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Der "goldene Westen"

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von littlelupo, 3. März 2005.

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  1. atomino63

    atomino63 Board Ikone

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    AW: Der "goldene Westen"

    So war das nicht gemeint und ich verstehe es auch nicht als Kritik. Der Alltag in der DDR war halt geregelter, dh. die meisten Menschen gingen morgens zur Arbeit und waren nachmittags wieder daheim, es blieb Zeit für Gespräche und für gegenseitige Hilfe ohne die stete Frage nach was kostet das wie viel muß ich dir dafür zahlen, in meinem Bekanntenkreis wurden z.B. ganze Häuser per Handschlag gebaut. Heute undenkbar. Und glaube mir, ich konnte meine Freizeit sehr wohl unbeaufsichtigt gestalten und habe Niemand dafür Rechenschaft abgelegt.
    Das war nur ein Bsp. und sicher nicht das Beste. In aller Regel heißt es heute nun mal, haste Kohle biste wer, können mußt du dafür nichts, du kannst alles kaufen, sogar Freunde und das ging früher nicht.
    Mag sein, dass es Niemand müsste, es gibt genügend die bis dort hin abgerutscht sind und die nicht in der Lage sind den bürokratischen Dschungel (ein westl. Mitbringsel) zu meistern. Und verdammt noch mal, diese Menschen gehören an die Hand genommen, für die hat dieser Staat eine Fürsorgepflicht und nicht anders - ein Grund weshalb ich arg damit hadere auf dieses Land stolz zu sein.
    Da hast du schon auf eine Art Recht, ich entsinne mich jedoch an Fernsehsendungen (privater Sender) da wurden Ertrinkende/Verunglückte und Leute in anderen äußerst misslichen Situationen live gefilmt, geholfen hat Niemand, das erfüllt den Straftatbestand der unterlassenen Hilfeleistung des StGB der BRD, angeklagt wurde dafür Keiner aber Quote hat es gebracht. In meinen Augen gibt es eine Grenze für Journalismus und diesbezüglich wurde sie überschritten. Genau wie es eine Grenze für Werbung zu geben hätte, nämlich dort, wo unmißverständlich Kinder und Jugendliche ohne eigenes Einkommen massivst beworben werden (Klingeltöne, Tweety und Co).
    Desweiteren gehört das Kleingedruckte (darauf muß man erst mal kommen und ein Schelm wer dabei Böses denkt) abgeschafft, es sei denn, es handelt sich um Nebensächlichkeiten, dann kann es auch wegbleiben.

    Ich weiß, es ist schwer, die DDR und deren innere Funktion einem Altbundi zu erklären. Es ist in meinen Augen für jeden zur Wendezeit Erwachsenen Neubundi ein unwiederbringlicher Vorteil, dieses System zu kennen, es sei denn, er ist mit der Staatsmacht in Konflikt geraten und ein "politischer" gewesen.
    Unter dem Strich muss/te man sich hüben durchwursteln und drüben auch.
     
    Zuletzt bearbeitet: 4. März 2005
  2. HarryPotter

    HarryPotter Wasserfall

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    AW: Der "goldene Westen"

    Also meine Eltern haben damals auch gut verdient. Und ich kann mich über meine Kindheit nicht beklagen.

    Was ich damals wirklich wesentlich besser fand war der Zusammenhalt. Das gibt es heute sogar in vielen Familien nicht mehr, weil jeder seine Probleme verstecken will.
     
  3. littlelupo

    littlelupo Guest

    AW: Der "goldene Westen"

    Ich habe gerade (als "Wessi") eine kleine Satire auf alles "Westdeutsche" gefunden:
    a hundred per cent Zustimmung! :D:)
     
  4. Lechuk

    Lechuk Institution

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    AW: Der "goldene Westen"

    nicht zufällig Hildebrandt? :D
     
  5. littlelupo

    littlelupo Guest

    AW: Der "goldene Westen"

    @Lechuk:
    Nope. da muß ich Dich enttäuschen... :D
     
  6. tarak

    tarak Neuling

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    AW: Der "goldene Westen"

    Ersetze in der Satire das Wort "Ossi" durch das Wort "Ausländer" und Du hast den Durchschnitts-Deutschen (und -Österreicher), wie man ihn täglich erleben kann.
     
  7. BarbarenDave

    BarbarenDave Board Ikone

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    AW: Der "goldene Westen"

    Ich war zwar zur Wende erst 13, aber an einige Sachen kann ich mich auch erinnern.

    Grundnahrungsmittel: denkt mal an die Bäckersemmeln! Für nur 10 Pfennig. Die haben geschmeckt und waren nicht so aufgepumpt und geschmacklos wie die Brötchen heutzutage
    Kinderfernsehen: Kinderfernsehen gab es täglich 17.15 Uhr für eine halbe Stunde, dannn Sonnabends 10 Uhr und nachmittags die Flimmerstunde. Und Sonntag nachmittag das Spielhaus. Das war's. Wir haben damals nicht den ganzen Tag vor der Glotze gehangen. Und die Sendungen, die im TV liefen waren anspruchsvoll und die Kinder haben auch was dabei gelernt.
    Bus und Bahn - für 10 Pf konnte ich (Mutti für 20) in die Straßenbahn steigen und durch die ganze Stadt fahren.
    kostenloser bzw. sehr preiswerter Zugang zur Kultur - ein Besuch im Museum hat kaum etwas gekostet.

