bewerbung unfrei zurück bekommen.

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AW: bewerbung unfrei zurück bekommen.

Ich sprach nicht von Schüler- oder Studentenpraktika. Es ist doch eh schon ein Skandal, dass Schüler in ihrer letzten Schulklasse immer noch nicht wissen, was sie mal werden wollen. Die Abiturienten wählen dann je nach Note BWL, Jura- oder Med-Studium.

Und ein Betrieb kann sich das nicht leisten, Leute mal so auf Probe einzustellen. Wie soll das z.B. ein Handwerker machen, der hat den Auftrag Fliesen bei Mayers zu verlegen und dann "üben" 20 Probezeitler wochenlang und der Beste darf bleiben? Die Rückkopplung ist doch der Kunde, der immer Topleute verlangt. Da darf kein Azubi an die Haare an, und im Hospital muss es der Chefarzt sein. Wenn Brücken oder Häuser von Architekten gebaut werden, darf dann auch der Statiker in Probezeit ran? Vielleicht haben ja auch Probezeitler bei der Bahn die Achsen gebaut.

Es ist schon interessant, dass überall Hauptschülern auch eine Chance gegeben werden sollen, aber die Gesellschaft gegenüber Firmen einen Null-Fehler-Toleranz hat.

 

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Der nimmt drei, meldet sich bei RTL und macht daraus ein richtiges Wettrennen.

 

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Siemens hatte wohl keine Firma gefunden, die in der Lage war, anständig zu putzen. Das lag wohl an der Qualifikation der Mitarbeiter der Putzfirma.

 

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Ich weis jetzt nicht um welche Berufsgruppen es bei dir geht, aber meist sind die Vorstellungen auf beiden Seiten überzogen.

Einerseits gibt es natürlich das Extrem das sich Leute die nicht mal ne vernünftige Rechtschreibung beherrschen und keine hinreichenden Mathekenntnisse haben für gehobene Berufsbilder bewerben.

Andererseits gibt es natürlich auch das Extrem das manche Arbeitgeber für durchschnittliche Berufsbilder schon eine gutes Abi oder eine sehr gute Mittlere Reife fordern, was natürlich auch völlig überzogen ist.

Berwerber die z.B. eine mittlere Reife bis 2,0 oder ein Abi bis 2,5 hätte bekommt man z.B. meist eh nicht für eine Ausbildung bzw. nur einen sehr kleinen Teil davon, weil der grösste Teil dieser Bewerber sich für ein Studium entscheidet. Und die, die man davon bekommt haben entweder irgendwelche Macken, oder es sind Bewerber welche die Ausbildung nur als doppelte Sicherheit machen, sich danach aber doch für ein Studium entscheiden. Und ob sie danach wieder zurückkommen entscheidet dann meist nur das Gehalt.

Ausserdem entscheiden nicht nur die Noten über eine eigene Ausbildung, sondern vorallem wie z.B. ein Bewerber mit Kunden umgehen kann, ne sympathische Erscheinung hat oder das er selbstbewusst ist und ein Durchsetzungsvermögen hat ohne dabei jedoch autoritär zu werden.

 

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Klar, die Schulbildung hat aber in den letzten Jahren massig nachgelassen. Deswegen ziehen Arbeitgeber den Notenstand hoch, was anderes haben sie ja nicht zur Entscheidung.

Aber helf mir weiter: Sicherlich ohne Frage gibt es viele Hauptschüler, die begat sind und bei richtiger Hilfe ihr Abi geschafft hätten. Und ich bin auch durchaus bereit, denen eine Chance zu geben. Aber ich hab hier mal 5.000 Bewerbungen rumzuliegen. Die Zahl ist keineswegs übertrieben, das war früher schon häufig so. Sag mir mal, wie ich da raussortieren soll? Alle sind nach eigener Darstellung Profis in allen Bereichen. Da gibt's kein Gut oder Sehr Gut mehr, sondern Extrem Gut, Überragend Gut oder Exorbitant. Widerum auf allen Gebieten. Alle Berufe. Jemand der den Nobelpreis in allen Disziplinen bekäme, jedes Jahr. Und dann gibt's noch diverse Beurteilungen, bei denen man hinter den ganzen Phrasen die eigentliche Bedeutung erkennen muss, die sich auch alle paar Jahre änderte. Man also gegen das Erstellungsdatum eine Beurteilungsmatrix erstellen muss. Bei 5.000 Bewerbungen. Das ist nicht mein Hauptberuf, ich brauch Leute. Was bleibt mir also anderes übrig, als all diejenigen auszuschließen, die laut Note (kummuliert über das Bundesland) unter dem Soll liegen. Und da hat der Hautp- und Realschüler keine Chance. Ich kann auch nicht Lotto spielen und mal jemanden aufs Blaue einstellen. 1 Praktikant + 1 Aufpasser/Lehrer kosten mehr, als 1 Profi in Vollzeit. Und bei Fehlschlag wären dann 1-2 Monate zudem verloren. Das kostet abermals extra.

Und wenn ich alle 5000 Leute einlade, darf ich dann am Ende mit 2000 Leuten über die Reiseabrechnung streiten, muss Verfahren durch Klagen wg. Diskriminierung führen, und und und. Es ist kein Wunder, dass die meisten Personalabteilungen zu Festungen umgebaut wurden und mit eiserner Hand regieren/reagieren.

Und mal zum Porto: Mich wundert das nicht. Vielleicht waren an dem Tag Bewerbungen bei, bei denen Leute sich mit Drohungen "beworben" haben. Sowas gibt's auch. Da kommen auch solche an, bei denen dann gedroht wird, entweder es gibt einen Job, oder aber der Cousin kommt mit dem Schlagstock vorbei. Wir hatten damals mindestens 2-3 Bewerbungen pro Jahr, die an die Polizei gingen. Und wenn ein Haufen von unfreundlichen Bewerbungen an dem Tag ankamen, kann es durchaus sein, dass der Chef gesagt hat zur Sekretärin, sende den ganzen Mist unfrei an die Absender zurück.

Und da wären wir wieder bei der Null-Fehler-Toleranz gegenüber Unternehmen, aber gleichzeitig verlangen, dass man Nicht-Abiturienten eine Change gibt.

 

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Klar, dann nehmen sie einen aus Hessen und lassen den Bayern im sauren Regen stehen, was willst du hier eigentlich erzählen Hoppi?

 

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Auf was willst Du hinaus? Dass Abi-Noten mit einen Bundesland-Korrekturfaktor angeglichen werden? Das ist ein offenes Geheimnis.

 

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Na, da ist doch schonmal was, wie gehen bei dem offenen Geheimis jetzt einzelne Gymnasien ein?

 

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Es gibt Firmen, die berechnen diese Faktoren. BY Abi 0.1 besser als BW, HH 0.5 schlechter als HE usw. Für jedes Jahr neu. Das gibt's für alle Schulsysteme, auch die Walddorfschulen usw. Diese Firmen ermitteln diese Faktoren und die werden dann an Human Resources verkauft. Firmen, die diese Daten dann kaufen, geben in das/ihr Bewerbungssystem die entscheidenen Noten ein, dazu Jahr, Bundesland, Schultyp und es kommt ein Wert aus. Drüber weiter, drunter raus.

 

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Klingt sehr statistisch, woher bekommen die diese Daten?