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Da hakt's wohl!

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von Hockenheim, 14. Januar 2012.

  1. Thunderball

    Thunderball Foren-Gott

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    AW: Da hakt's wohl!

    Wieso wird sowas eigentlich nicht, im passenden Bereich diskutiert?
     
  2. Hockenheim

    Hockenheim Foren-Gott

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    AW: Da hakt's wohl!

    Hey Markus,

    ich unterrichte ja Deutsch. Ich gebe zu, da mag mehr Interpretationsspielraum vorhanden sein, als bspw. in Mathe.
    Aber ich kann dir versichern, dass Noten nie!!! willkürlich vergeben werden.
    Es gibt ganz klare Korrekturbögen und gewisse Gewichtungen.

    Betrachtet werden ganz allgemeingesagt: Inhalt, Ausdruck und Rechtschreibung/SZ.

    Inhalt = 4x
    Ausdruck = 4x
    RS/SZ = 2x

    Ergibt nen Teiler von 10...
     
  3. Eisenbahnfan

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    AW: Da hakt's wohl!

    Du sprichst ja selber von einem Klischee. Und ob sich ein Schüler das (aus seiner Sicht) erlauben kann ist Ansichtssache. In einem gewissen Alter gibt es bei manchen halt die "LMAA-Phase". Das mag gut oder richtig sein, oder auch nicht. Auf jeden Fall wäre es Sache der Eltern, dann dafür zu sorgen, dass diese Phase möglichst kurz ausfällt. Viele Eltern machen das wohl auch. Aber manche eben auch nicht. Und das ist eben angreifbar.

    Das mag für die Ausarbeitung von Aufsätzen stimmen. Dinge wie z.B. Rechtschreibung und Zeichensetzung sind aber nunmal festgelegt. Da gibt es keinen Ermessensspielraum.

    Ohne das gutheißen zu wollen: Das gabs aber schon immer und ist wohl auch kaum anders machbar. Oder sollen Aufsätze aller Schüler einer Schule in Zukunft von allen Lehrkräften benotet werden? Und dann bildet man von allen Noten den Durchschnitt? Das ist schlicht wohl nicht praktikabel.
     
  4. MarkusM

    MarkusM Guest

    AW: Da hakt's wohl!

    @ Hockenheim: na, mit Deutsch hatte ich so gemischte Gefühle. Da gab es eine Lehrerin, die meine Aufsätze (wohl auch wegen meines guten Lesens vieler Texte) mochte. Ein Jahr später hatte ich einen Lehrer, der einen völlig unstrukturierten Unterricht abhielt und sich wenig klar über "seine Auffassung" von guten Aufsätzen ausdrückte.

    Meine Note war auf einmal um fast 2 Notenstufen schlechter. So viel verändert hatte ich auch gar nicht.

    Ich möchte auch gar nicht abstreiten, dass es diese "Bögen" gibt. Das hat schon alles seine Richtigkeit. Nur wird eigentlich wenig präzise Feedback gegeben, was nun "richtig oder "falsch" war. Oder verblümter ausgedrückt: Was hat dem Lehrer nicht so gefallen und was hat ihm gefallen und warum hat ihm das eine nicht gefallen. Und was hat er in diesem Inhalt gewertet und gewichtet und was beim Ausdruck. Was ist seine Definition von "präzise" und so weiter.

    Das ist ziemlich ungenau und undurchsichtig. Für Schüler und Eltern gleichermaßen.

    Es entwickelt sich auch ein gewisser Unmut, den natürlich dann der Lehrer aufgrund dieses unnötigen Konfrontationsfeldes auch selbstverschuldet.

    Man muss auch als Lehrer klar und deutlich ansprechen, wo sich Schüler verbessern können. Und da ist gerade Deutsch ein Fach, wo es dahingehend Probleme gibt. Bei fast allen Lehrern übrigends. Ich hatte in meiner Laufbahn 7 Deutsch-Lehrer und bei deren 5 war eine klare Korrektur oder gar ein klares Feedback nicht vorhanden.

