Beamte abschaffen?

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AW: Beamte abschaffen?

Ist die Kürzung auf 35 Stunden seinerzeit nicht ebenfalls ohne Lohnausgleich, also ohne Senkung des Bezuges, vorgenommen worden?

Schön, jetzt werden jüngere Betroffene vielleicht sagen: "Ich habe von diesem Geschenk damals nicht profitiert"
Das ist aber das Problem mit Sozialleistungen bei einem Umlagesystem - jene, die damals nicht profitiert oder für die Empfänger bezahlt haben, schauen jetzt durch die Finger, weil das Geld nicht mehr reicht.

Das beste Beispiel ist der Generationenvertrag - da ist einer der Vertragspartner noch gar nicht geboren: eindeutiger Beschi*

Und dann stellen sich die Sozis (bei uns in Ö) hin und texten: "Wir dürfen die Pensionen nicht vom Kapitalmarkt abhängig machen."

So ein Schwachsinn.

Die Bundesländer-Versicherung (mittlerweile mit anderen zum größten österr. Versicherungskonzern UNIQA zusammengewachsen, der in ganz Europa expandiert) hat im dritten Reich unter dem Namen Ostmark-Versicherung weiterbestanden und Anfang der 40er-Jahre - mitten im Krieg - ihre Leistungen in Naturalien und Lebensmittelmarken erbracht.

So abhängig bin ich gerne.

***

Wenn Länder und Bund sich ihre Kosten nicht mehr leisten können drehen sie halt an der Schraube. Sie sind dabei in der glücklichen Lage, als Gesetzgeber einfach die Spielregeln verändern zu können.
Das ist der Preis, den man für den "sicheren Job" zu bezahlen hat.

Ich kenne niemanden, der aus Interesse am Gemeinwohl in den öffentlichen Dienst gegangen ist - bei den meisten war es die Illusion eines geschützten Bereiches, der ja vom Steuerzahler aufrechterhalten wird.
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Wer damit nicht zurecht kommt kann ja kündigen und sich in der Privatwirtschaft versuchen. (Mindestens) 2/3 der (österr.) Beamten, die ich kenne, wären mit dem rauhen Klima dort aber völlig überfordert.

 

AW: Beamte abschaffen?

Ich muss jetzt echt mal darüber nachdenken, wann ich jemals einen Arbeitsvertrag hatte, der Urlaubs- und Weihnachtsgeld vorgesehen und ich weniger als 40 Stunden Arbeitszeit hatte.

Hmmm.

Hmmmmmm....

Also ich kann mich dran erinnern, dass ich in der Ausbildung mal Urlaubs- und Weihnachtsgeld hatte. Aber ich hatte noch nie weniger als 40 Stunden pro Woche. Deshalb belächele ich immer wieder die Meldungen, dass der Konzern XYZ oder Beamte aus dem Bundesland ZXY jetzt zur 40-Stunden-Woche "zurückgekehrt" sind.

Gag

 

AW: Beamte abschaffen?

Und was stört Dich daran? Dass es einige besser haben als Du? Und dann auch noch (in Deinen Augen) ungerechtfertigt? Der Bohlen macht auch mit Sch**** Geld, Fussballspieler verdienen Millionen, weil sie einen Ball durch die Gegend treten. Gerechtfertigt? Na und? Was stört es mich? Sei doch froh, dass einige einen sicheren Job haben. Vielleicht ist ja auch jemand aus Deiner Familie dabei, der das Glück hat unkündbar zu sein. In meiner Familie ist keiner.

Wenn meine Freundin mal Lehrern ist könnte sie das Glück haben Beamte zu werden. Aber das steht ja schon auf der Kippe. Und ich denke gerade Lehrer sollten Beamte werden. Schon mal den Ausbildungsweg gesehen? Wie lange der Mist dauert? Wenn man scheitert hat man nichts in der Hand. Als was sollte man denn einen arbeitslosen Lehrer einsetzen? So eine ruhige Kugel schieben viele Lehrer auch nicht. Viele leiden unter dem Burn-Out-Syndrom, weil die Schüler sie fertig machen. Meine Freundin hat zum Glück sehr viel Spaß an Ihrem Beruf, auch wenn sie abends manchmal bis 22 Uhr noch Sachen vorbereitet. Aber im Referendariat ist es ja bekanntlich etwas stressiger als später.

Außerdem pickt man sich immer die Negativ-Beispiele heraus und bauscht diese dann ganz groß auf. Dann kommen immer solche Stammtischparolen raus.
-Arbeitslose sind faul und wollen gar nicht arbeiten, die Leben auf Kosten der Arbeitnehmer
-Beamte schieben eine ruhige Kugel und zahlen nicht in die Sozialsysteme ein
-Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg.
-...

Können die Deutschen eigentlich was Anderes als nörgeln und andere schlecht machen? Freut Euch doch mal, dass es anderen gut geht. Ich gönne es Ihnen.

Farnsworth

 

AW: Beamte abschaffen?

Ich kann mir ehrlich gesagt kaum vorstellen, dass jemand wirklich nur die Arbeitszeit macht, die im Vertrag steht. Es werden immer irgendwo Überstunden fällig sein. Solange man dafür einen Ausgleich in irgendeiner Weise bekommt ist das aber auch okay.

Farnsworth

 

AW: Beamte abschaffen?

Zitat von tarak

Im Bereich der Bundesbeamten (Deutschland) gab es nie eine 35 Std. Woche!

