1. Cookies optimieren die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklärst Du dich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen
    Information ausblenden
  2. Willkommen im Forum von DIGITAL FERNSEHEN - dem führenden Portal für digitales Fernsehen, Medien und Entertainment. Wenn du hier neu bist, schau dich ruhig etwas um und melde dich an, um am Forengeschehen teilnehmen zu können.
    Information ausblenden

Dämpfung der ZF auf der Koaxleitung

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von schmar1975, 20. Juli 2023.

  1. TV_WW

    TV_WW Lexikon

    Registriert seit:
    10. Juli 2004
    Beiträge:
    21.170
    Zustimmungen:
    4.919
    Punkte für Erfolge:
    213
    Anzeige
    Also meines Wissens nach ist Überspannungsschutz bei Antennenanlagen nur erforderlich wenn auch Blitzschutz für die Antennen erforderlich ist.
    Und ob für Antennen Blitzschutz erforderlich ist hängt vom Installationsort ab.
     
  2. Dipol

    Dipol Wasserfall

    Registriert seit:
    21. Oktober 2007
    Beiträge:
    7.420
    Zustimmungen:
    867
    Punkte für Erfolge:
    123
    Siehe DIN VDE 0100-443 und -534, die nur für Niederspannungsversorgung aber nicht für Kommunikations- und Antennenanlagen zuständig ist, weshalb sie dafür nur eine sinnvolle Empfehlung ausspricht. Denn nur die Stromversorgung gegen transiente Blitzströme und Überspannungen zu schützen und die Kommuniktionsleitungen nicht, ist sinnfrei.

    Bei suboptimalen Direkterdungen an (normkonform geprüfte!) Blitzschutzanlagen ist energetisch koordinierter Überspannungsschutz aus SPD 1 Blitzstrom- als Grob-und SPD 2 Überspannungsableitern als Mittelschutz Pflicht und zusätzlich ein innen korrosionfrei verlegter PA-Leiter an die HES.

    Bei Optimalschutz mit getrennter Fangeinrichtung nach dem Stand der Technik ist der Grobschutz erbracht und SPD 2 aber gegen induktive Blitzstromeinkopplungen aus Naheinschlägen wirksam.
    Die für Antennensicherheit primär zuständige internationale IEC-Masternorm und national harmonisierte Ableger wie die deutsche DIN EN IEC 60728-11 (VDE 0855-1) verlangen, dass der PA auch bei Komponentenausbau an allen Kabeln erhalten bleibt. Seit den Zeiten als noch Erdungsschienen in Klemmtechnik und nur ein- oder zweifach geschirmte Koaxkabel üblich waren, ist aber auch ein temporärer PA zulässig.

    Da ich vermutlich der einzige RFT-Antennenprofi bin, der in seinem Servicekoffer auch eine Erdungspinne mitführt, bin ich wahrscheinlich auch der einzige, der einen temporären PA normkonform durchführen könnte. Der ist aber auch bei F-Steckern, die noch eine Verbindung der Hülse zum Koaxgeflecht haben, nicht nur schwierig sondern objektiv inpraktikabel.

    KATHREIN hat viel zu lange den UAS-LNBs noch F-Aufdreholdies beigelegt, bei denen die Montage mit Schirmumschlagen erfolgten musste. Bei guten Kabeln mit stabilem Kupfergeflecht wird das mit auf den 1/10 mm angepassten Aufdrehsteckern auch nur wenig rasiert.
     
    Zuletzt bearbeitet: 8. August 2023
  3. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

    Registriert seit:
    8. Oktober 2004
    Beiträge:
    9.713
    Zustimmungen:
    8.569
    Punkte für Erfolge:
    273
    Duch COFDM ist die Rauschbandbreite der Einzelträger wesentlich geringer, daher kann man auch mit geringeren Pegeln arbeiten.
    Ich habe keine Lust, die gesamte Tabelle aus der 60728-101 abzutippen. Da die Norm einen Copyright unterliegt, kann ich auch keinen Auszug posten.
    Bei mir werkeln schon viele Jahre weiße Kabel draußen. Ich verwende aber auch Markenkabel.
    Ein Schraubstecker schert das auf den Mantel umgeschlagene Geflecht ab.
    Bei Kompressionssteckern wird das Geflecht üblicherweise umgeschlagen, damit die Hülse, die zwischen Dielektrikum und Schirm geschoben wird, das Geflecht nicht zurückschiebt. Da schert aber nichts ab, weil der Druck gleichmäßig auf das Geflecht ausgeübt wird.
    Der Überspannungsschutz ist nur Pflicht, wenn das Gebäude mit einem Blitzschutzsystem ausgestattet ist.Leider beinhalten viele der Bilder in der 60728-11 viele Dinge, die optional und "nice to have" sind und stiften damit Verwirrung. Grundsätzlich gilt bei Normen was im Text steht.
     
