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DAB+: Deutschlandradio beendet vielerorts UKW-Ausstrahlung

Dieses Thema im Forum "DF-Newsfeed" wurde erstellt von DF-Newsteam, 15. Juni 2024.

  1. lg74

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    Der Ausstieg aus DVB-C ist vom Deutschlandradio zwar meines Wissens nach bislang nicht aktiv kommuniziert, aber im aktuellen KEF-Bericht klar herauslesbar für Ende 2024. In den Ansageschleifen, die auf den abzuschaltenden UKW-Frequenzen mehrmals am Tag eingespielt werden, wird der Kabelempfang auch nicht mehr erwähnt, sondern nur noch DAB+, Satellit, Livestream oder DLF-Audiothek-App.

    Der Ausstieg erfolgt durch nicht-mehr-Zahlen der Einspeiseentgelte. Betrifft also mindestens die Vodafone (und damit schon den größten Teil der Kabelanschlüsse), ggf. weitere Netzbetreiber, die Einspeiseentgelte nehmen. Klein-Netze, Stadtwerkenetze etc. könnten die DRadios somit durchaus auch behalten. In den Großnetzen werden sie verschwinden - und das ist übel. Damit hat man nur noch DAB+ oder Stream und wenn DAB+ nicht inhouse geht oder einem die Qualität zu dürftig ist, hat man nur noch den Stream (immerhin 192 kBit/s LC-AAC, waren einst aber auch mal eine Zeit lang 256 kBit/s LC-AAC, wurde also bereits reduziert).

    Zum Vergleich: "Radio Bollerwagen" und "Radio Regenbogen" sind bundesweit bei der Vodafone drin. Offenbar können die die Einspeiseentgelte bezahlen. Der wichtigste Öffi-Anbieter, nationaler Hörfunk, von allen Haushalten beitragsfinanziert, will aussteigen.
     
  2. robiH

    robiH Foren-Gott

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    Es ist nicht die Aufgabe einer Körperschaft des öffentlichen Rechts, einem privatwirtschaftlichen Monopolisten Geld in den Rachen zu werfen.
     
  3. lg74

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    Aber es ist die Aufgabe einer Körperschaft des öffentlichen Rechts, die Versorgung der Haushalte auf den gängigen Wegen sicherzustellen. Kabel ist mit über 40% Marktanteil ein gängiger Weg.

    Ansonsten müsste das öffentlich-rechtliche Fernsehen auch bei der Vodafone ausgespeist werden. Man zahlt ja schließlich ansonsten Einspeiseentgelte.
     
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  4. robiH

    robiH Foren-Gott

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    Richtig. Zu Analogzeiten gab es Belegungsvorgaben der LMA, und wehe, die wurden vom KNB nicht eingehalten.
     
  5. Traumfernseher

    Traumfernseher Silber Member

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    Bei Radio über Kabel-Hörern ist der Marktanteil deutlich niedriger und mehr wird er auch nie mehr werden.
     
  6. mischobo

    mischobo Lexikon

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    ... SES Astra ist doch auch ein solcher privatwirtschaftlicher "Monopolist". Soll Deutschlandradio die Sat-Verbreitung deshalb jetzt einstellen?
    Media Broadcast ist ein privatwirtschaftlicher "Monopolist" dem Deutschlandradio auch das Geld in den Rachen wirft.
    Medienstaatsvertrag §48
    ... geeignete Übertragungswege sind die, über die möglichst viele Zuhörer/Zuschauer erreicht werden.
    Das sind in Deutschland vor allem Sat (Astra 1), Kabel (allein Vodafone versorgt knapp 12 Mio. Haushalte) und Terrestrik (Media Broadcast) (DAB+/UKW).
    Weder Astra, Vodafone noch Media Broadcast müssen ihre Dienstleistungen unentgeltich erbringen.
    ... richtig. Aber schon zu damaligen Zeit mussten dazu Einspeiseverträge ausgehandelt werden, denn ohne einen solchen Vertrag durften keine Programme im Kabel weiterverbreitet werden. Und schon die Deutsche Bundespost verlangte Einspeiseentgelte.

