Beleidigungen im Fussball (Hopp, Rassismus etc)

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Einspruch. Ich habe mich in den 13 Jahren nie bedroht gefühlt oder Angst gehabt. Und wenn du sagst, man kann das im Nachgang noch zur Anzeige bringen puh stelle ich mir schwierig vor. Was sage ich dort? Schwarz verkleidete Person hat das oder das gemacht? Ist dann wohl eine Anzeige gegen Unbekannt und wie endet das?
Ich muss aber auch der Fairnisshalber sagen, dass es in Mainz noch kein so problembehaftetes Umfeld gibt. Bin da auch auf die nächsten Spiele gespannt.

 

Früher war alles deutlich derber - zumindest in Hamburg zu meiner Jugendzeit:

- Unten Westkuve, Block F stand immer ein Rudel Skinheads, wenn die Kurve "Sieg" skandierte, kam dann ein überall deutlich vernehmbares "Heil" von da unten. Warum trotzdem diese "Sieg" Rufe angestimmt bzw. vom Großteil der Kurve mitgemacht wurde, verstehe ich bis heute nicht, ich habe da bei beidem meine Klappe gehalten aber aus Protest das Stadion verlassen? Das hätte niemanden interessiert.

- Vor einem Spiel gegen Frankfurt staunte ich, warum soviele Bananen als Verpflegung dabei hatten. Als Yeboah den Platz betrat war es klar, da ging ein Bananenhagel nieder und die Urwaldlaute waren unfassbar... (Ja, der gleiche Yeboah, der einige Jahre später von den gleichen Fans bejubelt wurde).
Im TV wurde das nicht mal mehr erwähnt, weil das damals normal war.

Vom U-Bahn-Lied usw. rede ich lieber erst gar nicht.

@drgonzo3: Sorry, irgendwas ist da richtig schiefgelaufen, ich habe es korrigiert.

 

Und genau das ist das Problem. Ich bin auch dagegen, alle gleich rauszuschmeißen (wie @sanktnapf schrieb, wegen 50 Volldeppen alle 7000 rauszuschmeißen). Der DFB wollte bzw hat sich darauf eingelassen, erstmals keine Kollektivstrafen auszusprechen. Ja, aber anscheinend hat sich seitens der Ultras da auch keine an den Kompromis gehalten? Ich weiß es nicht, hab mich damit nicht so sehr beschäftigt.

Ja, Choreos - ich gebs zu - sehen gut aus. Was mir schon ein wenig missfällt sind die 90 Minuten Dauergesänge. Und immer das gleiche, fast. Und ja, früher wars auch härter, wie hier jemand schrieb bzgl Yeboah.

Jetzt kann man sich die Frage stellen: Hat man damals das zu lasch gesehen oder wir heute zu streng? Ich denke eher, damals zu lasch. Ja, ich weiß, es gab die "Sieg Heil"-Rufe, etc. Bei Hertha war es immer "nett" wenn man zusammen ins Stadion ging und der ganze Mob rief "Kniet nieder, die Reichshaupstadt kommt".

Bei Letzterem hörte sich das zwar auch schon etwas "naja" an, war aber mehr oder weniger auf den Stolz auf die Stadt, den Verein gemünzt. Wie wir früher hier im Amatuerfußball auch. Der Stolz auf "deine" Stadt, "dein" Verein, war wichtig. Der ging über alles. Und nicht, andere "fertig" zu machen. Klar wurden da auch mal harte Worte gefunden, ja. Aber es gibt - für mich - unterschiede bei Schimpfwörtern. Und es gibt halt auch Grenzen.

Was noch wichtig ist: Alle, auch Zeitungen, sollten wieder etwas "runterkommen". Ob es sich "lohnt", sich seitens DFB und Ultras an einen Tisch zu setzen...keine Ahnung. Nur: Der Fußball überlebt auch ohne Ultras, Hools, etc. Siehe England. Preise rauf und gut. Dadurch hatten sie die Hools raus, Ultras haben sich erst gar nicht gebildet. Kein Pyro, nix. Aber Stimmung, nur ne andere als hier.

Eins ist noch wichtig: Reagiert alle - ALLE - nicht über.

 

Ja - definitiv. Das waren auch damals Straftaten.

