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Aufnehmen oder Mediathek? – Die Tücken liegen im Detail

Dieses Thema im Forum "DF-Newsfeed" wurde erstellt von DF-Newsteam, 29. Juni 2024.

  1. lg74

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    Oder wegen der hohen Integrationsdichte, die Flexibilität und Anpassungen an Entwicklungen unmöglich macht.

    Eine Freundin von mir hat eine kleine Stereoanlage:



    Sie ist eine in dieser Hinsicht bescheidene Frau, für sie reichte diese Anlage (1-Weg-Böxchen mit Papprückwand, ich will nicht wissen, wie das klingt!). UKW und CD, das wollte sie, das bekam sie. Mit dieser Anlage hörte sie via UKW den DLF und nur diesen. Der DLF befand nun, dass es Zeit ist, diejenigen, die ihn hören wollen, auf DAB+ oder Stream zu zwingen. UKW wurde abgeschaltet (Jena). Nun könnte man einen DAB-"Tuner" (neudeutsch: "Adapter") vorschalten. Aber die Anlage hat keinen Line-in. Nur via Bluetooth geht es rein. Ein Bluetooth-Transmitter, der vermutlich funktioniert und das sogar in Stereo, kostet 50 EUR - mehr ist die ganze Anlage nicht mehr wert, und DAB+ hat man davon ja auch noch nicht.

    Also Schaltplan beschafft (überraschenderweise bei Electrotanya zu finden). Aha, es gibt ein UKW-Modul auf separater Platine. Da könnte man doch evtl. dessen Audio-Verbindung zur Hauptplatine kappen und dort analoges externes Audio reinschieben - bei "Premium-Ausführung" der Bastelei sogar mit Umschalter Tuner / Line-In an Geräterückseite. Aber die Audioverbindung ist digital mit unbekanntem Protokoll - und selbst wenn das Protokoll bekannt wäre, hätte man es nicht verfügbar für extern bereitgestelltes analoges Audio. Geht also auch nicht.

    Irrerweise hat der UKW-Tunerchip zwei Eingänge für analoges Audio, kann intern offenbar selbiges digitalisieren und über eben jene digitale Schnittstelle an die Hauptplatine weiterleiten. In einer anderen Panasonic-Anlage wird das tatsächlich genutzt, um einen Aux-in bereitzustellen. Bei der Anlage meiner Freundin sind die beiden Inputs mit 0-Ohm-Widerständen auf Analogmasse gezogen. Damit ist das eine ideale Auftrennstelle - einfach die Widerstände rauslöten, die entsprechend in der anderen Anlage vorgesehenen Kondensatoren zur Einstreu-Unterdrückung dort gegen Analogmasse reinlöten und die Inputs auf die Geräterückseite bringen. Kinderleicht. Aber davon hat man noch keine Gerätefirmware, die eine Aktivierung dieser Funktionalität erlauben würde. Und die bekommt man auch nicht. Auch dieser Weg scheitert also auf dem letzten Meter.

    Also galt der nächste Blick der Verbindung "Vorverstärker" - Endstufe. Vielleicht kann man da was einfügen, auch wenn das eine separate Lautstärkeeinstellung für den Line-in erfordern würde. Doch ach... die Endstufe sitzt im gleichen IC wie der Vorverstärker. Raus kommt das verstärkte Audio für die Lautsprecher. Geht also auch nicht.

    Damit muss theoretisch ein vollständiges DAB-Gerät mit Verstärker und Lautsprecher her. Nur hat das dann keine CD-Funktionalität, die wird aber benötigt. Zwei Anlagen nebeneinander stellen ist Blödsinn und Platz ist bei ihr immer knapp. Also muss ein noch größeres und teureres Gerät her und die alte Anlage ist komplett überflüssig. Und das nur dank des DLF, der den Mainstream-Verbreitungsweg zu verlassen gedenkt. Und / oder wegen der bescheuerten Anlage, die nichtmal einen Line-in hat. Wären das getrennte Komponenten, flöge der Tuner jetzt raus und könnte ersetzt werden durch ein DAB-taugliches Exemplar.

    Aber das ganze wird sowieso nicht passieren. Sieht sehr danach aus, dass besagte Freundin nun halt auf die Nutzung des DLF auf linearem Wege verzichtet und höchstens mal was via Smartphone nachhört.

    So schränkt man sich halt ein, wenn versucht wird, immer neue Hürden zu errichten. Geht mir bei anderen Dingen inzwischen ganz genauso.
     
    Zuletzt bearbeitet: 3. Juli 2024
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  2. rince279

    rince279 Senior Member

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    Immerhin hat das Teil ja einen Bluetooth-Eingang und die Frau verfügt über ein Smartphone. Warum also nicht DAB links liegen lassen, und einfach den DLF-Livestream per Smartphone und Bluetooth an die Minianlage schicken? Das Smartphone eignet sich ja nicht nur zum nachhören, sondern auch zum Live hören und sollte Audio per Bluetooth ausgeben können.
     
