Der JESS-Thread

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In unserer „klassischen“ Hausanlage werden z.Z. 4 Satellitenpositionen über ein DiSEqC 2.0 fähiges TechniSat GigaSystem 17/8 System samt Kaskade und eigenem Netzteil an 16 Kabel verteilt. 6 Ausgänge stehen davon für meine WE zur Verfügung.

Nun trage ich mich mit der Anschaffung eines ersten Receivers mit FBC-Tunern, um die Anzahl der _im selben Zeitfenster laufenden_ möglichen Aufnahmen zur erhöhen. Je FBC Tuner sind dies offensichtlich 8 mögliche Programme, d.h. bei zwei Receivern mit je 2 FBC-Tunern und 4 Ausgängen im JESS-Modus käme ich (theoretisch) auf bis zu 32 Aufnahmen, sofern ich das richtig verstanden habe.

Alles läuft einwandfrei, somit soll an der bestehenden SAT-Anlage nichts verändert werden. Daher habe ich mir überlegt, an 4 der 6 Ausgänge für meine WE einen geeigneten Jultec-Einkabelumsetzer mit vier Ausgängen dranzuhängen, und dort je Ausgang 8 UB zu betreiben.
(Die MS-Ausgänge Nr. 5 und 6 sollen weiterhin mit Legacy-TV-Geräten betreibbar sein, wie bisher.)

Spricht irgendetwas gegen dieses Konzept? Wenn nicht, welche Jultec Type käme da in Frage?
Ergänzung: 4/8/16 UB gibt es anscheinend nur für eine SAT-Position, bei zwei oder vier sind das 3/6/12 UB je Asugang, etwas seltsam.

Da pro Jultec-Ausgang nur ein Tuner dranhängen wird, nehme ich an, dass ich auf SAT-Dosen wie bisher komplett verzichten kann(?)

Ist das Plug and Play oder ist eine Programmierung der Jultec-Geräte hinsichtlich UB-Belegung erforderlich? Für jedwede Links zum Einlesen dankbar.

 

Das geht grundsätzlich nur, wenn man sich auf Vollbandempfang ledgiglich einer der vier Satellitenpositionen beschränkt. Möchtest Du das wirklich? Außerdem können konkret die Umsetzer von Jultec nicht in Richtung der Teilnehmeranschlüsse einer vorhandenen Anlage steuern. Man müsste eine Quad-Einpeiseweiche dazwischen hängen, wenn keine unverschalteten Stammausgänge zur Verfügung stehen.

Diese scheinbare Diskrepanz ist Folge einer ablaufenden Produktumstellung. Die JRS/JPS05... .sind schon neu designed, die Umsetzer mit 8 bzw. 16 Eingängen für die Sat-ZF noch nicht.

 

Das geht nicht, diese Teilnehmer-Ausgänge sind ja nichts anderes wie ein Quad-LNB dann, und du benötigst Quattro-LNBs direkt in der Versorgung !
Siehe unter Jultec GmbH Technische Infos

Was du benötigen würdest wäre z.B. ein JPS1701-12AN (1 Ausgang mit 12 UBs drauf die man per 2-fach Verteiler auf 2 Tuner aufsplitten könnte)
JULTEC JPS1701-12AN JPS1701-12TN
oder eben größer, kleiner etc. .....
JPS1702-6A bzw. JPS1702-6M (2 Ausgänge mit je 6 UBs drauf)
JULTEC JPS1702-6A JPS1702-6T JPS1702-6M
bzw.
JPS1702-12MN (2 Ausgänge mit je 12 UBs drauf)
JULTEC JPS1702-12TN JPS1702-12MN

Das sind alles Kaskaden, die kann man also zwischen die LNBs und die bisherigen Multischalter setzen ... an der alten Anlage wird dadurch nichts verändert groß.

beim -6M könntest du auf das Netzteil verzichten (bei den 12er heißt es ja immer A"N" bzw. M"N" wobei das das "N" für Netzteil steht und das schon in dessen Preis dann dabei wäre) wenn dein alter Multischalter die LNB-Spannungsversorgung schon voll und nicht per Standby versorgt.

