1. Cookies optimieren die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklärst Du dich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen
    Information ausblenden
  2. Willkommen im Forum von DIGITAL FERNSEHEN - dem führenden Portal für digitales Fernsehen, Medien und Entertainment. Wenn du hier neu bist, schau dich ruhig etwas um und melde dich an, um am Forengeschehen teilnehmen zu können.
    Information ausblenden

Das Erste HD - Surround Sound nicht in Dolby Digital

Dieses Thema im Forum "Digital TV über die Hausantenne (DVB-T/DVB-T2)" wurde erstellt von Arcardy, 1. Mai 2023.

  1. globalsky

    globalsky Talk-König

    Registriert seit:
    1. Juni 2004
    Beiträge:
    6.202
    Zustimmungen:
    1.362
    Punkte für Erfolge:
    163
    Technisches Equipment:
    Satelliten-Empfang:
    - 13 Sat-Antennen (3 davon motorisiert)
    - größte Antenne: 220 cm Durchmesser
    - motorisiert: 150 cm, 180 cm, 220 cm
    - C-Band-Empfang: 220 cm
    - 11 DVB-S2-Receiver
    DVB-T/DVB-T2-Empfang:
    - Wendelstein (D), Brotjacklriegel (D)
    - Salzburg (A): E29, E32, E38, E42, E47
    - Budweis (Cz): E22, E27, E39 (Wetterlagen-abhängig)
    - 3 DVB-T2-Receiver inkl. "simpliTV"
    Anzeige
    Nun, das 'WDR Fernsehen HD' bietet durchaus - zumindest über Satellit und Kabel - Sendungen in Dolby Audio 5.1 an. Das Problem: Der WDR kündigt Ausstrahlungen in Mehrkanalton so gut wie nicht an, weder im Pressedienst, noch auf seinen normalen Programmvorschauen oder im Teletext. Und leider kann man auch nicht davon ausgehen, dass Sendungen, die bei 'Das Erste' (SD/HD) oder 'one HD' im Mehrkanalton angeboten worden sind, hier auch so laufen. Deshalb ist eine Programmvorschau unmöglich. Das gleiche gilt für das 'mdr fernsehen HD'.
    Beim 'hr fernsehen HD' kann man davon ausgehen, dass alle Sendungen, die bei 'Das Erste' (SD/HD) oder 'one HD' im Mehrkanalton angeboten worden sind, auch hier so ausgestrahlt werden (Satellit / Kabel), auch wenn das nicht explizit in der Programmvorschau oder im Teletext bzw. dem Pressedienst ausgewiesen ist. Ich habe das über einige Wochen hinweg beobachtet und mich dann zu einer Listung auf meiner Homepage entschieden.
    Gesicherte Infos bei den öffentlich-rechtlichen Sendern gibt es neben allen ZDF-Programmen und '3sat' definitiv nur für 'Das Erste' (SD/HD) im Pressedienst, dem 'BR Fernsehen' (SD/HD) und dem vom BR veranstalteten 'ARD-alpha HD' im gemeinsamen Pressedienst. Bei 'one HD' werden alle 5.1-Sendungen von 'Das Erste' auch in diesem Format angeboten. Schwieriger wird es schon beim 'NDR fernsehen HD': Hier werden nicht alle Sendungen, die im 5.1-Ton ausgestrahlt werden, auch so gekennzeichnet. Hier kann man sich - bis auf wenige Ausnahmen - aber ebenso auf das Ausstrahlungsformat von 'Das Erste' beziehen. Beim 'rbb fernsehen HD' kann man in den pdf-Programmwochen das Format ablesen, das in der Regel schon stimmt. Allerdings gab es Anfang des Jahres über mehrere Wochen hinweg ein technisches Problem in der Sendeabwicklung, das erst behoben wurde, nachdem ich dem Sender mehrmals auf das Problem aufmerksam gemacht habe und auch Transportstromdateien zur Verfügung gestellt habe. Hier gibt es aber nach wie vor einige Abweichungen zum Ausstrahlungsformat im Hauptprogramm 'Das Erste'. Und - last but not least - mein aktueller Problemfall 'SWR Fernsehen'. Seit April finden sich im Pressedienst nur noch sporadisch Angaben zum Tonformat Dolby 5.1 und auch so fallen mir mehr und mehr Abweichungen zum Ausstrahlungsformat des Hauptprogramms auf. Ich biete meine Vorschauen zwar immer noch an, aber das kann sich bei zunehmender Unzuverlässigkeit durchaus ändern.

