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Braucht meine Satanlage einen Potentialausgleich?

Dieses Thema im Forum "Digital TV für Einsteiger" wurde erstellt von Arcardy, 28. Mai 2023.

  1. Arcardy

    Arcardy Forenrekordhalter Premium

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    Hallo,
    Es geht um das Haus meiner Eltern.
    Da ziehe ich bald wohl wieder ein. :) Ist ein Einfamilienhaus, aber man kann aus dem unteren Teil auch eine eigene Wohnung machen (und das haben wir auch so für mich vor, so kann ich da günstig wohnen).

    Die Satanlage die vorhanden ist wollte ich nach dem Umzug sowieso mal erneuern. Alleine schon weil ich gerne Unicable hätte.

    Unser Satspiegel steht befestigt an der äußeren Terassenwand (zum Garten hin) im Garten. Die Terasse selbst ist gut 10 Meter breit (von der Hauswand zum äußeren Ende), ist aber nur grob geschätzt.
    Wir haben einen Blitzleiter auf dem Dach.
    In unmittelbarer Nähe zu der Satanlage ist ein 10 Meter hoher Walnussbaum. -> Sorry, mir fällt gerade auf dass wir den letztes Jahr ja gefällt haben :oops: Ich bin noch so an den gewöhnt, der stand da Jahre lang..

    Die Anlage hat weder einen Blitzschutz noch einen Potentialausgleich.
    Ist ein Blitzschutz erforderlich?

    Ein Potentialausgleich wird doch ganz sicher erforderlich sein, oder? Ich kriege immer wenn ich an ein Satkabel welches angeschlossen ist eine gewischt.

    Nur ist die Frage wie ich den Potentialausgleich herstellen soll. Die LNB Kabel gehen in die Garage, da sich die Garage direkt unter der Terasse befindet. In der Garage ist passend für den Multischalter eine Schuko-Aufputzdose angebracht. Kann ich nicht einfach von der Steckdose die Erdung nehmen? Ebenfalls in Nähe wäre eine CEE-16A Steckdose und ein Regenfallrohr ist außen an der Garage. Das wäre am einfachsten.

    Ansonsten muss ich halt wirklich 25 Meter und 4mm² dickes sowie auch teures Erdungskabel für den Potentialausgleich kaufen.
    Und dass ein Blitzschutz erforderlich ist, daran will ich gar nicht erst denken. Dann muss ich ja 16mm² Erdungskabel kaufen und sonst wo hin legen.. oh je. :eek: Da lohnt es sich ja fast mehr einen eigenen Kreuzerder für die Satanlage einzuschlagen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 28. Mai 2023
  2. Arcardy

    Arcardy Forenrekordhalter Premium

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    Ich erwähne mal @lg74 und @Dipol. Sorry, gerade vergessen vorm Abschicken.
    Wäre lieb wenn ihr mir helft, dankeschön.
     
  3. raceroad

    raceroad Wasserfall

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    Erst durch den Walnussbaum bin ich aufgewacht und habe einen NFR-Thread mit mehreren Postings im Sat-Bereich dieses Forums in Verbindung gebracht (… diesen Thread im Einsteiger-Bereich hatte ich eben erst entdeckt).

    Von mir aus dem anderen Forum:
    Also klares Ja auf

    Wie man das macht, wird durchaus etwas kontrovers diskutiert. Formal gibt es zwischen Dach- und Gartenantenne keinen Unterschied, sodass man die Gartenantenne entweder direkt erden oder mittels Fangeinrichtung vor einem Direkteinschlag schützen müsste. Diese Verpflichtung geht auf die Norm für Antennensicherheit EN 50728-11 zurück, die zumindest in früheren Ausgaben keinen Überspannungsschutz forderte. Wenn man nicht erdet, aber für alle ins Haus führenden Kabel koordinierte Blitzstrom- / Überspannungsableiter verbaut, ist das klar nicht normgerecht, aber mMn eine an die konkrete Situation besser angepasste Lösung als Erdung ohne Ableiter.

    U.a. für Antennen außerhalb eines Schutzbereichs ist der immer Pflicht.

    Bedenklich, für mich aber nicht zu beurteilen. Um wenigstens eine Idee zur Ursache zu bekommen, müsste man Details zur Elektroanlage kennen (z.B. Unterverteilung im TN- oder TN-S-System). Das liegt letztlich aber außerhalb der Möglichkeiten einer Ferndiagnose.

    Klares Nein.

    Ebenfalls nicht für PA-Zwecke geeignet. Angeglichen werden die Potenziale der verschiedenen Netze im Haus nun mal an der HES. Also wird meist der PA auch von dort aus aufgezogen. Bei geerdeten Antennen ist das etwas anders. Dafür geht der PA von der geerdeten Antenne aus, was aber eine normgerechte (!) Erdung (= aufwändig) voraussetzt.