 

Also leider ein technischer Rückschritt, dabei benötigen gerade FBC-Tuner ein Vielfaches von 8 Nutzerbändern. Nun ja, sollen sie halt weiter in ihrer Nische bleiben.

 

Ersteinmal handelt es sich bei FBC-Frontends nicht um "Tuner", daher ist die Bezeichnung "FBC-Tuner" mal grundsätzlich falsch.

Falsch ist auch zu behaupten, es gäbe FBC-Frontends nur mit 8 virtuellen Tunern. Es gibt auch Ausführungen mit nur 4 oder 6.

Dann sind 8 UBs pro Wohnung kein Rückschritt. Gegenüber den meisten Installationen ist das ein erheblicher Fortschritt. Natürlich kann man auch gerne 16 UBs pro Wohnung reservieren, aber die müssen auch von irgendwo zuverlässig gespeist werden. Gerade im Wohnungsbau ist die Zuverlässigkeit aber das "A" und "O".

Es gibt ja auch Anbieter, die meinen, 32 UBs auf einer Leitung erzeugen zu können um mehrere Wohnungen zu versorgen. Es gibt sogar Anwendungsbeispiele mit 32 in Reihe geschalteten Antennensteckdosen. Abgesehen davon, dass dies alleine von den Durchgangsdämpfungen her nicht funktioniert, würden die 1200 MHz, die in der Sat-ZF zur Verfügung stehen, bei 32 UBs ein UB-Raster von 36 MHz ergeben. Es gibt aber Transponder mit 36 MHz Bandbreite, dazu kommt die Tuningungenauigkeit der EN 50494 von 3 MHz und auch noch LO-Drift, so dass jeder Laie sofort merkt, dass das mit den 32 UBs nicht funktionieren kann. Praktisch gehen dann einige Transponder nicht richtig, während andere problemlos spielen. Tatsächlich funktionieren tun 24 UBs auf einer Leitung bei 50 MHz UB-Raster.

O.g. Hersteller bietet bei 16 ZF-Ebenen noch die herkömmliche CSS-Technik (mit UBs in 3er Schritten) an, mit der 12 UBs möglich waren. Diese Geräte gibt es bereits seit 2011 und dafür wurde ja damals der neue Standard JESS erschaffen. Ich gehe stark davon aus, dass zur ANGACOM (der Leitmesse für diese Technik) auch die JPS09 und JPS17-Serie in a²CSS-Technik dann auch mit 4/8/16 UBs pro Ausgang vorgestellt werden.

Die a²CSS-Technik bietet übrigens auch die Möglichkeit der breitbandigen Sat-ZF-Zufuhr. In dem Fall der Erweiterung der Bestandsanlage kann das zwar nicht genutzt werden, aber im Falle einer Komplett-Modernisierung könnten Breitband-LNBs verwendet werden, die dann für die Verteilung der 4 Satelliten nur einen JPS09xx erforderlich machen.

 

Also sind die mit 3/6/12 Bändern die alten? Dann habe ich den Beitrag von raceroad falsch verstanden und somit wäre ja alles bestens.

 

Vielen Dank für alle Rückmeldungen und Tips.

Eine Einkabel/JESS-basierte Erweiterung im genannten Szenario wird also nur bei Einhaltung aller folgender Bedingungen funktionieren:

1) Ein geeigneter Jultec Stacker mit Unterstützung aller Satellitenpositionen muss also zwischen den vorhandenen _Quatro_-LNBs und den vorhandenen Multischalter gesetzt werden.
1a) Falls nur ein Teil der Satellitenpositionen erweitert werden soll, muss man ggf. die Eingangspegel am Multischalter angleichen, da die Jultec-Geräte 85dBuV geregelt ausgeben und die nicht gestackten LNBs andere Pegel aufweisen können.

2) Der vorhandene Multischalter muss die Quad-LNB Type (22kHz) unterstützen (beim GigaSystem ist das leider nur bei der ersten SAT-Position gegeben. Schade.).

