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Blitzschutz: Verlegung des Ableiters

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von ikcim, 17. August 2021.

  1. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Oder! :)

    Die Ableitung wird am Erdspieß angeschlossen und von dem geht es dann mit 50 mm² Cu im Erdreich bis zu der alten Wanddurchführung zur HES weiter. Die Horizontalführung auf der Wand entfällt auch der gegen die elektrodynamische Wucht eines Direkteinschlags besonders anfällige Bogen. Wenn der Erder mittig zwischen Ableitung und Wanddurchführung gesetzt wird, kann man die Leiter auch in kürzerer Dreiecksform führen.

    Sorry für den Tippfehler, gemeint war 549 05, aber der hat einen unbrauchbaren Verbinder für zwei feuerverzinkte 10 mm Runddrähte.

    Durchmesser/Querschnitte von Erdern wirken sich auf den Erdausbreitungswiderstand viel geringer als die Erderlänge aus. Größere Querschnitte ergeben aber bessere Kontaktierungen.

    16 mm ist der Durchmesser für Erdeinführungsstangen und nur bei hier nicht zur Ausführung anstehenden feuerverzinkten Ableitungen aus Runddraht relevant. 8 mm Cu und 10 mm NIRO benötigen keine Erdeinführungsstangen. Soweit Anschlussfahnen aus feuerverzinktem Bandstahl noch zulässig sind, müssen diese 0,3 m ober- und unterhalb des Erdeintritts isoliert sein.

    TABELLE 7 DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3).
    STABERDER: Mind. 15 mm massiv oder 20 mm Rohr bei Kupfer, mind. 15 mm massiv und 25 mm Rohr bei rostfreiem Stahl.
    ERDLEITER: Mind. 50 mm² (= 8 mm) Kupfer massiv rund oder flach, mind. 78 mm² (= 10 mm) rostfreier Stahl rund oder mind. 100 mm² massiv flach.


    Seit DIN 18014:2007-09 ist für Neubauten NIRO, Werkstoffnummer 1.4571 o. g. (V4A), Pflicht. In Kombination mit Fundamenterdern ist aber schon länger korrosionsbeständiges Material im Erdreich gefordert. Siehe den Normenoldie DIN VDE 0151:1986-06 oder DEHN Blitzplaner.
     
    Zuletzt bearbeitet: 22. August 2021
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  2. ikcim

    ikcim Neuling

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    Ich dachte immer Cu im Erdreich gammelt mit der Zeit weg und es kommt deswegen nur NIRO in Frage. Wieder was gelernt.

    Demnach würde ich den Ableiter links vor dem Durchgang durch die Wand kappen und den rechten Bogen soweit wie möglich begradigen und zum neu zu setzenden Erder verlegen. Zwischen HES und Erder kommt ein neuer 8mm Cu-Leiter.

    Ich bräuchte dann wohl nur:
    1x 540121 Anschlussklemme für Tiefenerder. Ist die Anschlussfahne um 90° drehbar und für 2x 8mm geeignet oder brauche ich 2 davon oder was ganz anderes?
    1x 620902 Tiefenerder, Typ AZ, NIRO, 1,5m
    1x 620903 Tiefenerder, Typ AZ, NIRO, 1m
     
  3. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Das denken noch mehr. Kupfer ist in der Schweiz im Erdreich gebräuchlicher als NIRO, dort INOX genannt, und wird auch für Erdspieße verwendet.
    • Wenn die Installation keinen so guten Eindruck machen würde, hätte ich schon längst darauf hingewiesen, dass das formal keine Tätigkeiten für DIY von Nicht-Blitzschutzfachkräften sind.
    • WARNUNG: Die Versenkung von Erdspießen sollte mit einem Vibrationshammer und Praxis erfolgen. Manuelles Einprügeln setzt einen Schlagkopf und ein Minimum an Erfahrung voraus, wenn man die Erdspieß-Kupplungen nicht ruinieren will.
    • Falls die Trennstelle doch in einem Mauerkasten ausgeführt wird, wäre der Aufwand für eine neue Leitung von dort zum Erder vermutlich weniger aufwändig.
    • Horizontale Bögen unter dem WDVS tunlichst vermeiden und die Drähte möglichst geradlininig runter bis ins Erdreich führen!
    540121 ist ein Clone der Dachrinnenklemme 540120 aber statt aus V2A aus V4A. Die Uniklemme kann für Einbau in einem Unterflurkasten um 90° gedreht werden. Die Produkte gehen auf meine Anregung vom Januar 2014 zurück, die Prototypen bekam ich in Neumarkt am 29.10 2018 gezeigt, als ich schon nicht mehr an deren Realisierung glaubte.

