1. Cookies optimieren die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklärst Du dich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen
    Information ausblenden
  2. Willkommen im Forum von DIGITAL FERNSEHEN - dem führenden Portal für digitales Fernsehen, Medien und Entertainment. Wenn du hier neu bist, schau dich ruhig etwas um und melde dich an, um am Forengeschehen teilnehmen zu können.
    Information ausblenden

Chemnitz: Rettungsdienst kam nicht zum Infarkt

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von christ2000, 20. August 2008.

  1. Gag Halfrunt

    Gag Halfrunt Lexikon

    Registriert seit:
    26. November 2001
    Beiträge:
    22.635
    Zustimmungen:
    9
    Punkte für Erfolge:
    48
    Anzeige
    AW: Chemnitz: Rettungsdienst kam nicht zum Infarkt

    Liest du überhaupt, was ich geschrieben habe?

    Ich erlaube mir, mich zu zitieren: "Man müsste zur Beurteilung auch wissen, was die Mutter der Mitarbeiterin der Leitstelle erzählt hat. "
    und
    "An einen Herzinfarkt denkt man bei einem 21jährigen leider auch nicht sofort, da er weit außerhalb der Risikogruppe liegt. "

    Wer entscheidet, ab wann es "ums Leben geht"? War dies für die Mitarbeiterin der Leitstelle erkennbar?

    Leider ist das aber genau so.
    Dein Wunsch in Gottes Gehör.
    Doch leider gibt es zu viele, die den Rettungsdienst aus lauter Langweile oder gar aus grobem Unfug anrufen. Sorry, aber ich habe ein wenig Einblick in diesen Bereich. 9 von 10 Anrufen in der Leitstelle sind keine Notfälle. Und leider sind darunter viele Spaßanrufe. Ich hab selbst einen mal "live" miterlebt. Da haben gelangweilte Teenager mal aus Spaß eine hochschwangere Frau gemeldet. Was machst du nun als Leitstellendisponent?

    Auch ist es nicht gerade selten, dass Leute aus Einsamkeit (!) den RD rufen -- dann ist wenigstens mal für 'ne halbe Stunde jemand da, der sich mit ihnen beschäftigt.

    Und letztlich gibt's auch viele, die überreagieren und bei völlig harmlosen Dingen den RD anrücken lassen.

    Das alles muss der Disponent in der Leitstelle irgendwie bearbeiten können. Dabei geht es weniger darum, dass ein Rettungswagen umsonst unterwegs war (und entsprechend Kosten verursacht hat), sondern dass dieses Rettungsmittel für diese Zeit nicht mehr für weitere Einsätze zur Verfügung steht.
    Du kannst nicht unendlich viele Ressourcen vorhalten.

    Laut dem Bericht hat der Arzt eben keine Anzeichen vorgefunden und sich daher richtig verhalten.
    Es ist leicht, anderen die Schuld zuzuschreiben. Aber auch ein Arzt ist nicht allwissend -- und erst Recht kein Hellseher.
    Wie bereits geschrieben: Ich weiß nicht, was die Mutter der Leitstelle erzählt hat. Wenn sie von einem Infarkt berichtet hätte, wäre ein Rettungswagen plus Notarzt ausgerückt. Daher glaube ich eher, dass sie naheliegenderweise die Symptome geschildert hat. Und dabei ist halt nicht eindeutig von einem Infarkt auszugehen -- zumal dieser Vorfall bei einem 21jährigen äußerst selten ist.
    Du kannst nicht auf Verdacht zu jedem mit 'ner Magenverstimmung einen Notarzt schicken, weil es auch ein Infarkt sein könnte.

    Leider funktioniert das alles nicht so eindeutig, wie du dir das vorstellst. Siehe auch diesen Beitrag in dem anderne Thread.