3) Der Stacker benötigt ein eigenes Netzteil, damit die LNB-Stromversorgung gewährleistet ist.

Ferner ist der Hinweis auf die Verwendung eines Splitters zur Verteilung auf mehrere FBC-Frontends auch sehr hilfreich.

 

1. richtig "A" oder "M" Version vom Schalter
1a. Teil 1 kommt darauf an welchen Satelliten / Teil 2 ist falsch ... das ist der AGC-geregelte Ausgangspegel mit den 85dbµV die du angibst (der beim JPS17er allerdings 93dbµV ist)

2. wo steht das ? Quad-LNB gehen nicht, siehe noch einmal unter Jultec GmbH Technische Infos
3. kommt, wie oben schon erklärt, auf den Multischalter an der mit im System aufgebaut ist (der "kaskadiert" mit drin ist)... nur wenn dieser eine Standby-Schaltung hätte (bei einem Technisat GigaSwitch 17/x lese ich davon aber nichts => TechniSat: GIGASYSTEM 17/8 G (Grundeinheit) [0000/3271] - GIGASYSTEM 17/8 - 4 Orbitpositionen - DE )

Beim Verteiler kommt es GENAU auf den Aufbau der Anlage an .... die Verkabelung, z.B. ob Antennendosen hintereinander geschalten sind, ist wichtig und auch der Typ der jetzigen Antennendosen ! Sollte nur eine Antennendose pro Strang da sein und du möchtest z.B. auf 4 Stränge (1 Ausgang) aufsplitten dann würde da ausreichen die vorhanden Stichdose weiter zu verwenden und davor einen diodenentkoppelten 4-fach Verteiler zu setzen (z.B. Kathrein EBC14).

 

Man sollte nicht den Begriff "Stacker" solo, also ohne das "Channel" davor, verwenden. Denn für sich meint "Stacker" eine technisch überholte Lösung für zwei Tuner an einem Kabel. Ansonsten stimmt das, wenn man weiterhin alle Sats empfangen möchte.

Im Prinzip ja. Aber die je nach Baustein 85 db(µV) spezifizieren den Ausgangspegel am Teilnehmerausgang und haben nichts mit der Weiterleitung an den vorhandenen 17/8-Multischalter zu tun. Im Durchgang kostet eine eingeschleuste Einkabel-Kaskade rund 3 db. Das wird meist unkritisch sein. Wenn nicht, müsste man in allen LNB-Zuführungen, die nicht über eine Einkabelkaskade führen, um diese 3 db dämpfen, um die Symmetrie zu erhalten.

Richtig ist nur, dass der GIGASYSTEM 17/8 laut Anleitung lediglich für Sat A Quad-tauglich ist. Generell nötig ist dies nicht, da man ohnehin auch für A ein Quattro-LNB verwenden sollte. Ist denn für Sat A ein Quad montiert? Das wäre für die Verwendung eines Netzteils an einer Einkabelerweiterung hinderlich.

Ob ein JPS.. selbst ein Netzteil braucht, hängt wie von satmanger geschrieben vom Typ ab. Für die LNB-Versrogung braucht man keins:

Stimmt fast. Ich lese in der Montageanleitung (Link aus dem Beitrag funktioniert für die TechniSat-HP nicht.) u.a.:

Momentan sollte wegen der Betriebskosten diese Stromsparschaltung aktiv sein. Für eine Kaskade ohne Netzteil wäre sie zu deaktivieren. Allerdings stiegen damit die Betriebskosten.

 

Zu 2) Ich meinte die Eingänge des vorhandenen Multischalters (Technisat) müssten 22kHz ausgeben können, um ins High Band zu schalten, war aber falsch gedacht. Da der Stamm aus allen 16 SAT-Ebenen besteht, ist ein davor gesetzter Jultec Channel Stacker sozusagen "transparent" und dem Multischalter wie auch nachfolgenden Kaskaden stehen alle Signale ohne Umschaltung parallel zur Verfügung.

Nachtrag: Es sind ausschließlich Quatro-LNBs verbaut. 4x UAS584