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Der Formel 1 Nostalgie-Thread - der Thread für historische Rennen und Übertragungen

Dieses Thema im Forum "Special: Sport im TV - Sport Live-Talk" wurde erstellt von horud, 15. März 2021.

  1. D-Box user

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    Dort wurde der "Union Jack" verwendet. Warum das 1996 dann falsch war, weiß wohl auch nur die FIA :)
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  2. D-Box user

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    Heute vor 16 Jahren wurde ein gewisser Sebastian Vettel aus Heppenheim ( :) ) im Alter von 21 Jahren zum Grand -Prix-Sieger. Beim GP von Monza 2008 holte er sich nach der Pole am Samstag auch am Sonntag an einem verregneten Wochenende den ersten Grand-Prix-Sieg und bescherte auch Franz Tost den ersten Sieg für das damals als Toro Rosso bezeichnete Team, welches erst 2 Jahre zuvor aus dem Minardi-Team hervorgegangen war.

    2020 folgte für die Italiener noch ein weiterer Sieg beim "Heimspiel". Pierre Gasly gewann den Großen Preis von Italien 2020 im jetzt als "Alpha Tauri" bezeichneten Rennstall. Seit 2024 firmiert das Team bekanntermaßen unter dem neuen Namen "Racing Bulls" mit dem neuen Teamchef Laurent Mekkies nachdem der langjährige "Macher" Franz Tost nach der Saison 2023 zurücktrat.
     
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  3. D-Box user

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    Die Formel 1 und ihre Strecken

    Adelaide Street Circuit / Australien

    Der Adeliade Street Circuit war von 1985 bis 1995 der Austragungsort des Großen Preises von Australien. Der 3,780 km lange Kurs führte teils über öffentliche Straßen der australischen Metropole. Genau wie beim Großen Preis von Monaco wurde die Strecke nur für die jeweiligen Rennveranstaltungen aufgebaut. Lediglich der Streckenteil außerhalb der Stadt, welcher sich innerhalb einer Pfederennbahn befand, war als permanente Rennstrecke angelegt und beheimatete auch das Fahrerlager und die Boxenanlagen.

    Als Besonderheit wurde in den 11 Jahren der Austragung das Rennen stets als Saisonfinale gestartet. Ungewöhnlich für einen Stadtkurs waren die recht hohen Geschwindigkeiten und die lange "Brabham Straight", die gute Überbolmöglichkeiten bot. Fast alle Kurven waren, wie in Großstädten damals üblich, als 90 Grad-Biegungen ausgeführt.

    Das erste Rennen im Jahr 1985 gewann Keke Rosberg und festigte damit seinen Ruf als Spezialist für Stadtkurse. Er hatte in der Saison auch bereits in Monaco, Dallas und Detroit gewonnen. 1986 verlor Nigel Mansell den WM-Titel durch einen Reifenplatzer an Alain Prost, nachdem auch der dritte Titelaspirant Nelson Piquet nach einem Reifenwechsel aus Sicherheitsgründen zurückfiel. Ähnliches ereilte 1988 auch Alain Prost, der zwar das Rennen gewann, aber aufgrund der damals noch angewandten Streichresultate den Titel Ayrton Senna überlassen mußte.

    Aber auch in den folgenden Jahren schrieb das Rennen Geschichte. So wurde 1989 der 500. Grand-Prix der F1-Geschichte ausgetragen und 1991 das bis dato kürzeste Rennen, welches nach 15 Runden wegen starken Regens abgebrochen wurde. 1993 gewann, wie sich später herausstellen sollte, Ayrton Senna sein letztes Rennen und bat seinen langjährigen Rivalen, Alain Prost, als Geste der Versöhnung auf das oberste Podest.

    1994 wurde Adelaide zum zweiten Mal nach 1986 Schauplatz der WM-Entscheidung. Die nur durch einen Punkt getrennten Kontrahenten Schumacher und Hill kollidierten nach einem Fahrfehler Schumachers in der 36. Runde. Schumacher schied direkt aus, und auch Hill mußte mit einer beschädigten Radaufhängung kurz danach aufgeben. Der Titel ging an Michael Schumacher, der Rennsieg an Nigel Mansell für den es der letzte Erfolg war.

    Bei der Austragung 1995 stand bereits fest, daß diese die letzte in Adelaide sein würde. Für die Saison 1996 war der "Umzug" in den Albert Park in Melbourne schon beschlossen. Im Training am Freitag verunglückte Mika Häkkinen schwer. Nach einem Reifenschaden prallte er gegen eine Mauer und zog sich schwere Kopf- und Halsverletzungen zu. Rennarzt Sid Watkins konnte Häkkinens Leben nur durch einen Luftröhrenschnitt retten. Das Rennen am Sonntag gewann Damon Hill mit 2 Runden Vorsprung (sic!) vor Olivier Panis im Ligier.