Ich finde es gut, dass es jetzt eine eindeutige Handhabe gegen rassisitische Vorfälle auf den Tribünen gibt.
Was mir aber nicht in den Kopf geht: Warum statuiert der DFB ausgerechnet ein Exempel in einem Fall, in dem es NICHT um Rassismuss geht, stellt aber krampfhaft entsprechende Zusammenhänge her? Wenn man das Rasssismusproblem halbwegs im Griff hat, hätte man sich in der nächsten Stufe ja um "normale" Beleidigungen usw. kümmern können.
Sie hätten es so leicht haben können und niemand (ausgenommen der ganz rechte Rand) hätte irgendwas dagegen sagen können. Es gab ja mehr als genügend Gelegenheit.

Jetzt macht der DFB den Eindruck, eine Beleidgung eines Mäzens und vom DFB selbst ist ihnen wichtiger als der Punkt, für den diese Regelung (angeblich?) eingeführt wurde.

 

Das ist natürlich etwas krass.
Ich erinnere mich vor Jahren, als nach dem Spiel der Haching Keeper auf den Zaun geklettert ist, und mit dem Megafon Scheiss 60 München gebrüllt hat. Gehört doch irgendwie dazu.
Ein paar Jahre später, ich glaub es war Bremen, wurde von denen für die gleiche Aktion der Spieler gesperrt.

Ich frag mich echt, darf ich am Sonntag noch meine Kutte mit den ganzen Aufnäher und meinen 60iger Schweineschal mitnehmen, oder ist das schon hetze?

 

Nein, mach weiter.
Und was euer Keeper gemacht hat, hat unser kleine Mo Zidan nach einem Spiel gegen den FCK auch gemacht. Derbysieg und er unter den Torschützen. Logische Konsequenz, der kleine Mo durfte auf den Zaun und intonierte mit der Kurve die Humba.
Gib mir ein A - Aaaaaaa
Gib mir ein B - Beeeeee
Gib mir ein scheiß Kaiserslautern - Scheiß Kaiserslautern........ Leute, auch das gehört zum Fußball.
Und wenn das alles so in einem gewissen Rahmen bleibt, hätten wir momentan nicht diese unsäglichen Diskussionen.

 

Stimmt ja so nicht. Der Drei-Stufen-Plan wurde je erst vor Kurzem vom DFB übernommen und kam erstmals beim Spiel in Münster gegen Würzburg zum Tragen, als der eine dunkelhäutige Würzburger Spieler rassistisch beleidigt wurde. Da wurde vom Schiri die Stadiondurchsage veranlasst.

Zeichen gegen Rassismus: Fans in Münster zeigen Zivilcourage

Es ist nur deshalb nicht weiter eskaliert, weil die restlichen Zuschauer Zivilcourage bewiesen haben.

Hopp war also kein erster Präzedenzfall, wie hier behauptet wird.

Weil hier immer das Schalke-Hertha-Spiel genommen wird. Hier wurde nicht unterbrochen, weil der Schiri das schlicht und einfach nicht mitbekommen hat.

 

So wie Hoffenheim das vor Jahren mal praktizierte um den Schmähgesängen der BVB Fans etwas entgegen zu setzen?

Nimmst Du etwa ein ganzes Brot mit ins Stadion?
Nimm doch einfach eine Stadionwurst im Brötchen wie andere Besucher auch.

Zum Thema Schmähungen: natürlich hat Hopp sozial und auch im Fußball viel geleistet und die Plakate mit seinem Konterfei und darüber angebrachter Zielscheibe gehen gar nicht.
Gut daran ist zumindest, dass endlich mal die Diskussion zu Schmähgesängen und Transparenten in den Stadien in Gang kommt. Das war mir beim Vorfall um Torunahiga auf Schalke dann doch zu schnell untern Teppich gekehrt worden.

Gestern abend wurde in der A-Klasse zwischen Freimersheim und Pfiffligheim ein Spiel aufgrund wiederholter rassistischer Beleidigungen eines Gästespielers abgebrochen worden. Diese Solidarität würde ich mir von Bundesligateams auch wünschen sobald ein Spieler massiv rassistisch beleidigt wird. Ich finde wir sollten 2020 wirklich in den Stadien so zivilisiert sein um Affenlaute gegen dunkelhäutige Spieler deutlich zu ächten!

Etwas fragwürdig beim gestrigen Spiel ist allerdings die Tatsache, dass der Gästetrainer seine Spieler erst 3 Minuten vor Abpfiff beim Spielstand von 2:1 für das Heimteam in die Kabine holte. Wieso nicht schon deutlich früher?

 

Genau! Man nimmt einfach jedes Mal dieser Parade-Beispiel aus der 3. Liga und redet sich fein raus...

 

Nein, das ist nun mal so Fakt.

Auch wenn es vielen nicht in den Kram passt.