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Dieses Thema im Forum "Astra/Hot Bird-News" wurde erstellt von de vrije fries, 25. Januar 2023.

  1. Gregory90

    Gregory90 Senior Member

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    ich bezog mich auf die SR 23.500!
    Auf eine so eine "krumme" SR muss man erst mal kommen, grad auf ASTRA1, wo seit Jahrzehnten nur 27.500 und 22.000 Standard waren. Erst in neuerer Zeit wurde von den Franzosen dann 29.700 eingeführt.
    Hat ggf auch was mit dem DVB S2 zu tun, da können offenbar bei gleicher Transponderbandbreite höhere SR realisiert werden...
     
  2. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

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    Ich gehe mal ganz stark davon aus, dass du unter "induktiv" etwas ganz anders verstehst, als ich...
    Es hat mit dem Roll-Off zu tun. Und wie ich weiter vorn schrieb, ist das von Astra seit mindestens 2007 genau so spezifiziert. 16 Jahre später sollte man das als Geräteanbieter schon mal unterstützen. Genau wie die Auswertung des NIT (mindestens seit 1998 von Astra spezifiziert), wodurch der Transponder mit den Modulationsparametern automatisch gefunden wird.
    Abgesehen davon werden auf anderen Satellitensystemen noch viel "exotischere" Symbolraten verwendet.
     
    mischobo, KTP und Blue7 gefällt das.
  3. Gregory90

    Gregory90 Senior Member

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    ...bin seit 1996 von 45°W bis 70,5°E "unterwegs", daher ist mir das durchaus bekannt ;)

    für das "normale" Sat-Publikum, das hauptsächlich auf Position 19,2°E fixiert ist, scheint sowas halt schwierig zu sein
     
    Zuletzt bearbeitet: 1. März 2023
  4. lg74

    lg74 Platin Member

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    Nein. Die Nettobitrate eines Transponders hat nicht nur mit der Symbolrate (grob: "wie schnell feuert der Sender seine Datensymbole zum Satellit") zu tun, sondern auch noch mit dem Fehlerschutz (grob: "wieviel Prozent der übertragenen Daten sind keine "echten" Nutzdaten, sondern dienen dem Schutz, also der stabileren Übertragung der echten Nutzdaten"), der Modulationsart (grob: "wie viele unterschiedliche Zustände kann ein Symbol annehmen und wie effizient ist der grundlegende Fehlerschutz der Übertragung" und bei DVB-S2 hängts auch noch davon ab, ob mit oder ohne Pilotsignal übertragen wird.

    Das Pilotsignal sagt letztlich dem Empfänger, "wie herum er das Buch halten muss", auf dessen Seiten die Symbole mit dem Inhalt stehen. Also eine Art "hier ist oben" für den Receiver, um Irritationen durch "verdrehte" Signale auszuschließen. Das brauchte DVB-S nicht, da waren die Signale grob genug, um Irritationen auszuschließen. Bei DVB-S2 gibt es aber nicht nur die "grobe" QMSK-Modulation (2 Bit je Symbol), sondern auch die 8PSK-Modulation (3 Bit je Symbol), bei der Instabilitäten der Empfangstechnik zur Fehlinterpretation der Symbole im Empfänger führen können, da ist eine "Einnordung" sinnvoll. Da für das Senden der Pilotsignale der reguläre Datenstrom kurz unterbrochen wird, geht die Nettodatenrate bei aktiviertem Pilot etwas zurück.

    Falls ich jetzt zu sehr vereinfacht habe, mögen @KlausAmSee oder @raceroad einschreiten.

    Hier, mal zum Spielen: Satbroadcasts.com - no. 1 source for professional work

    Da kommt nicht nur die jeweilige Nettobitrate raus, sondern auch die benötigte Hochfrequenzbandbreite dafür.

    Klassischer "breiter" Astra-Transponder zu alten SD-Zeiten:

    SR 27500 kSymb/s / DVB-S / QPSK / Roll Off 0,35 (gab nichts anderes) / FEC (Fehlerschutz) 3/4 (üblicher Wert) / kein Pilot ergibt 38 MBit/s Nettodatenrate und 37,125 MHz Bandbreite. So laufen noch immer SD-Transponder, z.B. die Haupttransponder von ARD SD, ZDF SD und RTL-Gruppe SD. Bei einer Kabelumsetzung ergibt das bei einer Modulation von 64 QAM eine Symbolrate von 6875 kSymb/s. Interessant ist die Angabe "Minimal C/N (lock)": das ist die Mindest-Signalgüte, bei der theoretisch noch Empfang möglich ist.

