Der Osten, der Westen

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Dann mach es auch bitte. Aber Du hast ja Angst hier etwas zu verpassen.

 

Welche Vorverurteilungen? Er hat eine illegale Schusswaffe besessen. Das war sowohl in der sowjetischen Besatzungszone als auch in der DDR strafbar und insofern wurde er auch vollkommen zurecht dafür verurteilt. Bis zu fünf Jahren hat es zumindest in der DDR für den Besitz von illegalen Schusswaffen geben können oder einfach nur eine Bewährungsstrafe. Insofern muss da schon noch etwas anderes vorgefallen sein. Muss ja nicht von ihm selbst, sondern kann auch von einen seiner mitbeteiligten Kumpel ausgegangen sein. Widerstand gegen Polizeikräfte, Bedrohung mit einer Schusswaffe etc. Mitgegangen, mitgehangen sozusagen. Ist jetzt auch nicht anders.
Tut mir leid, aber für illegalen Schusswaffenbesitz fehlt mir jedwedes Verständnis. Egal ob nun damals oder heute.

 

Ich weiß selbst noch wo ich eine komplett bis zu Unkenntlichkeit verrostete Waffe auf einem Boden des Hauses das ein paar Kollegen ausgebaut haben im Fußboden gefunden hatte und am nächsten Tag die Stasi im Betrieb war.
Da wurde dann gefragt was ich mit der "Pistole" denn anfangen wollte worauf ich den dann gesagt habe das ich den Gegenstand nicht mehr als Pistole erkennen konnte.
Ich hätte das gleich melden müssen!
Zum Glück hatte ich das Ding nicht behalten, es flog einfach in den Schrott wo es dann irgendeiner gefunden hat und den Behörden gemeldet hat.

 

Er und seine Freunde hatten nie vor Russen zu bedrohen. Es war die Zeit kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie waren 17 Jahre alt und waren sich nicht den Konsequenzen nicht bewußt.

 

Da haust du aber zwei völlig unterschiedliche Dinger in einen Topf.

Ich war die letzten Jahre vor der Wende in einem SKH und meine Eltern im Bautzen wegen versuchter Republikflucht und es ist ein Unding, wenn hier wirkliche DDR geschädigte mit normalen Straftätern in einen Topf gehauen werden.

Danke für die Herabwürdigung von echten politisch Verfolgten!

Illegaler Waffenbesitz ist auch heute strafbar und das ist gut so und auch Unwissenheit spielt dabei keine Rolle und was jemand mit der illegalen Waffe vor hatte spiel zum Glück auch keine Rolle.

Wir hatten bei uns um die Ecke in Dresden Nickern eine Russen Kaserne und die haben bei ihrem Abzug vieles auch Munition und Pistolen usw. dagelassen (ging damals auch groß durch die Presse und auch mein etwas älterer Cousin hat da was mitgenommen wie andere auch zum Glück war er noch nicht strafmündig und hat deshalb außer mit dem Jugendamt und seinen Eltern keinen weiteren Ärger bekommen.

So nun zu deinem Punkt mit Familie, wenn er alt genug für eine Strafe gewesen wäre hätte er es verdient und das sehe ich nicht nur so sondern auch seine Eltern und vor allem auch er selbst auch wenn er nichts Schlimmes damit vorgehabt hat.

Er sagt heute selbst für seine Dummheit und dass er sich und andere in Gefahr gebracht hat hätte er, wenn er vor Gericht gelandet wäre die Strafe vollkommen verdient.

Also nochmal nicht normale Straftäter mit Politischen in einen Topf werfen.

Viele waren Politische und hatten deswegen zu leiden aber es gab halt auch ganz normale Straftäter die ihre Strafen zurecht absitzen mussten.

Bloß weil ein Urteil in der DDR gefallen ist heißt das noch lange nicht das jedes ein Unrechtsurteil war.

 

Als er die Tat begangen hat, gab's die DDR noch nicht, sie wurde 1948 gegründet. Für mich war er kein Straftäter, sondern Opfer einer russischen Vollstreckungsjustiz. Sie haben nur mit der Pistole etwas herumgespielt und dann versteckt.
Übrigens die Oma meiner Frau wurde kurz vor Ende des zweiten Weltkriegs siebenmal von den Russen vergewaltigt.

 

Das bestreitet ja gar keiner natürlich sind während und nach dem Krieg von manchen Soldaten jeglicher Nation Verbrechen begangen und vieles ob auf US, Sowjet oder andere Seite wurde nicht bestraft.

Und ja es gab nach dem Krieg viel Unrecht gerade, wenn man sich zum Beispiel viele Urteile die mit angeblichen Werwölfen zu tun hatten ansieht.

Aber bei illegalem Waffenbesitz ist halt ein Punkt egal wer, wo und warum das jemand macht sollte dafür bestraft werden.

Was ich natürlich nicht beurteilen kann ob es noch andere Dinge gab die bei der Höhe der Strafe mitgespielt haben das kann man heute schlecht beurteilen und das würde ich mir auch nicht anmaßen.

Sollte es solche eher politischen Dinge beim Strafmaß gegeben haben ist das Strafmaß natürlich diskutabel.

 

Gut. Also ist es schon mal kein DDR-Unrecht. @Eike hatte es schon angesprochen, in sämtlichen Besatzungszonen war der Besitz von Schusswaffen verboten im Zuge der Entmilitarisierung Deutschlands. Entsprechend wurden diese beschlagnahmt bzw. konnten auch abgegeben werden. Du hast selbst geschrieben, dass diese die Schusswaffe vor den Sowjets versteckt haben. Insofern müssen diese als schon gewusst haben, dass der Besitz einer solchen strafbar war. Interessant wäre noch zu erfahren, woher diese Schusswaffe stammte. Dies könnte auch eine Rolle gespielt haben, z.Bsp. Diebesgut aus einen Militärdepot etc.

Das ist auch die einzig richtige Vorgehensweise in einen derartigen Fall.

 

Du weißt nicht woher sie die Waffen hatten, also ist es anmaßend über die Familie meiner Frau zu spekulieren.
Wie schon geschrieben, sie waren 17 Jahre, hatten mit der Waffe herumgespielt und dann versteckt und sich der Konsequenzen nicht bewußt. Was er dann im Bautzener Gefängnis durchleben mußte, war unverhältnismäßig zu der Tat.

 

Erst einmal wurde die DDR 1949 gegründet. Übrigens am 07.10.
Du kannst ihn natürlich weiterhin als Opfer der russischen Vollstreckungsjustiz ansehen, wobei es dann wohl eher die sowjetische war. Der Fakt, dass er im Besitz einer Schusswaffe war, sagt aber etwas anderes. Ich habe diesbezüglich aber dann doch noch etwas gegraben und dies gefunden Historie des Waffenrechts

Insofern gibt es diesbezüglich eigentlich nichts mehr zu sagen. Allenfalls das er noch Glück gehabt hat, dass es nicht die Todestrafe geworden ist.