    Davon mal abgesehen hat Deutschlandradio auch heute noch einen "Must-Carry-Status"

    Medienstaatsvertrag §81 Abs.3 Ziff. 1
     
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  7. robiH

    robiH Foren-Gott

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    Warum senden die Sender nicht selbst?
     
  8. mischobo

    mischobo Lexikon

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    ... ohne externe Dienstleister wäre das erheblich teurer, was letztendlich nicht mit MStV §48 Satz 2 vereinbar wäre.

    Nehmen wir mal die ARD-Hörfunkprogramme, die via Sat verbreitet werden. Da verdient letztendlich Vodafone auch mit. Die ARD-Hörprogramme müssen den PlayOut Center zugeführt werden, wo die Sat-Multiplexe erstellt und anschliessend via Sat verbreitet werden. Die Zuführung zu den PlayOut-Center über das ARD-Hybnet III. Und wer betreibt das ARD-Hybnet III? - Vodafone ...
     
  9. robiH

    robiH Foren-Gott

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    ...so werden Monopole gefördert...
    *seufz*
     
  10. lg74

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    Mehr in großem Umfang werden sie tatsächlich gewiss nicht mehr. Lokale Ausnahme: wenn terr. UKW vor Ort abgeschaltet wird, kann DVB-C für bestimmte Fälle eine kinderleicht installierbare und problemlos nutzbare Alternative sein. Allgemein geht der Weg aber in Richtung IP, was jedoch nicht überall praktikabel ist. DVB-C-Radio ist so einfach bedienbar wie ein Wasserhahn: aufdrehen, läuft.

    Als Anfang 2024 die Vodafone in den ex-UM-Netzen UKW-Radio abgeschaltet hat, waren erst die TechniSat Cablestar 100 und kurz danach die Vistron VT855(N) ausverkauft:

    Joerg Ries auf LinkedIn: Vistron VT855-N

    Die Preise hatten sich teils verdoppelt, bevor es dann vorübergehend keine Geräte mehr gab.

    Von den DVB-Kabelradios sind seit 2017 soweit mir aus Industriekreisen bekannt mehrere 100.000 verkauft worden, die Zahlen schwanken ja nach Informatiosnquelle zwischen ca. 300.000 und 500.000 Stück. Und diese Geräte sind ja nicht die einzigen, mit denen man DVB-Radio hören kann.

    Wenn private "Spaßanbieter" wie Radio Bollerwagen oder Lokalfunk wie Radio Regenbogen via DVB bundesweit zu senden gedenkt, muss dieser Weg eine gewisse Relevanz haben. So lange solche Programme dort mitmischen, ist es für die DRadios nahezu "verpflichtend", das auch zu machen.

    DAB+ ist klanglich deutlich schlechter und inhouse teils problematisch. Auch ist i.d.R. der Zugewinn an Programmen für Menschen, die DRadio hören, via DAB+ gleich Null. Außer den DRadios und der auch auf UKW empfangbaren regionalen ARD-Kulturwelle kommt via DAB+ nichts weiter rein, was für Menschen, die Kulturradio hören, attraktiv wäre. Beim DVB-Radio sind die ARD-Kulturwellen alle mit dabei (was künftig allerdings auch immer weniger Mehrwert bieten wird aufgrund weiterer Ausdünnung und Zusammenlegung).

    IP-Radio setzt auch bestimmte Dinge voraus, die nicht überall gegeben sind. Ich kenne Haushalte mit DLF-Nutzung, in denen gar kein Internet anliegt (Seniorenhaushalte), ich kenne einen Haushalt, in dem DLF über ein DVB-Kabelradio genutzt wird, Internet zwar vorhanden wäre, aber nur mit zusätzlichem Repeater dorthin reichen würde und diese Zusatzinstallation von der Haushaltseignerin abgelehnt würde.

    Auch ist es nicht trivial, ein fehlerfrei funktionierendes, langzeitstabiles Internet-Radiogerät zu finden. Irgendwo sind diese Kisten fast immer vermackt. Und hängen meist an einem Portal - und damit am seidenen Faden.