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Das Erste HD - Surround Sound nicht in Dolby Digital

Dieses Thema im Forum "Digital TV über die Hausantenne (DVB-T/DVB-T2)" wurde erstellt von Arcardy, 1. Mai 2023.

  1. globalsky

    globalsky Talk-König

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    @lg74 :
    Da Du Dich ja mit der Materie relativ gut auseinander gesetzt hast, möchte ich Dich fragen, ob Du eventuell externe Sat-Receiver kennst, die aus dem AAC-Signal der ARD-Hörfunkprogramme ein gewandeltes AC3-Signal bereitstellen, so, wie das auch viele TV-Geräte bewerkstelligen. Ich habe hierzu bei keinem meiner Testkandidaten ein entsprechendes Ergebnis erhalten; es wurde immer "nur" stereo ausgegeben.
     
  2. lg74

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    Da ich keinerlei Senke für AC-3 besitze, kann ich dazu nichts sagen.

    Eigentlich sollten (!) Geräte, die halbwegs neu sind, bei Einstellung "Bitstream" oder "RAW" oder wie auch immer die AC-3-Durchleitung von AC-3-Spuren heißt, auch Multichannel-AAC auf AC-3 transcodiert ausgeben. Sollten... ich habe auch genug Stellen gelesen und von Betroffenen gehört, dass das nicht möglich wäre.

    Schon die Frage, ob dann, wenn kein Multichannel AC-3 rauskommt, bei Multichannel-AAC wenigstens Stereo-AC-3 rauskommt bei Einstellung "RAW" oder ob dann PCM im eigentlichen S/PDIF-Standard rauskommt, kann ich nicht beantworten. So tief schaute schon fast niemand bzw. konnte niemand schauen.

    Auch wäre ja interessant, ob bei Geräten, die tatsächlich Multichannel-AAC als AC-3 ausgeben, dann Stereo-AAC auch als Stereo-AC3 transcodiert rauskommt (also mit zumindest formal Transcodingverlusten) oder ob die Kiste dann so intelligent ist, das als Stereo-PCM auszugeben, was auch jede Senke beherrschen sollte.

    Ich hatte 3/2022 einen TechniSat DIGIT ISIO STC+ (UHD-Twin-Receiver mit doppeltem Tripletuner, Premium-Gerät, nur über den Fachhandel, Made in Germany, UVP 399 EUR) zum Kurztest zu Hause und mangels AC-3-Senke nur mit PCM-Einstellung am S/PDIF geprüft und das auch nur mit Stereoprogrammen. Dabei kam raus, dass er das LC-AAC der ARD um 0,32 dB zu niedrig gepegelt ausgibt und ab einem quellseitigen Pegel von -3 dBFS mit Faktor 6:1 komprimiert. Aus einem quellseitigen Pegel von 0 dBFS (WDR 3 schaffte das) wurden somit am S/PDIF dieses Gerätes -2,5 dBFS. Man konnte bei hoch ausgesteuerten Popwellen (MDR Sachsen-Anhalt) auch deutliche Pumpeffekte hören.

    [​IMG]

    Außerdem war ein leises sporadisches Knistern (Fehler in Einzelsamples) zu hören. Bei Decoding eines MP2-Programms (DLF, Schlager Radio) gab es den Pegelfehler von 0,32 dB nicht und offenbar auch nicht die Dynamikkompression. Das Knistern war auch da vorhanden.

    Dieses "Premium-Gerät" bekam im Sommer 2022 noch eine neue Firmware. Ob die daran was änderte, weiß ich nicht.


    Der Opticum AX ATOM 4 K OPTICUM RED | TV-/ Satelliten- / Antennen- und Multimediatechnik hat im Datenblatt stehen

    "Dolby MS11, HE-AAC transcoding DD"

    [​IMG]

    Der sollte das eigentlich können, denn MS11 kann das:

    http://web.archive.org/web/20151224...dolby-multistream-decoder-ms11-data-sheet.pdf

    http://web.archive.org/web/20111108...essional/MS11-Multistream-Technical-Paper.pdf

    Prüfen konnte ich das nie, auch wenn ein Freund von mir den AX Atom als Ersatz für zwei durch die ARD entwertete Topfield und Kathrein gekauft hat. Er wohnt weit weg und kann auf S/PDIF-Ebene nicht testen. Anderswo las man, dass irgendwelche Opticum auch komprimieren würden.