    Bauteile aus NIRO (V4A) erfüllen die Materialvoraussetzungen für Verlegung im Erdreich. Für oberirdischen Anschluss sowie Unterflureinbau in einem "Topf" hätte 540120 in V2A ausgereicht. TÜCKE: Vor dem Urlaub hatte ich angefragt, warum im Prüfprotokoll der unterirdische Einbau nicht aufgeführt wird, aber noch keine Antwort erhalten.

    Der Anschluss von 8 mm Durchmesser ≙ 50 mm² Querschnitt ist lt. Einbauanleitung auf beiden Klemmen (1 x 8 -10 mm + 1 x 4 - 50 mm²) zulässig. Ob beide Anschlüsse Klasse H bieten oder zwei Exemplare nötig sind, sollte bei DEHN angefragt werden. Art.-Nr. 601020 und 620017 sind für Anschluss von 8 mm Kupferdraht im Erdreich Klasse H zertifiziert.

    Die Kombination aus
    • 1x 620902 Tiefenerder, Typ AZ, NIRO, 1,5m
    • 1x 620903 Tiefenerder, Typ AZ, NIRO, 1m
    erfordert mit 2,5 m Gesamtlänge eine Kopfversenkung um 0,5 m, die bei manueller Eintreibung schwierig ist. 2 x 620902 lässt eine geringere Kopfversenkung zu. Verbinder im Erdreich sind mit DENSO-Binde o. ä. abzukleben, im Unterflurkasten entfällt das.

    EDIT: E-Mail an DEHN mit Einnerung an das Prüfprotoll mit Zusatzanfrage zum Anschluss von 2 x 8 mm² Cu an die Anschlussschelle 540121 soeben verschickt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 24. August 2021
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  4. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Die Antwort ist soeben eingegangen.
    • Die Erweiterung des Prüfprotokolls der Anschlussschelle 540121 auf Verwendung unter Grund wird voraussichtlich demnächst erfolgen.
    • Wie schon vermutet ist das Prüfzeugnis nach IEC 62561-1 für 8 mm Cu mit 100 kA auf die Klemme ohne Feder beschränkt. Da die Feder auch Verdrehschutz ist, darf sie nicht eingeebnet werden.
    • Für einen ungeschnitten durchlaufenden Erdungsleiter reicht eine Schelle aus, für zwei Drähte sind somit auch zwei Schellen erforderlich.
     
  5. ikcim

    ikcim Neuling

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    Danke für deine vielen wertvollen Tipps. Ich war bis gestern im Urlaub und melde mich deswegen erst jetzt wieder.

    Damit scheidet der ursprüngliche Plan aus, denn ich wollte ja den aktuellen Stand belassen und um den Mauerkasten ergänzen. Dadurch hätte ich aber die waagrechte Strecke unterhalb der Dämmung, die nicht mit Erdreich in Kontakt kommt.

    Darf der Unterflurkasten mit einer dünnen Schicht Erdreich bedeckt werden, so dass er im Bedarfsfall leicht zugänglich ist? Macht die Variante ohne Trennstelle 549051 (mit 2x 540121) dann bei mir nicht mehr Sinn?

    Wie würdest du die Wanddurchführung des 8mm-Cu-Leiters zur HES isolieren?
     
  6. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Wie sich im Falle eines seltenen Einschlags dessen elektrodynamische Wucht an den Richtungsänderungen unter einem WDVS auswirkt ist m. E. noch relevanter.

    Das ist sicherlich nicht im Sinne des Erfinders. Da Abkleben einer Trennstelle unsinnig wäre sollte wenigstens eine Kappe als Feuchtigkeitsschutz aufgesetzt werden. Leider habe ich mir kein Lesezeichen bei einem User gesetzt, der das für oberirdischen Anschluss mustergültig gemacht hat.

