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Blitzschutz: Erdungsleiter ins Haus führen?

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von Docschweitzer, 8. August 2007.

  1. ECLL800

    ECLL800 Senior Member

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    AW: Blitzschutz: Erdungsleiter ins Haus führen?

    aber macht Euch doch jetzt nicht verrückt - es geht ja hier nicht um einen optimalen Blitzschutz, der ohnehin nur mit einer vollständigen Blitzschutzanlage zu erreichen ist, sondern "nur" um die Erdung einer Sat-Antenne, und die ist ganz schlicht und einfach an die Potentialausgleichsschiene anzuschließen, mit 16quadrat Kupfer, und das war's dann. Außerdem sind nur noch die Schirmungen der Koaxialkabel, vom LNB kommend, und von einem eventuellen Multischalter abgehend, mittels einer Erdungsschiene mitzuerden.
     
  2. Volterra

    Volterra in memoriam †

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    AW: Blitzschutz: Erdungsleiter ins Haus führen?

    Wenn dem so ist, ist das eine auf den Punkt gebrachte Antwort/Information.
     
  3. wolf_d1box

    wolf_d1box Silber Member

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    AW: Blitzschutz: Erdungsleiter ins Haus führen?

    Die DIN VDE 0855 (en 60726-11) fordert dass das Kabelnetz in den Potentialausgleich des Gebäudes einbezogen wird. Er erfolgt im allgemeinen an der Potentialausgleichsschiene des Gebäudes. (Anm.: Im Gegensatz zur landfäufigen Meinung dürfen dazu keine Heizungs-, Gas-, Wasserrohre verwendet werden.)

    Die VDE855 fordert dann noch allerhand mehr, nicht jedoch implizit die Errichtung einer LPS (äußere Blitzschutzanlage). Sie beschreibt allerdings, dass sich evtl. für den Gebäudeeigentümer die Notwendigkeit, eine LPS zu errichten, gemäß VDE 0185 ergeben kann.

    Da bist du aus meiner Sicht in guten Händen, das klingt gut und vernünftig.
    Dazu eine Anmerkung:
    Vielfach wird angenommen, dass durch das Erden von Anlagenteilen ein Blitz "angezogen" wird. Dies ist nicht der Fall. Es besteht also zunächst mal deswegen auch keine Notwendigkeit, wegen der SAT Schüssel, einen Blitzableiter zu installieren (das kann anders sein, wenn auf die höchste Stelle am Dach ein 3m hoher Mast installiert wird). Die Erdung der SAT Schüssel begrenzt die Auswirkungen eines Blitzeinschlages weitgehend auf diese, dazu muss allerdings das Kabel und der Potentialausgleich in der Lage sein den im Falle eines Blitzeinschlags auftretenden Strom ableiten zu können (deshalb 16qmm). Ein 3m hoher Mast ist in aller Regel für eine SAT Anlage ebenfalls nicht notwendig, es empfiehlt sich zwischen dem unteren Teil der Schüssel und dem Dach einen Abstand von ca. 20cm, wegen Schnee, einzuhalten, damit reicht ein Mast aus, der ca. 1m aus dem Dach herausragt.

    Ich denke die wollen einfach die SAT Schüssel nicht.
    a) Ligthtning Protection System (alle neuen Normen verwenden die gleichen Abkürzungen in den nationalen Normen, sie sind meist der englischen Sprache entnommen .....). Es besteht aus der äußeren und inneren Blitzschutzanlage (siehe Postings weiter oben)
    b) Der Potentialausgleich kann auch anders hergestellt werden, heute ist bei der Errichtung eines Gebäudes die Installation eines Fundamenterders vorgeschrieben, ich kann mir nur schwer vorstellen, dass der örtliche Stromversorger (Elektrizitätswerk, EVU) solche Anlagen noch zulässt, siehe dazu meine Anmerkungen weiter unten.

    Danke, Genau so ist es.


    Der Grund für den Potentialausgleich ist im übrigen an sich eigentlich ein anderer. In Deutschland ist ein Hausanschluß heute typischerweise als Drehstromanschluß, mit Fehlerstromschutzschalter, ausgeführt. Wenn Gerätefehlerauftreten, oder dieses Netz unsymetrisch belastet wird, entstehen Ausgleichsströme über den Nullleiter und die geerdeten Anlagenteile. Diese können durchaus so groß werden, dass z.B. ein Koaxkabel abfackelt. Neben Fehlerströmen und Unsymetrien können Oberwellen zu gefährlichen Effekten führen, da sich die 3.Oberwelle im Nullleiter nicht auslöscht, sondern aufaddiert, da könen durchaus schnell mal Ströme von 10A und mehr auftreten.....

    Mal abgesehen davon, dass es in der Tat besser ist einen Potentialausgleich herzustellen, fordert die heute gültige DIN Norm VDE0855 ganz eindeutig, dass ein Potentialausgleich herzustellen ist. Somit entspricht eine Anlage, die nicht dieses Merkmal aufweist, nicht dem Stand der Technik errichtet und es greifen entsprechende Haftungsregelungen, falls es zu Schäden kommt.