  4. schmar1975

    schmar1975 Junior Member

    Registriert seit:
    20. Juli 2023
    Beiträge:
    23
    Zustimmungen:
    1
    Punkte für Erfolge:
    3
    Das kann ich nicht sagen ob es NUR DANN erfordelich ist aber es wäre in meinem Fall dann so... Deshalb hatte ich es geplant. Die Antenne ist geerdet, nur Überspannungsschutz wurde damals nicht verbaut.

    Ah, ok, verstanden. Danke.

    Das ist verständlich, hatte gehofft es gibt einen freien Link den ich durch googeln nur nicht gefunden habe...

    Du meinst mit Blitzfang auf dem Dach usw.?

    Nochmal zu den Multischaltern. Ich will aber keinen Glaubenskrieg auslösen. Welche Marken sollte man nehmen bzw. meiden oder ist das alles soweit ok und die Preisunterschiede kommen durch Markennamen oder auch hochwertigere Komponenten die man aber nicht wirklich braucht weil auch die preiswerten schon einen guten Empfang machen?
     
  5. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

    Registriert seit:
    8. Oktober 2004
    Beiträge:
    9.713
    Zustimmungen:
    8.569
    Punkte für Erfolge:
    273
    Genau so ist es. Nur bei einer separaten Blitzschutzanlage ist der Überspannungsschutz Pflicht. Diese Anforderung kommt aus der Blitzschutznorm. Bei "normalen" Antennenanlagen auch mit Mast-Direkterdung ist ein Überspannungsableiter keine Pflicht. Viel wichtiger als ein Überspannungsschutz ist der mastnahe Potentialausgleich, denn dieser verhindert Lichtbögen.
    Ich kann dir diverse technische Details zu Multischaltern nennen. Die Unterschiede sind schon enorm. Da ich aber befangen bin, empfehle ich hier keine Marke.
     
  6. TV_WW

    TV_WW Lexikon

    Registriert seit:
    10. Juli 2004
    Beiträge:
    21.170
    Zustimmungen:
    4.919
    Punkte für Erfolge:
    213
    Keine alte Antennenanlage in privat genutzten Gebäuden hat einen Überspannungsschutz. Bau einen ein oder lass einen solchen einbauen wenn du dann ruhiger schläfst.
    Im Grunde genommen müsste der Antenneninstallateur wissen was erforderlich ist.

    Meines Wissens nach ist dann allerdings eine zusätzliche Leitung zum Potentialausgleich des Gebäudes erforderlich, dort wo Komponenten gegen Überspannung installiert werden.

    Ich frage mich allerdings wo bei einer Sat-Empfangsanlage Überspannung eingekoppelt werden soll. Der LNB hat nur ein wenige Quadratzentimeter große Öffnung für elektromagn. Wellen, ansonsten befindet sich das Teil in einem Metallgehäuse.
    Solange der Blitz nicht im Umkreis näher 100 Metern einschlägt halte ich die Gefahr für extrem niedrig.
     
    Zuletzt bearbeitet: 8. August 2023
    KlausAmSee gefällt das.
  7. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

    Registriert seit:
    8. Oktober 2004
    Beiträge:
    9.713
    Zustimmungen:
    8.569
    Punkte für Erfolge:
    273
    Genau das ist der Punkt. Es geht um die Spannung zwischen Innenleiter und Schirm. Diese kann eigentlich nur entstehen, wenn das Koaxkabel mit einem Blitzstrom beaufschlagt ist, also bei einem Direkteinschlag (eine Induktion würde in Innenleiter und Schirm gleichermaßen einkoppeln). Dann hilft aber auch kein Überspannungsableiter mehr. Der mastnahe PA sorgt in dem Augenblick dafür, dass unter Dach kein Lichtbogen und damit kein Feuer entsteht. Defekte Elektrogeräte sind dann Kollateralschäden.
    Ich habe inzwischen mehr als 30 Jahre mit Antennenbau und Verteiltechnik zu tun und habe in den ganzen Jahren gerade mal einen einzigen Multischalter mit Überspannungsschaden auf der LNB-Seite gesehen. Und das liegt ganz gewiss nicht daran, dass überall Überspannungsableiter montiert gewesen wären. Auf der Teilnehmerseite sind es dagegen mehrere Schäden pro Jahr. Wenn, dann müsste man die Überspannungsableiter auf der Teilnehmerseite einbauen. Manche Hersteller tun das schon in den Geräten, aber manchmal ist die Energiemenge einfach so hoch, dass auch die das Handtuch werfen. Dann sieht man die Schmauchstellen des Lichtbogens zwischen dem Buchsenpin und der nächsten Masse. Die Energie kommt wohlgemerkt aus der Wohnung.
     