    Zum Schluss möchte ich auch noch kurz auf die Privatsender eingehen. Die Programme 'SAT.1' und 'ProSieben' der ProSiebenSAT.1 Media SE bieten zu 90% noch gesicherte Tonformatangaben im Pressedienst an, bei 'ProSieben' aber nur maximal zwei bis drei Tage im Voraus. Bei den kleineren Sendern innerhalb der Gruppe gibt es keine zuverlässigen Kennzeichnungen, weshalb ich auf eine Listung verzichte. Bei den Programmen von RTL Deutschland gibt es bereits seit über zwei Jahren keine Kennzeichnungen des Audioformates mehr. Meine Angaben beruhen auf Ausstrahlungen vom Zeitraum davor bzw. kann man bei aktuellen Serien und Spielfilmen auch auf die Veröffentlichungen der DVD/Blu ray-Formate die Angaben heranziehen. Deshalb gibt es auf meiner Homepage auch nur 'RTL' und 'VOX HD' als Vorschauen. 'RTL ZWEI' verweigert mir den Zugang zum Pressedienst, so dass ich hier auf die Ausstrahlungen anderer Programme zurückgreife; FreeTV-Premieren werden gesichert meist in 5.1-Ton angeboten.
     
    lg74 und Arcardy gefällt das.
  2. lg74

    lg74 Board Ikone

    Registriert seit:
    7. Dezember 2021
    Beiträge:
    3.375
    Zustimmungen:
    1.956
    Punkte für Erfolge:
    163
    Theoretisch, von der Bitrate her. Wenn nun unterschiedliche Encodersysteme verwendet werden, kann deren individuelle Qualität natürlich auch noch was am Gesamteindruck drehen. Gute und schlechte Encoder gab es ja auch früher schon, siehe MP3, aber auch MP2 war betroffen. Bei AAC ist es genauso. Was z.B. 2020/21 Radio Regenbogen auf Astra abgeliefert hat, klang nicht wie 96 kBit/s LC-AAC, sondern eher wie 48 kBit/s oder weniger. Das Problem mit unterschiedlich guten Encodern besteht also auch bei AAC weiter.

    Schwierig. Ich würde es auf den Einzelfall ankommen lassen. HE-AAC nervt oft mit seinen sofort als künstlich erkennbaren, krisselig-rauhen Höhen. 128 kBit/s MP3 kann und wird aber durch die daher bekannten "Schlieren" im Klangbild auffallen. Welches jeweils als weniger störend empfunden wird, kann individuell sehr unterschiedlich sein - je nach Programminhalt und auch je nach eigener "Allergie".

    Die 320 kBit/s MP2 (von denen 10 kBit/s für RDS-Daten abgezweigt waren, zumindest war das bei der Anstalt so, bei der ich mal in die Encoder-Konfig schauen konnte) waren natürlich über alle Zweifel erhaben, und dazu auch noch audiomäßig breitbandig bis 20 kHz.

    Letzteres ist nun nicht mehr der Fall. Die Programme mit 256 kBit/s LC-AAC haben bei Stereo bis 17 kHz, bei 5.1 bis 14,2 kHz (!!!) Audio. Die Programme mit 160 kBit/s LC-AAC gehen soweit ich mich erinnere bis 16 kHz, die mit 128 kBit/s nur noch bis 15,5 kHz. Das ist keine systembedingte Grenze von LC-AAC, das liegt an den verwendeten Encoderroutinen. Der Fraunhofer LC-AAC, der vor 10 Jahren den letzten Versionen des Winamp beigegeben wurde, kommt z.B. bei 128 kBit/s auf 15,8 kHz, bei 160 kBit/s auf 17,2 kBit/s und bei 256 kBit/s stereo auf 21 kHz. Fraunhofer hat der hr anfangs verwendet im Sommer/Herbst 2021, aber da gab es auf VU+-Geräten schallplattenartiges Knistern, also ging man auch auf die Routinen, die die anderen Anstalten verwenden (soll wohl FFmpeg sein, aber verbürgen will ich mich dafür nicht). Man konnte übrigens auch lokal am PC erzeugte AAC-Files aus dem Fraunhofer-Encoder am VU+ eines Kumpels nur mit Knistern abspielen, während FFmpeg keine Probleme machte.