    Schalten wir auf das modernere DVB-S2 um, behalten die Symbolrate und die Modulation QPSK ebenso, erhalten wir:

    SR 27500 kSymb/s / DVB-S2 / QPSK / Roll Off 0,35 (es ginge auch 0,25 oder 0,20) / FEC (Fehlerschutz) 9/10 / kein Pilot ergibt 49 MBit/s Nettodatenrate und 37,125 MHz Bandbreite. Die Bandbreite ist gleich, weil die Symbolrate und der Roll Off gleich sind. Die Nettodatenrate steigt, weil DVB-S2 leistungsfähiger ist und man den Fehlerschutz dann bis an den Anschlag (9/10) reduzieren kann, ohne dass das Signal empfangstechnisch zu anspruchsvoll wird. Mindestens 6,5 dB C/N sind noch theoretischen Empfangbarkeit nötig, also 0,8 dB mehr verglichen zum ersten Beispiel, aber das Signal ist immer noch robust genug. Mit dieser Konstellation arbeitet Sky bei vielen seiner Transponder, das Resultat (49 MBit/s) füllt einen Kabelkanal mit 256 QAM und Symbolrate 6900 kSymb/s gut aus.

    Zünden wir mal den 8PSK-"Turbo": die Symbolrate bleibt gleich, statt QPSK nehmen wir 8PSK, den Fehlerschutz erhöhen wir wegen der fragileren Symbole von 8PSK-Modulation auf 2/3 und den Pilot schalten wir an:

    SR 27500 kSymb/s / DVB-S2 / 8PSK / Roll Off 0,35 (es ginge auch 0,25 oder 0,20) / FEC (Fehlerschutz) 2/3 / aktiver Pilot ergibt 53,2 MBit/s Nettodatenrate und immer noch 37,125 MHz Bandbreite - bei einem zum vorherigen Beispiel vergleichbaren Mindest-C/N für Empfang. Das passt schon nicht mehr in einen Kabelkanal.

    Verzichten wir auf etwas Robustheit des Signals aufgrund verringerten Fehlerschutzes, setzen den Fehlerschutz also auf 3/4, erhalten wir knapp 60 MBit/s Nettodatenrate. Der Preis ist ein Mindest-C/N von nun schon 7,9 dB. Mini-Antennen und schlecht ausgerichtete Antennen haben es dann bei schlechterem Wetter zunehmend schwer.

    Wir sind noch nicht am Ende. DVB-S2 erlaubt eine steilflankigere Filterung des erzeugten Hochfrequenzsignals ("Roll Off"). Damit kann in zwei Stufen (0,25 und 0,20) der Übertragungskanal besser vor Überschneidungen mit den Nachbarkanälen geschützt werden.

    Nehmen wir mal die extremste Stufe von DVB-S2, den Roll Off 0,20 und lassen alles andere konstant:

    SR 27500 kSymb/s / DVB-S2 / 8PSK / Roll Off 0,20 / FEC (Fehlerschutz) 3/4 / aktiver Pilot ergibt auch knapp 60 MBit/s Nettodatenrate (klar, Symbolrate, Modulation und Fehlerschutz sind gleich geblieben), aber die Hochfrequenz-Bandbreite beträgt nun statt 37,125 MHz nur noch 33 MHz. Kann ich mir leisten, auf dem Transponder 37,125 MHz Breite zu belegen, darf ich nun zum Ausgleich mit der Symbolrate hoch. Dazu könnte ich sogar über 30000 kSymb/s (genauer: 30938 kSymb/s) nutzen, aber bei 30000 kSymb/s ist bei vielen Empfangsgeräten Schluß bei DVB-S2. Warum man nicht diese, sondern teils 29900 kSymb/s wählt, weiß ich nicht, vielleicht zur Absicherung gegen Receiver, die da schon grenzwertig sind.