    Da man 2015/2016 mit Spezifizierung und Einführung der T2-Receiver für den deutschen Markt ja Multichannel-AAC einführte und da das Transcoding mit vorgesehen war, wären für mich die ersten "Verdächtigen" Kombireceiver T2/C oder T2/C/S2. Und Fernseher, denn die sind quellseitig ja meist Kombigeräte.

    Die ARD empfahl 2022 Betroffenen dann auch, sie sollten ihren möglichst neuen Fernseher nutzen zum Transcoding nach AC-3. Das würde meist funktionieren. Von Betroffenen, die via Fernseher Radio hörten (via S/PDIF auf PCM) bekam ich aber teils auch Rückmeldungen, wonach Dynamikkompression im Spiel wäre und ein über den gleichen TV via App gehörtes Internetradio der ARD deutlich dynamischer klänge.

    Unterm Strich: ich weiß nichts und letztlich ists auch egal. Wenn die ARD wie angekündigt ihre Kulturwellen abends weitgehend zu einer zusammenschmilzt, gibt es aus Spargründen entweder sowieso keine neuen MKT-Produktionen mehr oder man nutzt halt NDR Kultur als Quelle. Das spielt ja kompatibel. Oder mann lässts bleiben und folgt damit letztlich der "Empfehlung", die die ARD fortlaufend zwischen den Zeilen an die Kulturfunkinteressenten verteilt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 8. Juli 2023
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  3. TV_WW

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    Ich bin kein Freund einer qualitätsmindernden Audio-Transkodierung von AAC nach Dolby AC-3.
    Besser wäre hier die Ausgabe von PCM 5.1, aber da gibt es leider nur HDMI als Anschluss, neben sechs Cinch-Buchsen für Ausgabe in analoger Form.
    AAC als Bitstream über SP-DIF ist leider nicht definiert. Das unterstützt kein mir bekanntes Gerät als Eingangsformat. Und bei PCM über SP-DIF sind nur zwei Audiokanäle möglich.
     
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  4. Gorcon

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    Ich frage mich immer warum man nicht einfacher und vor allem verlustfreier in DTS wandelt? DTS ist ja eigentlich Wav.
    Richtig, deswegen war es auch eine vollkommene Schnappsidee AAC für Sender zu nehmen die auch 5.1 anbieten.
     
  5. TV_WW

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    DTS komprimiert nicht komplett verlustfrei, nutzt ADPCM, ähnlich wie aptX.
    Trotzdem bleibt bei AAC zu DTS mehr Klangqualität erhalten im Vergleich zu AAC zu Dolby AC-3.
    Die Datenrate ist bei DTS auch höher, normalerweise 1,5 Mbit/s für 5.1 Ton.
     
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  6. lg74

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    Deswegen nehmen sie ja die vollen 640 kBit/s, die da maximal spezifiziert sind. Steht zumindest so in der NorDig, dem Spezifikationswerk der skandinavischen Länder für sowas, auf das sich bei deutschem DVB-T2 bezogen wird.

    https://nordig.org/wp-content/uploads/2016/03/NorDig-Unified-Requirements-ver.-3.1.2.pdf

    Kapitel 6.2, 6.3 und vor allem die Tabelle auf S. 93. Da wird z.B. offen gelassen, ob AAC stereo als PCM oder als Stereo-AC-3 ausgegeben wird.

    Für die Satverbreitung des ARD-Hörfunks ist mir keine Spezifikation bekannt, die AAC mit ausreichend Vorlaufzeit angekündigt hätte. Da kenne ich nur die EBU TECH 3333 vom März 2009 (die damit für die erste Generation HDTV-Receiver, z.B. TechniSat Digicorder HD-S2+, Digicorder HD-K2, Digit HD8-S, Digit HD8-C, Technotrend TT-select S845HD+ etc. zu spät kam), die sich aber auch nur auf HDTV und nicht auf Hörfunk bezieht und somit z.B. für die DVB-Kabelradios und Sat-UKW-Umsetzer gar nicht anwendbar ist. Das AAC-Zeugs läuft somit irgendwie so halb unangekündigt. Hat man halt einfach so gemacht.