    Große Bekanntheit errang auch der "Grand Marshall" des Adelaide Street Circuit, Glen Dix. Am Ende der letzten Runde betrat er stets mit einem gelben Jackett und Schirmmütze bekleidet die Strecke. In einer Art verbeugenden Geste schwenkte er enthusiastisch die Zielflagge, während die Autos nur wenige Meter an ihm vorbeifuhren.
     
    Zuletzt bearbeitet: 28. September 2024
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  4. Moe1

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    Ich meine mich dunkel erinnern zu können, dass es beim letzten
    Rennen 1995 eine nette Geschichte um Glen Dix gab. Er sollte
    warum auch immer die Zielflagge gar nicht schwenken dürfen
    und bekam entsprechend auch gar keine Akkreditierung.

    Da ihn aber natürlich alle Ordner kannten haben sie ihn
    auch ohne Akkreditierung alle durchgelassen und am Ende
    stand er dann wie immer da und hat die Flagge auf seine
    spezielle Weise geschwenkt. :D
     
  5. D-Box user

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    Die Formel 1 und ihre Strecken

    Aintree Circuit / Großbritannien

    Denkt man an den Großen Preis von Großbritannien, so fällt einem natürlich sofort der Name Silverstone ein. Tatsächlich wird das Rennen in Silverstone erst seit 1987 durchgängig im "Home of British Motor Racing" ausgetragen. In den Anfangsjahren der F1 wurde der Grand Prix noch auf verschiedenen Strecken im Wechsel ausgetragen. Eine davon war der 4,828 km lange Aintree Circuit in der Nähe von Liverpool. Die 1954 eröffnete Strecke auf dem Gelände der Pferderennbahn "Aintree Racecourse" war zwischen 1955 und 1962 im jährlichen Wechsel mit Silverstone fünfmal Schauplatz des britschen Grand Prix.

    Bei der ersten Ausgabe 1955 konnte Stirling Moss im Mercedes sein Heimrennen für sich entscheiden. Der Erfolg war der erste Sieg für Moss und gleichzeitig der erste Heimsieg eines Briten in der Fomel 1 überhaupt. Auch 1957 konnte Moss diesen Erfolg wiederholen. Eine Besonderheit bei diesem Rennen war, daß zwei Fahrer gewannen. Stirling Moss hatte sich im Rennen über 90 Runden mit Tony Brooks am Steuer des Vanwall abgewechselt, was nach damaligen Reglement erlaubt war.

    Ab 1959 wurde das Rennen auf 75 Runden verkürzt, außerdem standen nur Rennwagen aus dem Vereinigten Königreich am Start. Weil Ferrai durch einen Streik in Italien eine Zwangspause einlegen mußte , kam Jack Brabham zu seinem zweiten Karrieresieg im Cooper Climax. Den einzigen Sieg eines Deutschen auf dieser Strecke fuhr Wolfgang Graf Berghe von Trips im Jahr 1961 ein, wenige Wochen vor seinem tödlichen Unfall in Monza. Überschattet wurde das Rennen von einem schweren Unfall Roger Taylors. Er kam von der Fahrbahn ab und wurde unter einem Werbeschild eingeklemmt. Taylor kam trotz der dramatischen Szenen mit leichten Verletzungen davon.

    1962 wurde die bis dahin existierende Rotation mit Silverstone ausgesetzt und der Grand-Prix erneut in Aintree durchgeführt. In einem weitgehend ereignislosen Rennen siegte Jim Clark im privaten Lotus mit fast 50 Sekunden Vorsprung vor John Surtees. Grundsätzliche Sicherheitsbedenken führten dazu, daß der Grand Prix nach 1962 nicht mehr in Aintree gefahren wurde. 1963 und 1964 fanden aber noch zwei F1- Rennen des "BARC Aintree 200" ohne Weltmeisterschafts-Status statt.

    Nach dem Verkauf der Strecke existiert heute nur noch eine 2,47 km lange Variante, die hauptsächlich für Amateursport-Veranstaltungen genutzt wird.
     
    Zuletzt bearbeitet: 28. September 2024
  6. roloman

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    Das war in Melbourne 1996...
     
