Aufzeichnungsgerät einer Versicherung im Auto

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AW: Aufzeichnungsgerät einer Versicherung im Auto

Hab ich in der Tat.


Du gehst ja leider in deinem Post auf das Kernthema überhaupt nicht ein, nämlich dass man die Versicherungsprämie rein dem gesunden Menschenverstand nach an das Fahrverhalten anzupassen gedenkt. Natürlich werden dafür auch die entsprechenden Fahrzeugdaten gebraucht.


Wo du Recht hast, ist, dass diese Übertragung / Speicherung aktuellen Sicherheitsstandards gerecht werden sollte. Dass es dabei keine absolute Sicherheit geben kann, ist leider so. Ist aber in allen anderen Bereichen, in denen Daten gesammelt werden, nicht anders.


Der Gedanke, im Hintergrund würden Hundertschaften nur darauf warten, nachzugucken, wo man so rumgefahren ist, ist für mich weit hergeholt.


Dass sich so viele Menschen an historisch gewachsenen Unsinnigkeiten, wie (kein) Tempolimit, Gleichbehandlung von Rasern in Sachen Versicherungsprämie usw. festhalten, ist mir absolut unverständlich.

 

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Ist das so?

Ich bin da weitaus skeptischer als Du - und die Geschichte zeigt auch, daß die Pessimisten bei solchen Themen immer Recht hatten.

Wenn diese Daten einmal anfallen, dann werden Begehrlichkeiten geweckt und es wird Forderungen nach einem Zugriff auf ebendiese Daten geben (von welcher Seite auch immer).

Sieh Dir doch nur mal die Diskussion um den Zugriff für Dritte auf die Daten des Mauterfassungssystems an. Da verkauft man den Zugriff mit dem Argument, daß man damit Unfälle verhindern könne. Wie das funktionieren soll, wissen anscheinend nur die Forderer.
Sieh Dir mal die Begehrlichkeiten für den Zugriff auf die Telekommunikationsdaten an. Da verkauft man dieses mit den Argumenten der Terrorabwehr, des Urheberschutzes und des Kampfes gegen KiPo.
Sieh Dir mal die Begehrlichkeiten für den Zugriff auf die Kontobewegtdaten an. Da verkauft man das damit, daß man Sozialschmarotzer ausfindig machen möchte.
Und das sind alles nur Forderungen, welche gerade aktuell im Umlauf sind.

Mein Lieblingsbeispiel ist die Erfassung der Religionszugehörigkeit in der Weimarer Republik. Da hat sich auch niemand groß was dabei gedacht und es für unerheblich gehalten, ob da religionslos, Katholik, Protestant oder Jude steht. Die Erhebung diente einfach nur der Volkszählung und hatte durchaus plausible Gründe.
Aber als sich 1933 das politische System änderte, wurden dieselben Daten zur Vorbereitung und Durchführung des größten Massenmordes der Geschichte verwendet. Und nun komm mir nicht damit, daß das nicht mehr passieren könne, weil wir eine Demokratie und ein Rechtsstaat seien. Das kann sich schnell ändern und auch staatliche Einrichtungen halten sich nicht zwangsläufig an Recht und Gesetz.

Daher bin ich skeptisch und teile Deine Meinung nicht und gehe fest davon aus, daß entsprechende Forderungen auf den Tisch kommen. Sicherlich nicht direkt am ersten Tag, aber wenn die kritische Masse an Boxen unterm Volk ist, wird das passieren.

Nebenbei, die Festlegung der Versicherungsprämie funktioniert seit Jahrzehnten erfolgreich im bisherigen System. Es besteht also keine Notwendigkeit, irgendwas zu ändern. Die Argumente mit den niedrigeren Beiträgen und des Zahlens für andere, werden gezielt geäußert um eine Neiddebatte anzustoßen. Außerdem wird es so kommen, wie Creep das in seinem ersten Beitrag hier in der Diskussion, gesagt hat und das ist sicherlich auch der Hauptgrund für eine solche Kiste.

