Aus für Berliner Stadtschloss?

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AW: Aus für Berliner Stadtschloss?

Genau das hab ich gestern so nicht empfunden.
Ich war gestern nach meinem Dienstbesuch am Nachmittag mal im Einkaufsrausch... Hab ich schon lange nicht mehr gemacht.


Wer kann sich schon "Edelgeschäfte" leisten?
Das KaDeWe hat natürlich noch seinen Namen.... (Mehr auch nicht mehr)
Wer gibt schon noch spontan einen Hunderter aus um oben in der Schlemmermeile sich zu präsentieren? Das wirkt doch nur arrogant...
Das Europacenter, früher mal eine Adresse, wirkt heruntergewirtschaftet.
Dann bin ich doch lieber in die U-Bahn gestiegen und zum Alex gefahren.
Die besseren und bezahlbaren Geschäften habe ich in den Centern und Würfeln am Alex gefunden.
Und da tobte gestern auch der Touristenbär...
Ich finde übrigens auch den Kaufhof (das umgebaute Centrum-Warenhaus) viel moderner und besser bestückt und sortiert als das KaDeWe.


Nach meinem "Rausch" habe ich mir dann, um dem Themenbogen zu bekommen, den Bauplatz des Schlosses angesehen...
Meine Güte, das eine Betonskelett haben sie abgerissen um das andere aufzubauen.... Das hätten sie auch billiger haben können...

 

AW: Aus für Berliner Stadtschloss?

Das sehe ich anders. Er hatte seine geschichtliche Bedeutung und konzeptionell was er ein Haus für das Volk mit seinen Restaurants, Theater, Bowlingbahn, Discos dem großen Saal für Veranstaltungen.... etc.
Das war eben nicht nur das Volkskammergebäude.


Der "Chic" stammte halt aus dem 70er Jahren mit seinen Kugellampen und Boxen, Auslegwaren und Sesseln.
Fakt ist mal das das Asbest nur eine Ausrede war den Abriss voranzutreiben.


Ich bin gespannt ob das Neue Schloss irgendwie tragfähig betrieben werden kann. Wenn es mal betrieben wird.

 

AW: Aus für Berliner Stadtschloss?

Touristen tummeln sich in Berlin überall

Dass sich die Edel-Geschäfte nur wenige leisten können, ist ja klar, deswegen ist die Masse der Menschen natürlich nicht dort am Ku'damm aber das ist ja auch so gewollt, dort sind eben die Edelgeschäfte und das hat nun nichts mit Niedergang zu tun, im Gegenteil, die meisten Berliner wären froh, wenn in ihren Bezirken weniger Touris rumlaufen würden

Das alte Europa-Center ist ohne Frage der Schwachpunkt am "Tauentziehen" aber da wird sich sicher auch noch was tun. Was das Ambiente angeht, da ist aber der Platz am Alex imho eh die größte städtebauliche Katastrophe.

Der Kaufhof am Alex ist tatsächlich sehr gut (einen besseren Kaufhof kenne ich in ganz Deutschland nicht) aber das KaDeWe ist eine eigene Hausnummer und gerade auch die Schlemmerabteilung brummt ohne Ende, trotz gesalzener Preise.

 

AW: Aus für Berliner Stadtschloss?

Restaurants, Discos, Bowlingbahnen und Theater gibt es aber in Berlin genug, sogar mehr als in anderen Metropolen Deutschland. Für diesen Zweck braucht man den Palast der Republik nicht mehr.

Das Humboldt-Forum soll ja diverse Museen unterbringen. Und Museen sind eigentlich nur in Ausnahmefällen tragfähig, in den meisten Fällen auf dauer Zuschussbedürftig.

Und gerade ein Ethnologische Museum wird kaum gewinnträchtig sein.

Aber es geht ja erstmal darum Berlin wieder ein Stück Identität zurückzugeben.

 

AW: Aus für Berliner Stadtschloss?

