BILD: ProSieben und Raab sind böse

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Womit du recht hast. Ich kenne Appelt aus seiner Frühzeit, da musste er sich noch bemühen, mit der Zeit wurde er Opfer seines Berufes - und des dummen Publikums. Ich sehe ihn schon lange nicht mehr, denn seine ordinären Ausfälle sind schlimmer als an jedem Proleten-Wirtshaustisch. Da keiner mehr von ihm reden würde, muss er sich selbst immer übertrumpfen, und da er nun mal auf der Fäkal-Linie fährt, ist das schwer, er muss in die allerallerunterste Schublade greifen, dorthin, wo kein zivilisierter Komiker greifen würde, eben auf unterstes Proletenniveau.

Geistig ist er einem Stefan Raab zwar haushoch überlegen, aber was nutzt das, wenn ein Einäugiger unter Blinden König ist. Der langen Rede kurzer Sinn: ich habe BEIDE nicht gesehen, werde mich auch hüten, diesen (vorhersehbaren) Mist in mich reinzuziehen. Dann schon alle halben Jahre einen Michael Mittermeier für eine Stunde, nachher hat jeder Normalo-Mensch für den Rest des Halbjahres auch von seinem Gehüpfe und Getue die Nase voll.

Und Dumpf.backenkönig Raab soll sein fades Gesuder ablassen wo er will, aber nicht in meinem Wohnzimmer. Offenbar findet er sich selbst am lustigsten.

 

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Schon klar...

da kommt der anständige deutsche Schrebergärtner nach Hause um sich vom anstrengenden Streit um falsch geplanzte Büsche zu entspannen, und was muss er dann in seinem Lieblingsunterschichtenfernsehen sehen...

"Skandalös" kann da natürlich seine Lieblingsunterschichtenzeitung nur aufschreien. Damals bei Wim Thoelke oder Hans Rosenthal wäre solcher Schweinkram natürlich undenkbar gewesen. Ein bischen früher noch, so siniert der Normalprivatfernsehkonsument, sind Leute wie diese ins Arbeitslager gekommen, "da war noch Recht und Ordnung".

Na ja, meinereiner ist schon ganz zufrieden damit, dass es heutzutage möglich ist, ungestraft auch mal unterhalb der Gürtelinie zuzuschlagen. Das ist, wie andere Dinge auch, eine Errungenschaft, deren Bewahrung weit wertvoller ist als das Humorverständnis der "Anständigen" in diesem Land. Auch wenn ich nicht über Appelt lachen kann, sehe ich in der Freiheit der Rede einen unverzichtbaren Bestandteil unseres Systems und bin froh, dass soetwas heute und hier möglich ist.

Diejenigen, die sich über solche Dinge echauffieren, sollten sich mal in einem Land niederlassen, wo eben das nicht möglich wäre. Vlt. wären die da ja sogar ohne diese Freiheit zufriedener.

 

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Nur beschweren sich ja nicht die, was ich durchaus legitim finden würde, eigentlich Betroffenen über die Ausfälle von Ingo Appelt sondern die, die mit ihrer spießigen Weltanschauung Satire selbst dann nicht erkennen würden, wenn vor der Satire ein Warnhinweis "Achtung Satire" eingeblendet werden würde.

Wenn man erst mal gegen diese Kleinigkeiten ist und sich insgeheim wünscht, dass sowas sanktioniert wird, macht sich bereit für den nächsten Schritt, bei dem dann unliebsame politische Berichterstattung verhindert wird und Leute, von denen es sich niemand wünscht, zukünftig zur Zensur berechtigt sind.

 

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Einer der besseren Beiträge hier.
Man sollte sich nicht wundern, dass sich (Berufs)-Politiker aufgrund solcher Bloßstellungen in der Öffentlichkeit ein ganz dickes Fell zulegen, und nur noch ein gewisser Schlag von Menschen diese Jobs machen, weil andere Leutz (womöglich die Besseren) wohl kaum noch Lust verspüren da mitzumachen.

Übrigens: Appelt einen Kabarettisten zu nennen, ist äusserst fahrlässig!

scirocco

 

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Nun ja, ich hab die Sendung gesehen, und muss sagen, dass der Auftritt von Ingo Appelt wohl noch das beste war, was es beim Comet 2005 zu sehen gab. Zwar war die Zielgruppe dafür die falsche, aber zu Sarah Connor, Tokio Hotel und den Toten Hosen war Appelt sein Auftritt wirklich noch das beste der Show.

 

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Beleidungen und Satire sind aber schon ein Unterschied - leider kann das nicht jeder Zuschauer/Foriker erkennen. Wenn auf den Tod anderer Menschen in der genannten Form angespielt wird, ist das für mich kein Spaß mehr.

Tschüß

 

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Und welcher "Schlag Menschen" macht jetzt bei der Politikshow mit?

Dickhäutigkeit ist mit Sicherheit ein Attribut das auf fast alle Politiker jetzt schon passt. Die Besseren mischen ja wohl aus ganz anderen Gründen nicht in der Politik mit. Speichelleckerei und die Fähigkeit Grundüberzeugungen bei jeder zweifelhaften Profilierungsmöglichkeit zur Disposition zu stellen, sind doch die Atribute, die für jeden Politiker für die Karriere unabdingbar sind.

Und nochmal, weder Schröder noch Merkel haben sich öffentlich zu den Auswürfen Appelts geäußert. Diejenigen, die diese Sache mal wieder genüßlich aufgenommen haben, waren die Bildredakteure, die mal wieder die niederen Instinkte ihrer Leserschaft befriedigen wollten. Das die sich aber selbst nicht im geringsten an die Moral halten, deren Fehlen sie in diesem Fall anprangern, ist doch hinlänglich bekannt. Das ist genau die Heuchelei und Doppelmoral, die wesentlich schlimmer ist als ein paar mißglückte Comedyversuche eines abgehalfterten Komikers, der leider nicht erkannt hat, dass seine Zeit vorbei ist.

 

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Eben genau das sieht eben jeder anders. Der eine schmeißt sich vor lachen unter den Tisch und der andere ist zutiefst empört.

 

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Also bei einer Sendung bei der es um eine Verleihung eines Preises geht, sind solche Witze unangebracht. Nicht das mich jetzt politischer Humor nicht interessiert, aber alles zum richtigen Zeitpunkt. Er hätte ja Witze über die Künstler machen können, oder gleich das machen sollen für das er ja eigentlich eingeladen war. Die Witze selber waren halt typisch Ingo Appelt, nix besonderes. Aber der Zeitpunkt war falsch gewählt. Und beim Comet sind halt nur junge Leute, die interessieren sich weder für Angela Merkel noch für Gerhard Schröder, noch kennen die Rex Gildo. Das hätte Ingo Appelt eigentlich wissen müssen.