    Nun ist die Audiobandbreite aber nicht alles, was zählt. Hätte man zwei Encodersysteme, von denen eines bis 20 kHz überträgt, aber üble Artefakte macht und eines, das bis 15 kHz überträgt und dafür absolut sauber klingt, wäre klar, welches System zu bevorzugen wäre.

    Und viele Radioprogramme laufen auf den digitalen Wegen bis heute mit UKW-Soundprocessing (also gleiche "Leitung" aus dem Schaltraum), da ist dann schon generell ein Tiefpass drin, der bei 15,5 - 16,5 kHz abschneidet. Wenn dann 128 kBit/s LC-AAC nur noch bis 15,5 kHz übertragen bei der ARD, stört das bei solchen Programmen kaum. Hier ein Beispiel, Vergleich 320 kBit/s MP2 (310 netto-Audio) gegen 128 kBit/s LC-AAC (ca. 124 kBit/s netto-Audio) aus dem Herbst 2021:

    [​IMG]

    Die Delle bei 16,2 kHz im MP2-Spektrum stammt vermutlich vom im zur Messung herangezogenen Intervall nur zeitweise aktiven MP2-Subband 15,75 - 16,5 Khz. Das Audio ging da prinzipiell wohl bis ca. 16,5 kHz. Nun geht es halt nur noch bis 15,5 kHz. Das ist da noch kein großer Unterschied.

    Was anderes ist es bei Programmen, die kein UKW-Processing auf den digitalen Wegen haben. Das betraf die meisten (aber nicht alle) Kulturprogramme, das betraf auch z.B. BR Heimat oder BR Schlager - klar, die haben kein UKW, warum sollten sie dann UKW-Processing haben? Da merkt man den Unterschied zu vorher im Frequenzgang dann schon deutlich, wie hier bei WDR 3:

    [​IMG]

    Nur hören kann man das nicht mehr, wenn man halbwegs "gehörmäßig normaler" Mensch ist und älter als vielleicht maximal 30 Jahre.

    Hinsichtlich Artefakte ist es so, dass man von den 320 kBit/s MP2 durchaus auf 256 kBit/s hätte runtergehen können und es wäre fast nie jemandem aufgefallen - bei "Nebenbeihören" erst recht nicht. Sogar eine Bitrate von 224 kBit/s wäre da noch kaum auffällig gewesen. Hätte man das heimlich umgestellt, wären vermutlich fast keine Beschwerden gekommen. Liegt einfach daran, dass MP2 stereo irgendwo um 224 ... 256 kBit/s langsam transparent wird, also vom Original nur mit Mühe und Konzentration unterscheidbar ist und irgendwann überhaupt nicht mehr. Der Schritt zu 320 kBit/s ist dann fast nur noch "Luxus" gewesen.

    LC-AAC erreicht ganz grob die Qualität von 224 kBit/s MP2 bei etwa 144 kBit/s (es gibt sowieso keine feste "Umrechnung", es ist massiv vom Programminhalt abhängig). Die 128 kBit/s LC-AAC der meisten ARD-Programme via Satellit und Kabel sind deutlich niedriger und damit schon in einem Bereich, in dem man noch recht einfach Einschränkungen feststellen kann. Aber es ist kein krasser Effekt.

    Ich hatte zu Zeiten des Parallelbetriebs 320 MP2 / 128 LC-AAC selbst "blinde" Umschaltvergleiche gemacht und konnte teils sehr sicher und schnell das AAC an fehlenden Details erkennen, es "fehlte" Detailauflösung, aber ich empfand damals nichts als störend im Sinne von auf Dauer stressig. Auf manchen Programmen (lag wohl am Soundprocessing) fiel es mir auch gar nicht auf und ich stocherte beim wilden Umschalten im statistischen Nebel herum. Auch anonymisierte A/B-Vergleiche, die ich im Bekanntenkreis herumschickte, ergaben nur bei wenigen Leuten klare Ergebnisse (vor allem bei einem Rundfunk-Tontechniker). Die meisten, denen ich die Files gab, konnten 128 AAC und 320 MP2 nicht sicher auseinanderhalten. Das war aber bei einer derbe bearbeiteten Popwelle. Die Qualität dieser 128 kBit/s LC-AAC ist schon erstaunlich gut und für den Zweck der Bedudelung auch ausreichend. Die Kulturwellen, auf denen hin und wieder noch relevante Inhalte und wertvolle Produktionen kommen, laufen ja mit höheren Bitraten (außer Bremen 2, aber ist das überhaupt noch eine Kulturwelle?).

