Artefakte und Unschärfe-Erscheinungen bei speziellen Sendern Kabel1 und N24

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AW: Artefakte und Unschärfe-Erscheinungen bei speziellen Sendern Kabel1 und N24

Das DVB-T Pro7Sat1 Bouquet wird per Satellit zugeführt wobei der Transponder 12,480 auf Astra als Quelle dient. Analog wird nicht mehr zugeführt. In Berlin war das eine zeitlang so, jetzt aber auch nicht mehr.

Man empfängt die Programme vom Satelliten und quetscht sie dann in die DVB-T 13,27Mbit/s Container. Dafür werden sogenannte "Transrater" eingesetzt. Diese sind recht einfach gestrickt und entfernen nur Bits um die Datenströme zurechtzustutzen. Wenn der Satdatenstrom einen Peak hat, so muss der Transrater diesen "brutal" abschneiden, sprich ne Menge Bits rauswerfen. Folge ist teils extremes Blocking. Die Tonspuren werden dagegen nur zwischengespeichert (während das Bild "bearbeitet" wird) und dann unverändert weitergeleitet.

 

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Na, dass erklärt doch einiges. Insbesondere den deutlichen Abstand zur Bildqualität der ÖR. Wenn ich da an die "Planet Erde" Serie im Ersten zurückdenke, atemberaubende Bilder, kleinste Details, oft auch viel Bewegung, aber keinerlei Artefakte. Bei Kabel1 erinnern schnelle Szenenwechsel hingegen gern an die Auflösung eines C64
Schade, dass die Privaten da von der Technik so sehr abfallen. RTL ist aber in letzter Zeit deutlich besser geworden, ist da bekannt, was die umgestellt haben? Gerade die hatten bis vor ein paar Monaten teils wirklich grausames Gepixel geliefert.

 

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RTL führt - zumindest in Rhein-Main - nicht wie P7S1 via DVB-S zu, sondern per Glasfaser wie die ÖRA`s. Bei Unwetter über Köln und in Folge Ausfall des Uplink führt dies bei Digitalfernsehen über Astra zu einem schwarzen Bild. Über DVB-T Rhein-Main gibt es dagegen zum gleichen Zeitpunkt keine Beeinträchtigungen. Kenne einige Leute, die zusätzlich zu DVB-S eine DVB-T Empfangsmöglichkeit besitzen. Bei Ausfall via Sat, was im Schnitt pro Jahr so drei bis vier Mal vorkommt, wird über DVB-T weitergeschaut.

Qualitätsmäßig kommt DVB-T wegen der Parameterwahl in fast allen Gebieten in Deutschland aufgrund der verringerten Datenrate nicht an das DVB-S Signal heran. Würde man, wie in fast allen anderen Ländern (Frankreich, England etc.), die Modulation von 16- auf 64-QAM ändern, hätte man bei einer Mux-Belegung mit vier Sendern eine durchschnittliche Datenraten von 5 MBit/s pro Programm. Da man jedoch frühzeitig Zimmerantennen und Mobilempfang progagiert hat, wurde 64-QAM - bis auf Mitteldeutschland - leider nie in die engere Wahl gezogen.

Andersherum könnte man beim derzeitigen Qualitätsstandard (ca. 3,3 MBit/s) und Gesamtdatenrate von 20 MBit/s bei 64-QAM sechs statt vier Programme pro Mux einspeisen. Bei drei Muxen pro Senderstandort wären die ÖRA`s somit in der Lage 18 TV-Sender auszustrahlen. Das wäre fast das komplette Angebot der öffentlich-rechtlichen.

 

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RTL führt in NRW,Hessen,Niedersachsen und Schleswig Holstein per Glasfaser zu wegen der Regionalfenster.
In Berlin (kein Regionalfenster) und Bayern (unabhängige Lokalanbieter) wird per Satellit zugeführt.
P7S1 führt überall digital per Sat zu.
Die ARD Anstalten setzen sogar teilweise noch Richtfunk ein, der BR baut derzeit sogar ein eigenes Richtfunknetz auf um die DVB-T Sender zu speisen.

 

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Die verschiedenen Regionalfenster von RTL werden doch auch via Sat, Astra3, 23,5 Grad Ost ausgestrahlt.

 

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@Transponder: Vielen Dank für die weiterführenden Erläuterungen. Wieder was gelernt

Gruß

Kaus

 

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Guten Abend zusammen!

Ich bin begeistert welch fachkundige Resonanz in diesem Forum herrscht. An dieser Stelle kompliment!