 

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Ich hab mir das auf der Website von S-Direkt mal angesehen. Mein Fahrprofil entspricht exakt dem, was die Versicherung als günstig ansieht:

- keinerlei wissentliche Geschwindigkeitsübertretung um mehr als 10 km/h
- kein extremes Beschleunigen
- sanftes Bremsen / ausrollen lassen
- wenig Nachtfahrten zwischen 23 und 6 Uhr

https://www.sparkassen-direkt.de/fileadmin/pdf/score.logik.pdf

Auf den ersten Blick denke ich mir also: Toll, da müsste ich ja gewaltig sparen, wenn ich nicht mehr die Unfälle von Gewohnheitsrasern mitbezahlen muss.

Aber Pustekuchen: Für einen günstigen Punktescore kriegt man ganze fünf Prozent Rabatt auf den nächsten Jahresbeitrag.

https://www.sparkassen-direkt.de/telematik.html

Bei einem derartigen Eingriff in die Privatsphäre ist das völlig indiskutabel, zumal diese 5% durch die Jahresgebühr von € 71,40 sowieso aufgefressen werden. Und wenn man die Box auf eigenen Wunsch wieder ausbauen lässt (z.B. bei Fahrzeugverkauf), werden noch mal € 60,- fällig.

Ich würde sagen, bei einem Netto-Rabatt von 35% würde ich ins Grübeln kommen.

 

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Man sollte aber auch nicht die Notruffunktion und die Statistikfunktion vergessen...
Gerade so ein Notrufknopf kostet sonst um einiges mehr...

Mich würde aber mal interessieren, was "wenig Nachtfahrten" bedeutet.
Was ist bei denjenigen die alle 3 Wochen Nachtschicht haben?


Und zum Thema "Spionage"...
Die Spionage haben viele Autofahrer eh schon dabei.
Sei es die Navifunktion im Handy, oder normale Navis mit GSM Modul... Und Google speichert Standortdaten teils sogar ohne das man will...

Da würde so eine Box auch keinen großen Unterschied mehr machen. Vor allem weil ja eben nicht personenspezifisch gespeichert wird...
Wäre auch viel zu viel Aufwand... Tausende oder Millionen Kunden regelmäßig nachzugucken...

Vor allem, weil solche Bewegungsprofile eh kein Geld mehr auf den Markt bringen, da es andere, wie google, gibt die es schon besser und ausführlicher machen.

 

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Trotzdem hätte ich vor so einer Box wesentlich mehr Angst als für Apple und Google.

Apple und Google wollen zwar mit Bewegungsprofilen vielleicht Geld verdienen, aber ausser personalisierte Werbung sind da keine schlimmen Konsequenzen zu befürchten.

Wenn Deutsche Versicherungen und vielleicht später aber auch noch die Polizei im Boot sind, besteht schon die Gefahr das es negative Konsequenzen für den Bürger gibt. Wäre nicht auszuschliessen, das wer z.B. öfter in einer nicht so sicheren Gegend parkt vielleicht erstmal höhere Versicherungsprämien zahlen muss und vielleicht zweitens auch noch von der Polizei mit Kriminellen Millieu in Verbindung gebracht wird und zum Dank dann eine Hausdurchsuchung bekommt.

 

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Deine Meinung in allen Ehren, aber das ist für mich Spinnerei. Du willst mir also erzählen, dass jemand, der sagen wir regelmäßig in Berlin Neukölln parkt, mit einer Hausdurchsuchung zu rechnen hat?

 

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Noch nicht, aber wenn wenn nach Schily / Beckstein / Schäuble / Friedrich / Koch / Bouffier gehen würde, dann schon.

 

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In einem Staat, wo Forscher mit Hausdurchsuchungen und Verfahren belegt werden, weil sie über Gentrifizierung forschen, halte ich sowas für möglich.

 

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Und wie machst du die Prüfung bzgl. deines Mobilfunkanbieters, wie beim Festnetz, wie beim Betriebssystem deines PC, wie bei deiner Bank, wie bei deiner Versicherung, wie bei Online-Shops, wie bei öffentlichen Behörden, ...?

 

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Das kann ich nicht und muß mich da auf Untersuchungen von Organisationen wie dem CCC verlassen. Und daher gilt gegenüber allen Anbietern das Gebot der Datensparsamkeit. Wenn ich der Meinung bin, ein Anbieter benötigt diese oder jene Angabe nicht, dann bekommt er sie auch nicht.