    Heute ohne 320 kBit/s MP2 muss man genau schauen, wo man die beste Qualität bekommt. Mitunter muss man sehr genau prüfen und auch spezielle Eigenheiten der Encoder mit einbeziehen.

    Gerade bei Kulturwellen haben wir heute teils im Stream 256 kBit/s MP3:

    http://wdr-wdr3-live.icecast.wdr.de/wdr/wdr3/live/mp3/256/stream.mp3 (das waren sogar mal 320 kBit/s!)

    http://liveradio.swr.de/sw282p3/swr2/

    https://dispatcher.rndfnk.com/hr/hr2/live/mp3/high

    http://streams.br.de/br-klassik_3.m3u

    http://streaming.sr.de/http/sr2_3.m3u

    Da könnte es beinahe egal werden, ob man Sat oder Stream hört. MP3 ist bei 256 kBit/s dann auch nicht nennenswert anders als 256 kBit/s LC-AAC. Das ist beides akustisch transparent, wenn es ordentlich encodiert wird.

    Noch krasser ists beim MDR. Dort laufen für MDR Kultur und MDR Klassik jeweils 256 kBit/s LC-AAC - also formal in recht genau das, was auch via Satellit läuft.

    http://avw.mdr.de/streams/284310-0_aac_high.m3u

    http://avw.mdr.de/streams/284350-0_aac_high.m3u

    Da entscheiden dann die Encoder und ihre Qualität über das Resultat.


    Noch krasser ist es bei MDR Jump, das als Extrem-Dudler auch 256 kBit/s LC-AAC laufen hat:

    http://avw.mdr.de/streams/284320-0_aac_high.m3u

    Dagegen hat Satellit und Kabel nur 128 kBit/s LC-AAC. Ich hatte da vor längerer Zeit mal reingehört und mir gefiel was am Encoder für den Internet-Stream nicht. Da war ein nerviges Klirren drauf. Wenn die Encoder gleiche Qualität hätten, müsste hier der Stream besser sein als Satellit und Kabel.

    NDR Kultur hat nur einen 128er MP3-Stream und einen 64er HE-AAC-Stream. Da sollte die 448er AC-3-Spur qualitativ dann doch deutlich besser sein.

    Mit nur einem Videostream gibt es halt das Echtzeit-Aufteilen der Videobitrate auf die einzelnen Programme des statistischen Multiplex nicht. Normalerweise gibt man einen Video-Bitratenpool vor und definiert noch die Wertebereiche für Minimum und Maximum und die Encoder handeln das untereinander aus, so dass ein Programm, das gerade anspruchsvoll zu encodierendes Bild hat, mehr Videobitrate bekommt als ein Programm, das eher schlichtes Bild (Texttafel etc.) hat. In Summe gibt es aber eine feste gesamt-Videobitrate. Das kann man hier schön sehen (in der Tabelle die Min/Mittelwert/Max-Werte, unten in der Grafik sieht man auch die konstante Summe schön:

    DVBT DVBT2 Bitrate Monitoring CH41 DTT Germany Lingen

    Bremen hat halt nur einen Videostream. Der läuft dann mit konstanter Bitrate. Ansonsten könnte man ja sowieso nur mit Nulldaten auffüllen...

    Kann man auch nicht. Das irritiert mich jetzt auch. Aus 101 kBit/s im Transportstrom würde ich jetzt geschätzt 88 kBit/s Audio erwarten.

    In der EIT können nicht nur die Programminfos von Services des aktuellen Transportstromes stehen, sondern auch die "befreundeter" Transportströme. Bei Sat geht das soweit, dass die ARD nicht nur ihre HD- und SD-Kanäle gegenseitig referenziert, sondern auch noch die 3 ZDF-Transponder mit in der EIT stehen. Im Sommer 2021 sah das richtig lustig aus, als der ARD-Hörfunk 2 mal auf Astra war und der WDR in alt und neu aufgeschaltet war:

    [​IMG]

    Hübsch umfangreich, das ganze. Die EIT hatte damals auf dem ARD-Hörfunktransponder 1,8 MBit/s.