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  3. lg74

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    Natürlich wäre (W)LAN die beste Variante, das Smartphone als Player ist schon vorhanden und DLF in 192 LC-AAC ist ne andere Hausnummer als DLF in ca. 86 kBit/s netto-Audio HE-AAC via DAB+ (auch wenn das auf dieser Anlage wurscht sein dürfte). Und es wären auch weitere Programme verfügbar, die vielleicht von Interesse sein könnten (ORF Ö1 oder vielleicht sogar ByteFM beispielsweise), denn via DAB+ gibt es dort nur DLF und DLF Kultur als prinzipiell "von Interesse". Der Rest geht an der Lebensrealität und den geistig-kulturellen Bedürfnissen dieser Frau vorbei.

    Aber es gibt eine besondere Situation: die Frau wohnt mit ihrer Familie sehr beengt und als das jüngste Kind auf dem Weg war, gelang es ihr, eine zweite Wohnung im Haus anzumieten (vielleicht auch nur zu einem Teil, ich blicke da echt nicht durch), um sich mit ihrem Kram dorthin zurückzuziehen und sich dort in Ruhe um den jüngsten Nachwuchs zu kümmern. Sie hält sich tagsüber weitgehend dort auf und arbeitet auch dort (den Teil, den sie von zu Hause aus arbeiten kann).

    Internet haben sie nicht via eigenen Vertrag, das holen sie von den Nachbarn (mit Genehmigung freilich) via WLAN-Repeater. Der versorgt die "Hauptwohnung", reicht aber nicht für die "Zweitwohnung". Auch ist das vermutlich dann eher nicht mehr die von den Nachbarn bereitwillig gestattete Nutzung, täglich ggf. stundenlang zu streamen. Ich kenne die Familie als "datensparsam", man kümmert sich lieber in der Offline-Welt um die Kinder, es gibt dort z.B. auch keinen Fernseher. Deswegen (?) sind die Kinder halt großartig und toll, haben die Neugier auf die Welt nie verloren, kennen sich in der Natur aus etc. Der Große hat mich (ich bin promovierter Physiker, aber lange "raus" aus dem Akademischen) im Alter von 16 Jahren hinsichtlich Mathematik und Physik "plattgemacht", gehört mit Sicherheit zu den 25 besten in Physik in seinem Jahrgang bundesweit.

    Es müsste also erstmal das WLAN ertüchtigt werden in die andere Ecke des Mehrfamilienhauses. Gewohnheitsmäßige lineare Nutzung über Mobildatenvolumen ist keine Alternative, selbst bei lausigen 128 kBit/s MP3 laufen ja 60 MByte je Stunde auf. Ne Stunde am Tag DLF im Vormittagsprgramm und schon hat man 1,5 GByte im Monat nur dafür verbraucht, die dann ggf. anderswo fehlen. Deshalb sieht es jetzt erstmal nach gezieltem Nachhören einzelner Inhalte via DLF-App aus - eben über die Mobildaten.

    Bei "Smartphone als Player" empfände ich aber auch ein altes, nicht mehr für die eigentliche Funktion benötigtes Gerät, das dann eben zu Hause bleibt und während das Radio läuft dauerhaft am Ladegerät hängt, via WLAN angebunden ist, keine SIM-Karte drin hat und nur noch Radio spielt als besser. Das kann man sich dann komfortabel "stationär" einrichten. Sonst muss man, wenn man das "Haupt-Handy" dafür nutzt immer das WLAN deaktivieren, wenn man das Haus verlässt, um Akku zu sparen und Datenschutz zu gewährleisten. Und man muss häufiger / dauerhaft laden während der Radiofunktion, was dann wieder unterwegs zu Problemen und schnellerer Akku-Alterung führt. Alles nicht so pralle.

    Standalone-Internetradio empfände ich am besten. Aber dann bitte ein Gerät, das freie Eingabe von Streamadressen erlaubt (gibt es!) und fehlerfrei spielt - und da kenne ich bislang kein kommerzielles Gerät. Das mit den frei eingebbaren Adressen hat alle 0,6 Sekunden einen Knack im Audio, den man bei Klassik als Unsauberkeit hört, bei Rock/Pop/Sprache aber nicht.
     
    Zuletzt bearbeitet: 3. Juli 2024
  4. Gorcon

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    Das Ding hat schon BT? Ich habe solche Dinger schon mal versucht zu reparieren oder externe Eingänge einzubauen. Wenn man da rein schaut, dann bekommt man die Krise! Leiterplatten aus Pertinax (Phenolharz getränktes Papier) Bauteile sind krum und schief. Die Kabel sind meist ungeschirmt und so kurz das man das Gerät kaum geöffnet bekomt ohne das man dabei Kabel abreist.
     