    TV_WW gefällt das.
  8. raceroad

    raceroad Wasserfall

    Registriert seit:
    2. März 2011
    Beiträge:
    7.932
    Zustimmungen:
    2.041
    Punkte für Erfolge:
    163
    Abgesehen von dem, was bereits erklärt wurde: Du wirfst hier zwei Dinge durcheinander: MER wird nie in dB(µV) angegeben. Und es scheint ob "nicht immer 45dBuV" zumindest so, als hättest Du nicht nur als Flüchtigkeitsfehler ein "µV" angehängt, sondern in der oberen Tabelle nachgeschaut, in welcher min. und max. zulässige Pegel aufgeführt sind, u.a. mit dem Wert 45 dB(µV) für DVB-T / 64 QAM. Für MER ist man an dieser Stelle der verlinkten Seite falsch.


    Du warst auch vorher hauptsächlich mit Pegelangaben in dB(µV) unterwegs, und vorangegangen (Beitrag #26) war Deine Frage, wie hoch der Pegel am Eingang des Multischalters mindestens sein sollte. Ein Wert in "dB(µV)" steht dabei für einen Leistungsepgel L, der die Leistung P eines Signals in einer logarithmischen Skala in Relation zu Leistung P₀ beschreibt, die eine Spannung von 1 µV am selben Lastwiderstand R erbringt:

      L [dB(µV)] = 10 × log ( P / P₀ ), mit P₀ = 1 µV ² / R


    Andere gebräuchliche Bezugsgrößen für L wären u.a. 1 mV (für L in "dB(mV)") oder 1 mW (für L in "dBm"). Beachten: Trotz Bezugsgröße bleibt L immer dimensionslos!


    Als eine Art "Basisantwort" auf die Frage, wie hoch der Mindest-Eingangspegel sein müsse, antwortete @KlausAmSee, dass das entscheidende Kriterium ein ausreichender Signal-Rauch-Abstand sei. Etwas ausführlicher als von Dir zitiert stand da:

    "Signal zu Rausch" ist ein klein wenig anders formuliert als SNR: Signal-Rausch-Verhältnis der vmtl. etwas geläufigere Begriff, definiert als:

      SNR = P Signal / P Rauschen  (P = Leistung Signal bzw. Rauschen)


    Um zu handhabbareren Werten zu kommen, bedient man sich auch einer hierfür einer logarithmischen Skala:

      SNR [dB] = 10 × log ( P Signal / P Rauschen )


    Mit Rechenregeln für Logarithmen kann man das erweitern zu:

      SNR [dB] = 10 × log ( P Signal / P Rauschen ) = L Signal – L Rauschen


    Bedeutet: SNR entspricht in der logarithmischen Darstellung dem Signal-Rausch-Abstand als Differenz aus dem Leistungspegel für das Signal (im Beispiel 60 dB(µV)) abzüglich dem für das Rauschen (im Beispiel 15 dB(µV)).


    Ob der Fragen zu Pegeln und der durchgeführten Messungen: Es scheint nicht immer klar zu sein, dass es bei einer Pegelmessung mit Ergebnis dB(µV) trotzt der Bezugsgröße 1 µV nicht um die Messung einer Spannung, sondern um eine zur Messung der Leistung des Signals geht. Aussagekräftig ist eine solche Messung, wenn die Leistung in einem zum Signal passenden Frequenzintervall gemessen wird. Das steckt hinter den im Beispiel oben (DVB-T) genannten 8 MHz, für den von Dir u.a. gemessenen DVB-S-TP mit Pro7 D (SD) dürften es etwa 27 MHz sein.