    Sinn der Übung: u.a. mehr Komfort beim Programmumschalten. Wenn man (geht via Sat, geht bei 1:1 von Sat übernehmenden Kabelnetzen) z.B. auf SWR BaWü HD oderWDR 1Live ist, kann man nach Druck auf die Kanallistentaste der Fernbedienung nicht nur sehen, welche Sendung gerade auf einem anderen Radioprogramm oder TV-Programm von TP 39 (wo 1Live ist) oder TP 19 (wo SWR HD ist) läuft, sondern auch, was z.B. beim MDR HD (TP 61) oder bei ZDF HD (TP 11) gerade passiert - obwohl der Empfänger gerade gar nicht auf einen Transponder abgestimmt ist, auf dem das jeweilige Programm läuft. Die Sendungstitel und teils auch ein Fortschrittsbalken werden dann auch für Programme anderer Transponder eingeblendet, die Erkennung geht über das Tripel ONID (Original-Netzwerk-ID, für Astra 19,2° ost ist das die 1) / Transportstrom-ID / Service ID.

    Bei z.B. RTL oder Pro7 aus der TV-Speicherliste steht dann aber nichts hinter dem Programmnamen, während man ein ARD-Programm laufen hat - die Infos werden ja nicht im ARD-EPG übertragen. Und als die PYUR noch statt des kompletten neuen WDR-Transponders (TP 21) nur WDR HD Köln bei Pro7Sat1 SD dazugemuxt hatte, konnte man beim Schauen von WDR HD Köln nicht sehen, was auf anderen ARD-Programmen gerade läuft. Die EIT auf diesem Remux-Kanal hatte dazu nichts drin. Professionelle Kopfstellensysteme erlauben teils auch beim Remux ein Neuerstellen der EIT, dabei werden aber i.d.R. nur die Einträge der in diesem neuen Mux versammelten Services aus den Quelldatensträmen filetiert und neu aufbereitet, mit den im neuen Mux gültigen SID versehen etc. Da noch weitere EIT-Loops dazuzumuxen erfordert noch umfangreichere Fähigkeiten des Headends. Manchmal bekommt man dafür sogar ein extra Hardware-Modul oder eine spezielle Software-Lizenz. Damit könnte man dann z.B. das gesamte Kabelnetz EIT-technisch einheitlich und komplett aufbereiten - der Preis dafür wäre aber eine extrem hohe EIT-Datenrate.

    Die "befreundeten" Transponder werden aber nur mit den EIT-Einträgen "läuft derzeit" und "läuft danach" in die EIT eines anderen Transportstromes übernommen. Die Langfassungen mit Beschreibungstexten und die Programmvorschau über mehrere Tage geht da nicht mit rein, die gibt es nur auf dem Transportstrom, auf dem der zugehörige Service läuft.

    Der NDR setzt in den Bremen-T2-Mux also noch die Infos für die anderen in Bremen ausgestrahlten NDR/ARD-Muxe rein.

    Geil. Technik für Systemadministratoren. :D

    Die Sat- und Kabelreceiver, die ich in Benutzung hatte, waren ab irgendeiner Softwareversion auf "EIT mitnehmen" übergegangen. Da die ältere Software keine anderen Probleme bei mir verursachte, setzte ich die Geräte dann wieder auf die alte Software zurück. Die allerneueste Software, bei der der deutsche Hersteller dann auch AAC 5.1 so weit in Ordnung gebracht hat, dass wenigstens die Frontkanäle L/R als Stereopaar ausgegeben werden, ist wieder auf "schlanke" Aufnahmen zurück gegangen. Laut Entwickler war der ausufernde Speicherplatzbedarf für Radioaufnahmen ein Grund. Es war da aber auch so, dass ein PVR-Mitschnitt im VLC eine Programmliste hervorgerufen hat, bei der man die anderen Services (des Transportstromes, aus dem man einen Service aufgenommen hat) aufrufen konnte, ohne dass dazu Audio-/Videodaten in der Aufnahme waren. Da gab es also noch weitere Probleme mit dem Aufnahmeformat. Die neuste Software (für die man wegen AAC bezahlen muss, aber immerhin ist sie für 12 Jahre alte Geräte) ist wieder schlank.

    Das kann ich Dir spontan nicht sagen.