    Das ist auch kein Angriff gegen Deutsch-Lehrer, nur ein von mir - als Unstudierter - aufgefasster Eindruck, der sich leider auch in meinem Bekanntenkreis bestätigt.
    Viele akzeptieren es aber, da man ja in Deutsch kaum reklamieren kann.

    wie Hockenheim schrieb, zählt das gerade mal 2 x in diesem Bogen. Ich hatte einen in der Klasse, der konnte keine Kommas setzen und schrieb ohne Komma durch. Er bekam eine 1-, ich bekam ohne einen einzigen Rechtschreib- oder Zeichensetzungsfehler eine 3-. Es ist schon ein wenig absurd. Das Vokabular oder die Sprache an sich zählt fast gar nichts. Es kommt wirklich allein auf den berühmten "Inhalt" an und da hat der Lehrer einen Interpretationsspielraum, das kann mir keiner absprechen.

    Fazit: Ich wollte den Ausführungen von Terranus durchaus eine Richtigkeit unterstellen und das durch meine persönliche Erfahrung unterstreichen.

    Du schreibst aber selber, dass es sehr undurchsichtig ist und dadurch auch eine gewisse Ungerechtigkeit durch "Antipathie" herrscht.

    Die Frage ist also: Hat die Notengebung wirklich nur etwas mit "faul" sein oder gar Desinteresse zu tun? Also in Deutsch nicht.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 14. Januar 2012
  5. Eisenbahnfan

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    AW: Da hakt's wohl!

    Von "nur" war nicht die Rede, sondern von "auch" oder "unter Umständen".
     
  6. Hockenheim

    Hockenheim Foren-Gott

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    AW: Da hakt's wohl!

    Die Notengebung in Deutsch ist ne spezielle. Da stimme ich schon zu.
    Aber eines kann nicht sein: Es ist unmöglich, dass ich einen Interpretationsspielraum von 2 Notenstufen habe...
    Man kann diskutieren, ob der Bericht noch ne 2 ist, oder schon ne gute 3.
    Es ist schlichtweg nicht möglich, darauf ne 4 zu geben...

    Noch was: Lehrer suchen in aller Regel immer irgendein Argument, um noch die bessere Note zu geben. Wir wollen motivierte Schüler, wir wollen ihnen helfen, wir wollen, dass sie was erreichen.
    Allerdings ist es auch notwendig 5er und 6er zu geben, um zu zeigen, dass es so nicht geht! Auch in Hinsicht auf das Berufsleben!

    Mal ein Beispiel von gestern: Ich habe ne mündliche Note (per Abfrage) in Geschichte vergeben. Das war wirklich schwach... Ich hätte die Schülerin komplett reinlassen können. Dann bekommt sie ne sechs. Aber dann stellt man solche Fragen, dass die auch sie beantworten kann. Um zumindest ihr noch ne 4 zu geben.
    Ich muss dann aber auch abgrenzen: Ne 1 oder 2 haben Leute, die wirklich gut sind... Das kann ich ned inflationär verteilen...
     
    Zuletzt bearbeitet: 14. Januar 2012
  7. MarkusM

    MarkusM Guest

    AW: Da hakt's wohl!

    @ Eisenbahnfan: Gut, das klingt dann anders.

    Aber trotzdem nicht in Deutsch, meiner Meinung nach.

    Und auch hier würde ich deine Meinung aufgreifen und dich fragen, auf wie viel Prozent der Schüler diese "Faulheit" zu schlechten Noten führt?
    Klar gibt es da welche, aber so signifikant hoch werden sie nicht sein.

    1-2 jeder Klasse, wenns hoch kommt. Ist meine persönliche Einschätzung. Es kann sich doch kaum ein Schüler mehr leisten, faul zu sein. Das Pensum, was die Kids heutzutage lernen müssen, ist deutlich höher als zu damaligen Zeiten.

