Der Osten, der Westen

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Das zieht hier immer noch, zB wenn wieder eine Musikkneipe wegen "Lärm" abgemahnt wird. Das läge an den zugezogenen Schwaben aus dem dortigen ländlichen Raum .

Ja genau. Deswegen auch der Hinweis mit den Spätgeborenen und deren Werten. Möglicherweise nutzen die das sogar als Jux, aber sicher gibts auch welche, wo die Eltern das -vermeintliche- Abgehängtsein heute noch prägen oder vorleben und das in den Sprachgebrauch der Spätgeborenen übergeht und eben für das steht.

 

Anstatt irritiert zu sein, hättest du je mal nachfragen können, was genau der Grund ist. Möglicherweise hat diese mit Mineralwassern aus westdeutschen Quellen schlechte Erfahrungen gemacht, was ihren persönlichen Geschmack betrifft. Ehrlich gesagt meide ich auch westdeutsche Mineralwasser, weil diese mir zu salzig sind und greife dann doch zu ebenjenen, welche ich kenne oder besser meine Geschmacksknospen.

 

Erstmal ist man da irritiert, man kennt ja sowas nicht. Ich hab schon versucht immer wieder nachzufragen, es kam ja ständig sowas. Irgendwann haben wir dann aber gemerkt, das generell ein großes Ost/Westproblem bei der Dame vorlag.
Die Wassermarke war glaub ich Selters. Kann ich selber auch nicht.

Zumindest nervt es wenn wir in Brandenburg sind, das man ständig hört, ihr aus dem reichen Bayern

 

Natürlich nervt dies. Genauso nervt es, wenn man erzählt bekommt, dass man angeblich keine Demokratieverständnis hat, im speziellen den Westdeutschen gegenüber dankbar zu sein hat und endlich das richtige zu wählen hat.

 

Nun ich merke schon, dass die Ostdeutschen stolz auf ihr Land sind, das merke ich, wenn ich mir Dynamo Dresden-Fußballspiele im TV und ganz selten im Rudolf Harbig-Stadion anschaue, da das "Ostdeutschland" hochgehalten und bei Auswärtsspielen "Ost Ost Ostdeutschland" skandiert. Als ich 1995 nach den Dresden kam, bin ich von den ostdeutschen Kollegen herzlich willkommen geheißen worden und man hat noch das Kollektiv gemerkt, was sich die Ostdeutschen aus DDR-Zeiten noch mitgenommen haben.

 

Für dich mag das zutreffen, ich sehe das ganz anders, habe ich in dem einen gelebt und komme auch im jetzigen zurecht. Einem Wessi bleibt das grundsätzlich verborgen. Das ist wie mit dem Krieg, Bücher darüber zu lesen hat nichts mit dem tatsächlichen Erleben gemein. Das ist keine Wertung, sondern ein Fakt. Offensichtlich hat jedoch ein Wessi mehr Probleme damit so genannt zu werden, als ein Ossi. Die Diskussion hier lässt keinen anderen Schluss zu. Was bei der Vereinigung beider deutscher Staaten alles schief gelaufen ist, wurde hier und anderen Ortes schon ausführlich diskutiert.
Der Wessi wohnt im und entstammt dem alten Bundesgebiet und der Ossi dem neuen. Eigentlich auch gar nicht schlimm, ein Bayer wohnt in Bayern und der Franke halt auch und trotzdem legen viele Wert auf die Unterscheidung.

 

Naja, ich weiß nicht ob es Ostdeutsche Kultur ist, eine Rechtsextreme Partei zu wählen. 60 Prozent wählen ja doch, Demokratische Parteien.

 

Zwischenmenschlich gibt es dahingehend auch keine Probleme, wenn man sich auf Augenhöhe begegnet. Übrigens, oft hilft es auch, wenn man mal richtig Tacheles redet um eventuelle Missverständnisse auszuräumen.

 

Politisch sind wir leider wieder gespalten und die Schubladen Ossi/Wessi tragen dem in 2024 Rechnung.

 

Du bist einfach zu jung um zu erkennen, dass die Ostdeutschen schon seit Jahrzehnten das falsche wählen. Rote-Socken-Kampagne: Pastor Hintze, übernehmen Sie!
Letzteres ist übrigens auch genau der Punkt, auf welchen ich immer wieder ebenfalls hinweise. Scheint ja nun mittlerweile zumindest bei angekommen zu sein.