    Von dem was im goldenen Westen mehr oder weniger golden ist, hat mir meine Mutti erzählt. Sie durfte seit Mitte der 80er einmal im Jahr zu ihrer Großtante fahren und hat uns dann erzählt, dass dort nicht alles so toll ist, wie es immer dargestellt wurde. Also war der Kulturschock nach der Wende nicht ganz so groß :)
     
  8. Idiot

    Idiot Senior Member

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    AW: Der "goldene Westen"

    Manchmal habe ich den Eindruck, man muss nicht Geld haben, sondern es so ausgeben, als ob man's hätte...

    Ich hasse Konsumterror!

    Der Staat hat doch diesen Dschungel geschaffen, damit nicht jeder merkt, was ihm zusteht - das wäre doch viel zu teuer... :rolleyes:

    Ansonsten wäre es mir deutlich lieber, wenn der Staat den Dschungel soweit lichtet, dass jeder selbst darin zurecht kommt - ohne staatliche Bevormundung. Zumal dieses "Bürger an die Hand nehmen" sicher auch so bürokratisch geregelt würde, dass es in der Realität nicht weiter hilft...

    Man darf bei den "kostenlosen" Leistungen nur nicht vergessen, dass sie in Wahrheit gar nicht kostenlos sind, sondern von der Allgemeinheit bezahlt. Gag Halfrunt hat schon auf die höheren Kosten im "Westsystem" hingewiesen (Löhne im Kultursektor). Kultur wird auch bei uns hoch subventioniert, vielleicht sogar in vielen Fällen höher als im Osten. Nur bleiben dann nach Subventionen halt immer noch deutlich höhere Preise übrig...

    In den 80ern war das im Westen aber auch noch nicht so extrem anders. Auf den 3-5 (je nachdem, wie viele Dritte reinkamen) Sendern, die wir damals hatten, lief auch noch nicht das Ganztageskinderberieslungsprogramm der Privaten. Die beobachtete Änderung dürfte also mehr an der Zeit als am System liegen.

    Bezüglich des "Aufwachsens" ähnliche Diagnose wie schon bei FunJans Zitat: Als Kinder hatten wir auch noch mehr mit Freunden gespielt, als dies mir bei der heutigen TV- und Gameboy-Generation der Fall zu sein scheint.

    Bezüglich Erwachsenenwelt: Wenn die Welt immer "kälter" wird (was auch mich sehr stört), ist das m.E. in engem Zusammenhang mit dem Leistungsdruck, der von unseren hohen Lohnkosten kommt, zu sehen. Je höher der Lohn (inkl. Nebenkosten), desto höher ist auch der Wert, den ein Arbeitnehmer erwirtschaften muss, um für seinen Arbeitgeber rentabel zu sein, und desto höher ist der Leistungsdruck, was sich oft auch in Überstunden und Zeitknappheit äußert. Darunter leidet dann das Soziale. Bei den Leuten, die mangels Arbeit viel Zeit haben, sind es dann vermutlich oft finanzielle und/oder psychologische Gründe, wenn das Gesellschaftliche zu kurz kommt. Beides war in der DDR systembedingt komplett anders, eher geringer Leistungsdruck und kaum Arbeitslosigkeit, oder?
     
  9. Gorcon

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    AW: Der "goldene Westen"

    Was waren denn das für Super Brötchen?
    Normalerweise haben die nur 5Pf gekostet und die etwas größeren 7Pf.
    Am Wochende habe ich dann meistens immer 30 Stück gekauft. (heute undenkbar)
    Auch für Erwachsene hats nur 10Pf gekostet wenn man sich einen 50iger Block geholt hat. ;)
     
  10. Don Pasquale

    Don Pasquale Senior Member

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    AW: Der "goldene Westen"

    Es ist unbestritten, dass es in der DDR billige Brötchen gab.
    Ebenso, dass es in der Bevölkerung einen besseren Zusammenhalt
    untereinander gab, weil es >>die da oben<< gab.
    Meines Erachtens ist aber all das nichts wert,
    - wenn Du nicht studieren darfst, weil Du oder Dein Vater nicht in der Partei sind.
    - wenn Du aufpassen musst, was Du sagst, vielleicht ist Dein Gegenüber / Nachbar
    ja ein IM.
    - wenn Du nicht dorthin in urlaub fahren kannst wohin Du willst.
    - wenn Du auf die Brötchen nicht das schmieren kannst, was Du
    willst, sondern nur das was es gibt.


    Ich glaube, ich die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

    Natürlich ist im goldenen Westen nicht alles Gold. Aber geht es hier
    nur um wirtschaftlichen Wohlstand ? Haben hier schon alle Leute
    vergessen wie ungerecht und unfrei dieses System war ?


    Ciao
    Don Pasquale
     
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