    Viel interessanter finde ich. Wie hoch ist die Prozentzahl der guten Noten aufgrund von "Herkunft" oder "Grundwissen". Es gibt ja schließlich nicht nur Auswendiglern-Fächer, wo nach meiner Meinung dann wirklich etwas Faulheit an schlechten Noten Schuld ist, sondern es gibt auch gewisse "Transferfragen". Und gerade die Aufgabenstellungen sorgen bei Schülern oft für Verwirrung.

    In den Schulaufgaben mehr, als in den Abschlussprüfungen, denn dort fallen die Noten eher besser aus. Das ist zumindest mein Eindruck.

    Ich weiß nicht, wo Hockenheim unterrichtet, aber gerade bei Abitur-Abschlussprüfungen konnte ich erkennen, dass die meistens klarer formuliert und klarer gestellt wurden, als die von Lehrern oder der Fachschaft konzipierten Aufgaben für die Schulaufgaben. Wohl auch, weil man Abschlussprüfungen öfter reklamieren würde (aufgrund von schlecht oder schwammig gestellten Aufgaben).

    Das mit dem "helfen" ist so ne Sache. Ich glaube es dir persönlich schon. Du machst auf mich keinen schlechten Eindruck, daher kann ich das schon abgrenzen.

    Nur sagte mal eine Dame vom Kultusministerium zu mir: Der Lehrer will nicht helfen, er ist schließlich kein "Helfer". Er ist ein Disziplinar, der den Schülern Grenzen aufzeigen soll.

    Hockenheim, diese Dame arbeitet nach wie vor beim bayerischen Kultusministerium. Ich möchte damit sagen, dass viele Lehrer auch aufgrund des Systems "leiden" müssen. Damit meine ich aber auch eine Minderheit, zu der ich dich mal dazunehmen würde. Der Großteil frägt in Geschichte ab und gibt dem dann die 6. Und hinzukommt, du bist ja noch etwas jünger, diese Lehrer haben ja noch Lehrproben oder ähnliches. Meistens sind die sogar strenger, bzw. müssen strenger sein, was ich so höre.

    Ich kann aber deine Argumentation verstehen, natürlich. Man bekommt aber gerade auch in der Fachschaft Druck, wenn man nicht "hart" ist.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 14. Januar 2012
  8. Hockenheim

    Hockenheim Foren-Gott

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    AW: Da hakt's wohl!

    Kann ich dir schon sagen: Realschule in Bayern...

    Aber ich kann das schon a bisserl nachvollziehen... Ich meine, ich hatte auch Staatsexamen in NDL (Neuere Dt. Literaturwissenschaft). Da kam ein Gedicht dran, welches natürlich viel Interpretationsspielraum beim Prof eröffnet...

    Also: Das war keineswegs klarer gestellt, als eine Schulaufgabe oder eine LK-Klausur auf dem Gym...

    Die Staatsexamina sind übrigens öffentlich einsehbar (z.B. LMU München), ich denke auch die Abitur-Aufgaben... Das ist doch schon teilweise sehr sehr weit formuliert...
     
    Zuletzt bearbeitet: 14. Januar 2012
  9. AOD

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    AW: Da hakt's wohl!

    Also sollte man das Gehalt von Erziehern an den Bezügen von Politikern orientieren.
    Die brauchen auch keine Ausbildung und die bösen Folgen unqualifizierten Handelns zeigen sich meist auch erst Jahre später.
     
  10. MarkusM

    MarkusM Guest

    AW: Da hakt's wohl!

    Ja, im Studium ist da sicherlich noch eine andere Kiste, keine Frage.

    Ich finde auch, dass diese Argumentation von mir viel eher auf BWR (da du an einer Realschule unterrichtest) oder auf Mathe zutreffen.

    Aber Deutsch ist eben nicht zu unterschätzen. Diktate gibt es eben auch nur bis zur 7. (?) Klasse und danach nur noch Aufsätze und dieses Literatur-Interpretations-Heckmeck mit Charakterisierungen und was noch alles.

    Es soll aber von mir nicht zu weit führen, du hast es schon versucht aus der Praxis dazustellen, was ich interessant finde.