Brexit-Folge: Discovery verlässt England und verlegt Hauptsitz

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Gar nichts, die Mehrheit der Briten will ja gar nicht raus. Das wollen nur ein paar machtgeile Politiker, die jetzt ihre Chance sehen.

 

Wenn sie nicht raus wollten dann sollten sie beser zur Abstimmung gegangen sein. Es sind daber nicht nur machtgeile Politiker.
Du hast doch Zattoo CH. Du kannst das dort über die brit. Sender gut verfolgen.

 

So ist das halt mit der Politikverdrossenheit und der idealisierten Vorstellung, dass die anderen schon das stimmen werden, was man sich selber wünscht.
Das jetzige Szenario unterscheidet sich doch nicht von den Wahlen - egal wofür - hier in Deutschland, da krakelen doch hinterher die am lautesten, die, wenn man nachfragt, garnicht wählen waren. Wer nicht wählt muss mit dem Ergebnis leben, was seine weggeworfene Stimme zu Tage gefördert hat. Das sollte uns allen eine Lehre sein bzgl. der nächsten Wahlen, die bei uns anstehen.

 

Ja, und die, die nicht wählen waren, sagen dir noch: "Was soll ich mit meiner einen Stimme schon ausrichten"?.

Tja, man kann schon....

 

Das ist heute schwierig zu beurteilen. Letzte Woche war eine Dokumentation über Oxford in ARD oder ZDF. Die begleiteten unter anderem eine Sozialarbeiterin, die sich um obdachlose Jugendliche kümmert. Insgesamt ein sehr trauriger Beitrag (bei dem Thema nicht anders zu erwarten) aber interessant war das Ende des Interviews. Die Frau hatte erkannt dass es der Wirtschaft dort seit zwei Jahren schlechter und schlechter geht (angeblich schätzen Finanzexperten den Schaden des angekündigten Brexits alleine für Grossbrittanien schon heute auf 2 Billionen Pfund) aber dann kam der Hammer. Dann sagte sie, "Schuld daran ist natürlich Brüssel, weil die den Brexit so hinauszögern".
Viele Leute dort scheinen also der merkwürdigen Argumentation einiger ihrer Politiker zu folgen. Wenn es England heute schlechter geht, dann liegt das nur an der bösen EU, die den Brexit verzögert, und aus reiner Boshaftigkeit gemeine Bedingungen diktiert.
Und der Umkehrschluss ist natürlich, wenn England erst einmal raus ist, beginnen paradisische Zeiten auf der Insel. Die ganze Welt wird sich darum reissen, Handelsverträge mit ihnen abzuschliessen, die ausschliesslich zum Vorteil Englands sind.
Tatsächlich glaubte diese Sozialarbeiterin, dass ihre Mittel zur Betreuung obdachloser Jugendlicher, sofort aufgestockt werden, wenn England erst einmal raus ist. Denn dann fliessen ja endlich die Unsummen an Geldern, die jetzt nach Brüssel gehen, direkt an alle Bürger in England. Wie aus einem Füllhorn ergiesst sich dann der Wohlstand über das Land... so wie Boris Johnson und Farrange das immer beschrieben haben. Es gibt dort Menschen die das glauben, und das scheinen nicht wenige zu sein.

 

Ich habe da eher die Erfahrung, daß die am lautesten schreien, die zum wiederholten Male dieselben Versager gewählt haben. Da habe ich dann auch kein Mitleid mehr und sage nur, jedes Volk bekommt die Regierung, die es verdient.

 

Was heißt dort? Das ist doch überall so, insbesondere auch bei uns glauben viele doch das, was die Politiker ihnen erzählen.

 

Ja, und das ist wahrscheinlich das eigentliche Problem von Europa. Überall passiert das gleiche:
Läuft etwas gut, klopfen sich alle Politiker selbst auf die Schulter und sagen "Haben wir das nicht toll hinbekommen?"
Läuft etwas schlecht, zeigen alle gerne mit dem Finger auf Brüssel, und sagen "Die sind schuld, wir mussten deren Gesetze umsetzen"
Und wenn man das lang genug macht, glauben es die Bürger irgendwann...

 

Du brauchst gar nicht so weit schauen, da reicht schon ein Blick auf "unsere Goldstücke" ...

 

Wenn ich "Europa" und "überall" schreibe, schließt das Deutschland natürlich ein.
Was mich ein wenig wundert, bei den "Geberländern" dürfte solche Kritik eigentlich eher zu erwarten sein, als bei den "Nehmerländern", aber irgendwie scheint da kein großer Unterschied.