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Arztpraxen und Privatpatienten

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von moonwalker5, 5. Juni 2012.

  1. Martyn

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    AW: Arztpraxen und Privatpatienten

    Bei den privaten Krankenkassen gibts doch auch eine Selbstbeteiligung, und die Beiträge richten sich ja auch nach den Ausgaben.

    Aber im Endeffekt ist natürlich die Macht der Patienten, egal ob bei den gesetzlichen Krankenkassen oder den privaten Krankenkassen versichert, gegenüber dem System relativ gering.
     
  2. AnS66

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    AW: Arztpraxen und Privatpatienten

    Dann beschwerst Du dich hoffentlich nicht über ständig steigende Beiträge.
     
  3. emtewe

    emtewe Lexikon

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    AW: Arztpraxen und Privatpatienten

    Nein, musst du nicht. Viele Ärzte könnten ohne die höheren Erträge durch Privatpatienten ihre Praxen nicht mehr halten. Als Privatpatient ermöglichst du überhaupt erst den wirtschaftlichen Betrieb einiger Praxen. Ich habe über einen bestimmten Zeitraum Abrechnungen für Ärzte erstellt, und ich weiß, dass einige ohne ihre Privatpatienten die Praxis schliessen müssten.

    Viele übersehen dabei auch eines, du magst als junger, gut verdienender und alleine lebender Privatpatient beitragsmäßig sogar noch günstiger dabei wegkommen, als wenn du gesetzlich versichert wärst, das ändert sich aber im Alter oder wenn Familie dazu kommt. Privatpatienten zahlen mehr, die Ärzte verdienen an ihnen mehr, und viele Ärzte können ohne nicht überleben.

    Warum solltest du also ein schlechtes Gewissen haben? Du zahlst mehr, du ermöglichst dadurch erst den Betrieb so mancher Praxis, dafür musst du nicht warten. Ist doch ein fairer Deal, oder?
     
  4. Gag Halfrunt

    Gag Halfrunt Lexikon

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    AW: Arztpraxen und Privatpatienten

    Du hast noch einen wesentlichen Punkt vergessen: Privatpatienten zahlen mehr, bekommen aber auch mehr Leistung.

    Bei der gesetzlichen KV ist es ja genau umgekehrt: Deren Versicherte zahlen auch immer mehr, bekommen dafür aber alle paar Jahre immer mehr Leistungen gestrichen, weil es zu viele Leistungsempfänger gibt, die gar nichts mehr zahlen.

    Während der privat Versicherte es selbst in der Hand hat, welche Leistungen er versichern (und bezahlen) möchte, hat das der "Kunde" der GKV leider nicht.

    Schon allein deshalb halte ich unser Gesundheitssystem dringend für reformbedürftig.
     
  5. emtewe

    emtewe Lexikon

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    AW: Arztpraxen und Privatpatienten

    Spätestens wenn sowas passiert wie letztes Jahr:
    Plötzlich kannte ich ganz viele Menschen die an der Galle operiert wurden, gegen Ende des Jahres war dann ein Bericht im Fernsehen dass die Gallenoperationen um ein paar hundert Prozent zugenommen hatten, weil sie irgendwie besonders günstig abgerechent werden konnten. Nach dem geltenden Abrechnungssystem war es wohl die rentabelste Operation für Krankenhäuser. Wenn sich Diagnose und Behandlung also nach den Abrechnugnsmöglichkeiten richtet, und nicht nach dem Wohl des Patienten, dann kann schon einiges nicht stimmen...:rolleyes:
     
  6. Gag Halfrunt

    Gag Halfrunt Lexikon

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    AW: Arztpraxen und Privatpatienten

    Das Stichwort lautet hier "Fallpauschalen".

    Das Abrechnungssystem ist ja umgestellt worden von Einzelleistungen auf reine Pauschalen je Krankheitsbild bzw. therapeutische Maßnahme. Das ist ja prinzipiell nicht schlecht, weil es die Abrechnung vereinfacht, aber so lange die Pauschalen "zentralistisch" festgesetzt werden, pervertiert es das System.