    Zu einfach gedacht: Der "Kreuzerder" machte das "16mm² Erdungskabel" mitnichten überflüssig, weil ein lokaler (Entlastungs)Erder blitzstromtragfähig mit der HES verbunden werden muss.


    Nicht die billigste, aber auch eine Lösung könnte sein, mit nicht metallarmierter Glasfaser vom Garten ins Haus zu gehen. Optische LNBs gibt es wohl gar nicht mehr (… was nicht so falsch ist), aber Umsetzer von Wideband auf Glas (> Angebotsbeispiel). Formal wäre das immer noch eine erdungspflichtige Antenne, von der Sache her aber vergleichbar mit einer nicht blitzgeschützten Gartenleuchte. Und selbst dieser Parallele könnte man technisch betrachtet entgehen, wenn man die Stromversorgung des Umsetzer-Kits über ein Akku-gepuffertes Solar-Panel realisieren würde.

    Von 2x Glas auf (mind.) 16 Userbänder (= Anforderung nach dem NFR-Thread) käme man (klitzeklein) mit JOS0201-16T. Aber zwei Umsetzer-Kits + JOS.. lägen preislich deutlich über der im NFR angedachten Lösung.
     
  4. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

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    Wenn das Gebäude mit einem Blitzableiter ausgestattet ist, dann hat die Blitzschutznorm viel strengere Vorgaben als die Antennensicherheitsnorm 60728-11. Die erste Vorgabe aus der Blitzschutznorm ist, dass alle Leitungen, die durch die Gebäudehülle geführt werden, mit einem Überspannungsableiter zu versehen sind. Das gilt natürlich auch für die Antennenkabel. Logischerweise funktionieren diese Ableiter auch nur, wenn sie einen satten Erdanschluss haben. Bezüglich Blitzschutzvorgaben bin ich aber nicht vom Fach und würde auf @Dipol verweisen.

    Ein Potentialausgleich ist nicht nur wegen der Blitzschutzvorgabe pflicht, sondern auch, sobald du mit einer Einliegerwohnung eine zweite Wohneinheit hast. Abgesehen davon ist ein Potentialausgleich immer sinnvoll.

    Dass du ohne Potentialausgleich deutliches Kribbeln spürst, liegt an den aufsummierten Ableitströmen, die jedes angeschlossene Gerät erzeugt. Bis 3,5 mA ist das ungefährlich (aber deutlich spürbar), ab diesem Wert ist seitenes der Antennensicherheitsnorm ein Potentialausgleich vorgeschrieben.

    Bezüglich Anbindung der Außenantenne an eine blitzstromtragfähige Erde müssen wir etwas ausholen. Die Antenne wird nicht im "geschützten Bereich" (max. 1,5 m vom Haus, min 2 m unter Dachkante) sein. Da das Haus aber ein Blitzschutzsystem hat, könnte es sein, dass die Antenne im Schutzbereich dieses Blitzschutzes steht (das Blitzschutzsystem des Hauses wirkt wie eine Fangstange). Dazu wären aber weitere Angaben von der tatsächlichen Lokalität erforderlich (Abstände, Gebäudehöhe usw.) und was sonst noch an metallenen Geländern usw. in der Umgebung ist.
     
  5. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Nachdem ich erst durch die Erwähnung von @KlausAmSee auf das Thema aufmerksam wurde, noch mein Senf dazu:
    Mit Blitzleiter ist ein Äußerer Blitzschutz gemeint, mundartlich noch immer Blitzableiter genannt.

    Die sind baurechtlich nur für bestimmte Gebäude gefordert, die von @KlausAmSee schon erwähnten Blitzschutznormen sind auch für freiwillig errichteten Blitzschutzanlagen relevant und Antennen in das LPS zu integrieren.

    Das allein sollte zu denken geben. Die vor 53 Jahren in der VDE 0855 Teil 1/07.71 willkürlich festgesetzten Maße nicht erdungspflichtiger Fassadenbereiche sind nur bei Gebäuden ohne Blitzschutzsystem relevant und zum Blitzkugelverfahren inkompatibel. Fassadenantennen sind innerhalb LPZ 0B von Blitzschutzanlagen auch bei Einhaltung ausreichend isolierender Trennungsabstände von Antenne und Koaxkabeln obligatorisch mit mind. 4 mm² Cu nicht blitzstromtragfähig in den Blitzschutzpotentialausgleich einzubeziehen.

    Zum "ich" siehe NAV § 13. :(

    Wenn vom Äußeren Blitzschutz oder damit verbundenen metallischen Hausteilen Blitzströme in die Koaxkabel als Lichtbogen überspringen können, gehören die auch dann mit energetisch koordinierten SPD 1 Blitzstrom- und SPD 2 Überspannungsableitern geschützt, falls zum Zeitpunkt der Antenneninstallation normativ noch kein Überspannungsschutz der Koaxkabel gefordert war.