    Mit

    SR 29900 kSymb/s / DVB-S2 / 8PSK / Roll Off 0,20 / FEC (Fehlerschutz) 3/4 / aktiver Pilot

    erhalte ich satte 65 MBit/s MBit/s Nettodatenrate bei einer Hochfrequenz-Bandbreite von 35,9 MHz. Vermutlich passt das auch noch mit einem Roll Off von 0,25 in den Kanal, das sind 37,375 MHz Breite.

    Auf Hotbird gibt es solche Transponder, z.B. bei der Rai: DVBS DVBS2 DVBS2X Bitrate Monitoring 11766 V Hot Bird 13East

    Und mit glatten 30000 kSymb/s und ohne Pilot läuft ein Kabelio-Transponder: DVBS DVBS2 DVBS2X Bitrate Monitoring 11096 H Hot Bird 13East - das sind knapp 67 MBit/s.
     
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  5. lg74

    lg74 Platin Member

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    Also ich finde 27500 und 23500 genauso "krumm", eins wie das andere. ;)
     
  6. Heilstrom

    Heilstrom Silber Member

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    Danke für die ausführliche Antwort. Allerdings antwortet man bei ergänzenden Parametern nicht zuerst mit "Nein", sondern mit: "Ja, allerdings zusätzlich..." oder so ähnlich. Leider reagiere ich allergisch auf prinzipielle Zustimmungen, die als versuchte Widerlegung ankommen, denn das erzeugt völlig unnötig eine ablehnende Grundhaltung. Deutsche Techniker werden im Ausland für solche Starallüren gehasst, wenn es offensichtlich nicht ohne belehrenden Ton möglich ist.
     
  7. Franz Brazda

    Franz Brazda Gold Member

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    Manche ältere Receiver können scheinbar diese höhere Symbolrate 29900 nicht mehr gut verarbeiten, sodass der Signalpegel des jeweiligen Transponders speziell bei den höheren Frequenzen ab 12 GHz rapid abfällt. Ist mir da besonders am Hot Bird aufgefallen.
     
  8. lg74

    lg74 Platin Member

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    Und ich habe reproduzierbar auf einem älteren Twin-Sat deutscher Herstellung Probleme mit diesen Transpondern

    DVBS DVBS2 DVBS2X Bitrate Monitoring 12344 H Astra 23.5East
    (da fiel es mir initial auf, 8PSK, 29900 kSymb/s, FEC 2/3, kein Pilot, Rolloff 0,20)

    DVBS DVBS2 DVBS2X Bitrate Monitoring 12343 H Astra 19.2East
    (8PSK, 30000 kSymb/s, FEC 2/3, kein Pilot, Rolloff 0,20)

    - die haben extrem hohe Fehlerrate auf dem Twin-Sat, ein Single-Sat vom gleichen Hersteller spielt die TP problemlos. Es sind zwei baugleiche Receiver betroffen und ein dritter bei einem Bekannten ebenfalls. Tuner und Demodulator stammen von STMicroelectronics. Im problemlos spielenden Single-Sat steckt ein Tunerchip und ein Demodulator von Montage Technologies. DVB-Prozessor ist in beiden Fällen der gleiche.

    ...während diese Transponder

    DVBS DVBS2 DVBS2X Bitrate Monitoring 12187 H Astra 23.5East
    (8PSK, 29900 kSymb/s, FEC 2/3, kein Pilot, Rolloff 0,20)

    und

    DVBS DVBS2 DVBS2X Bitrate Monitoring 12363 V Astra 23.5East
    (8PSK, 29500 kSymb/s, FEC 3/4, kein Pilot, Rolloff 0,20)

    problemlos spielen.

    Muss man nicht verstehen... sieht nach einer Störung auf exakt dieser Sat-ZF aus.
     
  9. Eheimz

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    @lg74 Kannst du uns einmal das Modell sagen, welchen Receiver diesen Bug betrifft? Ist es ein Technisat?
     
  10. lg74

    lg74 Platin Member

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    Nein, das ist ein WISI OR 294 Twin-Sat aus der Fertigung von LaSAT/Bemondis. Das Verhalten ist bislang absolut unklar, aber eben auch an einer zweiten Empfangsanlage mit einem dritten solchen Gerät reproduzierbar.

    Die nahezu baugleichen Geräte von SEG oder SKT wären da mal interessant...