    Will man z.B. alle Filmkanäle sehen, mit einem Jahr Vertragsbindung, zahlt man auch mehr als vorher.

    Und um nochmal auf das Beispiel Frankreich zurück zu kommen...

    Ursprünglich gab es im Pay TV Sektor nur Canal+ (analog), welches man über Terrestrik, Kabel und Sat empfangen konnte.
    Nachdem Canal+ dann auch seine digitale Plattform Canal Satellite gestartet hatte, welche man über Sat und Kabel sehen konnte, wurde einigen das Monopol von Canal+ zu stark.

    Daraufhin wurde ein Gegenpol in Form der neuen Plattform TPS aus der Taufe gehoben.
    TPS war ein Zusammenschluss von France Telecom, TF1 und M6.

    Eigentlich hätte sich also hier schon ein kartellrechtliches Problem ergeben müssen...

    Statt dessen wurden sämtliche Gesetzgebungen zumindestens vorrübergehend außer Kraft gesetzt, um TPS den Markteinstieg zu erleichtern.

    TPS erhielt auch noch einige nette Rechte anbei:
    - Vorkaufsrecht auf alle beteiligten Unternehmen
    - Exklusivverbreitung (digital) von TF1, France 2, France 3 und M6 über Sat und Kabel
    - Kabelnetzbetreiber sollten vorrangig die von TPS ausgestrahlten Programme in ihr Netz einspeisen und ihr Angebot auf das von TPS abstimmen
    - Wettbewerbsverbot zwischen den an TPS beteiligten Unternehmen

    Im weiteren wurde dann noch durchgesetzt, daß Canal+ sein Digitalangebot nicht mehr (quersubventioniert) zusammen mit dem Hauptsender Canal+ vermarkten darf.

    Wären also alles beste Vorraussetzungen für ein weitreichendes Monopol gewesen...

    Letztendlich bröckelte es aber an allen Ecken und Enden, da nie der gewünschte Marktanteil von TPS erreicht werden konnte.
    Obwohl die zwei wichtigsten Sender TF1 (gut 40% Marktanteil) und M6 (gut 20% Marktanteil) biz zum Schlus nur über TPS zu sehen waren.

    Und jetzt kontrolliert Canal+ doch wieder alles alleine..

    Von daher meine Meinung... nur weil die mächtigsten Privatsender einen Exklusivvertrag mit einer bestimmten Plattform haben, heisst das noch lange nicht, daß diese dadurch zwangsläufig zum Erfolg wird.
    Letztendlich entscheidet immer noch der Kunde darüber, was er sehen will. Und das müssen bei schlechten Konditionen nicht unbedingt die in der Vergangenheit viel genutzeten Privatsender sein.
    Egal welche Marktmacht sie auch immer haben mögen, müssen sie sich über eine neue Plattform ihre Zuschauer ersteinmal wieder zurück erobern.

    Und nochmal bezüglich Konkurenz beim Pay TV...
    Wenn im Free TV F1 bei RTL läuft und Fussball bei Sat 1, dann kann man einfach umschalten...
    Sind hingegen die F1 Rechte bei TPS und die Fussballrechte bei Canal+, und man will gerne beides sehen, dann hat man ein Problem...
    Und in diesem Bezug sehe ich allzu große Konkurenz im Pay TV Sektor nicht unbedingt als Vorteil an.

    Gruß Indymal
     
  10. ChrSchn

    ChrSchn Gold Member

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    AW: Der zweite Sargnagel für €ntavio wird vom Kartellamt eingeschlagen

    Na hoffentlich entscheidet der Kunde so, dass sich kein solches Monopol bildet.
    Aber Du wisrt doch zugeben, dass die Gefahr gegeben ist, dass es sich doch entwickelt. Dann ist aber die jetzige Wettbewerbssituation nicht mehr existent und eine dann einsetzende Regulierung kann den heutigen Zustand nicht wieder herstellen.
    Und deshalb muss schon die Möglichkeit, dass ein Anbieter sich krakenhaft Ausbreitet und alles andeer niederwalzt (ich gebe ja zu, dass das eine überzeichnete Darstellung ist :D ), verhindert werden. Im Sinne des Wettbewerbs und im Sinne der Verbraucher...

    Wenn beide Anbieter Geld verdienen wollen, dann müssen sie solche Preise am Markt anbieten, dass die Konsumenten bereit oder in der Lage sind, beid eAngebote zu nutzen und zu bezahlen...
    Exakt dieser Preis scheint in Frankreich (und auch in Deutschland) gegeben zu sein, sonst können sich nämlich nicht beide Angebote am Markt halten. So einfach ist das...
    Außerdem dürfte der Monopolpreis in keinster Weise niedriger liegen, als der aufaddierte Preis der konkurrierenden Angebote.
    Und hinzu kommt: Nicht jeder hat ein Interesse an beiden Angeboten und gesamtgesellschaftlich ergibt sich ein Vorteil, wenn Quersubventionierungen (die es offenbar bei Premiere gegeben hat) entfallen.

    Problematisch - und da gebe ich Dir Recht - ist allerdings, dass in gewisser Hinsicht jeder TV-Sender ein kleiner Monopolanbieter ist, da er ja unterscheidbare Inhalte "exklusiv" anbietet...