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Der DFB Nationalmannschafts-Fan-Thread 2.0

Dieses Thema im Forum "Special: Sport im TV - Sport Live-Talk" wurde erstellt von XL-MAN, 3. September 2014.

  1. MikeH

    MikeH Platin Member

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    Ich habe mir mal die Match-Statistik angeguckt und was absolut auffällt ist das Deutschland fast alles über das Spiel durch die Mitte versucht. Über Außen kommt so gut wie gar nichts. Was für ein Sinn macht es eine Formation auszuarbeiten, wenn am Ende alle Angreifer in genau den selben Bereich gehen? Das deutsche Spiel findet fast nur in einer kleinen Zone statt - der Mitte des Spielfelds zwischen Mittellinie und gegnerischen Strafraum. Dort spielen dann Gündogan, Goretzka, Sane, Gnabry, Musiala und Müller den Ball hin und her.

    Das steht in deutlichen Kontrast zu anderen Top-Mannschaften bei diesem Turnier und geht auch gegen die klassische Philosophie des Fussballs. Normalerweise sollte die überlegene Mannschaft versuchen das Spiel zu erweitern und dadurch Räume zu schaffen um die läuferische und spielerische Überlegenheit ausnutzen zu können. Stattdessen beschränkt sich das deutsche Team darauf den Gegner frontal of engen Raum anzugreifen. Dies macht es auch mittelmäßigen Gegnern defensiv einfach, die dort relativ wenig Raum mit sehr vielen Spielern abdecken können. Das führt dann dazu dass sich das deutsche Spiel verheddert bzw. selbst ein begnadeter Dribbler wie Musiala kaum Abschlussmöglichkeiten findet.

    Was auch fast komplett im deutschen Spiel fehlt sind Flanken von der Grundlinie in den Rücken der Abwehr. Wenn geflankt wird ist es fast immer aus dem Halbfeld, was natürlich dazu führt dass die Abwehr den gesamten Flug des Balls sieht und wenn sie halbwegs gut sortiert ist die Situation ohne Probleme lösen kann. Generell setzt sich der Trend der deutschen Harmlosigkeit bei Flanken auch bei Ecken fort. Ecken sind im deutschen Spiel schon seit der Löw-Zeit so schlecht, dass sie aufgrund der weit aufgerückten Verteidiger eher eine Gefahr für Deutschland darstellen. Liegt das am fehlenden Mittelstürmer? Im Detail vielleicht schon, aber insgesamt ist es wahscheinlich eher umgedreht - der Mittelstürmer fehlt weil dieser Spielertyp im gepredigten neudeutschen Fussballstil überhaupt nicht gefragt ist und seiner Stärken vollkommen beraubt ist. Warum sollten Talente diese Position spielen wollen, wenn bei den "Großen" das Spiel an dieser Position vollkommen vorbeigeht?

    Denn all diese Dinge sind vollkommen spielerunabhängig und eher systembezogen. Da fragt man sich natürlich warum. Meine Theorie ist dass die Spieler alle in diesen kleinen Spielbereich ziehen, weil es da relativ einfach ist statistisch "gute" Ballkontakte im gegnerischen Drittel zu erlangen und gleichzeitig den Ballbesitz zu bewahren. Wenn du nach Außen ziehst ist der Spielzug meist recht fix beendet - es führt relativ direkt entweder zum Ballverlust oder zum Abschluss. Das schadet den Performance-Stats hinsichtlich Ballkontakten und erfolgreichen Pässen. Die Spieler sind erzogen den sicheren Querpass 25 Meter vorm gegnerischen Tor dem riskanten Lauf bzw. Pass nach Außen vorzuziehen. Dass ein Querpass 25 Meter vorm gegnerischen Tor, wenn dort 4-5 Gegner direkt vor dir stehen, genauso harmlos sein kann wie ein Querpass in der eigenen Hälfte wird dabei ignoriert.

    Daher spielen wir im Endeffekt mit 6-7 zentralen Mittelfeldspielern. Die Bearbeitung der Flanken wird den Außenverteidigern überlassen. Nur Kimmich zieht es im Zweifel auch eher in die Mitte - im Endeffekt hat er trotz seiner Designation als rechter Verteidiger eher am Mittelkreis als 6 agiert - und Raum alleine ist sicherlich nicht gut genug.