    Das wäre der aus meiner Sicht beste Weg für HDMI. Auch dazu habe ich bislang keine positiven Rückmeldungen. Manche Linux-basierten Geräte sollen das unterstützen, aber wer hat es erfolgreich beim ARD-Hörfunk nutzen können?

    Wüsste auch zu gerne, ob es da was gibt. Ausgabeseitig wird es offenbar bei einzelnen Geräten unterstützt, siehe der Hilfetext im Technotrend TT-select S845HD+:

    [​IMG]

    Das war mein Radioempfänger. Er ist bei AAC stumm, ich kann AAC nur stumm als TS aufnehmen und extern decodieren. Würde zu gern mal einen externen AAC-Decoder ranhängen und schauen, ob da wirklich AAC Bitstream rübergereicht wird. Das ganze wäre schon deshalb interessant, weil somit nur die Dynamik/Lautheits/Mixdown-Metadaten, die in den Ancillary Data eingebettet sind, übertragbar wären, nicht aber die Metadaten, die im DVB-TS eingebettet sind.

    Die CPU STMicroelectronics STi7101 ist seitens des Herstellers soweit mir bekannt eigentlich mit AAC-Decoding bis 5.1 HE-AACv1 ausgerüstet. Man hat die Funktion nur nicht implementiert, weil sie nicht benötigt wurde in Deutschland.

    Schade um das Gerät, passte mit flachem 43-cm-Gehäuse und 16-stelligem VFD optisch gut in die Stereoanlage:

    [​IMG]

    Steht seitdem in OVP hier rum, niemand braucht mehr sowas.
     
  7. TV_WW

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    Es wird zwar die Bitrate spezifiziert, aber es gibt keine Vorgaben zu den Encodern.
    Für die Klangqualität ist nicht nur die Bitrate sondern auch die Qualität des Encoders von Bedeutung.
    Und die Receiverhersteller werden alleine schon aus Kostengründen keinen hochqualitativen AC-3 Encoder aus dem Hause Dolby implementieren sondern einen kostengünstigen Nachbau,
    und solche reichen nicht an die Qualität eines originalen Encoders heran.
    Hingegen ist bei DTS für Gerätehersteller preisgünstig ein Encoder mit hoher Klangqualität verfügbar.

    Es gibt beim Hörfunk technisch keine wirklich gute Umsetzung für Mehrkanalton. Leider.
     
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  8. lg74

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    Wie gesagt: ich gehe davon aus, dass im Zuge der Einsparungen bei den Kulturwellen künftig auch kaum noch / keine Mehrkanalproduktionen neu angefertigt werden. Und wenn es in diesem Land mit der Faschistisierung so weitergeht, wird es die ARD auch bald nicht mehr geben. Irgendwie ist alles im freien Fall, es ziehen gleich mehrere "Gravitationsmassen" am hochwertigen Hörfunk bzw. den Resten des hochwertigen Hörfunks.

    Ist ja letztlich auch kein rein deutsches Problem. Bei ORF hat man ja "OE1 DD" auch schon lange gekillt und bietet Mehrkanalton irgendwie über HbbTV als Stream an. Warum auch einfach und kompatibel, wenn es kompliziert und mit hoher Geräteanforderung möglich ist?
     
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  9. Gorcon

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    Mit Kodi geht das. Die Einstellungen dafür sind aber alles andere als Logisch.
    Angeblich soll es auch mit einigen Enigma Versionen funktionieren, aber das nutze ich nicht auf meinem Linux Receiver.
    Man muss ja eben nicht komprimieren sondern nur den AAC Ton decodieren und als DTS die einzelnen Kanäle Muxen. Da die Datenrate bei AAC sowieso sehr gering ist geht das dann sogar noich über S/PDIF. (Ton über HDMI kann ich eh nicht nutzen)
     
  10. TV_WW

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    Nun ja. PCM 5.1 (16 Bit/48 kHz) benötigt 3,8 Mbit/s bei der Übertragung. SP-DIF ist standardkonform allerdings auf 2 MBit/s bei der Übertragung von nicht-PCM Daten begrenzt.

    DTS nutzt eine leichte Kompression von 3,8 Mbit/s auf 1,5 Mbit/s. AAC direkt über SP-DIF übertragen ist nicht spezifiziert.
    (1,5 Mbit/s wurde bei DTS gewählt weil das die Datenrate von Zweikanal-PCM ist.)
     
    Zuletzt bearbeitet: 9. Juli 2023
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