    Gag
     
    Zuletzt bearbeitet: 21. August 2008
  2. Lechuk

    Lechuk Institution

    Registriert seit:
    14. April 2002
    Beiträge:
    15.385
    Zustimmungen:
    336
    Punkte für Erfolge:
    93
    Technisches Equipment:
    Sat:
    Atemio AM510
    19,2° - 28,2°

    Bild:
    Optoma HD26 92"
    aktives 3D

    Ton:
    Denon X4300H incl. Auro 3D
    Heimkino Boxensystem eingerichtet nach 3.1.13 ITU.R 3/2

    Samsung BD-D6500 3D
    Samsung BD-F7500 3D

    EgoIggo S95 X Pro mit nightly Build Kodi
    Rii i8 Minitastatur

    LD
    Denon LA-2300A
    AW: Chemnitz: Rettungsdienst kam nicht zum Infarkt

    Ich kann mir nicht vorstellen das die Mutter vergaß den Zucker des Jungen zu erwähnen, ist aber jetzt rein spekulativ, Zuckerpatienten sind ja eh zur Risikogruppe der koronalen Herzpatienten zu zählen.

    Wäre mal schön wenn wir weiter unterrichtet würden wie der Fall sich entwickelt.
     
  3. Gag Halfrunt

    Gag Halfrunt Lexikon

    Registriert seit:
    26. November 2001
    Beiträge:
    22.635
    Zustimmungen:
    9
    Punkte für Erfolge:
    48
    AW: Chemnitz: Rettungsdienst kam nicht zum Infarkt

    Hier übrigens auch noch der funktionierende Link zu der RD-Seite:
    http://www.rettungsdienst.de/2008/08/18/chemnitz-rettungsdienst-kam-nicht-zum-infarkt/

    Zitat: "Brustschmerz, keine Insatzindikation für den Rettungsdients? Kann so etwas passieren? Besorgte Mütter legen einen bisweilen dramatisierenden Ton an den Tag. Und Rettungsdienstler finden hyperventilierende junge Männer vor, die Krach mit der Freundin hatten, oder eine leichte Tachykardie nach dem ersten Marihuanakonsum aufweisen. Allesamt Dinge, die der Mutter natürlich nicht erzählt werden."

    und: "Was auch immer in diesem Fall ans Tageslicht treten wird, es ist eine Mahnung an alle Leitstellendisponenten und Rettungsassistenten, nicht jeden Notruf von Jugendlichen und besorgten Müttern vorschnell auf die Diagnose „Sterbender Schwan“ zu reduzieren."
     
  4. tvfreund

    tvfreund Senior Member

    Registriert seit:
    4. Juni 2004
    Beiträge:
    240
    Zustimmungen:
    0
    Punkte für Erfolge:
    26
    AW: Chemnitz: Rettungsdienst kam nicht zum Infarkt

    Da musst du dich bei B.Brecht und Kurt Weill beschweren. Die haben das in der Dreigroschenoper schon trefflich beschrieben ("Denn die Verhältnisse sie sind nicht so...")

    Naja, es gibt so die eine oder andere Ausnahme.

    Tragischerweise gehört ein Herzinfarkt zu den Spätkomplikationen einer Diabeteserkrankung; und problematischerweise kann sich auch hinter einer Magendarmverstimmung ein HI verbergen. Deswegen wird in der Notaufnahme eines Krankenhaus üblicherweise immer ein Routine-EKG geschrieben (Da ist neben einem frischen Infarkt auch schon mancher "stiller" Infarkt entdeckt worden).

    Nochmal. Niemand ist perfekt. Aber jeder kann seinen Teil dazu beitragen, dass die Chancen im Notfall verbessert werden. Nehmt also bitte den Vorschlag von Gag ernst und an einem Erste Hilfe Kurs teil oder frischt eure Kenntnisse auf.
     
  5. tvfreund

    tvfreund Senior Member

    Registriert seit:
    4. Juni 2004
    Beiträge:
    240
    Zustimmungen:
    0
    Punkte für Erfolge:
    26
    AW: Chemnitz: Rettungsdienst kam nicht zum Infarkt

    Der Fachmann soll es auf jeden Fall erkennen können. Beim Laie ist es eine Wunschvorstellung.

    Dass natürlich Hausärzte und Fachärzte jeglicher "Couleur" und "Erfahrung" via Hausärztlichem Notdienst so auch auf ernsthafte Notfälle treffen können, ist den in den Rettungsdiensten organisierten Notärzten schon lange klar und führt auch zu Qualitätsproblemen.
    (Was nicht heissen soll, dass es nicht eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Hausarzt und Notarzt gibt/geben soll).