    Siehste: und ich bin im "Abklingbecken". Radio höre ich seit der AAC-Umstellung eigentlich keins mehr (etwas Eifeler Radiotage habe ich mir letztes Wochenende im Videostream gegeben), einen Fernseher besaß ich selbst bislang nie (fernsehfreie eigene Wohnung, aber eine Satantenne mit 4 LNBs steht noch auf dem Balkon - wurde nur für Radio genutzt). Inzwischen komme ich ohne das alles klar, da hat die ARD mit der AAC-Umstellung bei mir einen harten Schnitt verursacht. Ich zehre von den Kenntnissen, die ich aus der aktiven Zeit noch habe und merke, wie vieles langsam verblasst.
     
    Arcardy gefällt das.
  3. lg74

    lg74 Board Ikone

    Registriert seit:
    7. Dezember 2021
    Beiträge:
    3.375
    Zustimmungen:
    1.956
    Punkte für Erfolge:
    163
    Ich schließe mich an: herzlichen Dank auch von mir! So eine seite am Laufen zu halten ist aufwendig, ich hatte vor ca. 20 Jahren mal eine Seite mit Radiokonzert-Programmhinweisen (Schwerpunkt Rock/Pop), da ging täglich viel Zeit drauf. TV besitze ich nicht, Radio höre ich nicht mehr, aber dass die Mehrkanalsendungen da gelistet sind, ist für andere gewiss sehr wertvoll.

    Macht der MDR in seinem T2 auch so: Thüringen und Sachsen-Anhalt killen zwischen 19:00 und 19:30 Uhr für die Regionalmagazine SWR BaWü bzw. NDR NDS. Dadurch kann der MDR einen einheitlichen T2-Mux für seine 3 Länder anbieten, was im "grenzüberschreitenden" Empfang (Empfang über Sender aus dem Nachbarbundesland) die Versorgungssituation mit dem regional richtigen Regionalmagazin deutlich verbessert.

    Aus dem gleichen Grund sind teils die Regionalversionen anderer Dritter im T2 so "komisch". Warum hat man im MDR-DVB-T2 kein RBB Berlin, sondern RBB Brandenburg? Und warum hat man BR Nord und nicht wie vielleicht zu erwarten BR Süd? Es liegt an den an das MDR-Gebiet angrenzenden Bereichen, und die sind nunmal Brandenburg und nicht Berlin und Franken und nicht Südbayern. Damit kann auch dort "grenzüberschreitend" das richtige Regionalfenster geschaut werden über einen Mux einer völlig anderen Anstalt. Die haben sich dabei schon was gedacht.
     
    Arcardy gefällt das.
  4. globalsky

    globalsky Talk-König

    Registriert seit:
    1. Juni 2004
    Beiträge:
    6.202
    Zustimmungen:
    1.362
    Punkte für Erfolge:
    163
    Technisches Equipment:
    Satelliten-Empfang:
    - 13 Sat-Antennen (3 davon motorisiert)
    - größte Antenne: 220 cm Durchmesser
    - motorisiert: 150 cm, 180 cm, 220 cm
    - C-Band-Empfang: 220 cm
    - 11 DVB-S2-Receiver
    DVB-T/DVB-T2-Empfang:
    - Wendelstein (D), Brotjacklriegel (D)
    - Salzburg (A): E29, E32, E38, E42, E47
    - Budweis (Cz): E22, E27, E39 (Wetterlagen-abhängig)
    - 3 DVB-T2-Receiver inkl. "simpliTV"
    Danke von mir zurück, auch an @Arcardy , dass Ihr das zu schätzen wisst. Ich habe ja schon seit längerer Zeit auch prominente Fürsprecher in diversen Medienhäusern und sogar Dolby Deutschland ist bezüglich 5.1-Ton bzw. Dolby Atmos mit mir in Kontakt.

    Zur Qualität bezüglich AAC-Hörfunk:
    Mir fällt die schlechte Qualität immer dann besonders auf, wenn hohe Streicher bzw. Harfen-Soli zu hören sind. Das kratzt und leiert und ist extrem unangenehm beim Anhören. Selbst auf den Popwellen gab es negative Beispiele schon zu MPEG-Zeiten, wohl bedingt durch schlechtes Digitalisieren / Komprimieren (z.B. Sarah Connor's "The Best Side Of Life" mit dem Harfen-Intro), was jetzt zu AAC-Zeiten noch sehr viel schlechter geworden ist.
     
