COVID-19 - Die politische und gesellschaftliche Diskussion

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Ich denke, das Thema muss man differenziert betrachten. Zwei Beispiele, die ich kenne:

1. Meine Friseurin ... Kleinselbständige, eine Angestellte ... die hat über sechs Monate auf die "Bazooka" gewartet und jetzt wird das Geld wieder eingefordert ... sie selbst durfte von ihrem Ersparten leben, mit dem sie eigentlich den Laden modernisieren wollte ...

Nein, ich finde das nicht gerecht, da sie ihren Laden per Verordnung schließen musste ... ich denke, wenn so ein Laden schließen muss, der eigentlich gut läuft, hat man ein Anrecht auf einen Ausgleich.

Und ich denke, so wird das sehr vielen Kleinselbständigen gegangen sein und gehen ... wenn ich dabei an die großen Worte von Scholz denke, muss ich kotzen ...

2. Ein Restaurant, das ich kenne: Da gab es xy% vom Vorjahresumsatz ... der schickte seine Angestellten in die Kurzarbeit und hat sich einen Ast gefreut ... kaum Kosten ... der meinte, er hätte mehr Gewinn als im Vorjahr gehabt, weil er ansonsten nach den Kosten keinen so hohen Gewinn hat ... der hat dazu die "Betriebsunterbrechnung" genutzt und einen Wintergarten angebaut und den ganzen Laden mit LED Beleuchtung ausgestattet, weil er praktisch nicht wusste, wohin mit dem Geld ...

Und auch da fehlen mir die Worte, wenn ich an Friseure, Kleinkünstler oder auch Reisebüros wie von @Eike denke ... da sind Gelder insgesamt sehr ungerecht verteilt worden und dass der Frust bei vielen Selbständigen hochkochte und auch jetzt noch brodelt, wen wundert das ... zumal die Realität komplett den blumigen Worten unseres Kanzlers gegenübersteht ...

Dass man Missbrauch verhindern muss, keine Frage ... aber ich persönlich empfinde Beispiel 2 eher als Missbrauch, als eine Friseurin, die keinen Anspruch hat, weil sie ein paar Ersparnisse hatte ... die jetzt aufgebraucht sind.

 

Ja, aber dann waren seine Angestellten auch alle voll Sozialversichert beschäftigt, das ist in dieser Branche ja auch nicht unbedingt selbstverständlich. Er widerstand jahrelang der Versuchung mit Aushilfsjobs und Teilzeitkräften seine Kosten zu optimieren, und dafür wird er jetzt belohnt. Kann man halt so oder so sehen...

 

Die CDU/CSU will Impfpflicht ab 50j. Wäre ein erster sinnvoller Schritt bis die Regierung die Impfpflicht für alle ausgearbeitet hat.

Impfpflicht ab 50? Anträge von Union und FDP

 

Stimmt, so geht es auch. Erst eine Impfpflicht ab 50, und dann ein Gesetz welches definiert wer im Sinne der Impfpflicht als 50 gilt, und das sind alle die das 16 Lebensjahr vollendet haben.

 

Nach Einführung der Impfpflicht für über 50j kann die Pflicht auf Risikogruppen ausdehnen. Das fast jeder ungeimpfte zur Risikogruppe gehört muss man ja nicht an die große Glocke hängen.

 

Im Prinzip ja, wenn wir von der Normalität ausgehen. Aber in der Pandemie, wo kleine Künstler, die ja mehr oder weniger von Monat zu Monat über die Runden kommen und wenig ansparen können und vielleicht auch nicht viel übrig haben um in die ALV einzuzahlen, ist das doch ein wenig anders. Damit hat ja niemand gerechnet und wenn halt die Arbeit verboten war, vom Staat, dann soll der Staat in einer gewissen Art (... möchte ich jetzt nicht groß ausdiskutieren ...) auch dafür sorgen, dass Leute, die dem Staat sonst nicht auf der Tasche liegen, entsprechend entschädigt werden ohne dass das Allgemeinwohl groß darunter leidet.

 

Nö. "Kerngesunde" Menschen gehören keiner Risikogruppe an. Das Covid Risiko ist deren Problem und bedeutet ja "Keine Vorerkrankung".

 

Das war ein ironischer Beitrag von @bdroege

 

Sehen manche bestimmt anders, nicht ich

 

Deswegen war ja mein einleitender Satz "Das Thema ist alles andere als einfach..." Das hatte ich auch tatsächlich so gemeint.
Letztendlich ist das Wort "Gerechtigkeit" mehr ein philosophisches Thema. In der realen Welt gibt es schlicht keine Gerechtigkeit, und niemand hat ein funktionierendes Konzept, wie man Gerechtigkeit erreichen könnte.