    Dieser zwanghafte Versuch das Spiel durch die Mitte zu forcieren führt dann im Umkehr natürlich auch dazu, dass Ballverluste wenn sie dann dennoch stattfinden eher in der Mitte des Spielfelds passieren, was dazu führt dass der Gegner hier ganz einfach umschalten kann und mit zwei Leuten außen und einen in der Mitte in die deutsche Hälfte stoßen kann. Dabei haben sie fast das ganze Spielfeld vor sich mit meist nur zwei deutschen Spielern gegenüber. Da brauch man auch keine Weltklassespieler. Das kann sogar ne 3.Ligatruppe ausspielen.
     
  2. rom2409

    rom2409 Lexikon

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    Die Frage ist, ob die Spielweise wirklich so entscheidend war. Deutschland hatte, wenn ich das richtig verstanden habe, tatsächlich die meisten expected goals von allen Mannschaften.

    Wobei ich grundsätzlich diese expected goals - Werte anzweifel.
     
  3. Fragensteller

    Fragensteller Wasserfall

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    In der Tat. Die klassische Flanke, mit der Deutschland soviel Erfolg in seiner Geschichte hat, stirbt aus. Manni Bananenflanke, Kopfball Hrubesch, Tor, das waren noch Zeiten.

    Das Phänomen dass Du beschreibst sieht man gerade bei Borussia Dortmund. Die haben sich einen echten 9er mit Modeste geholt, der wird aber faktisch nicht durch Flanken bedient und sieht dementsprechend immer "schlecht aus". Dementsprechend ist er auch nicht besonders beliebt bei den Dortmunder Fans.

    Und warum Kimmich, der es definitiv nicht kann, alle ruhenden Bälle und die Eckbälle spielt, ist mir ein einziges Rätsel.
     
  4. Kleinraisting

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    mal schon Gedanken dazu gemacht, dass 1000e Afrikaner in verschiedenen Ligen auf der Welt spielen. Die haben Fußball-Hunger und wollen Geld verdienen. Bei uns treten in verschied. Ligen Mannschaften mit 7, 8 Schwarzen an. Man meint oft, dass es dort wohl keinen Nachschub aus der Jugend gäbe. Unterhält man sich mit Jugendtrainern, leicht in die Jahre gekommen, so hört man da das Gleiche wie von Schullehrern: wir haben seit Jahrzehnten eine um sich greifende Weicheimentalität, abgesehen davon: wir sehen das ja auch mit eigenen Augen.
    Wer löst bzw. wie löst man diese Interessenkollisionen: Junge Deutsche wollen in die 1. Mannschaft, aber kommen an fleißigen Schwarzafrikanern nicht vorbei und die Motivation sinkt.
    Das sehe ich als das Hauptproblem im Lande an.
     
  5. MikeH

    MikeH Platin Member

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    Da kommt es immer auf die Formel an, aber letzten Endes ist noch niemand Weltmeister mit "expected goals" geworden. Was nützen einen diese Statistiken wenn man im Zweifel nicht das gebrauchte Resultat erreicht? Ich hab das Japan-Spiel gesehen und es kann eigentlich niemanden überrascht haben, dass am Ende nichts Zählbares rauskam. Überlegenheit in Ballbesitz und zig Halbchancen führen oft nicht zu Toren. Ein Schuss aus 20 Meter der dann noch den Außenpfosten kratzt ist halt eher Prinzip Hoffnung, als "das Ding ist drin". Das ist ja oft so bei Deutschland in den letzten Jahren. Deutschland dominiert den Ball und kriegt natürlich dadurch auch den Ball öfter mal in Richtung Tor des Gegners - erspielt sich ne also eine Chance sozusagen- aber die wirklich zwingenden Chancen mit hoher Gefahr kamen eher vom Gegner.
     
  6. festus1965

    festus1965 Platin Member

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    Ich habe schon vor dem Spiel auf ein Schützenfest gedrängt...
     
  7. festus1965

    festus1965 Platin Member

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    Kimmichs Bälle musst du immer noch eine Brotzeit mitgeben, damit sie über den Kopf des ersten Verteidigers fliegen...
     
  8. J.K.

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    Im Nachhinein konnte man das ausschließen. Müller sagte, man habe selbst nicht daran geglaubt so viele Tore erzielen zu können, sich nur mit realistischen Szenarien beschäftigt und hat voll auf Japans Niederlage gesetzt. Deshalb war dann nach starken 10 Minuten Feierabend in Halbzeit 1, anstatt weiter zu drängen.
     
  9. RugbyLeaguer

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    Deutschland ist nicht ausgeschieden. Man hat nur das Spielen eingestellt.
     
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  10. festus1965

    festus1965 Platin Member

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    Irgendein Spieler (Kimmich?) sagte, bei 32 Torchancen wären 8 Tore auch zu machen...