  7. D-Box user

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    Albert Park Circuit / Australien

    Der große Preis von Australien hat eine lange Geschichte im Grand-Prix Sport. Bereits seit 1928 wurden in "Down Under" auf verschiedenen Strecken Rennen ausgetragen. In der Formel 1 spielte der 5. Kontinent aber lange Zeit keine Rolle. Erst seit 1985 gehört das Rennen zur Weltmeisterschaft und wurde bis 1995 elf mal als Saisonfinale in Adelaide ausgetragen. 1996 wechselte man in den Albert Park nach Melbourne. Die 5,279km lange Strecke führt durch den gleichnamigen Stadteil herum um einen künstlichen See. Der Park ist öffentlich zugänglich und wird nur während der Rennwochenenden für den Verkehr gesperrt. Der Auf- und Abbau nimt dabei gut sechs Wochen in Anspruch. Nur die Boxenanlagen sind permanent vorhanden. Innerhalb der Strecke liegt auch das Lakeside Stadium des South Melbourne FC.

    Mit der Saison 1996 verlor Australien das Finale der jeweiligen Saison, stattdessen wurde der Grand Prix zum Saisonauftakt. Bereits die erste Austragung sorgte für eine Überraschung, als Jacques Villeneuve als Rookie aus der Indy-Car kommend bei seinem ersten Einsatz Damon Hill düpierte und seine erste Pole ergatterte. Um ein Haar hätte er auch das Rennen gewinnen können, wenn nicht ein Ölleck am Williams dieses verhindert hätte. Für Schlagzeilen sorgte McLaren in den Jahren 1997 mit der "Lenkbremse" und 1998 mit einer Teamorder nach einem Mißverständnis im Funk. Das Rennen 2001 wurde überschattet von einem schweren Unfall zwischen Villeneuve und Ralf Schumacher, bei der der Streckenposten Graham Beveridge getötet, und Zuschauer durch Trümmer verletzt wurden. 2023 führten Unfälle in der Schlußphase zu Unterbrechungen und schließlich zu einer Wertung hinter dem Saftey-Car.

    2006 fand das Rennen zum ersten Mal nicht als Saisonauftakt statt. Wegen der im März stattfindenden Commomwealth Games wurde es als dritte Ausgabe in den April verlegt. Auch 2010 mußte Australien den Saisonauftakt an Bahrain abtreten. In den Folgejahren war Melbourne aber stets wieder der Saisonstart. Das Rennwochende im Jahr 2020 wurde kurz vor Beginn des ersten freien Trainings wegen der sich ausbreitenden COVID19-Pandemie überstürzt abgesagt und auch 2021 nicht ausgetragen. Die Zeit der Rennpause nutzten die Streckenbetreiber für einen Umbau. So wurden u.a. die Clark Schikane entfernt und auch an den Kurven 4,7,13 und 15 Modifikationen durchgeführt. Das erste "nach Corona-Rennen" auf der umgebauten Strecke gewann am 10. April 2022 Charles Leclerc im Ferrari. In der Saison 2025 soll Australien erstmals seit 2019 wieder als Gastgeber des ersten Saisonrennens fungieren.

    Obwohl der Albert Park nicht unbedingt als Referenzstrecke gilt, überrascht trotzdem die Tatsache, daß seit der ersten Austragung 1996 14 Mal der Sieger in Australien auch der spätere Weltmeister wurde. Der erste Fahrer, dem dies gelang war Damon Hill 1996, der bisher letzte im Jahr 2023 Max Verstappen. Rekordsieger "im Park" sind nach wie vor Michael Schumacher mit 4 Siegen und bei den Teams Ferrai mit 10 Siegen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 12. Oktober 2024
  8. D-Box user

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    Autódromo de Buenos Aires / Argentinien

    Argentinien war ein Land. welches neben dem Stammland der Formel 1, Europa, bereits in den ersten Jahren große Erfolge feierte. Auf dem Autódromo de Buenos Aires wurden zwischen 1953 und 1998 mit Unterbrechungen 21 Grand-Prix ausgetragen. Weil die Anlage mehrere Layouts zulässt variierte auch die Streckenlänge in den Jahren immer wieder. So sind Varianten von 3,9 km (1953-60), 3,3 km (1972/73), 5,9 km (1974-1981) und 4,2 km (1995-98) möglich. 1989 wurde der Kurs zu Ehren der Rennfahrerbrüder Juan und Oscar Alfredo Gálvez umbenannt.

    Das erste Rennen 1953 gewann Alberto Ascari im Ferrari, bevor der Lokalmatador Juan Manuel Fangio zwischen 1954 und 1957 seine Rekordserie von vier Siegen in vier Jahren startete. 1956 teilte er sich den Sieg mit dem Italiener Luigi Musso, weil Fahrerwechsel im Rennen damals noch erlaubt waren. Der Sieg von Stirling Moss 1958 in einem Cooper, begründete zudem den Siegeszug der Fahrzeuge mit Mittelmotor welcher die Front-Motor-Autos in den folgenden Jahren vollständig verdrängte.