Wenn man gewollt hätte, hätte der Palast auch konzeptionell umgerüstet werden können. Z.B. mit den Elementen für das man jetzt ein neues Schloss baut....


Der Abriss war das Ergebnis von Siegerjustiz. Jedenfalls kann man das so empfinden. Mit der selben Begründung hätte man auch den Fernsehturm abreißen können. Schließlich wurde auch dessen Bau mal als Sieg des Sozialismus gefeiert.


Nun ist der Palast ja weg, aber was man dort hinstellt ist nicht nur schlecht finanzierbar sondern hat mit moderner Architektur nichts zu tun. "Nachbauten der Antike" sind immer mehr Show- als Nutzbauten.


Ich habe übrigens nicht das Gefühl das Berliner eine neue Identität zurückgewinnen wollen.
Sie sind sehr Kiezgebunden meist sehr verwurzelt...

 

AW: Aus für Berliner Stadtschloss?

Den Berlinern sollte man generell die Baugenehmigung entziehen. Kommt nur völlig überteuerter und verplanter Schrott bei raus.

Das ist zwar arm, aber gewiß nicht sexy, was die da machen....

 

AW: Aus für Berliner Stadtschloss?

Hätte man zwar machen können
, aber es wäre immer ein Fremdkörper geblieben. Und ein äußert hässlicher noch dazu.

Und es war gerade einst die DDR die wertvolle Bausubstanz vernichtet hat. Berliner Stadtschloß, das Adlon, die Dresdner Frauenkirche, ...

 

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das ist wahr, und insofern wäre es ein schlechter Witz gewesen, wäre dieses Denkmal der SED erhalten geblieben.

 

AW: Aus für Berliner Stadtschloss?

Ich möchte die DDR nun nicht als besonders vorteilhaft und gut darstellen, aber es war ein Glücksfall, dass in der DDR die Ruinen in den Städten stehen gelassen wurden und statt dessen Plattenbau-Satellitenstadtteile hochgezogen wurden. Die alten Gebäude saniert man heute nämlich und das werden dann schmucke Städte.
Im Westen wurde vieles abgerissen und durch in den 1960ern "moderne" Betonklötze ersetzt. Solche Städte sind einfach nur hässlich.
Die Schelfstadt von Schwerin hätte man im Westen abgerissen und Betonklötze hingesetzt. In Schwerin wird da inzwischen fleißig saniert, auch wenn es viel Zeit und Geld kostet.

 

AW: Aus für Berliner Stadtschloss?

Die Frauenkirche in Dresden hat die DDR nicht abgerissen....
Das war schon der nutzlose anglo-amerikanische Überfall auf Dresden.


Die DDR hatte die Ruinen als Mahnmal stehen gelassen.

In Magdeburg hatte man das ähnlich mit der Johanniskirche gemacht.
Als Mahnmal stehen gelassen und dann später das Schiff als Museum ausgebaut und einen Turm als Aussichtsturm rekonstruiert.


In Westberlin blieben die Ruinen der Gedächtniskirche stehen...
Als Kirche fungiert ein Neubau. (Den man auch hinterfragen kann)

Wie das mit dem Adlon war weiß ich nicht. Aber Berlin war schon eine zerstörte Wüste...


Im übrigem hat die DDR nicht nur Bauten zerstört. Der Zwinger und die Semperoper wurden z.B. wieder vorbildlich aufgebaut.


Die DDR hat viele Symbole zweifelsfrei abgerissen. Und wie ich schon schrieb wäre das besser nicht geschehen.
Der Westen war allerdings da auch nicht kleinlich vermeintliche Moderne Einzug halten zu lassen. Nachbauten, die eh nicht mehr stehen, müssen eigentlich jeden modernen Architekten ergrauen lassen.


Ob der Palast nun hässlich war, darüber kann man sich nur geschmacklich streiten. Ich empfand ich nie als hässlich sondern als schicken Zweckbau der zweifellos zu teuer war.