Bildungssystem am Ende?

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das freut mich für deinen neffen, aber ich habe leider in meinem bekanntenkreis und auch meiner verwandtschaft zu oft das gegenteil erlebt.

 

Dass ich anderes erlebe bedeutet aber, dass deine Erfahrungen nicht verallgemeinert werden können.

 

wie man ein Online-Bankkonto führt, dies den Kindern beizubringen, ist Aufgabe der Eltern - nicht die der Lehrer!
Wenn die Lehrer all die Erziehungsaufgaben übernehmen müssen, für die eigentlich die Eltern verantwortlich sind, dann ist irgendwo klar, dass man an den Schulen keine Zeit mehr für Bildung hat.

 

In der Gemeinschaftsschule, welche ich persönlich für die sinnvollste Schulform halte (meine Tochter besucht die Gemeinschaftsschule), schon.

Bei allen Vorzügen fehlt es aber noch immer an entrümpelten Lehrplänen.

 

Mal sehen, wer von den beiden dann in fünfzehn Jahren den besser bezahlten Arbeitsplatz hat.

 

...und wer als erster unter Depressionen oder Herzinfarkt leidet.
Vielleicht ist hier, wie fast immer im Leben, der goldene Mittelweg das Richtige.

 

Der Bildungsstand der Bevölkerung sinkt, das ist traurig aber es braucht mehr dazu als besseren Schulunterricht,
dies zu ändern. Wenn das Kind die ersten paar Lebensjahre nur vor dem Fernseher geparkt wurde,
können die Lehrer kaum noch was retten.

Das jetzige Entlohnungssystem benachteiligt massiv junge motivierte Lehrer, die richtig Mühe
in die Unterrichtsvor- und Nachbereitung stecken und belohnt den alteingesessenen Lehrer,
der seid Jahren die gleichen Arbeitsblätter nutzt.
Der Verwaltungsaufwand um den Unterricht nimmt stetig zu,
ohne das der Mehraufwand abgegolten wird.
Die Arbeitszeitstudien belegen dass.
Da wird es wohl in den nächsten Jahren notgedrungen eine Reform geben müssen.
Meine Prognose: Es wird teuer werden.

Der Frontalunterricht, wo eine Lahrer vor 30 Schülern steht und seinen Text runterrattert
und sich hinterher die Ergebnisse anguckt, neigen sich dem Ende.

Integrierte Gesamtschulen und Inklusion schreiten voran,
es gibt immer mehr Schulen & Klassen in denen diverse Bildungsstände vertreten sind.
(Noch mehr Aufwand pro Stunde, welcher nicht bezahlt wird)
Anstelle von nach Leistung getrennten Kursen, muß ein Lehrer alle Zweige versorgen,
vom Flüchtlingskind mit Bröckchendeutsch bis zum hochmotivierten Akademikertöchterchen.

Vater Staat hält die IGS für die Schulform der Zukunft, da kann der kleine Lehrer klagen wie er will.

Der Technologieanteil hat sich noch nicht eingependelt, da ist eine große Baustelle.
Auf der einen Seite ist der Umgang mit moderner Technik elementar,
es gibt kaum noch Berufe in denen man ohne Office Kenntnisse auskommt.
Auf der anderen Seite belegen die ersten Studien ein sinkenden des Bildungsstandes
in einer Schule, kurz nach Installation eines WLan Netzes.
Der Trend entfernt sich etwas von den interaktiven Tafeln hin zu normalen Beamern in allen Klassenräumen.

Es gibt Schulen, die müssen sich alleine um Ihre IT kümmern.
In der Realität heißt das, das ein geeigneter Lehrer 2std pro Woche bezahlt kriegt,
um ein Gebäude mit 100 PCs und riesigen Netzwerkschränken, eigener Homepage und
Serversystem am Laufen zu halten.

Die Stadt Hannover hat jetzt ein Pilotschulprojekt ins Leben gerufen,
mehrere Schulen werden bald mit lückenlosem WLan ausgestattet,
einige Zeit beobachtet und die Ergebnisse dann für den Ausbau weiterer Schulen genutzt.
Das wird wohl noch Jahre dauern.

 

Das, was du da als Zukunft oder Pilotprojekt beschreibst, ist hier bei uns längst der Standard. Ebenso gibt es eine digitale Lernplatform, in der nicht nur die Übungsaufgaben, sondern sogar Videoclips als Erklärung für bestimmte Lernschritte zu finden sind. Das auch alles in unterschiedlichen Niveaus. Und ja, es funktioniert!

Die Schüler sehen, wie weit sie sind und haben immer einen Überblick, ebenso die Eltern (die einen eigenen Login haben).

Traurig ist es nur, dass es noch Eltern gibt, die Informatioen lieber per Postkutsche statt per Email übermittelt bekommen möchten. Aber man ganz ehrlich, spätestens wenn das Kind die Grundschule hinter sich hat, sollte es heutzutage daheim einen Computer geben. Zwar bietet die Schule den Schülern die Möglichkeit, die Laptops tagsüber zu nutzen (werden auch aktiv genutzt), aber auch in anderen Schulsystemen ist es längst üblich, dass Hausaufgaben wie Ausarbeitungen ohne Computer fast nicht mehr zu realisieren sind.

 

Nein, du bleibst (natürlich) auf der Waldorfschule und wirst dort auf die Abi-Prüfung vorbereitet. Das ist schon hart und viel zu lernen. Durch ihre eigene Art der Pädagogik und durch das "bummeln" sowie das erreichen der Abschlüsse erst nach 12 Jahren (staatliche 10 Jahre) musst du halt viel in dem einen Jahr lernen. Dann ist es mit dem "bummeln" vorbei. Die Abi-Prüfung ist dieselbe die alle schreiben. Also das Abitur, welches an einer Waldorf-Schule gemacht wurde, ist vergleichbar mit dem an einem Gymnasium. Hier sagen nur viele, die Jahre davor sind halt schon sehr unterschiedlich. Und da gibts sicher auch Unterschiede.

Das mit Goethe, Schiller usw. finde ich aber schon wichtig. Leipnitz wird doch eher für den Erfinder des Keks gehalten. Das bekommt man an einer RSS (Rudolf-Steiner-Schule) schon vermittelt. Gut, ich konnte auch mal Korbflechten Aber das stärkt eher den Klassenverband. Es ist toll bei gutem Wetter raus zu gehen, mit deinen Kumpels dann sowas zu machen, auf der Wiese zu setzen, etc. Bringt dir für dein Leben wahrscheinlich nix, dafür aber die Praktika, die man machen kann, u. a. Sozial- und Betriebspraktika. Da sollen dann verschiedene Kompetenzen vermittelt werden.

Ich sollte mal aufhören so "toll" davon zu reden. Man käme fast auf die Idee, mir hätte es da gefallen...