DAB Plus oder Mobiles Breitband: Ruin für das Radio?

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AW: DAB Plus oder Mobiles Breitband: Ruin für das Radio?

Morsen ist im Prinzip sogar "quadigital", denn das Morsesignal besteht aus vier Wertezuständen: kurze Pause, lange Pause, kurzes Signal, langes Signal

Bei DAB wird nur QPSK genutzt u. bei LTE wird für Broadcast sicherlich höchstens 16-QAM mit gutem Fehlerschutz genutzt.

Das ist allerdings nur das sog. Basisband. Inklusive den Seitenbändern – welche bei der Frequenzmodulation entstehen – belegt das Sendesignal eine HF-Bandbreite von 200 bis 250 kHz, je nach Modulationsindex.

In den meisten Fällen ist nicht die Kompression alleine die Ursache für schlechten Klang sondern die Kombination von Klanqbearbeitung in der Sendetechnik mit der Kompression.
So wird das Sendesignal für UKW und DAB durch dieselben "Klangverbieger" geschickt. Bei UKE ist das Ergebnis gut weil die Anpassung optimal zum UKW-System passt, jedoch nicht zum DAB-System.

Was hat die Senderstärke mit der Kompressionsrate zu tun?
Bei digitalen Übertragungsverfahren gar nichts! Senderstärke und Kompressionsrate können unabhängig voneinander gewählt werden.

DAB nutzt eine ziemlich aufwändige Fehlerkorrektur. Da darf sogar jedes 10. Bit (statistisch gemittelt) beim Empfang fehlerhaft sein und die Korrektur kompensiert das wieder.

 

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Waren es nicht sogar noch mehr? Ich meinte, mal irgendwo aufgeschnappt zu haben, dass die Redundanz fast 50% betrage.

 

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Stimmt, die Redundanz beträgt 50%, aber die redundanten Daten können ebenfalls Übertragungsfehler haben. Das Thema ist allerdings hochtheoretisch. Selbst die Fachleute rechnen da nur mit Statistiken.

 

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Weißt du, wie lang eine Empfangsstörung sein darf, ohne dass das Nutzsignal abbricht? Fänd ich auch mal interessant.

Bei Audio-CDs, die ja immerhin schon mal eine Forward Error Correction haben, geisterte vor zig Jahren mal die Behauptung herum, dass man angeblich ein 8mm großes Loch in den Datenbereich bohren könne, ohne dass man einen Aussetzer in der Musik höre.

Ich hab es allerdings nie ausprobiert.

 

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Da fängt es dann schon an hochtheoretisch zu werden. Definiere was eine Empfangsstörung bei DAB überhaupt ist. Es gibt unterschiedliche denkbare Arten von Empfangsstörungen.
Selektiven und Flatter-Schwund, Störungen aufgrund von Interferenzen, Störungen aufgrund des Dopplereffekts beim mobilen Empfang.

Und dann natürlich noch wie sich das jeweilige Empfangsgerät darauf verhält. Das kann je nach Gerätemodell verschieden sein.
Auch beim digitalen Radio haben die Empfangsgeräte beim Empfang noch ein gewisses analoges Verhalten.

Die Fehlerkorrektur schafft etwa 2 mm vollständig wiederherzustellen. Ein Loch in der CD stört allerdings auch die Spurnachführung des Lasers und ist nicht nur eine Herausforderung an die Fehlerkorrektur alleine.
Größere Fehler müssen interpoliert werden. Was praktisch bedeutet: Die Schaltkreise "erraten" die fehlenden Samples.

 

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Im Audio Modus sind ja mehr Daten auf einer CD als die 750MB im Datenmodus, ich meine 850-900MB. Im Audiomodus kommt zudem noch eine psychoakustische Fehlerkorrektur zum Einsatz, und da trennt sich dann, was den CD Player angeht, auch schnell die Spreu vom Weizen.
Die einen CD Player nehmen den Takt für ihren DA Wandler vom Datenstrom der von der CD ausgelesen wird, andere haben einen eigenen Taktgeber. Bei den Diskussionen um den Jitter Effekt wurden da, glaube ich, ganze Abhandlungen drüber verfasst, da kann es manch Audio-Forum locker mit unseren HD+ Threads hier aufnehmen...

 

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Ich meine einen kompletten Signalausfall -- also eine Fahrt durch eine Unterführung.

Also sind die 8mm eher etwas aus dem Bereich der Legenden.

 

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Falls kein Signal mehr beim Empfänger ankommt dann kann der Empfänger keinen Datenstrom mehr demodulieren.
Ohne Empfangssignal kann allerdinge kein Empfangsgerät mehr was machen. Bei DAB gibt es Steuerungs- u. Kontrollinformationen welche besonders robust kodiert sind. Sind diese nicht mehr vorhanden schaltet das Empfangsgerät auf Stumm.

Allerdings.

 

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Na, na 10.000 ist doch eine ziemlich große Zahl

Zur Frage: Erstzulassung 31.12.2013, und ja - DAB+ nur gegen Aufpreis, so um die 1500. DAB+ wurde mit 210€ ausgeworfen, aber du hast recht, man muss mehr umstricken. Im Endeffekt aber kauft man das Auto, weit unter dem ursprünglich geforderten Preis, und DAB ist dabei.

 

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Der letzte Neuwagen bei dem ich das beobachten konnte war ein Kleinwagen von Toyota, Listenpreis rund 14 Tausend ohne Extras, aber unter 22 Tausend bekommst du keine Ausstattung mit DAB. Das liegt aber nicht am DAB Empfänger sondern an der merkwürdigen Bündelung der Extras: Teil A gibt es nicht ohne Teil B, und B nicht ohne C, es sei denn man hat D, was aber nicht mit A zusammen geht, es sei denn man hat auch F.
Je nachdem welche Kombination du wünschst, musst du dann entweder alle Extras nehmen, selber basteln, oder verzichten.

Und je nach Neuwagenpreis sieht es wieder ganz anders aus. Bei meinem Auto hat als es neu war nur das Soundsystem 5000 Euro Aufpreis gekostet, und das besteht im wesentlichen aus ein paar Lautsprechern und einem Subwoofer, halt alles schön auf das Auto abgestimmt, unter Verwendung von Fahrzeugelementen als Resonanzraum.

Was die Verbreitung von DAB in Autos behindert ist schlicht die Politik der Hersteller einen niedrigen Listenpreis zu bieten, und dann bei den Extras zuzuschlagen.

Wenn du also siehst das heute bei Neuwagen DAB noch eher selten ist, das Durchschnittsalter der Fahrzeuge in Deutschland aber 8,7 Jahre beträgt, dann weisst du auch ungefähr wie lange es noch dauern wird bis DAB zum neuen Standard wird...