  5. lg74

    lg74 Board Ikone

    Registriert seit:
    7. Dezember 2021
    Beiträge:
    3.375
    Zustimmungen:
    1.956
    Punkte für Erfolge:
    163
    Stark!

    Leiert? Mir ist Ende 2021 ein richtig leiernder Receiver vorgeführt worden, das klang, als wenn jemand einen Walkman schüttelt. Und ich habe von einem einstigen Entwickler von DVB-Kopfstellentechnik, der später als technischer Leiter eines Kabelnetzes gearbeitet hat, die Aussage, dass der AAC-Hörfunk auf seinem LG-UHD-TV wie eine "Micky-Mouse-Kassette auf einem 35-DM-Kassettenrecorder" klingen würde. Ich selbst habe dann auch mal im Herbst 2021 messtechnisch belegen können, dass ein Grundig-TV, den ich damals in der Mache hatte, wild an der Abspielgeschwindigkeit herumregelt. Da war am damals geprüften Programm aber noch was richtig kaputt.

    Im Januar 2022 hat man bei BR, NDR und Radio Bremen eine Verbesserung erreicht durch Verdreifachen der Differenz PCR - PTS auf ca. 120 ms. Die vorher minütlich knackenden Geräte knackten dann nicht mehr bei den Programmen dieser Anstalten. Ob man das eigentliche Problem inzwischen gefunden und gefixt hat, weiß ich nicht. Tiefer habe ich das dann nicht mehr untersucht. Vor allem war ich nicht mehr am wild herumregelnden Grundig-TV zu Messungen (das hätte man auch gehört bei bestimmter Klassik, so heftig wie das im Herbst 2021 war).

    Ist das also immer noch so? Passiert das auch, wenn Du einen TS-Mitschnitt z.B. mit dem VLC abspielst oder passiert das nur bei Live-Wiedergabe vom Transponder?

    Betrifft es BR Klassik, MDR Kultur, MDR Klassik und rbb Kultur genauso wie SR2, SWR 2, WDR 3, hr2? Die ersteren haben QBit-Encoder, die anderen Ferncast-Encoder.

    Betrifft es BR Klassik genau so wie MDR Kultur, MDR Klassik und rbb Kultur? Ersteres hat andere Vormultiplex-Zuführung zum Multiplexer in Postdam als die anderen drei.
     
    Zuletzt bearbeitet: 16. Mai 2023
  6. Gorcon

    Gorcon Kanzler Premium

    Registriert seit:
    15. Januar 2001
    Beiträge:
    155.760
    Zustimmungen:
    30.852
    Punkte für Erfolge:
    273
    Technisches Equipment:
    VU+ Uno 4K SE mit Neutrino HD + VTi
    Bei der Einführung von AC3-mit 5.1 Ton beim ZDF gabs ja damals auch massive Tonprobleme und die kamen die die VBR vom Bild. Dann hat man die Nullbytes hinzugefügt um das Problem zu verhindern.

    Leiern hatte ich aber so noch nicht bei den ÖR.
     
  7. globalsky

    globalsky Talk-König

    Registriert seit:
    1. Juni 2004
    Beiträge:
    6.202
    Zustimmungen:
    1.362
    Punkte für Erfolge:
    163
    Technisches Equipment:
    Satelliten-Empfang:
    - 13 Sat-Antennen (3 davon motorisiert)
    - größte Antenne: 220 cm Durchmesser
    - motorisiert: 150 cm, 180 cm, 220 cm
    - C-Band-Empfang: 220 cm
    - 11 DVB-S2-Receiver
    DVB-T/DVB-T2-Empfang:
    - Wendelstein (D), Brotjacklriegel (D)
    - Salzburg (A): E29, E32, E38, E42, E47
    - Budweis (Cz): E22, E27, E39 (Wetterlagen-abhängig)
    - 3 DVB-T2-Receiver inkl. "simpliTV"
    Ja, es passiert bei allen Kulturwellen im Hörfunk, die auf AAC umgestellt worden sind, selbst bei den Popwellen kann man in bestimmten Passagen und bei nicht ganz zu Tode komprimierten bzw. Ton"optimierten" Stücken Probleme heraushören. Besonders deutlich ist es bei leisen, hohen Streichern und bei den angesprochenen Harfen-Soli. Das gilt auch bei der Wiedergabe aufgenommener TS-Mitschnitte. Ich muss allerdings zugeben, dass ich trotz meines Alters ein recht gutes Gehör habe und es beim einfach so drüberhören eher nicht auffällt. Man muss schon sehr genau hinhören, um die Probleme feststellen zu können. Wenn man allerdings bewusst zuhört, fällt es schon störend auf.
     
