Benimmregeln, Höflichkeit, Umgangsformen jenseits des Forums

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Ich frage dann wie lange es noch geht und Wünsche :"noch einen schönen Restsonntag". bekomme dann meistens ein lächeln zurück

 

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Da wo ich Sonntag morgens meine Brötchen kaufe ist für Fragen keine Zeit, da ist immer eine Schlange von Leuten, und das Personal arbeitet dort fast im Akkord. Das sieht auch nicht wirklich nach Spaß aus, dort zu der Zeit zu arbeiten...

 

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Dazu fällt mir nur ein: Der Empfänger macht die Botschaft.

 

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Und was hat das mit Sonntag zu tun?
Nicht wenige Leute arbeiten gerne am Sonntag und freuen sich darüber, an einem anderen Tag der Woche frei zu haben, an dem der überwiegende Teil der (arbeitenden) Bevölkerung arbeiten mus.

Und wenn Du das Arbeiten (eines Bäckers/Bäckereiverkäufers) generell als Qual empfindest und Dir nicht vorstellen kannst, dass Leute gerne die Arbeit ausüben, darfst Du den Leute nie einen schönen Tag wünschen; maximal unmittelbar vor dem Feierabend einen schönen Feierabend.

 

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Lieber "Ihnen auch" als gar nichts. Dazu ein freundliches Lächeln.
Was ich persönlich dämlich finde, ist: "Schönen Feierabend", wenn der Arbeitende nicht tatsächlich in diesem Moment nach Hause geht oder zumindest seine Arbeit beendet.
Wenn bei uns abends die letzten Gäste gehen, stellen die oft ganz überrascht fest, dass sie die letzten sind und wünschen dann noch einen "schönen Feierabend" ohne daran zu denken, dass man eben nicht direkt alles stehen und liegen lassen kann, um quasi mit ihnen durch die Tür nach Hause zu gehen.
Ja, sie meinen es gut und ich bedanke mich auch dafür. Mit manchen Gästen spricht man aber auch gern und erzählt, warum man eben noch mindestens eine halbe Stunde dort sein wird.

 

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Nichts für ungut, aber in diesem Fall emfinde ich es eher als zynisch, wenn Du den Leuten, die evtl noch Schmerzen, haben einen schönen Tag wünscht.

 

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Das ist der Tag des Herrn, an dem du innehalten sollst von deinem Alltag, dich besinnen sollst, in die Kirche gehen und über dein Leben reflektieren usw...

So, und jetzt sachlich. Neuere Erkenntnisse über die Arbeitsweise des menschlichen Gehirns legen wohl, völlig überraschend, den Verdacht nahe, dass das Gehirn neben regelmäßigem Schlaf noch weitere Auszeiten braucht. Ein Umstand der in unserer modernen Leistungsgesellschaft über lange Zeit irgendwie keinen Platz fand. Der in vielen Kulturen fest verankerte Ruhetag in der Woche bekommt dadurch eine ganz andere Bedeutung.

Es scheint, dass ein Ruhetag in der Woche gar nicht so verkehrt ist, und mit Ruhetag sind natürlich keine stressigen Verwandenbesuche oder hektische Aufräum- oder Putzaktionen gemeint, und auch nicht das Ausnüchtern nach einer Überdosis Alkohol und einer durchgemachten Nacht.

Der Sonntag hat(te) in unserer Kultur nunmal eine besondere Bedeutung, und die sollte nicht durch Sonderregelungen mit geöffneten Geschäften unterlaufen werden. Klar, wenn ich Brötchen kaufe statt sie selber aufzubacken trage ich ja auch dazu bei, und nächsten Sonntag werde ich hier auch zu dem großen Flohmarkt gehen...
...aber irgendwie vermisse ich die geregelten und berechenbar ruhigen Sonntage meiner Kindheit. Ich kann mich sogar noch an autofreie Sonntage erinnern, wo man auf Strassen laufen durfte, und eine gute Ausrede hatte warum man niemanden besuchen "musste" (Großeltern, Onkels, Tanten usw...) Das Fernsehen zeigte tagsüber Testbild, und Internet gab es nicht. Damals hatten Bücher eine ganz andere Bedeutung...

 

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Schmerzen? Haha!
Knapp 90% der Leute die damals am Wochenende einen Ärztlichen Notdienst besuchten haben das vor allem aus einem Grund getan, es gab kürzere Wartezeiten als in der Woche. So bestand die Arbeit überwiegend aus Erkältungsbeschwerden, leichten Rückenschmerzen oder Schlafproblemen. Die echten Notfälle machten nur einen vernachlässigbar geringen Bruchteil der Arbeit aus, das meiste war ein völlig überzogenes 24h rundum Service Anspruchdenken.

 

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Viele machen das aber eben gerne,für den ist es ein schöner Tag.

 

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Ich habe einmal mitbekommen wie die Person neben dem Bedienen der Kunden noch am Telefon versuchte den Kollegen zu erreichen, der an diesem Tag wohl verschlafen hatte. Das Gespräch legte den Verdacht nahe, dass es vielleicht nicht jeder gerne macht...