Brauchen wir einen Mindestlohn?

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AW: Brauchen wir einen Mindestlohn?

Keine Angst, ein Mindestlohn allein verschiebt nur den Fußpunkt des Preisniveaus.
Nach oben.
Sonst ändert sich nix.

 

AW: Brauchen wir einen Mindestlohn?

oh doch das habe ich - sonst hätte ich wohl nicht so geantwortet - nur trotzdem wo ist bitte die Essenz darin. Außer von jedem etwas spöttisch anprangern -es ist ganz leicht den Finger auf jemanden zu richten und zu sagen der oder das ist an allem/vielem schuld ... es klingt irgendwie nach Helmut Schmidt, außer klug reden und dies und das mal staatsmännisch inszeniert, bleibt da auch nicht viel von übrig. Aber den entscheidenen Schritt weiter davon - den kann er entweder nicht oder er wagt es sich einfach nicht - nach den Reden und Büchern zu folgernd - mehr ersteres.

 

AW: Brauchen wir einen Mindestlohn?

Der erste Schlag in des Gesicht der deutschen Verbraucher war die Abzocke des Handels bei der Euroumstellung und spätenstens 2004/2005 wurden endgültig die Weichen in Richtung exportorientierten Billiglohnland gestellt, mit der Folge das es den Verbrauchern immer schlechter geht und die Binnennachfrage lahmt. Nur die Exporte boomen, aber die Gewinne daraus kommen nicht der der Allgemeinheit sondern nur einigen wenigen zu Gute. Und jetzt sind wir einer völlig aussichtslosen Lage.

Ein wirksamer Mindestlohnt wäre schon das Richtige Instrument, um diesen Fehler zu beenden.

Aber wenn ich mir die Politik so anschaue, dann sehe ich zumindest nicht bevor das System komplett zusammenbricht oder es einen Volksaufstand gibt, irgendwelche Chancen dafür.

Es sprechen zwar alle von einem Mindestlohn, aber wenn man da an die 7,79€ denkt, dann wäre das eh komplett wirkungslos. Weil ob jetzt wie im obigen Artikel einen 5,26€ Hungerlohn oder einen 7,79€ Mindestlohn verdient spielt im Endeffekt keine Rolle, weil ob man

b) 872,46€ vom Arbietgeber und nur noch 155,50€ vom Amt

a) 615,66€ vom Arbeitgeber und 372,60€ vom Amt

c) 160€ vom Arbeitgeber und 754€ vom Amt

Macht nur einen Unterschied zwischen 914€, 988,26€ oder 1027,96€

Wobei dann die 74,26€ bzw. 113,96€ die durch die Vollzeitstelle verdient praktische eh für Fahrtkosten und Arbeitsverpflegung draufgehen. Man arbeitet dann also defacto praktisch für lau.

Mehr als ein 160€ Job (z.B. 1x die Woche, dann kann man es mit Einkauf verbinden und hat keine zusätzlichen Fahrtkosten) rentiert sich bei solchen Niedriglöhnen eigentlich nicht.

 

AW: Brauchen wir einen Mindestlohn?

Nein. Mit absoluten Zahlen a la 11,50€ ändert sich da nichts.

Die Begründung lieferst du im ersten Teil schon selbst.

 

AW: Brauchen wir einen Mindestlohn?

Welche Begründung?

 

AW: Brauchen wir einen Mindestlohn?

Wir brauchen keinen Mindestlohn wenn wir das Bürgergeld einführen. Sagen wir mal 500 EUR und keinen Cent mehr. Keine Ausnahme. Jeder Cent der dann verdient wird, wird mit Steuern und Sozialversicherung belastet. Keine Ausnahme, keine Steuerfreiheit für gar nichts. Arbeitsweg muss selbst bewältigt werden. Auslösungen, Nachtarbeitszuschläge, Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte sind nicht mehr steuerfrei. Nach oben hin werden die Beitragsbemessungsgrenzen abgeschafft und ausnahmslos jeder zahlt einen Sozialversicherungsbeitrag. Für Einnahmeausfälle infolge Krankheit, Arbeitslosigkeit, Erwerbsminderung, Rente muss selbst vorgesorgt werden. Dieser Sozialversichungsbeitrag ist nur für die 500 EUR Bürgergeld gedacht, die ebenfalls ausnahmslos jedem zustehen, vom Kind bis zum Greis. Einen Mindestlohn ist dann unnötig.

 

AW: Brauchen wir einen Mindestlohn?

Für die Widerlegung dieser Aussage:

...
Ein wirksamer Mindestlohnt wäre schon das Richtige Instrument, um diesen Fehler zu beenden.
...

Begründung:

... Nur die Exporte boomen, aber die Gewinne daraus kommen nicht der der Allgemeinheit sondern nur einigen wenigen zu Gute...
...

 

AW: Brauchen wir einen Mindestlohn?

Genau das sind die Rechenwerke, an denen das System immer noch krankt. Nein, man arbeitet eben für die 1000 EUR, und nicht für lau, auch wenn man nahezu das gleiche vom Staat, sprich vom Steuerzahler, bekommen würde.

Wenn Du 1500 EUR verdienst, ziehst du ja auch nicht gleichmal die Grundsicherung von 1000 EUR ab und errechnet dir dann einen Stundenlohn von 3 EUR, statt 10, oder wie?

 

AW: Brauchen wir einen Mindestlohn?

Wenn es durch Mindestlöhne zu einem höheren Lohniveau kommen würde, dann würde aber eben die Binnennachfrage anziehen.

Die Exporte würden vielleicht sogar ein bisschen (aber nicht dramatisch) sinken, ebenso die Gewinne von Unternehmen und Management.

Also hätte man im Endeffekt eine gerechtere Einkommensverteilung, und eine gesündere Wirtschaft, bei der die Handelsbilanz ausgeglichener ist.

Genau das sollte ja das Ziel sein.

Mit 1500 Euro netto, entkommt man aber einerseits locker dem demütigenden Hartz4 System, andererseits ist das Mehr an Kaufkraft dann wenigstens spürbar.

 

AW: Brauchen wir einen Mindestlohn?

Oder das Preisniveau steigen.