"Darf's noch was sein?"

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Automobilkaufmann in einem Betrieb mit der (zum lernen wunderbaren) Mischung aus einem talentierten Juniorverkäufer und einem alten Hasen über 60, der zwar besonders bei den Rentnern noch gut ankam, aber insgesamt aus der Zeit gefallen wirkte.

 

Könnte ich jetzt gar nicht mehr sagen, was die drei Ausbilder bei mir waren. Jedenfalls das "Kann ich Ihnen helfen?" war ein No Go.

 

Ich beende jede Bestellung eh mit "das war alles" .

Allerdings wurde uns ebenfalls eingebläut, hilflos auf dem Gang rumwandernde Bürger zu fragen, ob wir ihnen weiterhelfen können.

 

Jetzt gebe ich meinen Klugschiss ab.

Deine Ansprüche in Ehren, es kommt immer darauf an, welcher Verkäufer es ist.

Wenn ich zum Bäcker gehe, dann ist es das selbstverständlichste dass der Bäcker oder Metzger nach mehr fragt. Es ist sein Job mehr zu verkaufen, egal wie abgedroschen das klingt. Heutzutage ist es umso wichtiger mehr zu verkaufen. Das sind einfache Handgriffe und auch wenn es böse klingt, einfache Verkäufer.

Jetzt kommen wir zur individuellen Beratung. Das wird schon in Läden notwendig. Der Einstieg "kann ich Ihnen helfen" ist partout falsch. Bin ich krank? Brauche ich einen Sanitäter?
Ich kann darauf mit NEIN antworten und 99% der Verkäufer sind weg. Falscher Eingang, einfache Antwort, kein Gespräch und damit kein Umsatz.

Wenn dann kann ich fragen: Was suchen Sie? Wie darf ich Ihnen dabei helfen? Zwei offene Fragen. So einfach mit NEIN kann man nicht antworten. Man kann darauf aufbauen. Beim Autoverkäufer gibt es da wahrscheinlich Hunderte von Möglichkeiten.

Da könnte ich die Floskel, ich wünsche Ihnen einen schönen Tag auch weglassen. Dabei freuen sich die Damen immer darüber. Insofern sind solche Floskeln nicht schlecht umd recht hilfreich.

Diese Floskel ist deinem Zusammenhang richtig, aber KL1900 wollte man noch ein Brötchen oder was auch immer mehr verkaufen, obwohl er nur eins in der Tüte hatte. Dieselbe Floskel, anderer Ausgang.

Auch wenn du das "wie" gestellt hast, antworte ich "mir kann man nicht helfen". Gespräch beendet.

Ok, die ist lernressistent. Bei mir merkt man sich inzwischen, was ich will. Siehst du so oft, so anders aus?

Sehe ich auch so.

Genauso mache ich es auch, trotzdem kommt ab und zu die Floskel. Passt aber. Ich bin den Leuten nicht böse. Außerdem kann nicht jeder super Verkaufs Trainings haben.

 

Ich auch nicht, schon weil meine Schwester in der Gastronomie und mein Neffe im Einzelhandel (Getränkemarkt) arbeitet und ich von daher einen gewissen "Einblick" habe.

Außerdem kommt's schon mal vor, dass ich was vergessen habe und so dran erinnert werde .

Mich würde es eher nerven, wenn ich mir beim Toyota-Händler einen GT 86 kaufen und der Verkäufer mir dann einen Prius andrehen möchte .

 

Cool. Ja, dass ist das Thema "Einblick" die wenigsten hinterfragen dass, was der andere macht, deswegen wird vieles immer Missverstanden. Ich bin da auch nicht anders. Man muss sich da versuchen rein zu denken.

Das mit dem Auto, naja, wenn der Verkäufer richtig argumentiert, dann kauft es deine Frau und du musst auf deinen GT verzichten. Ne, im Ernst. Wenn er gut ist, kann man auch da gewisse Vorzüge finden. Alles nur Abwägungssache.

 

Und deswegen beschwere ich mich z.B. auch nicht bei der bzw über die Person, die allein hinter der Theke in der Mittagszeit eine Riesenschlange "abfertigen" muss und das eben nicht in 10 Sekunden schafft.

Im Gegenzug passierts dann auch mal, dass die den bekannten Nörgler, der eigentlich vor mir dran wäre "übersieht" und ich sofort bedient werde

Du kannst davon ausgehen, dass die meinige auch den GT will

Klar, unter Vernunftgründen wär der Prius besser - aber wen interessiert beim Auto die Vernunft

 

Was schätzt du, wieviele Kunden auf diese blöde Nachfrage wirklich noch etwas bestellen, was sie eigentlich gar nicht wollten?

 

wenn ich jemanden auf dem wertstoffhof hilflos umherirren sehe, gehe auch hin, und frage,ob und wie ich helfen kann.
da kam noch nie eine ablehnende antwort.
meistens kommt sowas wie "bin zu erstenmal hier" oder ähnliches.
die leute sind dann froh, wenn ich erkläre und helfe.
meistens gibts dann noch 2 oder 5 euro mit der bemerkung "weil sie so nett sind".
also alles richtig gemacht.

 

Bei der Wurst- oder Käsetheke nehmen die Leute schon etwas an. Beim Bäcker, habe ich es bisher nicht so wirklich mitbekommen. Wenn die Geschäftsführung bei den Bäckereien richtig schulen würde, würde die Frage. "Darf ich Ihnen noch eine Brezel anbieten?" morgens kommen, wenn die Leute zur Arbeit hetzen. Das hat dann sogar Hand und Fuß. Man kann mit einfachen Mitteln schon dem ganzen nachhelfen.