    Aufgrund der instabilen politschen Lage wurde das Rennen zwischen 1961 und 1970 nicht ausgetragen. 1977 gelang Jody Scheckter der Sieg in einem von Walter Wolff konstruierten Wagen. Es war das erste Mal, daß ein neues Team auf Anhieb gewinnen konnte. Erst 32 Jahre später gelang dies erneut mit dem Sieg von "Brawn GP" beim Rennen in Australien 2009. Anzumerken ist jedoch, daß beide Teams nicht komplett neu waren. Wolffs Konstruktion ging aus einer Zusammenarbeit mit Williams und Brawn aus dem Honda-Team hervor.

    Besonders am Grand-Prix war, daß er bis 1980 bereits im Januar ausgetragen wurde, also mitten im südamerikanischen Hochsommer, was regelmäßig zu Hitzeschlachten führte. Ebenso hielt die Formel 1 trotz der internationalen Kritik an der Militärdikatatur Ende der 1970er Jahre an ihrem Grand-Prix fest und verabschiedete sich erst nach 1981 führ mehr als 10 Jahre.

    1995 kehrte man dann erneut zurück und trug bis 1998 noch einmal vier Rennen aus, die nun, wie schon bereits 1981, im April gefahren wurden. Aufgrund der langen Pause trat bei diesem Comeback kein ehemaliger "Argentinien-Sieger" zum Rennen an. Mit Siegen von Damon Hill 1995/96, Jacques Villeneuve 1997 und M. Schumacher 1998 war die "neue" Fahrergeneration erfolgreich. 1999 fiel der Große Preis von Argentinien endgültig aus dem Kalender. Stattdessen wurde Malaysia als neuer Austragungsort in Asien aufgenommen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 13. Oktober 2024
  9. D-Box user

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    Autodromo Enzo e Dino Ferrari / Italien

    In Imola, etwa 80km entfernt vom Ferrari Stammsitz in Maranello, befindet sich das Autodromo Enzo e Dino Ferrari in der durch mittelalterliche Architektur geprägten Emilia Romagna. Der bereits 1953 eröffnete, 5 Kilometer lange Kurs geht auf eine Idee Enzo Ferrais zurück. Die ursprünglich namenlose Strecke wurde 1968 nach dem im Alter von nur 24 Jahren an einer Muskelschwäche verstorbenen Sohns Enzo Ferraris, Alfredo "Dino", Ferrari benannt. Nach dem Tod des "Commendatore" wurde sie 1988 um den Namen Enzo erweitert. Imola ist eine der wenigen Strecken im Kalender, die gegen den Uhrzeigersinn befahren werden.

    Die Formel 1 gastierte hier erstmals 1980 mit dem Großen Preis von Italien. Nelson Piquet im Brabham war der Premierensieger. 1981 kehrte die Formel 1 nach einmaligen Gastspiel nach Monza zurück. Weil aber gleichzeitig ein mehrjähriger Vetrag mit Imola geschlossen worden war, und ein Land nur einen Grand-Prix austragen darf, firmierte das Rennen fortan als Exterritorialer Grand Prix unter dem Namen "Großer Preis von San Marino". Bis 2006 wurden 27 Rennen ohne Unterbrechung ausgetragen. 2007 wurder der Große Preis von San Marino aus dem Kalender gestrichen, weil die Strecke als nicht mehr zeitgemäß und veraltet galt. Trotz zahlreicher Umbaumaßnahmen, unter anderem wurden die Boxenanlagen neu gebaut und modernisiert, kehrte die Formel 1 lange Zeit nicht zurück. Erst 2020 als im Zuge der "Corona-Pandemie" vor allem Ersatz für die Rennen in Asien und Übersee gefunden werden mußte, rückte Imola wieder in den Fokus. Am 1. November fand zum ersten Mal seit 14 Jahren wieder ein Weltmeisterschaftslauf auf dem Autodromo statt, jetzt unter dem Namen "Großer Preis der Emilia Romagna". Seitdem ist die Strecke wieder fester Bestandteil des Kalenders, 2023 mußte der Grand Prix jedoch wegen schwerer Unwetter abgesagt werden. Der Vertrag mit den Streckenbetreibern läuft aktuell noch bis 2025.