    Denn jeder, der diese Leistung billiger anbieten kann, als die Pauschale vergütet, hat hier einen Gewinn. Und nach dem alten Gesetz der Gewinnmaximierung wird er deshalb versuchen, möglichst viele gewinnbringende Fälle an Land zu ziehen. Offensichtlich sind bei Operationen die Fallpauschalen so hoch, dass die Kliniken hier einen großen Gewinn erzielen können. Deshalb wird operiert, was das Zeug hält. Und das betrifft nicht nur Gallen-OPs, sondern auch mittlerweile stark rationalisierte Eingriffe, wie z.B. das Einsetzen von Standard-Prothesen (Knie, Hüfte, usw.). Die Tage kam dazu ein Beitrag im Radio, wo ein Arzt, der in einem QS-Programm der Techniker Krankenkasse involviert ist, ein bisschen erzählt hat. Seiner Aussage nach seien wohl über zwei Drittel der Knie-OPs nach ihrer Prüfung nicht notwendig, weil der therapeutische Weg nicht voll ausgeschöpft werde. Die Ärzte schieben die Patienten zu schnell ans Krankenhaus ab -- fertig.
    Und die Krankenhäuser zahlen ja seit einiger Zeit auch noch "Fangprämien", wenn sie eine lukrative OP-Überweisung erhalten.

    Also dann doch wieder zurück zum klassichen Leistungskatalog, wo wirklich Einzelleistungen bezahlt werden. So dass es sich eben auch lohnt, den Patienten ein halbes Jahr zu therapieren, statt ihn nach einer Woche direkt unters Messer zu legen.
     
  7. Theo.Lingen

    Theo.Lingen Silber Member

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    AW: Arztpraxen und Privatpatienten

    Nicht ohne Grund sprechen Ärzte untereinander von "englisch entlassen".

    Das steht für "blutig entlassen", also quasi mit noch blutender OP-Wunde.

    Jeder Tag, den der Patient noch im Krankenhaus verbleibt, schmälert den Gewinn der Klinik.

    Hier ist nicht nur der Patient krank und noch behandlungsbedürftig sondern das gesamte System.
     
  8. -Loki-

    -Loki- Gott des Schabernacks und der List Premium

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    AW: Arztpraxen und Privatpatienten

    Habe auch schon bei meinem Zahnarzt mitbekommen wie eine Frau aus Russland die ganze Behandlung in Bar bezahlt hat. Sie hatte eine Entzündung und war wohl nicht versichert.
     
  9. Gag Halfrunt

    Gag Halfrunt Lexikon

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    AW: Arztpraxen und Privatpatienten

    Unser Gesundheitssystem hat die Einstellung der Patienten gegenüber den Ärzten pervertiert. Dadurch, dass kein gesetzlich Versicherter mit dem Geld in Berührung kommt, das der Arzt für die Behandlung erhält, ist hier jedes gesunde Verhältnis dazu abhanden gekommen.

    Was weiß der normale Mensch denn über die Bezahlung von Ärzten? Nichts. Nur die lieben Vorurteile, dass die die Hälfte ihrer Zeit im Golfclub abhängen und Porsche fahren. Dass die Realität weißgott anders aussieht, kapieren die wenigsten. Und umgekehrt erwarten die Patienten, dass der Arzt 24h pro Tag und 7 Tage die Woche für sie da zu sein hat. Und auch für jeden weiteren Besuch.
     
  10. emtewe

    emtewe Lexikon

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    AW: Arztpraxen und Privatpatienten

    Und umgekehrt!
    Für manche Ärzte ist der Patient auch nur noch eine Geldquelle, und es gilt diese möglichst effektiv zu nutzen. Der Patient ist dann eine Art Kreditkarte, die mit dem richtigen PIN (Abrechnungsziffern) im richtigen Automaten (Praxis, Klinik, Labor) am meisten Geld ausspuckt. :(