MfG
S.

 

AW: Beamte abschaffen?

Naja, in vielen Betrieben und Behörden wird doch nach Stechuhr gearbeitet, so dass jeder quasi sein Stundenkontingent "abarbeitet".
Da kann man schon ziemlich genau auf seine n Stunden pro Woche kommen.

Was ich meinte, war ja eher, dass ich schon immer Verträge mit 40-Stunden-Woche hatte. Deshalb wundert es mich ja immer wieder, dass es schon fast als Skandal dargestellt wird, wenn Betriebe oder Behörden heute von ihren 35 oder 38 Stunden zu 40 zurückkehren.
Für mich und Leute in meiner Branche gab es noch nie was anderes.

Ich halte es für richtig, wenn sich die Vergünstigungen nach der Wirtschaftslage richten. Jeder erhält einen Grundbetrag an Gehalt und Urlaub. Wenn es dem Unternehmen gut geht, wozu der einzelne Mitarbeiter ja auch einen Teil beiträgt, dann kommen Zusatzleistungen "oben drauf". Geht es dem Unternehmen schlecht, dann fällt man wieder auf den Grundbetrag zurück -- aber so kann sich niemand beklagen. Es sei denn, er ist so dumm, den Bonus fest in seine Finanzplanung einzubeziehen.

Und genau da liegt der Fehler, den die Gewerkschaften damals gemacht haben: Als es der Wirtschaft gut ging, wurden zig Zusatzleistungen fest vereinbart -- also Reduzierung der Wochenarbeitszeit, Urlaubs- und Weihnachtsgeld, usw.

Gag

 

AW: Beamte abschaffen?

@farnsworth, willst du mich eigentlich absichtlich immer missverstehen. Es stört mich an der ganzen diskussion nur dass immer gejammert wird wir armen Beamten müssen jetzt plötzlich 40 oder 41 Stunden arbeiten.
Oder der andere ich zahle xxx€ KV. Nur wird dabei vergessen dass ein normaler Arbeitnehmer auch entsprechende Summen in die GKV einzahlen muss und wenn er denn denselben Beitrag zahlen würde bekäme er sicher keine First Class behandlung im Krankheitsfall. Und ein selbständiger zahlt für dieselbe Leistung gleich mal 100-120% mehr.
Ich selber wär froh wenn ich bloss 40h pro Woche arbeiten bräuchte. Deshalb gönn ichs trotzdem jedem der weniger arbeitet. Genausowenig möchte ich mit nem Polizisten vor allem wenn er Streifendienst schiebt tauschen. Und auch wenn es manche gibt die in irgendwelchen Amtsstuben Beamtenmikado spielen wär das ebenso kein Job für mich.

Gruss Uli

 

AW: Beamte abschaffen?

In Bezug auf Ausgaben der öffentlichen Hand verstehe ich die Nörgelei aber schon, denn schließlich ist es ja der Steuerzahler, der die Rechnung bekommt. Da ist es dann nicht mehr die Freude, daß es anderen gutgeht sondern die Erkenntnis, daß es sich andere gutgehen lassen - und zwar auf meine Kosten.

Ich kann also erwarten, daß die Betreffenden für ihr Geld auch was tun - und leider gibt es immer wieder schlechte Beispiele, die zeigen, wie leicht man sich es im öffentlichen Dienst machen kann.
Dann heißt es natürlich, daß das Ausnahmen sind. Eine Anzahl von namhaft gemachten "Ausnahmen" läßt aber auch auf eine entsprechende Dunkelziffer schließen - und da hört es sich auf mit dem Verständnis.

Natürlich sind die fleißigen, freundlichen, flexiblen und bemühten Beamten die Leidtragenden, wenn es zu Einschnitten kommt - aber auch das liegt ja wieder nur daran, daß es kaum eine Handhabe gibt, die faulen, unfreundlichen, unflexiblen usw loszuwerden. (So ist das zumindest in Ö).

Allerdings muß ich noch sagen, daß es das auch in der Privatwirtschaft gibt - vornehmlich in großen Betrieben mit entsprechend gewachsenen Strukturen. Aber dort ist es meist ein Aktionär, der die zeche bezahlt, was Otto Normalverbraucher weniger aufregt.

 

AW: Beamte abschaffen?

Habe ich Dich vielleicht falsch verstanden?
Hast Du Dich nicht beschwert, daß die Arbeitszeit erhöht wurde?

In diese Kerbe wollte ich schlagen. Irgendwann wurde die Arbeitszeit reduziert - jetzt wird sie wieder erhöht.
Wurde sie damals bei gleichbleibendem Lohn reduziert - kann der Lohn auch angesichts der jetzt anstehenden Erhöhung gleich bleiben.
Wer damals nicht dabei war hat sich also unter anderen voraussetzungen mit seinem Lohn zufriedengegeben. Daraus entsteht aber kein Anspruch darauf, daß mit der Arbeitszeit auch der Lohn erhöht wird.

Wem es nicht paßt der soll sich - wenn er meint, daß es ihm in einem anderen Bereich besser geht - was anderes suchen.
Mehr Arbeitsstunden (und wahrscheinlich auch mehr zu tun) wird er dort aber auch haben - die Frage ist nur, ob er dort auch mehr verdient.

 

AW: Beamte abschaffen?

Was bitte ist "Beamtenmikado"?