    ***
    Die Preisunterschiede kommen sicher nicht daher, dass manche Marken einen happigen Aufschlag für einen guten Namen am Markt durchsetzen können. Das gibt ein wohl schrumpfender Markt nicht her (… etliche Insolvenzen in den letzten Jahren). Einen nicht unerheblichen Anteil an den Preisunterschieden wird der Produktionsstandort haben. Die Mehrzahl der Multischalter aus dem unteren Preissegment dürfte in Fernost produziert werden.

    Auch die Weiterentwicklung von Techniken kann nicht ohne Folgen für das Preisniveau bleiben. Der vorhandene TechniSat versorgt alle LNBs rund um die Uhr, was nicht mehr zeitgemäß erscheint. Als Gegenbeispiel arbeitet in Verbindung mit geeigneten LNBs ein JRM1708.. selbst zum Empfang von vier Satellitenpositionen rein receivergespeist zuverlässig. Denn worst case versorgt ein einzelner aktiver Receiver / TV nur das LNB der Position, von der gerade Signal nachgefragt wird (selektive LNB-Versorgung). Dazu wurde die LNB-Speisespannung auf 9 V reduziert, wodurch für die LNB-Versorgung die Stromaufnahme des Multischalters aus dem Endgerät niedriger als die Stromabgabe an das LNB ausfällt. Dieses Ausstattungsmerkmal hat mit dem Aufkommen von LNBs, die intern mit Wandler arbeiten, allerdings etwas an Bedeutung verloren. Andere Aspekte: Wie hoch ist die Schaltisolation (> an jedem Multischalter mischen sich ungewollt auch Anteile der nicht nachgefragten Eingänge ins Ausgangssignal, aber eben nicht immer gleich ausgeprägt)? Wie ist es um die Rückflussdämpfung bestellt (… scheint oft ein unbekanntes Wesen zu sein)? Erfüllt das Gehäuse die Anforderungen für Schirmung nach Klasse A (… mit dem Label Class A dürfen sich nicht alle Schalter schmücken)? Sind Elektrolytkondensatoren verbaut (.. defekte Exemplare dürften die häufigste Ursache für Elektronik-Ausfälle sein.)?


    Aber: Worum geht denn konkret? Gibt es mit dem vorhandenen System praxisrelevante Probleme?

    Wenn nicht, sehe ich keinen Grund für einen Umstieg auf andere Komponenten. Es sei denn, ein konventioneller Multischalter deckte nicht mehr alle Wünsche an die Nutzung der Anlagen ab. Die uneingeschränkte Verwendung mehrerer Tuner über nur ein Kabel, die rein vom Hardware-Angebot in den letzten Jahren klar an Bedeutung gewonnen hat (… selbst TVs verfügen inzwischen oft über zwei Tuner), ist mit der vorhandenen Verteiltechnik nicht möglich.
     
    Zuletzt bearbeitet: 9. August 2023
    Gorcon und satmanager gefällt das.
  9. schmar1975

    schmar1975 Junior Member

    Registriert seit:
    20. Juli 2023
    Beiträge:
    23
    Zustimmungen:
    1
    Punkte für Erfolge:
    3
    Vielen Dank für all die Infos die ich noch mal in Ruhe durchlesen muss...

    Mir ist nur erstmal wichtig zu erklären das mir der Unterschied von Signalstärke dBuV und MER in dB bekannt ist und ich meine auch MER wenn ich von MER schreibe und Signalstärke wenn ich von der Signalstärke schreibe.

    Mein Fehler war, ich habe scheinbar häufiger dBuV getippt obwohl ich von MER schrieb und da hätte ich nur dB schreiben müssen.

    Sorry dafür.

    Bei DVB-S2 wollte ich wirklich etwas über die Signalstärke dBuV wissen.

    Bei DVB-T2 wollte ich den MER in dB wissen weil ich hier Tabellen gefunden habe die eben je nach FEC und QAM unterschiedliche MER minimum und maximum Angaben hatten. Allerdings waren die Werte für die Kombinationen von meinem Sendeturm leider nicht aufgeführten...
     
  10. Dipol

    Dipol Wasserfall

    Registriert seit:
    21. Oktober 2007
    Beiträge:
    7.420
    Zustimmungen:
    867
    Punkte für Erfolge:
    123
    Mit Angabe des Sendeturms oder gleich der Parameter kann man das in der IEC 60728-101 nachsehen. Das muss ja nicht gleich die ganze Tabelle sein.