    Das "lohnt" sich bestimmt nicht, denn es wäre gleich mehrfach normwidrig. Normativ ist bei vor 2007-09 fertiggestellten Bauten feuerverzinktes Material im Erdreich zwar noch bedingt zulässig,
    • jedoch nicht mit galvanischer Verbindung mit einem Fundamenterder,
    • aber ALLE Erder müssen miteinander und der HES in den (Blitz-)Schutzpotentialausgleich blitzstromtragfähig verbunden sein und
    • 16 mm² Cu kann man nicht normkonform nach Klasse H = 100 kA mit einem Kreuzerder verbinden.
    Insbesondere freiwillig errichteten Blitzschutzsystemen wird meist ein ewiges Leben unterstellt, aber auch die gehören im Rahmen der normativ vorgegeben Intervalle gewartet. Womit zuerst die längst überfällige Überprüfung der Blitzschutzanlage auf Tauglichkeit und Normkonformität durchgeführt werden sollte. Danach wäre zu entscheiden, ob das LPS erhaltungswürdig ist oder demontiert wird.

    Falls es beseitigt wird aber eine Anschlussfahne mit der HES niederimpedant < 1 Ohm verbunden ist, dürfte die für die Erdung und den PA der Fassadenantenne verwendet werden. Mit LPS wäre das allein aber keine normkonforme Lösung, denn suboptimale Direkterdungen an Blitzschutzanlagen gelten als wesentliche Änderungen welche eine umfangreiche Nachrüstungsverpflichtung auf aktuellen Normenstand einschließlich Überspannungsschutz aller Energie- und TK-Leitungen auslösen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 2. Juni 2023
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  6. Arcardy

    Arcardy Forenrekordhalter Premium

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    Okay. Dann mache ich es so, dass ich die Sat-Anlage selbst erneuere (inklusive Montageplatte an der Wand und dem Erdungsblock, ich will es ordentlich machen). Und wenn ich fertig bin bestelle ich einen Fernsehtechniker, der drüber schauen soll und dann auch den Potentialausgleich anbringen soll. Und den Blitzschutz.
     
  7. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

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    Der Fernsehtechniker ist da falsch. Da du geschrieben hast, dass du einen Blitzableiter auf dem Dach ast, brauchst du eine Blitzschutzfachkraft.
     
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  8. police

    police Senior Member

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    Bei uns in Griechenland habe ich noch nie einen Blitzschutz gesehen. Es passiert sehr selten was.
    Ihr Deutschen nehmt das Leben viel zu ernst.
     
  9. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Die IEC 60728-11, die auch in Griechenland als nationale ELOT-Norm harmonisiert ist, stellt auf Gebäuden ohne Blitzschutzsystem strengere Schutzanforderungen als sie für ebenso einschlaggefährdete PV-Anlagen oder Edelstahlkamine gelten.

    Man kann unterschiedlicher Meinung sein, ob die IEC 60728-11 zu streng oder andere Normen zu lax sind.
    Ich habe immer gerne am Mittelmeer Urlaub gemacht, aber die verseilten Stromkabel an Fassaden haben mich ebenso wie die von mir besichtigten Antennen-, Elektro- und Blitzschutzanlagen meist ziemlich fassungslos gemacht. Dass einmal bei Starkregen das Foyer und Zimmer im Erdgeschoss von Las Rochas geflutet wurden, haben wir aber nicht so ernst genommen, um nicht (mind. eine Etage höher) nochmals zu buchen. :)

    Auch wenn ein Meisterbrief keine Garantie dafür bietet, dass bei uns nicht ähnlich wie am Mittelmeer Normen wie unverbindliche Empfehlungen behandelt werden und zunehmend fahrlässig geschlampert wird, bin ich froh, dass der bei uns (noch) gefordert ist. Berufsehre und Niveau nehmen aber seit Jahren ab, obwohl wir offiziell keine Universalhandwerker haben, die von Elektroanlagen bis zu Gas, Wasser und Plumps alles "können".

    In meinen Urlauben auf Malle, Italien, Türkei und in deinem Griechenland wollte über Elektro-, Antennen- oder Blitzschutzanlagen das Kopfschütteln ob der Inkompetenz der Installateure oft nicht nachlassen. Wieder Zuhause komme ich ganz gut ohne südländischen Murks aus, die mediterrane Schlamperpraxis setzt sich aber wie der Klimawandel auch bei uns mehr und mehr durch.

    Eines Tages wird man keinen Unterschied mehr feststellen und du fühlst dich in Deutschland wie Daheim. :cry:
     
    Zuletzt bearbeitet: 7. Juni 2023
  10. Arcardy

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    Im ganzen Hochsauerland find ich keine Blitzschutzfachkraft.
    Sind die so rar?