    Von Anfang an galt der Kurs als Hochgeschwindigkeitsstrecke und dementsprechend gefährlich. Neuralgischer Punkt war die Tamburello, eine langgezogene Linkskurve kurz nach dem Start, auf der bis zu 300 km/h erreicht wurden. Aber auch auf den übrigen Abschnitten war das Tempo entsprechend hoch. Befürchtungen, es könne hier früher oder später zu einen Unfall kommen, bestätigten sich 1987 als Nelson Piquet infolge eines Reifenschadens im Training in der Tamburello verunglückte und das Rennen auslassen mußte. Zwei Jahre später schoß der Ferrari von Gerhard Berger dort geradeaus, schlug in die Mauer ein und ging in Flammen auf. Berger überlebte mit leichten Verbrennungen. Infolge dieser Unfälle wurde immer wieder eine Modifikation der Tamburello gefordert. Ein Versetzen der Mauer, um mehr Auslauf zu schaffen, war wegen einer dahinter steil abfallenden Böschung zum Fluß Santerno nicht möglich. An den Einbau einer Schikane dachte aber offenbar niemand.

    Fünf Jahre nach Bergers Unfall gastierte die Formel 1 zum Europa-Auftakt der Saison 1994 erneut in Imola, und diesmal wurden alle schlimmen Befürchtungen Realität. Im 1. Qualifying am Freitag verunglückte Rubens Barichello in der Variante Bassa. Sein Wagen hob auf dem Randstein ab, schlug gegen die Oberkante der Reifenstapel, bevor er kopfüber liegenblieb. Infolge der Unfalls mußte Barichello das weitere Rennwochenende aussetzen. Während des zweiten Qualifyings am Samstag kam Roland Ratzenberger von der Strecke ab. Sein Simtek pralle in der Villeneuve-Kurve frontal in die Mauer und trudelte schwer beschädigt in der Tosa-Kurve aus. Die Bilder des leblosen Fahrers im Cockpit gingen mit der Fernsehübertragung um die Welt. Ratzenberger erlitt einen Schädelbasis- sowie einen Genickbruch. Trotz sofortiger medizinischer Versorgung an der Unfallstelle überlebte er den Unfall nicht. Es war der erste Todesfall bei einem WM-Lauf seit dem GP von Kanada 1982.

    Trotz des tödlichen Unfalls entschied man, das Rennen am Sonntag zu starten. Direkt beim Start kam es zu einer erneuten Kollison zwischen JJ Lehto und Pedro Lami, den beide Fahrer unverletzt überstanden. Durch herumfliegende Trümmer und Reifen wurden aber Zusschauer auf der Haupttribüne verletzt. Nach dem Ende der durch diesen Unfall ausgelösten Safety-Car-Phase führte Ayrton Senna das Rennen vor Michael Schumacher an. In der 7. Runde kam Senna in der Tamburello geradeaus von der Strecke ab und schlug in die Mauer ein. Nach sofortigem Abbruch des Rennens wurde Senna lange Zeit an der Strecke behandelt, und dann mit dem Hubschrauber in die Klinik geflogen. Das Rennen wurde wieder aufgenommen und endete mit dem 3. Saisonsieg von Michael Schumacher. Für einen weiteren Schreckmoment sorgte Michele Alboreto, dessen verlorenes Rad in der Box Mechaniker verletzte. Nach dem Ende des Rennens wurde Sennas Tod aus dem Krankenhaus in Bologna bekannt gegeben. Die wirkliche Unfallursache konnte bis heute nicht zweifelsfrei geklärt werden.

    Erst jetzt reagierten die Streckenbetreiber, auch wegen des öffentlichen Drucks, und bauten die Strecke um. Tamburello wurde durch eine Schikane entschärft, und auch an anderen Stellen des Kurses, wie der "Aqua Minerale" und der "Villeneuve" wurden Änderungen durchgeführt. Noch bis zum Jahr 2006 blieb der Grand-Prix danach im Kalender. 2005 und 2006 kam es hier zum "Generationen-Duell", ein Positionskampf zwischen Alonso und Michael Schumacher, wobei weder Schumacher (2005) als auch Alonso (2006) den jeweils anderen trotz schnelleren Autos nicht überholen konnten. Michael Schumacher hält zudem bis heute mit sieben Siegen den Rekord auf dieser Strecke, aber auch sein Bruder Ralf (2001) und H.-H. Frentzen (1997) waren hier unter deutscher Flagge erfolgreich.
     
  10. YellowLED

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    Heute vor 24 Jahren das letzte Rennen der 2000er Season.
    Die Ferrari Feier in Sepang am 22.10.2000.

    Das letzte Rennen von Johnny Herbert.

    Good old times.
     
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