Bildungssystem am Ende?

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In Deutsch hatte ich auch immer nur eine 4 weil ich keine Gedichte lernen konnte (die habe ich abends fehlerfrei aufgesagt und nächsten Tag hatte ich nur noch rum gestottert.) Mathe, Physik, PA, ESP, Technisch Zeichnen fast immer 1.

Was hättest Du mit so einem Zeugnis gemacht? Auch in die Ablage?

 

Nein, dir hätte ich ne Chance gegeben

 

Mit Verlaub, aber wenn man manche Fehler in deinen Postings liest, kann es nicht nur daran gelegen haben.

 

Ein Stück weit kann ich es schon nachvollziehen das heute in den Zeugnissen öfter die Note 1 vergeben wird. Bei den Abschlussjahrgängen gibt es heute doch ne ganze Menge an Schüler die beim Notenschnitt eine 1 vor dem Komma haben. Das die Schüler heute deshalb soviel besser wären als früher kann ich auch nicht glauben.

Aber man muss fairerweise auch sagen, das heute die Anforderungen an die Zeugnisnoten, egal ob ob es um Ausbildungsplätze oder Studium geht, wesentlich höher sind als heute.

Kurz gesagt: Die Unternehmen und Hochschulen wollen unbedingt Einserschüler, also bekommen sie (auf dem Papier) Einserschüler.

Ist wohl durchaus mit dem "VW-Abgasskandal" vergleichbar. Aber überzogene Anforderungen führen eben dazu.

 

Versetzung gefährdet.
Da sollte man unterscheiden, in wichtige und unwichtige Fächer.
Es kann nicht sein, das jemand wegen einer 5/6 in unwichtigen Fächern nicht versetzt wird.
Außerdem motiviert das auch nicht, und führt ggf. zu Resignation.
Vielleicht sollte die Formen beachtet werden: Motivation entsteht durch Interesse, nicht durch Leistungsdruck und Zwang.

Auch Fälle gab es in SA, wo jemand sehr gute Noten hatte, trotzdem nicht versetzt wurde, weil er schlechte Religion oder Sport Noten hatte.
Wenn er nicht gerade dahingehend beruflich tätig werden will, ist das doch grotesk.

Letztlich kommt es dann im Berufsleben auf Qualität und Kompetenz an.
Ob jemand ein guter Angestellter etc. wird, kann man nicht unbedingt an den Schulnoten ablesen.

Schlechte Noten als Waffen / Strengere Bewertungen.
Inflationäre gute Benotung ist die eine Sache, die andere Sache, das wenn die Noten strenger gehandhabt werden, sich auch die Berufschancen im Leben verschlechtern.
Der Klient bekommt schlechtere Jobs, der Staat weniger Steuern, oder muss Sozialleistungen eventuell dauerhaft bezahlen.
Daher Noten eher abschaffen, und ein Leistungsindex einführen
-> es gibt Menschen, die sind handwerklich absolut geschickt, guter Leistungsindex als Empfehlung für derartige Berufe, aber keine Chancen im Büro.
-> es gibt Menschen die habe 2 linke Hände, aber dafür gute abstrakten Denkvermögen, Mathe 1 usw, die bekommen dann guten Leistungsindex, als Empfehlung für Programmierer, Büro und alles was in diesen Bereich zu suchen ist.

Das heißt im Umkehrschluss, der Index sollte aussagen, zu welchen Dingen er im späteren Leben geeignet ist, so das es weniger frustrierte Unternehmer und Bewerber gibt.

 

Ich denke Sport und Religion sind in den meisten Bundesländern eh nicht versetzungsrelevant, aber in diesen Fächern oder auch z.B. Musik, Kunst, Hauswirtschaft, ect. eine 5 oder 6 einzufahren ist eigentlich eh kaum zu schaffen. Das sind wohl absolute Einzelfälle. In der Regel kommt da schon jeder noch auf mindestens ne 4.

Meist sind es schon "Hauptfächer" wie Mathe, Rechnungswesen, Englisch, Zweite Fremdsprache, etc. wo es Note 5 oder 6 gibt.

 

Doch, was Du meinst ist Rechtschreibung, das ist aber eine ganz anderes Fach.

 

In welchem Fach hattest du denn Grammatik und Rechtschreibung, wenn nicht im Fach Deutsch?

 

Rechtschreibung und Grammatik ist ein extra Fach! https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/31/DDR_Zeugnis_Noten.jpg

 

@drgonzo3 :was mich mal interessieren würde: bei uns in bawü gibt es ja das 12-jahres gymnasium. mit 13 jahren abitur ist an vielen schulen bei uns gar nicht mehr möglich. wie läuft das dann, wenn man schon die 12 jahre walldorfschule hinter sich hat? muss man dann trotzdem noch ein jahr staatliche schule dran hängen um zum abi zu kommen? oder habe ich das was falsch begriffen?

ich selber war auf einem wirtschaftsgymnasium mit abschluss fachhochschulreife und fand diese zeit auch ganz toll. unter anderem auch weil wir eine fantastische klassengemeinschaft waren und auch heute noch immer in kontakt sind.

was das lernen von gedichten angeht: ich halte das für sinnlose zeitverschwendung. was bringt mir das? gerade hier sollte man die lehrpläne entrümpeln. man sollte auch in den übrigen fächern einfach den unterrichtsstoff an die bedürfnisse der heutigen zeit anpassen.
wenn ich sehe, wie die jungen leuts beim abi heute in der lage sind zwar über goethe, schiller und anderes stundenlang zu schreiben und referate zu halten, aber andererseits nicht mal in der lage sind z.b. ein online-bankkonto zu führen, läuft da für mich einiges gewaltig falsch. jedenfalls fehlt dem unterricht oft der bezug zum leben in der heuten zeit.