Ich denke auch, dass mittags oft Sendungen ausgestrahlt werden, die nicht mit HighEnd-Kameras aufgenommen wurden und auch nicht unter optimaler Ausleuchtung. Hinzu kommt sicherlich auch, das bei P7S1 kein anamorphes 16:9 ausgestrahlt wird und wie ich jetzt erfahren habe, eine Einspeisung über DVB-S! VIelen Dank noch einmal für die Info! Summa Summarum macht es jetzt auch Sinn, warum die Filme abends auf S1 oder Pro7 relativ(!) gut aussehen.
Schade nur, dass K1 so bescheiden aussieht. Gerade dort laufen häufig alte Klassiker. Manchmal habe ich speziell bei K1 und N24 den Eindruck, dass dort das Signal wirklich analog eingespeist wird.

Apropo: Wie und wo komme ich denn an diese ganzen Informationen ran, die hier von mehreren von Euch wiedergegeben wurden. Sind höchst interessant! Waren das alles Mutmaßungen oder Erfahrungen?
Würde auch gerne mehr über die einzelnen Regionen und Bouquets erfahren. Fachzeitschriften oder reicht da auch das Internet?

 

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Hier ein paar Links für Informationshungrige:

http://people.freenet.de/davidbeyer/nav_tv_d.htm

http://www.dehnmedia.de/?page=dvbt

http://www.edi-hof.de/

http://www.swr.de/dvbt/download/infos_fuer_haendler.pdf

 

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Hallo liebe Forengemeinde!

Der Thread hier ist echt gut, denn ich habe in Bayern genau dasselbe Problem mit dem P7S1-Multiplex.

Das kann ich leider nicht nachvollziehen. Ich habe mir letztens einen Film um 22 Uhr angeschaut. Bei dem Film war fast gar keine Bewegung in der Szene vorhanden, trotzdem hat der Film vor Artefakten nur so gestrotzt. Auch andere Filme im Abendprogramm waren da nicht viel besser. Oder hat das damit zu tun, daß Pro7 und Sat1 irgendwie priosisiert werden auf dem Multiplex? Meine Messungen stammen vom Programm von Kabel1.

PS: Hat einer der Poster hier schonmal eine Beschwerde-Mail an Pro7 oder Kabel1 geschickt? Wenn's genügend Leute machen, vielleicht ändern die dann mal was. Eventuell macht P7S1 das aber auch absichtlich, um die Verschlüsselungspläne voranzutreiben. Ja, ja. Ich weiß, Verschwörungstheorie

 

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Ich war gestern im Rhein Main Gebiet unterwegs und hab deswegen dort mal mit Laptop und TSReader experimentiert.
Dort sehen P7S1 noch schlimmer als in Bayern aus, was dort teilweise von vorallem K1 versendet wird ist kaum mehr anschaubar. Entweder die Telekom hat dort noch die Transrater der ersten Stunde im Einsatz oder es ist was sehr falsch eingestellt. Das waren teils keine Artefakte mehr, das Bild verfiel über Sekunden regelrecht in Mosaikstrukturen mit grob quadratischen Feldern. So extrem hab ich das hier noch nicht gesehen.
RTL sieht weit besser aus, jedoch nicht viel besser als in Bayern, obwohl dort per Glasfaser zugeführt wird. Für Private sahen auch VOX und RTL2 annehmbar aus.
Wirklich gut ist der HR. Das Erste, HR-FS und arte sind wirklich gute Qualität, mit dem ZDF vergleichbar. Auffallend ist die starke Verzögerung gegenüber dem digitalen Satsignal. Der HR scheint seinen Encodern besonders viel Zeit zum Berechnen zu lassen, was sich zweifellos in der Bildqualität niederschlägt.
Selbiges gilt für den SWR. Stark verzögert, dafür ist das Bild aber gut, besser als beim BR.
Man scheint andere Encoder zu verwenden, die Auflösung bei allen Programmen beträgt bei SWR und HR durchweg 704x576, wie beim ZDF.

Ein weiteres interessantes Details ist bei "Das Erste" und den jeweiligen Dritten bei HR und SWR: sie haben jeweils zusätzlich einen VPS/WSS PID, der zB auch die Stereodatenzeile generiert. Stichwort Speisung analoger Füllsender etc. Gerade der SWR hat einige Umsetzer mit Adaptern versehen.

Als Fazit kann man sagen, dass die ÖR in Sachen Bildqualität in einer völlig anderen Liga spielen. Man hat auf die Encoder wirklich wert gelegt. RTL kann man dort gerade noch durchgehen lassen, P7S1 ist schlicht eine Zumutung.