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Bahn verlangt ab 14.12.08 "Bedienzuschlag"

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von Berliner, 29. August 2008.

  1. Sebastian2

    Sebastian2 Guest

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    AW: Bahn verlangt ab 14.12.08 "Bedienzuschlag"

    Man was für eine einstellung..
    Bei sowas wichtigen wie den ÖPNV sollte auch der steuerzahler aufkommen...

    Ob du das als angestellter in hohen positionen bzw. als chef einer firma einsehen willst oder nicht.

    Es gibt nunmal Branchen bzw. firmen wo das nur auf die rendite gucken eben für die Kunden NICHT das richtige ist.

    Das Ziel des Unternehmens gehört bei sowas hinten angestellt...


    Verstehe nicht wie man es richtig finden kann oder gar fordern kann das Landmenschen überall benachteiligt werden und eventuell in Zukunft sogar für Grundbedürfnisse noch mehr bezahlen sollen?

    Was für eine einstellung ist das denn?

    Du findest es also richtig das ein Mensch der auf einem kleinen Kuhdorf wohnt wegen der rendite des ÖPNV nur noch eine Busverbindung hat die lediglich alle 4 stunden fährt?

    Komische einstellung.
    Aber diese scheint in solchen Positionen wohl normal zu sein.

    Der kleine normale Bürger scheint unwichtig zu sein.

    Sicherlich ist es in einer wirtschaft das wichtigste das die firma Geld verdient.
    Aber ob das immer gut für den Kunden ist das ist eine andere sache.

    Und bei Sachen wo dann an Verbindung und co gespart wird ist das ganze sicherlich nicht gut für den Kunden.

    Am besten wäre es noch wenn ein arbeitsloser einen Job in einem kuhdorf vermittelt bekommt dort hinziehen muss und dann zusätzliche strom, wasser und co kosten bezahlen müsste.

    Tolle neue welt die sich einige hier wünschen.

    Wird schon einen Grund haben warum es viele Politiker und Bürger gibt die der Meinung sind das wichtige sachen wie stromleitungen, bahnschienen etc. in staatliche Hand gehören. Und das sogar von FDP Politikern.

    Heutzutage scheint echt nur noch das Geld zu regieren.
    Privatisieren ohne rücksicht auf Verluste.

    Und in 20 Jahren wird wieder geheult.

    @ackerboy
    Es gibt ja doch noch Menschen mit vernünftigen ansichten ;).

    Es geht ja nicht dadrum alles zu verstaatlichen.
    Es geht doch dadrum Sachen zumindest zu regulieren die wichtige sachen wie den ÖPNV oder auch grundbedürfnisse wie wasser und strom.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13. September 2008
  2. ackerboy

    ackerboy Wasserfall

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    AW: Bahn verlangt ab 14.12.08 "Bedienzuschlag"

    Ok.
    Dann mal andersrum: Kannst Du dir vorstellen, warum es sowas wie Sozial- und Ordnungspolitik gibt? Kannst Du Dir auch nur entfernt ausmalen, wie ein rein marktwirtschaftlich strukturierter Staat (in der volkswirtschaftlichen Literatur gerne als "Nachtwächterstaat" bezeichnet) sich auswirkt?

    Hat doch nichts damit zu tun, irgendwelche Fehlentwicklungen zu entschuldigen. Hat auch nichts mit linken Spinnereien zu tun. Ich bin durchaus überzeugter Marktwirtschaftler - schon allein deshalb, weil man bisher nichts besseres gefunden hat. Aber eine rein private, ungebremste, ausschließlich auf Gewinnmaximierung ausgelegte Wirtschaft wird nicht funktionieren. An und für sich makroökonomisch auch unstrittig. Strittig ist nur der Grad der staatlichen (und eigentlich auch überstaatlichen) Einflußnahme im Sinne von Setzen von Rahmenbedingungen. Da haben wir allerdings offenbar fundamental unterschiedliche Ansichten.
     
  3. selassie

    selassie Platin Member

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    AW: Bahn verlangt ab 14.12.08 "Bedienzuschlag"

    Natürlich gibt es hoheitliche Aufgaben, die sinnvollerweise nicht auf die Privatwirtschaft verlagert werden sollten. Der Bahnverkehr gehört aber ganz sicher nicht dazu.

    @sebastian2

    Natürlich ist die Gewinnerzielungsabsicht vordergründig nicht im Interesse des Kunden. Der Markt verhindert aber das alleinige Streben nach Gewinn ohne Rücksicht auf die Kundeninteressen. Ein Unternehmen, dass allein auf Gewinnerzielung gründen würde, würde sehr schnell vom Markt verschwinden un die Konkurrenz würde das Geschäft übernehmen.

    Letztendlich ist das Streben nach Gewinn und das Kundeninteresse untrennbar, geradezu symbiotisch miteinander verbunden. So ist das Gewinnstreben eben auch im Interesse der Kunden.
     
  4. ackerboy

    ackerboy Wasserfall

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    AW: Bahn verlangt ab 14.12.08 "Bedienzuschlag"

    Tja. Klingt gut.
    Aber in unseren modernen Zeiten, in denen staatliche Aufgaben sich nach wie vor an nationalen Grenzen orientieren (müssen), ein Großteil der Wirtschaft aber längst ungebremst international läuft, hab ich so meine begründeten Zweifel am Funktionieren der Theorie. Anders formuliert: Die Anreizstrukturen (um auch mal ein bisschen Mikroökonomie ins Spiel zu bringen ;)) sind extrem verzerrt. Das Ergebnis dann halt auch.

    Ach ja: ÖPNV gehört zwingend zu den hoheitlichen Aufgaben. Der Staat muss es nicht selber durchführen (im Gegenteil - siehe Schweiz), aber er muss sinnvolle Rahmenbedingungen setzen. Verkehrspolitisch, umweltpolitisch, usw.
     