    Im aktuellen Prüfprotokoll sind 16 mm² mehrdrähtig aufgeführt, womit in der Klemme mit Feder auch 16 mm² massiv unkritisch ist. Drähte mit 8 mm müssen aber in die Klemme ohne Feder und die ist bislang nur für 8 mm Alu zertifiziert.

    An der jetzigen Durchführung über dem Erdreich mit einem Schrumpfschlauch, unter Grund mit einem Erdungsfestpunkt bei dem es aber wieder mit Klasse H-Zertifikat problematisch wird.
     
  7. ikcim

    ikcim Neuling

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    Ich meinte natürlich mit einer dünnen Schicht auf dem vorhandenen Deckel. Dadurch könnte man die Trennstelle "begrünen" und trotzdem leicht ran kommen im Bedarfsfall.

    Ich hatte das jetzt so verstanden, dass ich in der Trennstelle den Ableiter und den Leiter zur HES verbinde. Wo schließe ich den Erdspieß an? Deswegen die Frage nach der Ausführung ohne Trennstelle - darin ließen sich wahrscheinlich alle Schnittstellen unterbringen.

    Es gibt doch sicher entsprechend stabile Ausführungen (trotz fehlender Zulassung)?
     
  8. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Das Prüfprotokoll für die Tiefenerder-Anschlussklemme 540121 wurde noch nicht für unterirdischen Einbau ergänzt und so lange bewegt sich die Idee mit den Erdungsleiteranschlüssen im Unterflurkasten in einer Grauzone. Wenn noch etwas Zeit vergangen ist, hake ich nach und werde die Anfrage ergänzen.

    Die formgleiche Dachrinnenklemme 339057 aus Kupfer hat keine Feder und ist gegen eine Dachrinne aus Cu für zwei 8 mm Kupferdrähte Klasse H geprüft. Das trifft höchstwahrscheinlich auch für einen 20 mm Erdspieß aus Kupfer zu, ob aber auch gegen NIRO muss das DEHN-Labor beurteilen.

    Aufgabe von Trennstellen ist es die Erder bzw. Blitzschutzanlagen messen zu können. Die Erdspießklemmen im Unterflurkasten sind gleichzeitig Trennstelle.

    Ich traue speziell den HES/PAS ohne Zugklemmen zu, dass sie zwischen den Klemmen für einen Band- und Rundstahl Klasse H erfüllen. Ich bin aber keine Prüfinstanz und zur Ausstellung von Persilscheinen nicht befugt. :)

    Wenn du ohne Freigabe von DEHN an der Erdspieß-Anschlussschelle 540121 die Feder entfernst und dort zwei 8 mm Cu anklemmst oder die für 2 x 8 mm Cu an Cu-Dachrinnen Klasse H geprüfte 330059 als Anschlussklemme am NIRO-Erdspieß umnutzt, geht das auf deine Kappe.
     
    Zuletzt bearbeitet: 19. September 2021
  9. ikcim

    ikcim Neuling

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    Ich tendiere inzwischen schon zum Trennstellenkasten 549050. Mir ist aber nach wie vor nicht klar wie dort alles angeschlossen werden kann. Ich habe es so verstanden, dass die beiden dort vorhandenen Anschlüsse einmal für den Ableiter und einmal für der Leiter zur HES genutzt werden. Aber wie wird dann der Erdspieß angeschlossen?
     
  10. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Hüstel, steig bitte mal von dem Schlauch runter! :)
    1. Loch für den Unterflurkastens graben.
    2. NIRO-Erdspieß mit mind. 3 m Länge durch die Mitte des Lochs bodengleich eintreiben und falls erforderlich das obere Kupplungsstück abschneiden.
    3. Erdungsleitungen von der Fangstange und zur HES zum Erdspieß verlegen und nach Einbauanleitung von unten am Erdspieß hochführen und anklemmen.
    4. Unterflurkasten OHNE Trennstelle überstülpen und allseits mit Erde verfüllen.
    Das ist die gleiche Vorgehensweise wie bei einem Erdspieß-Anschluss über Grund nur eben etwas tiefer im Unterflurkasten.
     
    Zuletzt bearbeitet: 20. September 2021
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