  8. lg74

    lg74 Board Ikone

    Registriert seit:
    7. Dezember 2021
    Beiträge:
    3.375
    Zustimmungen:
    1.956
    Punkte für Erfolge:
    163
    Danke für diese Einschätzung! Das ist schon heftig, denn da komme ich nicht mehr mit beim "Heraushören". Ich habe mich nur insgesamt vom Radiohören verabschiedet mit der Umstellung, abe rnicht primär wegen wahrgenommen schlechterer Audioqualität.

    Auffällig ist aber eines: wenn ich bei Popwellen Unterschiede zwischen 320 MP2 und 128 AAC hörte, dann bei Popwellen, die kein extrem brutales Soundprocessing haben.

    Und: ich hatte immer das - nicht messtechnisch belegbare - Gefühl, dass AAC "gebremst" klingt, dass Dynamik verloren geht, dass Brillanz verloren geht. Und das trotz gleicher Loudness/Truepeak-Messwerte und trotz der Tatsache, dass ich wohl kaum noch bis 14 kHz höre und somit bandbegrenzungen bei 15,5 kHz für mich wurscht sind. Ein Bekannter (sehr stark sehbehindert und somit seit Kindheit eher Radio-süchtig), der selbst als Techniker bei einem nichtkommerziellen Lokalradio arbeitet, lehnt AAC auch wegen "da geht die Dynamik kaputt" ab. Und wir können es nicht messtechnisch belegen...

    Betrifft das auch NDR Kultur (AC-3)? Das war 2021 auch von den Timing-Problemen betroffen und knackte bei mir gleich auf beiden Receiver-Fabrikaten (auf dem AAC-tauglichen LaSAT/Bemondis/WISI genauso wie auf dem AAC-untauglichen 43 cm breiten Technotrend, den ich eigentlich als Radio in der HiFi-Anlage hatte).
     
    Arcardy gefällt das.
  9. globalsky

    globalsky Talk-König

    Registriert seit:
    1. Juni 2004
    Beiträge:
    6.202
    Zustimmungen:
    1.362
    Punkte für Erfolge:
    163
    Technisches Equipment:
    Satelliten-Empfang:
    - 13 Sat-Antennen (3 davon motorisiert)
    - größte Antenne: 220 cm Durchmesser
    - motorisiert: 150 cm, 180 cm, 220 cm
    - C-Band-Empfang: 220 cm
    - 11 DVB-S2-Receiver
    DVB-T/DVB-T2-Empfang:
    - Wendelstein (D), Brotjacklriegel (D)
    - Salzburg (A): E29, E32, E38, E42, E47
    - Budweis (Cz): E22, E27, E39 (Wetterlagen-abhängig)
    - 3 DVB-T2-Receiver inkl. "simpliTV"
    Tatsächlich finde ich auch, dass die Dynamik unter der Umstellung hin zu AAC gelitten hat. Auch die Stereo-Breite ist deutlich weiter zusammengerückt. Es hört sich alles irgendwie nach "quadratisch, praktisch und nicht mehr gut" an, wie ich das gerne bezeichne. Bei 'NDR kultur' kann ich das nicht nachvollziehen. Der Sender klingt wie immer, also auch so, wie vor dem Umzug auf den neuen Transponder. An die Dynamik und Qualität einer CD oder gar DVD Audio / SACD / Blu ray kommt man allerdings nicht heran.
     
  10. Gorcon

    Gorcon Kanzler Premium

    Registriert seit:
    15. Januar 2001
    Beiträge:
    155.760
    Zustimmungen:
    30.852
    Punkte für Erfolge:
    273
    Technisches Equipment:
    VU+ Uno 4K SE mit Neutrino HD + VTi
    Das Gefühl habe ich auch. Aber zum Teil liegt das auch an der "heutigen Musik". Wenn ich da an ältere Titel denke die ich das erste mal in Stereo hören konnte....

    Damals hatte man da eine enorme Basisbreite. Wenn man den Titel heute im Radio hört ist das nur noch wie Mono. :oops: