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Countdown für UKW-Abschaltung

Dieses Thema im Forum "DF-Newsfeed" wurde erstellt von DF-Newsteam, 23. Dezember 2024.

  1. Medienmogul

    Medienmogul Großkapitalist

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    Dann schau dir doch einfach mal auf https://www.ukwtv.de an, was demnächst vom Säntis noch terrestrisch gesendet wird.

    Der Sender Säntis steht 10 km von Appenzell, das läuft bei ukwtv.de unter Ostschweiz. Die 105,60 strahlt bisher weit nach Deutschland hinein. Der Berg ist 2500 Meter hoch.

    Wenn ich das richtig verstanden habe, gibt es auf dem Säntis genau zwei DAB-Muxe, und das ganze gebührenpflichtige ÖR-Zeug ist auf 12C.

    Wenn die Angaben auf ukwtv.de richtig sind, dann ist die Datenrate grottenschlecht.

    Es ist mir völlig unverständlich, was die Schweizer da machen. Ich habe ein ordentliches Car-Hifi-System mit guten Lautsprechern.

    Swiss Pop ist als DVB-S Radio von Hot Bird ein reines Musikprogramm fast ohne jegliche Wortmoderation.

    Vom Säntis kommt Swiss Pop im 12C mit sage und schreibe 64 kbit / sek.

    Das kann man sich in der Küche mit einem 35 € Billig-Radio anhören, aber dieser komprimierte Murx ist doch kein Ersatz für UKW.

    Hier in Südwestfalen hat der RLP-Mux für SWR 3 immerhin noch 96 kbit / sek. Das kann ich mir anhören.

    Die NRW-Kommerzprogramme mit 72 kbit / sek. klingen deutlich schlechter, und 64 kbit sind inakzeptabel.

    Die Datenraten für klassische Musik aus der Schweiz sind ähnlich problematisch.

    Bevor hier irgend jemand die UKW-Abschaltung lobt, bitte ich darum, konkret nachzulesen, was in der Schweiz wirklich passiert.

    Offenbar haben alle Spotify abonniert, und kein Mensch hört mehr Radio. Außer 5 Min. Nachrichten zur vollen Stunde.

    Oder alle Schweizer haben mobiles Internet-Radio zu Hause und unterwegs.

    Dass diesem DAB-Datenmüll die Zukunft gehören soll, will ich nicht glauben.
     
  2. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

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    Das ist leider so. Und dabei ist ja offensichtlich auch DAB ein ungeliebtes Kind, denn du sollst ja in der Audiothek Podcasts herunterladen. Das ist ja alles "innovativer" und vor allem "digital".

    Wen interessiert denn noch Qualität? Wir leben inzwischen in einem Land, in dem die BWLer die Oberhand haben und alles zugrunde richten. Ausreichendes Mittelmaß ist das Ziel. Nicht mehr, Dinge ordentlich und langlebig zu machen. Und warum an die Zukunft denken, nach den kurzfristigen Erfolgen und Belobigungen wechselt eh die Verantwortung. Für die Langzeitfolgen sind die Nachfolger zuständig.

    Und wofür Übertragungsqualität? Die Verantwortlichen halten ihre produzierten Inhalte offensichtlich für so wertlos, dass man sie auch nicht in hoher Qualität zum Zuschauer oder Zuhörer bringen muss. Lieber noch mehr Datenrate sparen und dafür irgendwelche Apps in Auftrag geben und Clips mit zappelnden Moderatoren drehen, die versuchen jung, hip und cool zu sein und sich dabei völlig zum Affen machen. Irgendwie dann aber doch auch wieder interessant.
     
    maxmus69, Medienmogul und lg74 gefällt das.
  3. lg74

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    Bei den meisten, die ich kenne, ist das so. Da dudelt ein Programm, den ganzen Tag, in der Werkstatt, in der Küche. Das wird nicht gewechselt für Jahre. Irgendwann stellen sie dann von einem Dudler, der "die 80er, 90er und das beste von heute" spielt auf den anderen Dudler, der "die 80er, 90er und das beste von heute" spielt, um und behaupten dann, das Programm ist viel besser, das andere würde total nerven.

    DAB+ hat das etwas durcheinandergebracht, aber wenn die Leute ihr neues DAB+-Baustellenradio von Makita dann in Betrieb genommen und ihr 80s80s oder ihr Absolut 80s oder ihr Bob! gefunden haben, bleibt das nach meiner Erfahrung auch wieder langzeitkonstant. Es geht doch nur ums Ersatzgräusch für den eigenen Tinnitus.

    Schon, aber es blieb hübsch in der eigenen "Familie" der jeweiligen Landesmedienanstalt und des regional zuständigen Öffis, zzgl. des bei UKW teils erheblichen Overspills. Heute steht via IP die ganze Welt offen - und zwar in teils exzellenter Qualität, eben völlig anders als Kurzwellen-Auslandsrundfunk damals. Man kann Konzerte auf BBC Radio 3 in 320 kBit/s LC-AAC hören, das bietet kein ARD-Programm. Man kann eine durchaus angenehm kuratierte Musikauswahl auf Radio Paradise in FLAC hören, wenn man denn will.

    Da bin ich wirklich gespannt, was passieren wird.

    Die Angaben stimmen. Hier sind die Schweizer Muxe detailliert automatisch gescannt:

    DAB Switzerland Ger-speak Bale mux list

    Und das ist die Subchannel-Datenrate, also die Bruttobitrate des Anteils von Swiss Pop am gesamten Mux. Da sitzt aber noch ein Fehlershcutz drauf und sowas kostet Datenrate. Netto gehören zu 64 kBit/s Subchannel-Datenrate bei HE-AACv1 mit 48 kHz Samplerate der Audioquelle 57,867 kBit/s. SSR SRG verzichten meines Wissens nach bei den Programmen, die weniger als 72 kBit/s Subchannel-Datenrate haben, auf die Slideshow (soviel zu einem der immer gebetsmühlenartig beworbenen Superfeatures von DAB+), weil es sonst unerträglich eng mit der Datenrate würde. Sie haben aber Dynamic Label, was mindestens 1 kBit/s, oft aber 2 kBit/s kostet. Mehr als 56 kbit/s Audiodatenrate dürfte da nicht vorhanden sein. Da hilft auch HE-AACv1 nicht mehr viel...

    Ein Hörschnipsel von Swiss Pop befindet sich immer hier

    Swiss Pop+ bitrate and broadcast details - 12C of DAB Switzerland Ger-speak Bale

    Leider ist das nicht 1:1, sondern nochmals datenreduziert, allerdings in 256 kBit/s OGG Vorbis. Das sollte kaum weitere Schäden anrichten. Man hört es im Audio zischeln, matschen und flirren. Präzision ist da keine mehr.

    Über Stream ist bei 96 kBit/s HE-AACv1 Schluss. Nur das Hotbird-Audio mit 256 kBit/s Layer II ist bei den Schweizern noch hochwertig.

    Magst Du mal zwischen diesen beiden Versionen des gleichen Programms vergleichen?

    https://www.swisstransfer.com/d/d48b0a7d-9fbf-4fd7-92cd-8abc79264925

    Welches von beiden ist besser, welches schlechter? Es sind beides datenreduzierte Fassungen gewesen. Würde mich mal interessieren. @KlausAmSee - magst Du auch mal miträtseln?

    Es kommt ja noch was hinzu: ein Teil der verkauften DAB+-Geräte kann nichtmal DAB+-Audio sauber decodieren, versagt bei LC-AAC oder bei HE-AAC und klingt dann jeweils nochmals viel grottiger als quellseitig unvermeidlich.

    Lesen kann man derzeit folgendes:

    Schweiz: Muss die SRG die UKW-Abschaltung verschieben?
     
    Zuletzt bearbeitet: 26. Dezember 2024
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  4. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

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    Bin gerade in Norddeutschland unterwegs und habe keine "Referenzhardware". Hier hört sich eh alles anders an.

    Wir haben übrigens gestern ein paar Schallplatten durchgehört, keinen datenreduzierten Klangbrei. Meine Schwester hatte sich so einen Kleinlautsprecher mitgebracht und daraus kreischten und jammerten irgendwelche Weihnachtslieder. Wir brauchten da ein Kontrastprogramm.

    Auf der Tour hier in den "echten" Norden habe ich mal RadioBob per UKW angehört. Zwar lief die Modulationszuführung zu den verschiedenen UKW-Sendern synchron, aber mit völlig unterschiedlichen Frequenzgängen. Ich wundere mich immer, warum die Verantwortlichen so etwas nicht selbst feststellen.

    Ja und zur Schweiz: nun lebe ich dort an der Grenze, aber kaum passiert mal was, bin ich nicht da. Bin gespannt, ob sich der UKW-Empfang der Kleinsender verbessern wird. Die UKW-Abschaltung im Kabel hat die Störungen schon deutlich reduziert, nun pokere ich darauf, dass der Säntis nicht mehr alles zuballert. Im nächsten Jahr werde ich dann berichten.
     
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  5. lg74

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    Ich hatte Heiligabend auch versucht, bei meiner Mutter irgendwas weihnachtliches von LP zu spielen. Aber die alten DDR-Klassikplatten und auch die in Vaters Plattenschrank stehenden Supraphon-Platten aus der CSSR klingen alle irgendwie kaputt, dumpf, rotzig. Eine zu Testzwecken aufgelegte DDR-Ausgabe der "Cats"-Originalaufnahme aus den 80er Jahren war hingegen brillant - es muss an den Produktions- und Masteringbedingungen bei den Platten aus den 60er Jahren gelegen haben.

    Gestern Abend - passt zum Thema hier - hatte ich einen mir im Herbst 2021 zu Testzwecken (Einleseverhalten am PYUR-Netz Berlin, EIT, RDS) vom Hersteller bereitgestellten LC-AAC-tauglichen Vistron VT855N ausgepackt und Mutter und ich hörten abends darüber an der elterlichen Wohnzimmeranlage Swiss Classic in 256 kBit/s MP2 von Hotbird (Umsetzung ins regionale Kleinkabelnetz). Ja, so geht das klanglich gut. Da waren auch meine letzten Sorgen, dass die elterliche Anlage vielleicht verhärtete Gummisicken in den Lautsprechern hätte, verflogen.

    Irrerweise konnte sogar meine 86-jährige Mutter den klanglichen Unterschied zwischen "OE1" (256 kBit/s MP2) und "ORF RADIO OE1" (192 kBit/s LC-AAC) hören. Letzteres hat weniger Brillanz in den Höhen. Mir ist es ein absolutes Rätsel, wie meine Mutter das hören konnte. Mir war es nur am Rande beim Zappen aufgefallen.

    Dazu mal im privaten Rahmen eine Story, wie das beim Privatfunk heute so zugehen kann und was man da als Zuführung strickt, wenn man merkt, dass überhaupt keine Infrastruktur vorhanden ist.
     
    Zuletzt bearbeitet: 26. Dezember 2024