  5. lg74

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    Ja. Offenbar nur Standard-Codec und es soll wohl auch nicht allzu stabil laufen (steht im Internet, hat die mir bekannte Besitzerin der Anlage vermutlich nie versucht).

    Die gelben, auch irgendwie wie Hartpapier wirkenden Platinen von Pioneer, vorgefunden in Referenz-Komponenten von 1991, bei denen sich dann auch noch Lötaugen ablösen, waren auch nicht ohne...
     
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  6. Koelli

    Koelli Lexikon

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    Hatte mal vor vielen Jahren eine so ähnlich aussehende Anlage von Aldi. Innen sah es aus wie selbst gebaut und sogar mit Alufolie ausgelegt
     
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  7. robbe1990

    robbe1990 Silber Member

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    Genau mein Humor, du erzählst ewige Zeilen von der DAB+ Qualität, aber wenn es dann um die besagte Person geht, steht dort ein billig China Fabrikat in der Wohnung das meilenweit von "Hifi" entfernet ist.
    Ganz ehrlich nach x-Jahren kann man sich auch für 80-100€ ein aktuelles Modell mit DAB+ kaufen.

    Auch der Klangvergleich DAB+ wegen einem Knacken, ich habe es noch nicht gehört, als schlechte alternative bezeichnen.
    UKW ist doch aber auch nicht komplett Rauschfrei, ein leichtes zischeln/rauschen hört man hier bei den Geräten.
    Und das Internet wird einfach generell verteufelt.

    Dann dieses widersprüchliche, WLAN vom Nachbar mitbenutzen und von zu vielen Streaming Daten sprechen, ich bezweifle mal ganz stark das es dem Nachbar auch nur ein hauch interessiert ob dort im schlimmsten Fall 24/7 mehrerer 192kbps Streams laufen.

    Gleiches mit den mobilen Daten, nehmen wir mal deine 1,5GB, 5GB bekommt man im Netz von O2 für 4,99€ pro Monat, da ist noch genug Puffer übrig für die "Datensparende" Familie.

    Lautsprecher mit AirPlay (Apple) oder Chromecast (Google) benötigen das Smartphone sogar auch nur zum Anstossen, da diese Geräte nur die Streamadresse übermittelt bekommen und sich über das WLAN dann selbstständig die Daten besorgen.

    Es kommt mir wie eine trotz Aktion, ich will meinen alten Zustand behalten bis in alle Ewigkeiten.
    Am Ende wird es den DLF Null interessieren ob solche Einzelfall Hörer wegfallen.
     
  8. Silberling1969

    Silberling1969 Senior Member

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    Also ich habe Zugriff auf die gängigen Mediatheken, via VPN sogar noch auf weitere, dazu Prime, Waipu und RTL+. Und was mache ich? Ich nehme mit meiner VU+ auf Festplatte auf und schaue bei Gelegenheit/Bedarf. Altertümlich!?
     
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  9. lg74

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    Den öffentlich-rechtlichen Rundfunk wird es schon noch irgendwann interessieren, wenn diejenigen, die ihn immer wertgeschätzt haben, ihm nicht mehr beistehen werden, weil sie sich von ihm verraten und verachtet fühlen. Die Welt besteht nicht nur aus Radiofreaks und Spielkindern, die sich aus Spaß ständig neue Technik kaufen schon der Technik wegen. Die Welt besteht vor allem aus Menschen, für die Radio kein Selbstzweck ist, sondern einfach funktionieren muss. Und wenn das anbieterseitig vereitelt wird, ist halt Schluss. Die Bereitschaft, durch Geräteneukauf hinterherzurennen, kann heute nicht mehr erwartet werden.

    Wenn das neue System wenigstens Mehrwert hätte. Hat es aber nicht. Es gab vorher vor Ort nur den DLF und DLF Kultur als relevante Programme auf UKW und jetzt halt den DLF und DLF Kultur als relevante Programme auf DAB+. Alles andere ist für diese Personengruppe kein Angebot. Also Geräteneukauf, um das bisher Genutzte in - zumindest auf hochwertigen Anlagen bzw. via Kopfhörer, in diesem Fall beides so nicht gegeben - schlechterer Audioqualität als vorher wieder nutzen zu können. Geiler Deal.

    Zurück zum Thread.

    Woran liegt das? Ist es etwa dies vertraute Benutzerführung? Der EPG, über den Du an entsprechende Sendungen kommst und dann eben aufnimmst, statt Dich durch Mediatheken zu wühlen?
     
  10. Koelli

    Koelli Lexikon

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    Das wird niemals passieren!
    Warum sollte ich mich von seriösen Sendern verraten fühlen.