  5. Sebastian2

    Sebastian2 Guest

    AW: Bahn verlangt ab 14.12.08 "Bedienzuschlag"

    wenn man aber ein quasi-monopol wie die bahn hat ist das ganze schon einfacher.
    Die Frage ist warum Bahn und z.B. auch die stromkonzerne sich dann so gut wie nie an die Kundeninteressen orientieren?

    Jemand der Preise erhöht obwohl es im Grunde nur für mehr Gewinn gemacht wird handelt sicherlich NICHT im Interesse des Kunden.

    Das ist genauso wie die Tankstellen. Die erhöhen auch zu bestimmten Zeiten obwohl der Preis für Öl selbst am sinken ist...

    Es will hier ja niemand den Gewinn streitig machen.

    Nur gibt es eben nunmal sachen die lieber in staatliche Hand gehören.
    Und dazu gehören für mich unter anderem das stromnetz selbst und auch das Bahnnetz. Beides wird von den Firmen die es nutzen oft vernachlässigt.

    Beim stromnetz hat man das vor einigen Jahren ja wunderbar gesehen.

    So könnte man sicherlich auch den wettbewerb fördern.

    Ob Bahnschienen oder stromleitungen an die Börse gehören wo das streben nach Gewinn einer firma noch größer wird wage ich und viele andere jedenfalls zu bezweifeln.

    Warum sollte der ÖPNV nicht dazu gehören?

    ÖPNV ist doch das was die wirtschaft eines staates ankurbelt und vor allem auch wo viele Menschen drauf angewiesen sind.
    Gut vielleicht ist das keine direkte hoheitliche aufgabe.
    Aber sicherlich etwas wo der staat regeln setzen muss.

    Und nicht wie aktuell Gelder kürzen etc.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13. September 2008
  6. selassie

    selassie Platin Member

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    AW: Bahn verlangt ab 14.12.08 "Bedienzuschlag"

    Die Verzerrungen sind doch Ergebnis staatlicher Einmischung. Würden sich alle Staaten der Erde aus der Wirtschaft einfach raushalten, würde das Ergebnis dann auch wieder stimmen. Subventionen, Marktabgrenzungen usw. mögen ja für einzelne Volkswirtschaften sinnvoll sein. Insgesamt sind sie aber schädlich.

    Sehe ich nicht so. Geschichtlich ist das erst seit einer sehr kurzen Zeit zur hoheitlichen Aufgabe auserkoren worden und jetzt wird es wieder zurück gefahren, vernüftigerweise. Was sollte denn schlimmer werden, wenn sich der Staat komplett zurück zieht?
     
  7. ackerboy

    ackerboy Wasserfall

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    AW: Bahn verlangt ab 14.12.08 "Bedienzuschlag"

    Die Antwort ist sehr einfach. In der Theorie gibt es die Konkurrenz (im Idealfall sogar die vollständige Konkurrenz). In der Praxis gibt es Monopole oder bestenfalls ganz enge Oligopole. Ergebnis ist zu besichtigen.
     
  8. Sebastian2

    Sebastian2 Guest

    AW: Bahn verlangt ab 14.12.08 "Bedienzuschlag"

    Es ist also besser wenn firmen machen können was sie wollen?

    Es hat denke ich schon einen Grund warum man in deutschland die freie/soziale marktwirtschaft gewählt hat und nicht die "nur" freie wirtschaft.
    Wenn sich der staat komplett aus den ÖPNV zurück zieht wird es noch weniger Verbindungen und dergleichen geben.

    Und das soll besser sein?

    Dann gibt es in Zukunft also noch mehr Dörfer die eventuell dann keine Verbindung mehr haben.
    Es war schon ein Unding das viele Kommunen ihre schulbusse abgeschafft haben und diese nun in die aufgabe von privat unternehmen gelegt haben.

    Was das ergebniss ist sieht man oft in sendungen wie sterntv, monitor und co.

    Oft ist das ergebniss dann z.B. wie letztens ein schulweg von 5 stunden....
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13. September 2008
  9. ackerboy

    ackerboy Wasserfall

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    AW: Bahn verlangt ab 14.12.08 "Bedienzuschlag"

    Nicht Dein Ernst, oder? Würde nur funktionieren, wenn die Ausgangsbedingungen in etwas gleich sind. Was nicht der Fall ist. Nee. Das nehm ich Dir jetzt nicht ab. Dafür hast Du eindeutig zu viel in der Birne.
     
  10. selassie

    selassie Platin Member

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    AW: Bahn verlangt ab 14.12.08 "Bedienzuschlag"

    Welchen wirtschaftlichen oder produktiven Sinn haben denn z. B. die gewaltigen Subventionen Südkoreas für den Schiffbau o. ä.? Welchen Sinn haben die gewaltigen europäischen Agrarsubventionen?

    Letztendlich sollte dort produziert werden, wo die Arbeitskräfte dem Know-how und den Gegebenheiten der Region angepasst sind. So wie es jetzt ist, wird die Leitungsfähigkeit von Arbeitskräften und Boden zu wenig ausgenutzt, um 2050 9 Mrd. Menschen zu ernähren. Wenn die Weltbevölkerung regional aber nicht ernährt werden kann, wird das Völkerwanderungen und Unruhen, Kriege, Aufstände, Terror usw. nach sich ziehen, von dem wir heute nicht zu träumen wagen.

    Die Politik der Abgrenzung wird diese Probleme nicht beseitigen. Erst die Öffnung aller Märkte für die Wirtschaft wird diese Probleme zumindest teilweise beseitigen. Sicher müssen wir aber dafür unsere eigene Anspruchshaltung zum Teil aufgeben.