    Im übrigen garantiert weder der Potentialausgleich noch eine LPS (Blitzableiter), dass es "im Fall des Falles" niemals zu Schäden kommt, aber es ist davon auszugehen, dass sie zumindest eingegrenzt werden und auf ein Minimum beschränkt sind.
     
  4. wolf_d1box

    wolf_d1box Silber Member

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    AW: Blitzschutz: Erdungsleiter ins Haus führen?

    So ist es, es sei denn der Hauswirt will einen 3m Mast auf dem Dachgiebel, dann kann es sein, dass er nach VDE0185 eine LPS installieren muß (wohlgemerkt der Gebäudeeigentümer !)
     
  5. hurikenir

    hurikenir Junior Member

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    AW: Blitzschutz: Erdungsleiter ins Haus führen?

    @wolf_d1box

    ich habe am Montag mit dem Hauseigentümer gesprochen.
    Diese sagten mir, dass das Erdungskabel nicht mit einer Potenzialausgleichschiene verbunden&angeschlossen werden, da das Baujahr des Objektes 1918 ist.

    Fall das Haus ein neues Haus wäre, hätte man das machen können, meinte er zu mir.

    Hat er Recht? Stimmt es? Als ich von vde 0185 erzählte, war das denen unwichtig.

    Habe ich eine Möglichkeit bei dem Handwerkskammer darüber Informationen einholen? Würde das mich was kosten?

    Danke.

    P.S. Gestern war ich auch bei einem Anwalt.
     
  6. ECLL800

    ECLL800 Senior Member

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    AW: Blitzschutz: Erdungsleiter ins Haus führen?

    @ hurikenir:
    Daß in einem Gebäude von 1918 kein Fundamenterder vorhanden ist, das ist klar, hab' ich auch schon mal geschrieben. Da aber, wie Du sagst, eine Potentialausgleichsschiene vorhanden ist, könnte eine Erdung irgendwann mal nachgerüstet worden sein. Dabei könnte entweder ein Tiefenerder gesetzt worden sein, oder ein Erdungsband wurde eingegraben. Das jedenfalls wären die mir bekannten Lösungen für eine nachträgliche Erdung in einem Altbau. Was nun in Deinem Falle zutrifft, das kann ich von hier aus beim besten Willen nicht sagen, das muß sich jemand vor Ort anschauen, Du mußt aber deswegen meiner Ansicht nach nicht zur Handwerkskammer, sondern das sollte jeder Elektromeister oder Blitzschutztechniker beurteilen können, im Zweifelsfalle käme immer noch eine Erdwiderstandsmessung in Frage. Wenn dieser - sicherlich irgendwann nachträglich erfolgte - Einbau der Potentialausgleichsschiene vorschriftsmäßig erfolgt ist, dann steht jedenfalls dem Anschluß der Sat-Antenne nichts im Wege.
     
  7. swervedriver

    swervedriver Junior Member

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    AW: Blitzschutz: Erdungsleiter ins Haus führen?

    Interessante Diskussion. Mir stellt sich die Frage, ob und wie Sat-Schauer mit Schüsseln auf dem Balkon ihre Anlage in den Potentialausgleich des Hauses einbeziehen. Wird wohl kaum jemand machen, oder?
     
  8. ECLL800

    ECLL800 Senior Member

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    AW: Blitzschutz: Erdungsleiter ins Haus führen?

    ..die Meisten müssen auch nicht: Nach VDE 0855 müssen Antennen, die sich mehr als 2m unterhalb der Dachkante und nicht mehr als 1,5m von der Hauswand entfernt befinden, nicht geerdet werden.
     
  9. swervedriver

    swervedriver Junior Member

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    AW: Blitzschutz: Erdungsleiter ins Haus führen?

    Schade, dass ich keinen Balkon habe. U.U. habe ich aber die Möglichkeit, eine Schüssel auf dem Dach installieren zu lassen und habe mir auch schon ein Angebot eingeholt. Dabei ist die Erdung mit Abstand der teuerste Posten, die Potentialausgleichschiene befindet sich im Keller. Insgesamt würde mich das Ganze um die 1000 EUR kosten.

    Wie schaut's denn mit den Koaxkabeln bei einer Balkoninstallation aus? Ich dachte immer, dass alle ins Haus geführten, stromführenden Leitungen in den Potentialausgleich einbezogen werden müssen - oder ist das nur eine Empfehlung?
     
  10. ECLL800

    ECLL800 Senior Member

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    AW: Blitzschutz: Erdungsleiter ins Haus führen?

    Ich würde das mal dahingehend interpretieren, daß die Antennenableitungen nicht als "stromführend" anzusehen sind, auch wenn sie die Kleinspannung für die Speisesysteme übertragen.